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Affären und deren Ende

T
Zitat von So-What:
Ich sagte nicht, dass sie das nicht können. Aber dann ist die Entscheidung trotzdem DIE Entscheidung.

Wenn die Affäre beendet wird, weil sie auffliegt, dann ist doch der Betrogene komplett verunsichert. Dann kann man als jemand, der zuhause retten will, was zu retten ist, nicht auch noch auf ein persönliches Abschlussgespräch mit dem AP bestehen.

13.08.2021 06:37 • x 1 #1006


T
Wenn ich mir das so bildlich ausmale was wäre gewesen wenn, muss ich sagen, dass ich im Nachhinein froh bin, nicht nachgeforscht zu haben.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich ihm hätte eine zweite Chance geben können, wäre die Affäre noch am Laufen gewesen, als ich davon erfuhr.
Hut ab, wer das als Betrogener wegstecken und dann auch noch ein Abschlussgespräch verkraften kann.

13.08.2021 06:41 • x 1 #1007


A


Affären und deren Ende

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S
Menschen, die Affären haben, wollen damit ja nicht in erster Linie ihrem Partner schaden. Sie gerate in eine Affäre, weil sie dadurch hoffen, irgendein ureigenes Defizit ausgleichen zu können. Beim Mann von Allesneu21 war dieses Defizit wohl rein körperlicher Natur. Bei Allesneu war das schon komplizierter. Sie wollte gesehen werden und sich als Frau wertgeschätzt fühlen. Die Art und Weise, wie dann Schluss gemacht wurde, war da eher kontraproduktiv. Erst überschüttet er sie mit Komplimenten und lullt sie ein und dann wird er erwischt und beendet das ganze per E-Mail. Ich kann mir vorstellen, dass sowas schmerzt.

Das ist ja so, als halte man einem Pferd eine schöne dicke Möhre vor die Nase und kurz bevor es sie schnappen kann, wird sie weggezogen und ein Eimer eiskaltes Wasser wird über das arme Tier gegossen. Ich glaube, so schnell wird dieses Tier nie wieder vertrauen, wenn es eine Möhre sieht.

Deshalb ist jetzt auch der Neubeginn der Ehe 2.0 so schwierig. Allesneu fühlt sich einerseits unter Druck, ihrem Mann jetzt das zu geben, was er sich wünscht: S.. Andererseits geht S. für sie eben nur mit Gefühlen, die ein gewisses Vertrauen grundlegend benötigen. Dieses Vertrauen hat sie nicht mehr. Das hat sie ja auch mehrfach schon hier geschrieben. Sie vertraut nicht nur ihrem Mann nicht, sondern wahrscheinlich gar keinem Mann mehr. Und das liegt auch an dem beschissenen Ende ihrer emotionalen Affäre.

Also ich verstehe das schon irgendwie. Aber ich habe ja auch meinen Mann verstanden, der mich betrogen hat. Vielleicht bin ich da einfach zu empathisch.

13.08.2021 07:03 • x 1 #1008


B
Ja und wenn es um Gefühle geht bedarf es manchmal Zeit und Geduld und die Hilfe dritter. Bei uns Stand der am tatsächlich noch im dritten Jahr in der Nähe. Erst mit einer Familienaufstellung hat meine Frau sich endgültig verabschieden können.
Krass, oder?

13.08.2021 07:46 • #1009


T
Zitat von Schätzchen:
Also ich verstehe das schon irgendwie. Aber ich habe ja auch meinen Mann verstanden, der mich betrogen hat.

Inwiefern hast du ihn verstanden? Also eher im Sinne von aus seiner Sicht nachvollziehbar oder Ja, klar, so gesehen konntest du ja gar nicht anders als mich betrügen?

13.08.2021 07:47 • #1010


E
Zitat von Trust_him:
Hut ab, wer das als Betrogener wegstecken und dann auch noch ein Abschlussgespräch verkraften kann.


Verkraften....ICH (egal welche Beziehung) würde immer erwarten, dass es es ordentlich beendet wird. Und wenn ich dies für mich beanspruchen, muss ich dies auch anderen (EM und AF) zugestehen. Die Dinge, die ich für mich einfordere oder erwarte, kann ich ja anderen nicht verwehren. Ich habe sicher keine Luftsprünge gemacht, aber der Fairness halber musste es sein (obwohl - mir gegenüber waren die beiden Herrschaften ja auch nicht fair *grübel*). Egal, ich mache meine Werte (?) nicht vom Verhalten anderer abhängig.

Zitat von Schätzchen:
Also ich verstehe das schon irgendwie.

Ich auch. Aber irgendwie muss man ja aus dem Dilemma rauskommen, sonst geht man kaputt. Ich glaube das geht nur, wenn man wieder selbst das Ruder in die Hand nimmt und aktiv Entscheidungen trifft.

13.08.2021 07:53 • x 1 #1011


E
Zitat von BernhardQXY:
mit einer Familienaufstellung

Was ist eine Familienaufstellung?

13.08.2021 07:54 • #1012


S
Zitat von Trust_him:
Inwiefern hast du ihn verstanden? Also eher im Sinne von aus seiner Sicht nachvollziehbar oder Ja, klar, so gesehen konntest du ja gar nicht anders als mich betrügen?

Beides irgendwie. Unsere Ehe war sanft eingeschlafen. Entschlafen sozusagen. Und mit seiner jetzigen Partnerin und damaligen Affäre fand er sein Glück wieder. Mit mir hätte das nicht fuhktioniert.

13.08.2021 07:56 • #1013


paulaner
Zitat von Schätzchen:
Sie vertraut nicht nur ihrem Mann nicht, sondern wahrscheinlich gar keinem Mann mehr.

Und wahrscheinlich auch sich selbst irgendwie nicht mehr.

13.08.2021 08:05 • x 2 #1014


A
Zitat von paulaner:
Und wahrscheinlich auch sich selbst irgendwie nicht mehr.

Genau. Ich vertraue gar keinem mehr.
Und ja: auch mir selbst nicht mehr, da meine Einschätzungen in Bezug auf beide Männer falsch waren.
Und wenn ich in Bezug auf die beiden Männer falsch gedacht habe, liegt die Frage nahe:
Wo habe ich in der Vergangenheit also noch falsch eingeschätzt, geurteilt?
Und dann fehlt nicht mehr viel zu der Frage: wer bin ich überhaupt? Bin ich so, wie ich bin, gut? Stimmen meine Werte noch? Usw
Irgendwer stellte in den letzten Tagen hier fest, dass ich wie ein Kreisel ausschließlich um mich selbst Kreise.
Ja, vermutlich stimmt das sogar im Moment. Aber ich muss ja erst einmal kapieren, wer ich bin. Was anderes kann ich also tun als mich zu beleuchten?

13.08.2021 08:09 • #1015


E
Was ich mich noch immer frage, wo genau liegt das Problem?
Ist es die s. Untreue des EMs?
Ist es der Verrat des AMs (was ich eher vermute)?
Mal angenommen, die Affäre des EMs hätte es nicht gegeben. Wärst du dann an der gleichen Stelle, wie jetzt? Liebst du denn deinen EM noch oder war der Rückgang zum EM nur dem geschuldet, das AM sich verabschiedet hat (zugegeben auf besch. Art und Weise).
Es bringt vielleicht nichts, in die Vergangenheit zu blicken und nach Fehlbeurteilungen zu suchen, sondern eher in die Zukunft zu schauen und mal für sich selbst definieren und aktiv entscheiden, wo man hin will.

13.08.2021 08:30 • x 1 #1016


ElGatoRojo
Zitat von Schätzchen:
Menschen, die Affären haben, wollen damit ja nicht in erster Linie ihrem Partner schaden

Dieser Gesichtspunkt wird sehr oft völlig vernachlässigt. Dieser Schaden am Partner ist meist nicht beabsichtigt, sondern wird bedauernd in Kauf genommen. Das wurde mir z.B. in einem hilflosen Erklärungsversuch sogar wörtlich so vermittelt. Dem Betrogenen bringt diese Sichtweise allerdings nicht viel - relevant kann dieser Gesichtspunkt eher am Ende der Affäre und dann bei der Fortsetzung der Beziehung sein.
Zitat von Trust_him:
Wenn die Affäre beendet wird, weil sie auffliegt, dann ist doch der Betrogene komplett verunsichert. Dann kann man als jemand, der zuhause retten will, was zu retten ist, nicht auch noch auf ein persönliches Abschlussgespräch mit dem AP bestehen.

Nun ja - es war eher das Ende einer Art zeitweilig offener Ehe. Sicher nicht die typische Situation. Die Standardsituation des Aufdeckens einer bisher verheimlichten Affäre mit all den hochschäumenden Emotionen wird man sicher anders händeln.
Zitat von So-What:
Gradlinige Menschen treffen Entscheidungen und ziehen sie durch. Sie wissen, dass sie die Entscheidung mittragen müssen, auch wenn es holprig wird, weil sie sie selbst so getroffen haben und eben auch Konsequenzen dazugehören.

Daher ist es eben auch Aufgabe des/der Betrügenden, das Ende der Affäre dem Affärenpartner nahe zu bringen. Das kann ja wohl nicht etwa der Betrogene tun. Quasi - wer den Fehler machte, sollte ihn bereinigen.

13.08.2021 08:36 • x 1 #1017


ElGatoRojo
Zitat von Eumelchen:
Es bringt vielleicht nichts, in die Vergangenheit zu blicken und nach Fehlbeurteilungen zu suchen, sondern eher in die Zukunft zu schauen und mal für sich selbst definieren und aktiv entscheiden, wo man hin will.

Zumindest dann, wenn man einen neuen Anfang wagen will. Letztlich ist die Vergangenheit unveränderbar und im gewissen Sinne auch nicht mehr wirklich. Wirklich ist nur die Gegenwart.
Zitat von Allesneu21:
Ja, vermutlich stimmt das sogar im Moment. Aber ich muss ja erst einmal kapieren, wer ich bin. Was anderes kann ich also tun als mich zu beleuchten?

Hm? Tust du es nicht bereits einige Zeit? Hört sich für mich eher so an, als trauerst du irgendwem / irgendwas hinterher.

13.08.2021 08:56 • x 1 #1018


B
Zitat von Eumelchen:
Was ist eine Familienaufstellung

Eine Aufstellung ist eine Methode, Beziehungsmuster, Gefühle zwischen einzelnen Menschen aus dem Unterbewusstsein nach oben zu holen. Teilnehmer sind alle anwesenden betroffenen. Abwesende betroffene werden durch andere anwesende besetzt.
In unserem Fall ging es um mich, meine Frau und dem am.
Der AM und ich wurden mit einem Abstand aufgestellt. Meine Frau sollte dann ihren Platz wählen. Dann gab es noch ein paar Dialog und es wurden Positionen verändert.
Bis alles sich stimmig anfühlt.
Grundsätzlich kann man durch die Positionen im Raum die Beziehungsgeflechte sichtbar machen. ES Ist eine Methode, um innere Konflikte sichtbar zu machen und aufzulösen, bzw. Den Weg zur Auflösung zu finden.

13.08.2021 08:59 • x 3 #1019


S
Zitat von ElGatoRojo:
Hm? Tust du es nicht bereits einige Zeit? Hört sich für mich eher so an, als trauerst du irgendwem / irgendwas hinterher.

Halloooo?! Na klar trauert sie. Sie trauert um die verlorene Unschuld ihrer nun beschädigten Ehe und - ja - auch um den AM. Obwohl das wohl wirklich ein Klappskalli ohne gleichen war. Aber er bot ihr ihren Sehnsuchtsort sozusagen. Da muss sie jetzt eben wieder ihre Sehnsüchte einsammeln und auf etwas bzw. jemand anderen richten. Das dauert eben.

13.08.2021 09:01 • #1020


A


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