Affären und deren Ende

Zitat von Allesneu21:

Übrigens: der Ehemann meiner Freundin, der ja eine Zukunft mit dieser AF geplant hatte, war -wohl durch den Schock- plötzlich entliebt und konnte sich beim besten Willen nicht mehr vorstellen, dass er diese Affäre geführt hat. Die Gefühle waren einfach weg. Auch hier also: Strohfeuer!

Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Wenn er seinen Abgang geplant hat, hat er auch tiefer gehende Gefühle für diese Frau gehabt. Ihm ist wahrscheinlich bewusst geworden, was eine Scheidung für ihn und die Kinder bedeutet und hat deswegen einen Rückzieher gemacht. Seinen Liebenskummer hat er sich sicher nicht anmerken lassen. Aber einfach Zack und jegliches Gefühl ist weg, fällt mir schwer zu glauben.
Das er sich dann im Laufe eines Jahres entliebt hat, kann ich wiederum durchaus verstehen, auch. dass die Ehe besser läuft als vorher, da Beide nun sicherlich daran arbeiten.
Und ja, wenn er der AF bereits ein gemeinsames Leben versprochen hat, ist es schäbig, sie auf diese Art von sich zu schieben. Ein Gespräch hatte folgen sollen.
Er hat auch sie belogen.

Zitat von Effie75:

Man kann leichter abschließen mit einem persönlichen Gespräch. Und wenn man nur sieht, wie schwach der andere ist.

Boh, man kommt ja kaum hinterher
Stellvertretend mal dieses Zitat für meine Meinung.
Wenn jemand, egal ob Affäre oder normale Beziehung, die Trennung ausspricht, dann ist derjenige fast immer schon viel weiter, als der Verlassene.
Klar...wenn eine Affäre auffliegt, dann geht das oft ganz schnell.
Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine sogenannte Aussprche eigentlich überhaupt nichts bringt.
Mein Schmerz, dass ich verlassen wurde, der ändert sich ja dadurch nicht. Oder bin ich plötzlich beruhigt und gut drauf, weil ich den wahren Grund erfahren habe?
Wer Schluss macht, der sagt es ist vorbei. Und das ist doch das Ausschlaggebende.

Und noch ein/zwei Gedanken zu respektvollem Beenden einer Affäre:
Man ist total unehrlich und respektlos zu seinem Partner, der sich ja unbedingt auf einen verlässt. Auf meine Ehrlichkeit. Auf meine Loyalität. Den Respekt ihm gegenüber. Und, auch das finde ich ja immer so - ja - schräg: Man selbst verlässt sich ja, auch während man selbst eine Affäre hat, auf die Loyalität und Ehrlichkeit seines betrogenen Partners.
Tja, und da finde ich es tatsächlich ein sehr schräges Denken, dass man aber jetzt bitte unbedingt von allen Menschen (dem AP und dem EP) verlangt, dass sie einen selbst aber bitte respektvoll behandeln sollen.
Den Wunsch verstehe ich schon. Ist aber (Vorsicht, jetzt kommt ein Buhwort) irgendwie Doppelmoral.

Meine Meinung!

Es gibt sogar Affärenpartner, die tauchen nach Jahren wieder auf.

Meistens wenn sie eine Tankstelle suchen. Dann wird im Notizbuch geschaut.

Zitat von paulaner:

Tja, und da finde ich es tatsächlich ein sehr schräges Denken, dass man aber jetzt bitte unbedingt von allen Menschen (dem AP und dem EP) verlangt,

Nein, nur vom AP. Darum gehts.

Zitat von paulaner:

Oder bin ich plötzlich beruhigt und gut drauf, weil ich den wahren Grund erfahren habe?
Wer Schluss macht, der sagt es ist vorbei. Und das ist doch das Ausschlaggebende.

Nein, ich finde, es ist besser zu verarbeiten, wenn der wahre Grund genannt wird als keiner. Was habe ich mir über AM anfangs hier den Kopf zerbrochen. Ihr habt mit mir die Lage analysiert, die er 4 Monate später in einem unfreiwilligen Gespräch bestätigt hat.

Affäre hin oder her: ich möchte immer den Grund wissen, warum Menschen mich aufeinmal ablehnen.

Zitat von Effie75:

Es gibt sogar Affärenpartner, die tauchen nach Jahren wieder auf.

Meistens wenn sie eine Tankstelle suchen. Dann wird im Notizbuch geschaut.

Jap.... Das ging mir so.... Ich war die Frau, für dieser er seine Langzeitfreundin zuerst verlassen wollte und dann doch nicht. Zig Jahre und mehrere Kinder später klopft er bei mir an, um sich für sein Verhalten zu entschuldigen. Für mich war das Thema da aber schon viele Jahre erledigt. Einer Einladung zu mir und meinem Mann, gemeinsam mit seiner Frau ist er dann aber nicht nachgekommen.

Zitat von Allesneu21:

Eine Affäre war verantwortlich für das Leid einer anderen Person. Ist es da nicht nebensächlich, wie schnell die Affäre abschließen kann?

nein in 1. Linie verantwortlich ist der Ehepartner der betrügt.

Ich war die Frau, die für die Anklopfende wortlos verlassen wurde.
Die wohl gerade selber frisch verlassen wurde.

Das ist so oft der Fall. Deswegen, lieber durch das Tal der Tränen gehen als immer damit rechnen zu müssen, da gibt es Altlasten, die plötzlich wieder auftauchen. Mit dem Sack voll Liebe im Gepäck.
Und der entsprechenden Leidenschaft.
Und es noch nicht mal zu wissen.

Mir ist das auch schon passiert. Hey wie geht es dir?
Gerade frisch von der Ehefrau verlassen.
Da wird ein Feuerwerk der Liebe abgebrannt. Es ist unglaublich.

Man ist halt anfällig, wenn das einen erwischt in einer Phase von Unzufriedenheit. Meistens nur bei der Chemie.

@Felica
Ich will dir nicht zu nahe treten. Aber nur soviel:
Ich glaube, dass du ganz anders denken würdest, wenn deine Affäre ein anderes Ende genommen hätte.

Angenommen deine Affäre wäre aufgeflogen, dein Mann wäre am Boden zerstört gewesen, deine Ehe kurz vorm Aus...dann hättest sicherlich auch du nicht lange gefackelt, und deinen AP ohne viel Federlesens abgeschossen. Und hättest dir wohl auch nicht vorrangig Gedanken dazu gemacht, ob jetzt der respektvolle Umgang mit deinem AM Priorität hat.
Deine Situation ist halt etwas anders. Du warst die Leidtragende des Beendens deines AMs. Und zwar ohne Verwirrungen in deiner Ehe, weil dein Mann zu der Zeit gar nichts wusste. Oder?

Zitat von Effie75:

Deswegen, lieber durch das Tal der Tränen gehen als immer damit rechnen zu müssen, da gibt es Altlasten, die plötzlich wieder auftauchen.

Was die Ex-AF meines Mannes betrifft, muss ich mir da keine Sorgen machen. Sie klopfte bereits an, bevor ich davon wusste und wurde angewiesen. Mit ihr ist er durch. Da gibt es aus seiner Sicht keine Altlast mehr.
Natürlich ist mir klar, dass in Zukunft auch eine Neue kommen könnte, aber das kann mir in jeder Beziehung passieren.

Zitat von paulaner:

Angenommen deine Affäre wäre aufgeflogen, dein Mann wäre am Boden zerstört gewesen, deine Ehe kurz vorm Aus...dann hättest sicherlich auch du nicht lange gefackelt, und deinen AP ohne viel Federlesens abgeschossen.

Richtig, mit der Begründung ich möchte meine Ehe retten.

Zitat von paulaner:

nd hättest dir wohl auch nicht vorrangig Gedanken dazu gemacht, ob jetzt der respektvolle Umgang mit deinem AM Priorität hat.

Es geht doch nicht um Vorrangige Gedanken und Priorität. Natürlich hat die Ehe diese Privilegien, was aber nicht heisst, dass es zur Affäre keinen sauberen Abschluss geben sollte.

Zitat von Trust_him:

Was die Ex-AF meines Mannes betrifft, muss ich mir da keine Sorgen machen. Sie klopfte bereits an, bevor ich davon wusste und wurde angewiesen. Mit ...

Eben. Sowas gibt es einfach, dass ein AP keine Lust mehr hat! Da braucht es keine Erklärung mehr. "Ich habe mich für die Familie entschieden" reicht!

Zitat von Felica:

Richtig, mit der Begründung ich möchte meine Ehe retten. Es geht doch nicht um Vorrangige Gedanken und Priorität. ...

Aber wie schon geschrieben: "sauber" heißt, es zu beenden. Eine Mail reicht. Selbst wenn von Zukunft gesprochen wurde.
man will doch eine "Aussprache" nur, um Lage zu checken, ob noch was geht.

Naja.. ich sage es mal allgemein:

Ich würde es nicht an der Form der Verbindung festmachen, sondern an dem Schlag Mensch, auf den ich mich einlasse.
Es gibt Menschen, die beenden Beziehungen, Ehen, Freundschaften und Geschäftsbeziehungen mit einem klärenden Gespräch. Was sind das für Menschen? Vielleicht Menschen mit Prinzipien, denen sie auch treu bleiben, wenn der Wind dreht und es ungemütlich wird.... ?
Solche Menschen dürfte man als Affärenpartner nicht im Regelfall antreffen.
Ein Mensch, der mir ganz direkt vor Augen führt, wie er mit seinen Leuten, also die, die ihm wirklich am Nächsten stehen umgeht, beweist mir doch von Anfang an, dass er es mit Aufrichtigkeit, Fairness und Loyalität nicht so wirklich hat. Als Affärenpartner weiß ich das. Und zwar ganz sicher.
Wie kann ich da wirklich allen Ernstes erwarten, dass er mir gegenüber plötzlich sein Wesen ändert?

Das schöne daran ist ja, dass ich mir als Affärenpartner aussuchen kann, ob ich mich gerade auch emotional auf so einen Menschen einlassen möchte. Aber wenn ich es dann tue, darf ich mich hinterher nicht wundern, dass ich genauso behandelt werde, wie die ganzen Leuten auf seinem Weg davor. Das letzte, was ich von solchen Leuten erwarten würde, wäre Fairness.
Also kann ich mir doch schon am Tag 1 unserer Affäre an allen zehn Fingern abzählen, dass ich am Ende diese Affäre nicht wirklich respektvoll behandelt werde.

Das wären meine Gedanken dazu.

Zitat von Allesneu21:

Eben. Sowas gibt es einfach, dass ein AP keine Lust mehr hat! Da braucht es keine Erklärung mehr. Ich habe mich für die Familie entschieden reicht!

Sehe ich ganz genauso.
Wenn der Beender in einer Beziehung ist, dann ist der Grund des Beendens eigentlich ziemlich eindeutig. Und viele (leere?) Worte helfen da doch auch eigentlich gar nichts mehr.