Affären und deren Ende

Zitat von ElGatoRojo:

seine Rücksichtnahme. Manche Details würden dich verletzen und die verschweigt der Gentleman

Falsch verstandene Rücksichtnahme. Mehr Selbstschutz, aus Angst vor der Reaktion des/der Partners/Partnerin.
Siehe hier:

Zitat von So-What:

Und ich kann aus Erfahrung sagen, alles was mit überzeugender Ehrlichkeit und Verständnis geklärt wurde, kann abgehakt werden und ist vom Tisch. Alles was genervt abgetan wird, bleibt im Standby!

Absolut richtig!

Zitat von ElGatoRojo:

Schon richtig so. Was machst du aber dann, wenn einer der Überzeugung ist, die Dinge sind nun ehrlich aufgeklärt, besprochen, erledigt, abgehakt - und der andere hat weiterhin das Bedürfnis, in der Wunde herumzubohren

Der Überzeugung, dass die Dinge erledigt und abgehakt sind trifft NICHT der Täter, sondern der Leidtragende.
Das ist doch die Krux beim Aufarbeiten. Wenn derjenige, der die Affäre hatte, weiterhin über den anderen entscheidet, nämlich in Form von Ich entscheide was mein Partner wissen darf, bleibt eine ständige Unsicherheit in der Beziehung.
Die Wahrheit zu hören kann sehr problematisch sein.
Aber der Verdacht, der ja durch Drumherum reden und genervt sein genährt wird, ist viel quälender.

@paulaner = Es ist dumm, als Betrogener zu viele Details wissen zu wollen. Daher wird auch der Betrügende - und das sehe ich durchaus positiv - aus Rücksichnahme nicht über alle Details reden. Vor allem nicht über körperliche Unterschiede (besonders bei sekundären Geschlechtsorganen von Frauen). Oder über Sechsualpraktiken. Führt in der Praxis zu nichts und der Betrogene sollte auf Fragen verzichten und der Betrüger auf Antworten.

Besser wäre, der Betrogene begrenzt seine Fragen auf das Wesentliche und der Betrüger sagt die Wahrheit. Das ist es dann. Ansonsten schwärt die Wunde weiter.

Zitat von ElGatoRojo:

Schon richtig so. Was machst du aber dann, wenn einer der Überzeugung ist, die Dinge sind nun ehrlich aufgeklärt, besprochen, erledigt, abgehakt - und der andere hat weiterhin das Bedürfnis, in der Wunde herumzubohren

Ich denke, an der Reaktion kann man schon viel erkenne. Aggressive Antworten und Schuldumkehr klingen nicht nach eigener Überzeugung.

Es gibt natürlich auch total rachsüchtige, labile Betrogene, die nie damit umgehen werden können und sich trotzdem nicht trennen und alle letztendlich in den Wahnsinn treiben.
Und es gibt die Fremdgeh-Fraktion, die völllig verständnislos ist, weiter nur rumeiert, lügt und meint, ein bisschen Laber-Rhabarber reicht aus.
In beiden Fällen wird eine Trennung unausweichlich, wenn man nicht total emotionslos ist.

Das eine vom anderen zu unterscheiden ist sicher auch nicht so einfach. Hier noch viel weniger, da sich meistens nur ein Part dazu äußert und das Empfinden subjektiv äußert.

Wenn ich mir die Beiträge von Allesneu2021 so im Allgemeinen angucke, scheint sie aber aufgeräumt genug zu sein, dass ich nicht vom ersteren ausgehe. Klar, wissen kann man es nicht, aber man macht sich ja ein Bild.

Zitat von ElGatoRojo:

@paulaner = Es ist dumm, als Betrogener zu viele Details wissen zu wollen. Daher wird auch der Betrügende - und das sehe ich durchaus positiv - aus Rücksichnahme nicht über alle Details reden. Vor allem nicht über körperliche Unterschiede (besonders bei sekundären Geschlechtsorganen von Frauen). Oder über ...

Der Vergleich der sekundären Geschlechtsorgane der Männer wäre einem Neuanfang auch nicht gerade zuträglich

Zitat von Heidemarie:

Der Vergleich der sekundären Geschlechtsorgane der Männer wäre einem Neuanfang auch nicht gerade zuträglich

Zitat von So-What:

Das eine vom anderen zu unterscheiden ist sicher auch nicht so einfach.

Sicher nicht immer einfach. Aber dann hin zu bekommen, wenn beide prinzipiell die Ehe oder die bestehende Beziehung erhalten wollen. 'Aber nach einer Weile muss dann eben auch mal ein cut sein.

Zitat von Heidemarie:

Der Vergleich der sekundären Geschlechtsorgane der Männer wäre einem Neuanfang auch nicht gerade zuträglich

Du meinst sicher die Primären. Aber Recht hast du natürlich

Zitat von ElGatoRojo:

Du meinst sicher die Primären. Aber Recht hast du natürlich

Das Primäre und natürlich auch die Sekundären.... gehört ja beides zur Anziehung....

Zitat von ElGatoRojo:

Oder über Sechsualpraktiken. Führt in der Praxis zu nichts und der Betrogene sollte auf Fragen verzichten und der Betrüger auf Antworten.

Natürlich sind die Fragen über das Intime extrem problematisch. Für beide.
Aber es geht ja nicht NUR um solche Details oder Fragen, die man einfach nur ehrlich beantwortet haben will.
Ich finde diese Sichtweise von So-What absolut richtig. Und eigentlich sollte jeder das vernünftigerweise so sehen.

Zitat von So-What:

Er war so lange verlogen, egoistisch, demütigend, dann wollte ich nicht auch dafür verurteilt werden, dass ich manche Klarheiten und etwas Kommunikation brauche. Das ist erneut Egoismus. Der Ton macht ja auch viel Musik. Ich schmierte ihm nicht ständig was aufs Brot, aber es entstanden von mir unverschuldete Situationen, die sehr unangenehm waren. Ich durfte doch dann wohl auch mal einfach schwach sein und auf Unterstützung hoffen?!

Unterstützung!
und

Zitat von So-What:

Und dabei geht es nicht ums Aufrechnen. Es geht um Verständnis und Empathie, Reue und Verantwortung. Sollte ich ihm als Ehefrau nicht das wert sein?

Zitat von ElGatoRojo:

Sicher nicht immer einfach. Aber dann hin zu bekommen, wenn beide prinzipiell die Ehe oder die bestehende Beziehung erhalten wollen. 'Aber nach einer Weile muss dann eben auch mal ein cut sein.

Ja, genau. Das meine ich ja! Nicht oberflächlich erhalten wollen, nein, selbstverständlich, auf jeden Fall. OK, nur, wenns nicht zu unbequem wird. So läufts halt nicht. Das ist keine Liebe. Und dann ist der Bauch alarmiert bei sonst einigermaßen aufgeräumten Menschen.

Auch der Vertrauensvorschuss ist unbequem. Oder halt mal nicht jedes Stimmchen im Kopf an den pösen Schurken herantragen, ist unbequem. Aushalten, die Entscheidung zu Verzeihen mittragen ist unbequem! Leichter ist es das Opfer zu spielen.

Aber es ist umgekehrt auch schön unbequem, wenn man sich mit sich selbst auseinander setzen muss, zugeben muss warum und wenn man weiß, dass einem jederzeit noch mehr um die Ohren fliegen kann.

Ich würde aber vermuten, dass beides ganz von allein nicht zutrifft, wenn beide spüren, dass ernsthaftes Interesse da ist, gemeinsam da durchzugehen. Das wird sonst ein Hamsterrad.

Zitat von paulaner:

Aber es geht ja nicht NUR um solche Details oder Fragen, die man einfach nur ehrlich beantwortet haben will.

Es kommt doch darauf an, was den Betrogenen umtreibt. Meist will er garnicht all die Details der Affäre wissen, sondern ihn interessiert das Warum der Affäre und seine persönlichen Defizite, die den anderen in die Arme der Affärenperson getrieben haben. Und ja - Fragen, die er nicht gleich am Anfang stellt, werden natürlich erst später beantwortet. Der Betrogene kann realistischerweise nicht mit einem objektiven genauen umfassenden Sofort-Bericht des Betrügers rechnen.

Der Betrüger kann auch realistischerweise nicht damit rechnen, dass dem Betrogenen innerhalb kurzer Zeit alle für ihn wichtigen Fragen einfallen und eine Liste abhakt.

Und nein, intime Details und Geschlechtsorgane egal welcher Ordnung gehören natürlich nicht dazu.

Wenn wir hier so weitermachen, meldet sich mein ab und zu brillanter Verstand ab und wird ersetzt durch niederes Gedankengut!

Weißt du @ElGatoRojo
WAS der Betrogene wissen will, ist sicher nicht allgemeingültig, sondern, wie alles im Leben, sehr individuell.
Ich finde die Vorgehensweise, dass der Betrogene Fragen stellt und der betrüger beantwortet sie 100% ehrlich, eigentlich am besten.
Dann kann der Betrogene nämlich entscheiden, wie weit er gehen will, und es entscheidet eben nicht mehr der Betrüger allein für zwei Menschen.
Dummerweise hapert es aber eben fast immer am 100% ehrlich. Und ich glaube das meint So-What. Weil man das nämlich merkt und das für quälende Unsicherheit sorgt.

Zitat von paulaner:

Ich finde die Vorgehensweise, dass der Betrogene Fragen stellt und der betrüger beantwortet sie 100% ehrlich, eigentlich am besten.
Dann kann der Betrogene nämlich entscheiden, wie weit er gehen will, und es entscheidet eben nicht mehr der Betrüger allein für zwei Menschen.

Stimme dir da durchaus zu.

Aaaber = Der Betrogene sollte sich einigen Schmerz und einiges späteres Kopfkino ersparen, in dem er auf manche Fragen verzichtet. Und irgendwann hat auch der Betrüger die undankbere Aufgabe, die Person des Affärenpartners zu schützen, in dem er manche Fragen nicht beantwortet.

Zitat von So-What:

dass dem Betrogenen innerhalb kurzer Zeit alle für ihn wichtigen Fragen einfallen und eine Liste abhakt.

Wenn das Geständnis überraschend kommt - o.k. Wenn aber da schon eine gewisse Ahnung des Betrogenen ist, hat er doch Gelegenheit, sich die wichtigen Fragen zu überlegen.

ich fand aber die frage, was bei @Allesneu21 aufploppt. also, inwieweit er überhaupt der richtige ansprechpartner ist, was sie mit sich selber ausmachen kann/soll/muss, wo sie noch defizite in der beziehung spürt... die frage fand ich sehr spannend!