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Affäre verzeihen, gelingt das?

P
Zusamnenzubleiben, um persönliche Prozesse oder eine eigene Weiterentwicklung zu beschleunigen, empfinde ich trotzdem als völlig ungesund, das sollte doch jeder für sich selbst tun, was hat der Partner damit zu tun.
Das Ziel sollte schon klar definiert sein m.M, wir möchten zusammen bleiben und dafür schauen wir uns an, wie das gehen könnte.

23.01.2022 06:41 • x 3 #271


T
Zitat von BernhardQXY:
und ich eraube mir solche Menschen als zu schwach zu bezeichnen

Das finde ich sehr schwach von dir.

Du hast absolut keine Ahnung was diese Menschen vorher in ihrer Beziehung gegeben haben oder an welchen Punkten ihrer persönlichen Entwicklung sie stehen.

Und nicht jeder Betrüger ist ein Held, der es verdient, zurückgenommen zu werden.
Manche mögen es durchaus verdienen, und manche auch ganz sicher nicht.

Pauschalisierungen... gerade aus deinem Mund, der sich hier überall mit einer so tollen inneren Entwicklung brüstet.

23.01.2022 08:48 • x 2 #272


A


Affäre verzeihen, gelingt das?

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T
Zitat von PetraLustig:
Zusamnenzubleiben, um persönliche Prozesse oder eine eigene Weiterentwicklung zu beschleunigen, empfinde ich trotzdem als völlig ungesund, das sollte doch jeder für sich selbst tun, was hat der Partner damit zu tun.



Genau.
Was würden denn all die Leute tun, deren Partner sich wegen der Affäre trennt = all die Fälle, in denen der Betrüger gar keine Ehe 2.0 möchte ?
Ist für die keine Weiterentwicklung möglich? (Rhetorische Frage)

23.01.2022 08:50 • x 2 #273


S
Was müssen denn für Prozesse stattfinden? Reflexion ist wichtig, aber irgendwann ist halt ein Punkt erreicht, da sollte man mal leben und aufhören alles zu zerpflücken. Als Betrogene/r darf man beschließen mit jemand, der massiv das Vertrauen missbraucht hat, gelogen hat und unfair war nicht mehr zusammen zu sein. Es muss hierzu keinen Prozess geben. Warum auch? Warum sollte ich mich weiterbringen? Vielleicht bin ich schon angekommen, der Gegenüber aber nicht.
Und ich muss auch nicht für alles meine Person vollständig in Frage stellen, wenn sie scheinbar all die Jahre vorher in Ordnung war. Und als dann nicht mehr,…was war zuerst, das Huhn oder das Ei? Die Verantwortung, dass die Ehe in eine Schieflage geraten ist, selbstverständlich wurde oder der S. einschlief, trägt der Betrüger zu gleichen Teilen auch. Ich muss jetzt nicht prozessieren oder reflektieren. Es liegt an den beiden Menschen gemeinsam. Mit einem anderen Partner oder anderen Problemen, anderen Abläufen während der Beziehung oder was auch immer wäre es vielleicht gar nicht passiert. Nicht weil besser, sondern einfach anders. Vielleicht! Mit anderen Voraussetzungen, Zufällen, Abläufen hätte der/die Betrüger/in seinen Affärenpartner nie getroffen. Und keinen anderen und alles wäre mit 80 noch so wie immer. Vielleicht! Das ist Leben! Zufälle, Aktionen, Reaktionen, Kurzschlusshandlungen! Das tut weh, muss man aber akzeptieren. Es gibt für nichts eine Garantie, keinen Plan und keine Vorhersagen.

Ich muss als Betrogene/r keinen Prozess durchlaufen, sondern durchatmen, trauern, weitermachen, glücklich sein. Wie das aussieht, darf ich allein bestimmen, wie die/der Betrüger/in auch vorher allein bestimmt hat.

Aber charakterschwach ist wohl niemand, weder der Bleiber, noch der Geher. Aber manchmal ist es einfach müßig über Verantwortung und Mitschuld zu reflektieren. Es war eben meistens einfach zu Ende und vorher hat es niemand merken wollen.
Das ist auch zu akzeptieren.
Und das sage ich, die nicht direkt gegangen ist, gehofft und reflektiert hat, aber zu lange hauptsächlich mit sich selbst gekämpft hat. Das macht müde. Und nicht zufrieden. Und zerfrisst einen, langsam. Zumindest mich!

23.01.2022 08:53 • x 8 #274


T
@So-What Sehr guter Beitrag, danke!

23.01.2022 08:55 • x 3 #275


B
Nein, das sehe ich komplett anders. Ein betrug ist eine Zäsur, und es macht mit einem etwas. Von daher kann man entweder aktiv oder passiv den Prozess der Aufarbeitung durchlaufen.

23.01.2022 09:03 • x 1 #276


T
Zitat von BernhardQXY:
Nein, das sehe ich komplett anders.

Weil du nicht verstehen willst, dass es für jeden Menschen etwas völlig anderes ist, was er bei einem Betrug durchläuft oder aufarbeiten muss.
Oder ob er bei dem Betrug überhaupt etwas aufarbeiten muss, was den anderen involviert.

Eine Freundin meiner Mutter pflegte unter größter Anstrengung ihren schwerkranken Mann gesund - der sie dann betrog (und verließ).

Glaubst du wirklich, das lässt sich mit der Situation einer z.B. 25-jährigen vergleichen, die (beide gesund) von ihrem Freund betrogen wurde, weil er Bock auf eine andere hatte? (Passierte einer Freundin von uns)

Du vergleichst Äpfel mit Birnen und gehst nur von deiner eigenen Situation aus.

23.01.2022 09:07 • x 5 #277


B
Zitat von thegirlnextdoor:
Du hast absolut keine Ahnung was diese Menschen vorher in ihrer Beziehung gegeben haben oder an welchen Punkten ihrer persönlichen Entwicklung sie stehen.

Das macht auch nichts. Ohne Beschäftigung nach dem Motto, ich bin nicht derjenige welcher, also muss ich nichts an mir ändern können meiner Meinung nach die Wunden nicht heilen.

23.01.2022 09:08 • x 1 #278


T
Zitat von BernhardQXY:
ich bin nicht derjenige welcher, also muss ich nichts an mir ändern

Woher weißt du dass diese Leute so denken? Steckst du in ihrem Klopf?
Und warum braucht es dafür den Betrüger?

Also haben verlassene Betrogene, wo der Betrüger nichts gemeinsam aufarbeiten will, deiner Ansicht nach keine Chance auf Weiterentwicklung?

23.01.2022 09:11 • x 2 #279


P
Die Reflektion eines Betruges ist doch mehrschichtig und genau da liegt der Prozess.
Der Betrüger muss für sich klären, warum er betrogen hat, warum er bleiben möchte, wen er liebt, wie er mit dem verursachten Schmerz bei sich und dem anderen umgehen möchte und vor allem auch kann.
Der Betrogene muss für sich klären, was der Betrug in ihm verändert hat, ob er noch liebt, ob er noch bleiben möchte oder kann, was er braucht und wie er heilt.
Miteinander muss man schauen, wo standen wir, wo und wie haben wir uns verloren, was fehlte, was muss neu und anders, wie soll das gelingen.
Es braucht Zeit und viel Geduld mit sich selber, dem anderen und miteinander. Keine Sache von heute auf morgen.

23.01.2022 09:12 • x 4 #280


B
Zitat von thegirlnextdoor:
Weil du nicht verstehen willst, dass es für jeden Menschen etwas völlig anderes ist, was er bei einem Betrug durchläuft oder aufarbeiten muss.

Doch, ich verstehe sehr gut. Das ist es ja. Natürlich gibt es komplett unterschiedliche Szenarien.
Aber das sollte keinen daran hindern sich aktiv damit zu beschäftigen.
Natürlich kann der Betrüger ein gewissenloser Fremdvögler sein. Aber dann stellt sich mir die Frage, wie es sein könnte, dass ich so lange mit ihm aushält und was ich aus der Sache lerne.
Ja und auch das Verzeihen macht frei und Platz für neues.
Vielleicht ist das Unverständnis bei dir?

23.01.2022 09:13 • x 1 #281


B
Zitat von PetraLustig:
Es braucht Zeit und viel Geduld mit sich selber, dem anderen und miteinander. Keine Sache von heute auf morgen.

Exakt. Danke

23.01.2022 09:13 • x 1 #282


P
Dabei kann sich jeder für sich weiterentwickeln und man kann sich miteinander weiterentwickeln. Was ist denn Weiterentwicklung? Nichts anderes als Veränderung und ein Wissen mehr von sich selber. Dafür muss man nicht zwingend bleiben. Man darf gehen.

23.01.2022 09:16 • x 3 #283


T
Zitat von BernhardQXY:
Vielleicht ist das Unverständnis bei dir?

Nein.
Ich versteh nur nicht, warum du denkst, man müsse zwangsweise mit jemandem zusammen bleiben, um ihm zu verzeihen. Aber du wirst sicher deine Gründe dafür haben.

23.01.2022 09:16 • x 1 #284


B
Zitat von PetraLustig:
Dafür muss man nicht zwingend bleiben. Man darf gehen.

Absolut.

23.01.2022 09:16 • #285


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