Affären und deren Ende

Zitat von alleswirdbesser:

Menschen, die das so betrachten, sind meist selbst Fremdgeher, ein Betrogener sieht das nicht so locker. Warum?

Kann gut sein. Richtig ich bin schon fremdgegangen und ich wurde schon betrogen. Ich kenne daher beide Seiten. Ich weiß wie schmerzhaft es ist und was es mit dem eigenen Selbstwert macht und ich weiß, was man alles ausbledet oder sich selbst schön redet, wenn es einen Menschen gibt, der dir im Moment einfach gut tut. Du sagst jetzt hier ich würde niemals fremd gehen, dass habe ich auch gesagt. Mehr als 25 Jahre war das auch so. Man sollte niemals nie sagen, da man dann vllt. eines besseren belehrt wird.

Zitat von alleswirdbesser:

Deshalb entweder geht man sofort auf die Bremse, sobald man merkt das Interesse ist größer als nur rein freundschaftlich oder man macht weiter und zwar bewusst, die Folgen egal.

Ja, das sollte man. Aber so klar ist einem das manchmal nicht. Bis es passiert.

Die meisten Betrogenen werden ja bewusst getäuscht. Klar merkt man die Veränderung.
Was ist die Antwort? Mach dir keine Sorgen, das wird schon wieder. Stress im Job...
Meistens befinden sich die Betrüger in einer Situation der Unzufriedenheit mit sich selber.

Ich finde schon, dass man allen Beteiligten eine Stimme geben sollte.
Nur das werden die Sieger nicht zulassen. Da ist Angst im Spiel.

Ghosting ist keine Kleinigkeit, sondern eine Charakterschwäche.
Entweder kindisch oder auch ein Stück weit asozial.

Natürlich hat niemand ein Recht auf ein Gespräch.
Aber den Partner einfach entsorgen, das finde ich charakterlos.
Es ist umemphatisch und sehr egoistisch.

Es geht um das wie. Ich könnte mich nicht mehr im Spiegel anschauen.

Aber jeder ist anders.

Zitat von alleswirdbesser:

Ich meine wenn mein Verhältnis zu einem anderen Mann als meinem Partner immer enger wird, wenn wir immer mehr und gerne Zeit miteinander verbringen, wenn es anfängt zu knistern - da kann ich doch nicht behaupten, dass ich dann total überraschend plötzlich im Bett mit dem jenigen lande? Deshalb entweder geht man ...

Ja, dann sollte man auf die Bremse gehen, tut man dann aber meist nicht, weil es einem eben gut tut. Egoistisch, sicher. Gemein, fies, hinterhältig... alles richtig. Aber man denkt in diesem Moment an sich und nicht an den Partner. Man will diesen nicht verletzen, blendet ihn gar komplett aus. Es hat nämlich auch überhaupt nichts mit dem Partner oft zu tun.

Und warum verlässt man den Partner dann nicht? Weil man eben auch für ihn Gefühle hat. Im Laufe der Zeit wird eine leidenschaftliche Liebe zu einer kameradschaftlichen Liebe. Man weiß alles vom anderen und der 6 ist schön aber oft routiniert. Das alles ist aber doch nicht schlecht. Man liebt ja sein Leben und seinen Partner. Das andere ist neu und aufregend und man spürt wieder einen Hauch von Abenteuer. Wenn man an das Kennenlernen des Partners am Anfang denkt, wie aufregend das war und plötzlich hat man das da wieder. Und schon bist du hin und her gerissen zwischen deinen Gefühlen. Nun wirst du sagen, dass du dann zurück rudern würdest. Glückwunsch dann bist du eine ganz starke. Mich haben in 27 Jahren Beziehungen viele angeflirtet und ich bin nie schwach geworden. Aber wenn der kommt, der dich fasziniert, dann war es in meinem Fall vorbei mit der Moral.

Und falls du dich fragst, ich hatte es meinem Mann gestanden.

Gefühle können sehr mächtig sein. Es gibt doch auch diesen Spruch, im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt.

Wäre es nicht auch ein Abenteuer, die Beziehung lebendig zu halten und es als weckruf zu sehen?
Wie lange dauert das neue Abenteuer?
Bis zum nächsten hype?

Zitat von Effie75:

Wäre es nicht auch ein Abenteuer, die Beziehung lebendig zu halten und es als weckruf zu sehen?

Ja, aber es dennoch nicht vergleichbar

Zitat von Effie75:

Wäre es nicht auch ein Abenteuer, die Beziehung lebendig zu halten und es als weckruf zu sehen?
Wie lange dauert das neue Abenteuer?
Bis zum nächsten hype?

Das ist im Alltag meist gar nicht so einfach. Ich will damit auch Affären nicht gut reden, nur aber eben aufzeigen, dass diese passieren könnnen. Immerhin gehen 46% der Menschen im Laufe ihres Lebens fremd... heißt jeder zweite. Jedoch ist es eben für den Betrogenen ein echter Tiefschlag. Aber das hat eben oft mit dem Partner nichts zu tun.

Zitat von frechdachs1:

Ja, weil eine Trennung nun mal schmerzhaft ist. Auch wenn es eben eine Affäre war, waren da Gefühle und wenn diese verletzt sind, trauern auch ...

Jein.
Mein Mann hatte eine Affäre. Ist aber ein Weilchen her. Damals schrieb er der Frau, dass er bei mir bleiben möchte. Sie wollte daraufhin eine Trennung von Angesicht zu Angesicht. Das verwehrte er ihr.

Zitat von Allesneu21:

Das verwehrte er ihr.

Aus freien Stücken, oder auf Druck von dir? (ist nicht wertend gemeint, weil ich auch den Druck von dir verstehen könnte)

Zitat von frechdachs1:

Aus freien Stücken, oder auf Druck von dir? (ist nicht wertend gemeint, weil ich auch den Druck von dir verstehen könnte)

Er zeigte mir die Mail und fragte mich, was ich davon halte. Ich sagte ihm meine Meinung dazu. Nämlich dass ja alles gesagt sei und sie doch den Grund der Trennung kenne. Das sah er auch so.
Er wollte auch tatsächlich keinen Kontakt mehr zu ihr, weil er sich sehr schämte für das, was er getan hatte.
Seine Gefühle zu ihr waren auch sofort weg. War also ein Strohfeuer.

Zitat von Allesneu21:

Damals schrieb er der Frau, dass er bei mir bleiben möchte. Sie

Das ist Grund genug für eine Beendigung. Damit muss jederzeit gerechnet werden.

Zitat von Effie75:

Ein ordentliches Ende zeugt von Charakter und Wertschätzung. Sowas gehört zu trennungen dazu. Ich kann nicht allem aus dem Weg gehen und mir meine ...

Das liest sich schön, wäre auch schön wenn dieses Wunschdenken Realität werden könnte.
Aber wenn sich zwei Menschen trennen, dies dann so schön pragmatisch nach Lehrbuch abläuft, sind keine Gefühle mehr im Spiel.

Das wahre Leben läuft so, wie es passiert.
Schmerz, Trauer usw.
Es ist auch nun mal so, daß meist einer noch liebend zurückbleibt.

Aussprache?
War mit auch wichtig.
Aber heute und im jetzt weiß ich, daß da oft gelogen wird, zumindest nicht die Wahrheit gesprochen wird.

Die Wahrheit ist doch: Der/die andere will sein Leben nicht mehr mit mir teilen.
Vermisst mich nicht mehr.

Es kann helfen, solche Aussprachen.
Aber ich persönlich habe mich dsbzgl geändert.
Reden muß man, um die Liebe zu retten.
Aber nicht mehr um den Schmerz aufzubacken.
Aber natürlich würde ich auf Wunsch das Gespräch anbieten.
Aber ich brauche sowas nicht mehr, denn es ist vorbei, dies ist das was ich respektiere.

Zitat von Allesneu21:

Er zeigte mir die Mail und fragte mich, was ich davon halte. Ich sagte ihm meine Meinung dazu. Nämlich dass ja alles gesagt sei und sie doch den Grund der Trennung kenne. Das sah er auch so. Er wollte auch tatsächlich keinen Kontakt mehr zu ihr, weil er sich sehr schämte für das, was er getan hatte.

Du hast schon instinktiv gewusst, dass sie versuchen wird ihn unzustimmen. Ist ja auch irgendwie klar, wenn sie Gefühle für ihn hatte. Du musst es ähnlich sehen, wie wenn eine Partnerschaft auseinander geht, wo einer hart davon getroffen ist. Dann wird auch gebettelt, dass es noch eine Aussprache geben sollte. Sicher in der Hoffnung noch was zu drehen. Das ist einfach menschlich, ob Affäre oder nicht. Wenn die Aussprache verwehrt wird, aber der Grund der Trennung vermittelt wurde, ist doch soweit alles ok.