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Affären und deren Ende

A
Zitat von So-What:
Als alle aufflog 5 Jahre! Beeindruckend? Weiß ich nicht. Danke, aber manchmal komme ich mir schon so abgeklärt vor, dass ich mich frage, ob ich ...

Wieso? Du hast drei Jahre um die Ehe gekämpft und dann gemerkt, dass es nicht mehr geht und bist konsequent gegangen. Bist du noch im Groll gegen deinen Mann?

14.07.2021 15:07 • #496


S
Zitat von Allesneu21:
Wieso? Du hast drei Jahre um die Ehe gekämpft und dann gemerkt, dass es nicht mehr geht und bist konsequent gegangen. Bist du noch im Groll gegen deinen Mann?

Nein, überhaupt nicht. Eher war es er lange Zeit, weil ich ja alles hingeschmissen habe. Kein Groll, eher Verzweiflung und Opfer-Gehabe, Selbstmitleid, von allem ein bisschen.

Jetzt ist er wieder in einer Beziehung und es läuft prima freundschaftlich zwischen uns. Ein Schelm wer böses denkt!

14.07.2021 15:10 • #497


A


Affären und deren Ende

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A
Zitat von So-What:
Nein, überhaupt nicht. Eher war es er lange Zeit, weil ich ja alles hingeschmissen habe. Kein Groll, eher Verzweiflung und Opfer-Gehabe, ...

Ist er mit der AF in einer Beziehung?
bist du neu liiert?
Wie geht es eurem Kind? Kümmert er sich?

14.07.2021 15:12 • #498


B
Zitat von So-What:
Das freut mich ehrlich!

Nunja, danke.
Ich glaube, dass die meisten Revivals sind nicht möglich vertreter recht haben, weil die mMn meisten Menschen eben nicht bereit sind, sich zu hinterfragen und wirklich zulernen und verstehen, dass sie dem anderen so richtig eine eingeschenkt haben. Solange das nicht von ehrlichen Herzen klar ist, ist langfristig die Geschichte verloren und hält nur noch aus Tradition/Bequemlichkeit/Verpflichtung. Dies muss ich hier immer und immer wieder lesen. Das tut mir leid, eben weil es ein absolut tolles Ding ist, eine komplett neue Beziehung mit der Mutter seiner Kinder, mit der man so viel Tolles und soviel Scheixxe ausgelöffelt hat, zu leben, neue Facetten endeckt etc etc. Von daher bin ich sehr sehr dankbar und demütig, dass es so läuft wie es läuft und wir auch nicht gleich aufgesteckt haben.

14.07.2021 15:14 • x 4 #499


S
Zitat von Allesneu21:

Ist er mit der AF in einer Beziehung?
bist du neu liiert?
Wie geht es eurem Kind? Kümmert er sich?

Nein, eine andere. Kenne sie noch nicht.
Ja, auch. Läuft aktuell super.
Er kümmert sich sehr, manchmal ist er etwas übereifrig. Ich glaube, er will irgendwas wieder gut machen, auch beim Kind.

Ich habe tatsächlich nichts einen Moment bereut. Weder die Trennung (die ist zwei Jahre her), noch die versuchte Eherettung. War alles gut so wie es war. Hat wohl so sein sollen. Ich hadere aber sowieso grundsätzlich nie mit dem Schicksal o.ä.! Jede Entscheidung habe ich zumindest mit-getroffen und das verwerfe ich mir und auch niemand sonst vor.

14.07.2021 15:20 • x 2 #500


T
Zitat von Felica:
Wie wahrscheinlich ist eine Begegnung? Ich glaube, man kann es gar nicht oft genug im Kopf durchspielen, aber wenn es dann so ist, wird es eh anders ...

Eher unwahrscheinlich. Aber wer weiß das schon? Unter Corona Bedingungen läuft man ja eher wenigen Menschen einfach so über den Weg. Aber wer weiß, was die Zukunft bringt.

Ja, wie oft hatte ich mir vorgestellt, wie ich reagieren würde, sollte ich herausfinden, dass mein Mann mich betrügt. Und keine der Varianten, die ich mir zuvor ausgemalt hatte, ist eingetreten. Lustigerweise war ich da so gefasst und fast schon souverän, dass, als ich meinte ich müsse jetzt erstmal raus, mein Mann fest davon ausging, dass ich mich scheiden lasse. Er ging davon aus, sollte ich überhaupt wieder nach Hause kommen, würde ich sofort seine oder meine Sachen in Koffer packen und ihn rauswerfen oder selbst gehen. Nicht eine Sekunde hatte er geglaubt, ich könne ihm noch eine Chance geben.

14.07.2021 15:28 • #501


S
Hat er um eine gebettelt?

14.07.2021 15:32 • #502


F
Zitat von Trust_him:
, wie oft hatte ich mir vorgestellt, wie ich reagieren würde, sollte ich herausfinden, dass mein Mann mich betrügt.

Ehrlich, hast Du damit gerechnet?

14.07.2021 15:33 • x 1 #503


S
Zitat von Felica:
Ehrlich, hast Du damit gerechnet?

Gute Frage!

14.07.2021 15:36 • #504


A
Ich habe ja den Strang generell aus Interesse erstellt. Gar nicht auf meine Situation gemünzt und ich hätte nie gedacht, dass hier so viele interessante Menschen mitschreiben und mir persönlich der Strang so viel an Erkenntnis bringt.
Ich sehe gerade mit einem ganz anderen Blick auf meine Ehe (Rettung) und mir werden sehr viele Dinge gerade sehr klar.
Ich muss mal ein bisschen ausholen. Vielleicht mögt ihr mir ja eure Meinung dazu sagen.
Wie ich schon angedeutet hatte, hatten mein Mann und ich uns beide (!) anderweitig orientiert. Ich emotional, mein Mann körperlich.
Mein Mann hat -angeblich- meine "Andersorientierung" verarbeitet und verziehen.
Ich habe seine Affäre aber noch nicht verarbeitet.
- Es kommen immer wieder Trigger (nicht mehr so häufig wie zu Beginn)
-ich habe noch nicht 100% verziehen, weil mir immer wieder Situationen in den Kopf kommen, wo er nicht da war und mich einfach angelogen und mit den Kindern allein gelassen hat, um sich mit der Affäre zu treffen
-er war ein halbes Jahr unehrlich.

Ich glaube ihm, dass ihm das leid tut. Aber jedesmal, wenn ich wegen seiner Affäre traurig bin/nachfrage, kommt es zum Streit.
Sein Argument :
-es müsse endlich mal gut sein (das ganze ist ein Jahr her)
- er wird immer wieder zurückgeworfen, wenn er sieht, dass ich ihm noch nicht verziehen habe. Er sieht das offenbar schwarz-weiß: für mich gibts aber Nuancen.
-er habe ja auch mit meiner Episode abgeschlossen. Warum ich das nicht könne.

Unterm Strich: mir ist durch das Schreiben hier klar geworden, dass ich mir mehr Empathie wünschen würde.
Und in den letzten Tagen ist mir klar geworden, dass ich so nicht mehr weitermachen möchte.
Das Problem zwischen meinem Mann und mir war schon immer die Kommunikation. Auch hier funktioniert die Kommunikation nicht und ich nehme ihn als stur wahr.
Er will das alles am liebsten ungeschehen machen. Das verstehe ich. Aber das funktioniert nicht, indem man die Augen verschließt, denn er nimmt ja letztlich mein Bedürfnis nicht wahr/ernst. Wenn ich das sage, ist sein Argument, dass ich ja sein Bedürfnis, dir Affären nicht mehr zu thematisieren, auch nicht ernst nehme.

Nach dem Schreiben hier ist mir klar geworden, dass ich bald mit meinem Mann rede: entweder er akzeptiert, dass ich noch verarbeiten muss, oder ich trenne mich.
Ich mag so einfach nicht mehr weitermachen.

14.07.2021 15:36 • x 3 #505


F
Zitat von So-What:
Gute Frage!

Ich habe mir das nie vorgestellt, obwohl ich vom Vorgänger meines Mannes auch betrogen wurde.

14.07.2021 15:38 • #506


DieSeherin
Zitat von Allesneu21:
Nach dem Schreiben hier ist mir klar geworden, dass ich bald mit meinem Mann rede: entweder er akzeptiert, dass ich noch verarbeiten muss, oder ich trenne mich.

hast du ihm denn mal ganz klar gesagt, was du von ihm brauchst, damit du das verarbeiten kannst? ich meine, du kannst ihn ja schlecht den rest des lebens im büßerhemd rumlaufen lassen - andererseits scheint da noch ganz vieles unausgesprochen zu sein?

14.07.2021 15:45 • x 2 #507


A
Zitat von DieSeherin:
hast du ihm denn mal ganz klar gesagt, was du von ihm brauchst, damit du das verarbeiten kannst? ich meine, du kannst ihn ja schlecht den rest des ...

Das soll er auch nicht. Ich möchte, dass es irgendwann nicht mehr zwischen uns steht. Aber dafür muss ich es verarbeiten, was nicht heißt, dass ich es ständig thematisiere.
Doch hin und wieder schiessen mir Gedanken durch den Kopf. Die halte ich dann erst einmal zurück. Doch manchmal kann ich es nicht selbst mit mir ausmachen und es muss raus. Doch er wird dann gleich sauer oder genervt, weil er merkt, dass ich es immer noch nicht verarbeitet habe.
Und ja: ich habe ihm gesagt, dass ich mir in solchen Momenten Empathie statt Rückzug wünsche würde.

14.07.2021 15:49 • #508


A
Nachtrag: und es gibt viele Momente, in denen ich überhaupt nicht mehr an die Affäre denke. Meistens eigentlich. Und manchmal kommt es wieder hoch. Und dass er sauer wird, hilft mir halt nicht weiter.
Es bringt mir auch nichts, wenn er sagt, dass er meine Episode schon verarbeitet hat. Jeder hat sein Tempo. Ich bin eben langsamer. Ist das so verwerflich?
Mal abgesehen davon, dass er sich HPV geholt hat. Anfangs bin ich ausgerastet. Inzwischen hab ich es weitestgehend verarbeitet, aber manchmal kommt es noch hoch. Ich sag diesbezüglich schon gar nichts mehr, denn wenn ich es äußern würde, hiesse es nur, dass ich nicht verzeihen kann.

14.07.2021 15:51 • x 1 #509


B
Zitat von Allesneu21:
Ich habe noch ein paar Fragen. Musst du natürlich nicht beantworten:-)
1. Wie lange ist das alles her?
Ewigkeiten. Es passierte in den Jahren 2009 und 2010. Im August 2010 wurde die Affäre von ihm beendet.

2. Wie lange ging die Affäre und wie intensiv war sie?
Ungefähr 14 Monate, so genau lässt sich das nicht sagen, da der Übergang von einer vorsichtigen Annäherung bis zur tatsächlichen Affäre fließend war. Intensiv war sie durchaus, beiderseits. Aber auch der Abstieg war sehr intensiv und der dauerte länger als die anfängliche Phase mit einer grenzenlosen Verliebtheit, wie ich sie selten erlebt habe.

3. Wer hat sie beendet und gab es eine Aussprache?
Der AM hat sie beendet. Er war die ewig klammernde Begonie, die trotz aller Widrigkeiten von einer gemeinsamen Zukunft träumte, leid. Auch wollte er berechtigterweise nicht für die Beendigung meiner Ehe verantwortlich sein, denn damit hätte er eine Bringschuld empfunden. Ich war verheiratet, er solo, aber diesen Schuh wollte er sich nicht anziehen und das verstehe ich heute voll und ganz. Hätte ich meine Ehe hin geworfen, wäre immer meine Forderung im Raum gestanden, wenn ich mich schon trenne, dann musst Du aber jetzt endlich mal in die Puschen kommen. Das musste er vermeiden. Er empfand dass ihn die Affäre einengte. Seine Freiheit ging ihm über alles und die verteidigte er auch vehement.
Eine Aussprache im eigentlichen Sinn gab es nicht, vor allem nicht persönlich. Ich griff nach der Trennung per Mail zu einem Notnagel. Ich wollte ihm noch freundschaftlich verbunden bleiben, was übersetzt heißt, ich wollte noch irgendwie Kontrolle über sein Leben haben und mich nicht ganz rauskatapultieren lassen.

Völliger Quatsch, denn er war mir mit nichts verantwortlich, nach der Trennung schon gar nicht. Und ich tat mir damit selbst weh, denn das verlängerte die Ablösung nur. Ich merkte dann auch, dass sein Interesse an einer Weiterführung des Kontaktes, der aber nie mehr persönlich stattfand, immer mehr erlahmte. Ich hatte auf gut deutsch abgewirtschaftet. Dann verstand ich aus einer verklausulierten Mail, dass er eine Neue hatte. Das zog mir dann momentan endgültig den Boden unter den Füßen weg und ich empfand das erste Mal grenzenlosen Hass. Ich wünschte ihm einen Unfall mit der Folge Rollstuhl, eine schwere Krankheit oder von mir aus auch den Tod. Aber das sind Phasen die vergehen. Rache egal in welcher Form bringt keinen weiter. Im Gegenteil, man erkennt die eigene Schlechtigkeit, wenn man einem anderen schaden will, der nichts weiter getan hat als sich zu trennen.

Lange Zeit, als mein Leben wieder in ruhigen Bahnen verlief, hatte ich nochmals eine Phase, in der ich mir einbildete, dass er vielleicht doch noch das Bedürfnis einer Klärung haben könnte. Welche Klärung? Ebenfalls wieder eine Einbildung von mir. Im Grund genommen war es wohl bei mir ein Wiederaufflammen eines Kontaktwunsches, den ich auf ihn übertrug. Aber von ihm kam nie was und irgendwann hatte ich kapiert, da kommt nichts mehr. Und ich tat auch nichts dafür. Wozu auch?


4. wann waren deine Gefühle für den AM weg?
Schwer zu sagen, denn die Ablösung ist ein Prozess, der schon seine Zeit dauert. Bis ich mich wieder richtig gut mit mir fühlte, dauerte es durchaus ein Jahr. Aber das geht so schleichend, dass man das nicht beziffern kann. Er entschwand einfach immer mehr aus meinem Leben und meinen Gedanken.

5. Wie alt bist du?
Uralt. Nicht mehr lange und ich werde 60.

6. Hast du Kinder?
Nein.

7. wie lange hat es gedauert, bis du all das verstanden hast?
Die ersten Erkenntnisse kamen recht schnell. Z.B. dass ich mir das Verhalten in Beziehungen zum Teil von meiner Mutter abgeschaut hatte. Das geht ganz automatisch, denn Kinder kriegen viel mit und übernehmen unbewusst vieles, auch Dinge, die nicht gut sind. Das war schon mal eine traurige Erkenntnis.
Die zweite Erkenntnis war, die ich schon länger bei mir vermutete, war, dass ich ebenfalls ein Bindungsvermeider bin, aber dazu neige, die Rolle des passiven und leidenden Parts zu übernehmen. Der AM war ganz klar der aktive Teil. Diese Beziehungen sind mies, denn beide verharren in Positionen, in denen sich keiner richtig wohl fühlen kann. Auch meine Ehe verlief so, weil ich mittlerweile zur Überzeugung gelangt bin, dass auch mein Mann nicht sehr bindungsfähig ist.
Aber irgendwie hat sich das geändert. Wir können nun zusammen leben, zusammen Dinge unternehmen und meine Tendenz, immer wieder mal die Flucht zu ergreifen, ist seltsamerweise weg.

Man denkt ja nicht ständig über sich nach und auch nicht über den verlorenen Partner, aber je mehr ich von ihm loskam, desto mehr begriff ich.
Ich erinnere mich an einen Tag. Ich saß beim Frühstück, allein und es war ein Tag wie jeder andere. Und auf einmal fällt mir der AM ein. Was war da los? Wollte ich wissen, wie es ihm ging, was er machte? Nein, absolut nicht. Also warum kam er auf einmal in meine Gedanken?
Und dann spulte sich ein Film oder ein Theaterstück ab.Ich sah quasi aus der Zuschauerrolle die Affäre ablaufen und erkannte glasklar, wie ich agiert hatte und auch wie er vorgegangen war. Und diese Erkenntnis war durchaus beschämend. Ich, die Unschuldige, hatte ihn benutzt, dass er mir vermittelte, dass ich eine tolle Frau bin und mir all das gab, wonach ich mich sehnte. Er sollte mein Prinz werden, der mich endlich zu der Prinzessin machte, die ich immer gerne gewesen wäre, aber nie war.
Meine Selbstliebe, mein Selbstwertgefühl waren schon vor der Affäre im Keller und die musste ich mir allmählich erarbeiten. Was damals innerhalb von Sekunden passierte, war wie ein Geistesblitz, eine plötzliche Erkenntnis von sich selbst.

Der Schlüssel zu fast allem ist ein gutes Verhältnis zur eigenen Person. Nicht zu nachsichtig, aber auch nicht abwertend gegenüber sich selbst. Dann kann man auch bessere Beziehungen führen und erwartet nicht vom Partner, dass er alles richtet, was sich nicht gut anfühlt.
Ich erwarte nicht von meinem Mann, dass er mich glücklich macht. Dafür sorge ich schon selbst und er erwartet auch keine unmöglichen Dinge von mir, hat er auch noch nie.

Überzogene Erwartungen an einen Partner führen oft zum Tod einer Beziehung, weil man den Grund für sein Unwohlfühlen beim Partner sucht, der nicht so ist, wie er sein sollte. Er ist wie er ist und das muss ich akzeptieren oder ich lasse es.
Erkenntnis über die inneren Muster und Defizite, also Signale und Steuerungen aus dem Unterbewusstsein ein wenig zu erkennen, ist eine spannende Aufgabe, aber sie gelingt nur zum Teil. Beobachte Dein Verhalten und versuche zu ergründen, was dahinter steckt und warum Du so agierst. Damit kommt man dann ein Stück weiter. Das setzte auch Ehrlichkeit gegenüber sich selbst voraus und die Bereitschaft, Dinge festzustellen, die man ganz und gar nicht gutheißen kann.
Andererseits muss auch die Bereitschaft da sein zu erkennen, dass man Fehler hat, sich manchmal nicht gut verhält, aber sich dennoch okay finden kann.

Ich bin gelegentlich gereizt. Ein kleines Beispiel aus dem Ehealltag: Spät abends, ich putze noch den Boden im Bad, weil er schmutzig war. Ich war fast fertig, der Boden aber noch wässrig, trabt mein Mann an und sagt er müsse jetzt aufs Clo. Herrgott, kann der denn nicht ein paar Minuten warten, bis der Boden trocken ist? Ich war auf 180, gereizt und meinte, einen versteckten Vorwurf zu erkennen. Was musst Du nachts um 11 das Bad putzen?
Ich entgegnete ungehalten: Ja, ich bin gleich fertig, solange kannst Du wohl noch warten!
Er ging und ich war wütend und ging in die Küche
Nach einiger Zeit kommt er und sagt: Du, das war doch gar nicht vorwurfsvoll gemeint, echt nicht.
Ich wollte Dich nicht ärgern.

Ja, toll und ich? Ich entschuldigte mich auch, dass es nicht in Ordnung war ihn anzuraunzen, was mir durchaus nicht ganz leicht fällt. Eine Minute später war der Vorfall vergessen und nicht wert, daraus eine Staatsaffäre zu machen.
Bei vielen geht es dann erst los: Immer bist Du so und so und der Partner reagiert dann angefressen und sagt, stimmt gar nicht, aber Du ....
Das muss nicht sein, wenn man sich selbst im Spiegel anschaut und sich sagt: stay cool, wenn er aufs Clo muss, muss er halt wie ich auch. Auch wenn es jetzt gerade nicht ganz passt. Und wenn er einen mal reizt, muss man nicht gleich auf 180 sein.

Ich las mal, dass Prinz Philipp, der verstorbene Mann der Queen, gesagt haben soll: in einer Ehe braucht es viel Toleranz und die Queen ist sehr tolerant.
Fand ich toll! Also lässt uns tolerant sein, anstatt die Zeit mit sinnlosem Ärger zu verschwenden.

14.07.2021 16:32 • #510


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