Affäre zu schnell verzeihen - liebe ich sie nicht?

19.09.2022 10:32 • x 5 #271

Es ist nicht so dass ich das Thema jetzt schließe oder nicht mehr schreibe oder lese aber als 'Zwischen-Feedback' will ich mich bei den vielen Beteiligten ganz herzlich bedanken. Mit kleinen Ausnahmen hat mir Euer Input sehr geholfen!
Wir sind weiterhin auf einem guten Weg und ich bin mit jedem neuen Tag zuversichtlicher, dass diese unglaublich komplexe und natürlich schmerzliche Situation zu bewältigen ist und kann tatsächlich zu etwas besseres führen.
Ich würde mir wünschen wir Menschen könnten viel besser ohne dem Trigger von Krisen wachsen aber wir sind sehr komplizierte und schwache Wesen.

19.09.2022 11:14 • x 1 #272

Zitat von ElGatoRojo:
Wäre dies dann vermutlich tendenziell eine Erfahrung für sie, nicht wieder in die Beziehung zurück zu kehren?

Das ist eine besondere ganz persönliche Erfahrung, die letztendlich auch nicht bereut wird. Das zu verlangen wäre auch eher kindisch.

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Affäre zu schnell verzeihen - liebe ich sie nicht?

19.09.2022 11:19 • #273

Zitat von ElGatoRojo:
Welches Motiv hätte man, diese Frage zu stellen? Das wäre doch erst relevant, wenn nach der Affäre irgendwas getan wird, was vorher abgelenht wurde oder sogar bei beiden garnicht auf dem Schirm war.

Vielleicht die Überlegung, wenn mein Partner, Partnerin so etwas neues, tolles erlebt hat, will und kann er auf dauer darauf, verzichten? Und ja, vielleicht gibt es auch Konstellationen, wo etwas vorenthalten wurde und man sich denkt, schau an, da funktioniert es auf einmal.

19.09.2022 11:24 • #274

Zitat von Wurstmopped:
Das ist eine besondere ganz persönliche Erfahrung, die letztendlich auch nicht bereut wird. Das zu verlangen wäre auch eher kindisch.

Trotzdem ist die Affäre natürlich für die Betrügerin eine Erfahrung, die sie erst einmal für sich allein hat und behält und bei der ihr Partner außen vor bleibt. Egal, wie viel Datails sie ihm mitteilt. Also vermutet der Betrogene oft, dass ihm von ihrem Mindset nicht mehr 100 % gehört - eben das wohl für viele der Grund, nach der Affäre die Beziehung zu beenden. O.k. - viele Vermutungen.

Vermitlich hat das ganze Kopfkino-Problem des Betrogenen auch nur indirekt mit den mitgeteilten Fakten zu tun. Eher wichtig wird sein, wie weit jemand für Kolpfkino empfänglich ist?

19.09.2022 11:28 • x 4 #275

@ElGatoRojo

Zitat:
Welches Motiv hätte man, diese Frage zu stellen? Das wäre doch erst relevant, wenn nach der Affäre irgendwas getan wird, was vorher abgelenht wurde oder sogar bei beiden garnicht auf dem Schirm war.

Wäre es denn nicht möglich dass die wiederentdeckte/neu gefundene größere Nähe dazu führen kann dass man so offen wie nur möglich wird und einfach Sachen 'ausgräbt', die man sich früher aus dem einen oder anderen Grund sich nicht getraut hat anzusprechen?

Es steht oft in den Ratgebern, dass Paare selten oder nicht oft genug darüber reden was Treue wirklich ist und wir gehen wir mit dem Thema um, dass das menschliche Tier grundsätzlich nicht monogam sein muss und kann. Die Affäre hat uns dazu gebracht viel über grundsätzliches erneut oder gar zum ersten Mal zu reden.

19.09.2022 11:29 • #276

Zitat von Wurstmopped:
Vielleicht die Überlegung, wenn mein Partner, Partnerin so etwas neues, tolles erlebt hat, will und kann er auf dauer darauf, verzichten? Und ja, vielleicht gibt es auch Konstellationen, wo etwas vorenthalten wurde und man sich denkt, schau an, da funktioniert es auf einmal.

Das merkt der Betrogene nach der Affäre ja erst, wenn sie sich anders verhält und andere Sachen jetzt machen will, die vorher nicht gingen. Kann natürlich möglich sein, ist aber nicht meine praktische Erfahrung.

Kann aber natürlich auch möglich sein, dass eine Frau, die vorher eher reservierter war, durch die Affäre S. lockerer geworden ist. Wäre ja nicht direkt nagativ.

19.09.2022 11:31 • #277

Zitat von ElGatoRojo:
Das merkt der Betrogene nach der Affäre ja erst, wenn sie sich anders verhält und andere Sachen jetzt machen will, die vorher nicht gingen. Kann ...

Nein, natürlich nicht.
Ersteres ist nicht zwingend die Folge, wenn du halt nicht diese Leidenschaft für deinen Partner empfindest, dann wirst Du es auch nicht so umsetzen können, wie in der Affäre.

19.09.2022 11:35 • x 1 #278

Zitat von ElGatoRojo:
Versteh dich hier irgendwie nicht. Das wurde doch bereits geklärt.

Dann verstehen wir uns gegenseitig nicht
Ich hab dich nämlich ganz oft so verstanden, dass du quasi allgemeingültig sagst, dass Betrogene lieber wenig bis nichts fragen sollen.
Aber wenn das...

Zitat von ElGatoRojo:
Ich halte wenig von Handlungsrezepten, die allgemein gültig sein sollen.

...gilt, dann sind wir uns ja einig

19.09.2022 11:39 • x 1 #279

Zitat von ElGatoRojo:
Egal, wie viel Datails sie ihm mitteilt. Also vermutet der Betrogene oft, dass ihm von ihrem Mindset nicht mehr 100 % gehört

Ich finde es eher erfrischend wenn man nicht 100% über den Partner bescheid weiß.
Das kann der Beziehung richtig Feuer geben.
Das Erlebnis der Affäre, hat der Affärengänger exclusiv und er, sie wird auch in einigen Jahren in stillen Momenten mit einer gewissen Sehnsucht zurückblicken.
Ich denke eher, dass viele Beziehungen in die Brüche gehen, weil der Betrogene denkt, ihm wird etwas vorenthalten.

19.09.2022 11:49 • x 2 #280

Zitat von Wurstmopped:
Ersteres ist nicht zwingend die Folge, wenn du halt nicht diese Leidenschaft für deinen Partner empfindest, dann wirst Du es auch nicht so umsetzen können, wie in der Affäre.

Aber gerade da wird es doch gefährlich bei der verzeihenden Weiterführung der Beziehung. Wenn sie in der Affäre neue Leidenschaft erfährt, dann aber nicht mehr, wenn sie zurück kommt, kann das doch deutlich abtörnen. Das muss ja nicht verbunden sein mit besonderen Praktiken beim S., sondern einfach mit Zuwendung und Einfühlsamkeit, die sie in der Affäre erfahren hat.

So - jetzt will sie zurück kommen. Wenn dann der Betrogene auf einen langen Klärungsprozess und ganz viel Aufarbeitung besteht, die Leidenschaft erst einmal auf ganz wenig zurück gefahren wird, dann wird die Diskrepanz zu den Affärengefühlen ja einfach noch deutlicher für sie. Nach einer Affäre gibt es für die Beziehung im Grundsatz ja zwei Risiken: Er will sie nicht zurücknehmen - oder aber, sie will es auch garnicht. Hier Augenhöhe herzustzellen, ohne dass einer mehr als nötig verletzt wird ist eben nicht einfach.

Nun ist es ja ohnehin so gesehen nicht gerecht, ihr zu verzeihen - wenn man eben in Kategorien von Schuld und Sühne denkt.

19.09.2022 11:51 • x 1 #281

Zitat von Wurstmopped:
Ich denke eher, dass viele Beziehungen in die Brüche gehen, weil der Betrogene denkt, ihm wird etwas vorenthalten.

Jo - so die Vorstellung, dass die Person durch Fremdsex irgendwie beschädigt wird. Irgendwie anders ist, eben gebraucht und nicht mehr neu.

19.09.2022 12:17 • x 1 #282

Zitat von ElGatoRojo:
Jo - so die Vorstellung, dass die Person durch Fremdsex irgendwie beschädigt wird. Irgendwie anders ist, eben gebraucht und nicht mehr neu.

Nee, so nicht.
Es ist eher das Gefühl, oder besser das Wissen, dass der Partner da etwas erlebt hat, was er/sie mit mir naturgegebenermaßen eben nicht erleben kann.
Und ich mit ihm/ihr eben umgekehrt auch nicht.

Alles das, was der andere in einer Affäre erlebt (hat), geht mit mir nicht.
Und da geht es nicht um Technik oder Praktiken, sondern um das Außergewöhnliche dabei.

19.09.2022 12:38 • #283

Zitat von paulaner:
Alles das, was der andere in einer Affäre erlebt (hat), geht mit mir nicht.

Zitat von paulaner:
Es ist eher das Gefühl, oder besser das Wissen, dass der Partner da etwas erlebt hat, was er/sie mit mir naturgegebenermaßen eben nicht erleben kann.

Rein theoretisch - Ist nicht das, was der Partner erlebt hat, bevor man ihn kannte ebenso unbekannt wie das, was er in der Affäre erlebt? Beides das, was sie mit dir dir naturgemäß eben nicht erleben kann.

19.09.2022 12:58 • #284

Zitat von ElGatoRojo:
Ist nicht das, was der Partner erlebt hat, bevor man ihn kannte ebenso unbekannt wie das, was er in der Affäre erlebt?

Natürlich.
Aber zumindest für mich ist das etwas vollkommen Anderes.

19.09.2022 13:01 • #285

Zitat von paulaner:
Natürlich.
Aber zumindest für mich ist das etwas vollkommen Anderes.

Gefühlsmäßig ja. Und wird wohl den meisten so gehen.

Aber mal objektiv gesehen - da ist eben ein Bereich ihres Lebens, der dir unvertraut ist. Egal, ob er vor dir oder neben dir passiert.

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