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Affäre & Liebe - ungewöhnliche Beziehung

Chrisi
@spark
habe dir eine pn geschickt !

27.07.2015 21:08 • x 1 #61


S
Zitat von la_donna:
Dass er in meinen Augen immer mehr an Männlichkeit verliert, ist eine Unterstellung. Jeder definiert Männlichkeit anders.
Was sollte das denn sein, bitte schön? Was ist ein Mann ohne dessen bilogische Grundfunktionen, die ihm verwehrt werden?
Ich wollte in keinster Weise in Abrede stellen, dass eure Kinder glücklich sind oder dass du und dein Mann nicht freundlich zueinander seid.
All das gibt es auch in einer Bruder-Schwester-Beziehung. Eine Beziehung, die der S. entbehrt, ist in meinen Augen kühl, leidenschaftslos und ich spreche nur diesen Aspekt an, den ihr euren Kindern vorlebt.
Selbstschutz ist bestimmt nicht absolute Selbstliebe, aber mehr Liebe als dein Mann bekommt. Und das finde ich hart und kühl. Seit Jahren schützt du dich vor so Manchem und alles mit der Begründung, dass es die beste Lösung wäre.
Es ärgert mich auch jedes Mal, wenn erwachsene Menschen ihre Kinder für ihre Feigheit und Bequemlichkeit vorschieben. Später halten sie es gerne diesen Kindern vor (Weiß ich von Bekannten.), dass sie sich für diese aufgeopfert hätten.
Die Kinder mögen mit dieser Situation klarkommen, aber sie kriegen auf jeden Fall mit, dass die Eltern nicht glücklich sind. Ob mit oder ohne Vorwürfe später.


Danke Dir, dass Du darauf nochmal antwortest.
Weißt Du, ich habe meinem Mannn nie den S. entzogen. So hört sich das aber von Dir an, als hättest Du das so verstanden. Ich wollte, doch es ging immer weniger, bis es ganz unmöglich wurde. Da ging im wahrsten Sinne des Wortes nichts mehr rein, es war wie zugepanzert. Ich lief von Arzt zu Arzt... aber während ich DAS tat auf der Suche nach einer Lösung, tat er so, als ginge ihn dies nichts an...
Das lasse ich jetzt mal im Raum stehen und die Frage, wie ungeliebt man sich wohl dann fühlt.

Und ich verstehe, dass Dich das ärgert, wenn Kinder vorgeschoben werden. Das ist hier aber auch nicht der Fall. Immerhin brachte ich ja zwei Kinder mit in die Ehe. Da gab es also bereits mal eine Trennung.
Es ist mein Empfinden und das mir nahestehender Personen, dass ich glückliche Kinder habe. Sollte sich das ändern, dann ist alleine das ein Grund für Konsequenzen- glaub es mir.
Aber eben deshalb schrieb ich ja irgendwo ich/ wir entscheiden nicht für mich/uns alleine.
Was ist nun wie wo höher anzusiedeln, das funktionierende Konstrukt oder der vom Herzen glückliche Elternteil. Kinder merken es, wenn da keine Leidenschaft ist schreibst Du.
Ja, DAS kann ich so noch nicht einmal in Abrede stellen. Der Bruder-Schwester Vergleich trifft es gut. Sie erleben von uns wenig bis keine Zärtlichkeiten zueinander. Das stimmt. Doch sie erhalten viel Zärtlichkeit. Und mit Sicherheit werde ich keinem meiner Kinder jemals etwas vorwerfen. Ob SIE MIR etwas vorwerfen, ist etwas Anderes.

Ob es das beste war, mich zu schützen? Habe ich das behauptet? Das wage ich nämlich zu bezweifeln, dass es das Beste war, denn die Quittung haben wir ja jetzt. Aber ich meinte, dies tun zu müssen, um bestehen zu können, um weiter funktionieren zu können.

Vielleicht war das ein großer Fehler! Denn hätte ich vorher Schmerz und was auch immer zugelassen, ohne all diese Verdrängungsprozesse, dann hätte man so Manches vielleicht noch beheben können und wenn es mit einer zeitigen Trennung gewesen wäre. Doch wer setzt sich hin und sagt sich bewusst: Nee das will ich nicht, das verdränge ich mal...?! Das findet ja alles mehr oder minder auf unbewussten Ebenen statt während man meint, das Richtige zu tun. Ich habe immer viel nachgedacht, hinterfragt und ich glaubte immer, ich tue das Richtige, auch wenn ich heute einräumen will, die ein oder andere innere Stimme, die zweifelte einfach bei Seite geschoben zu haben. Aber hinterher ist man immer schlauer...

Ja, so trage ich einen erheblichen Teil Schuld daran, dass alles zu solche einem Netz wurde.
Aber ich kann es rückwirkend nicht ändern. Nur jetzt kann und will ich es besser machen...
Auf der Suche nach dem wie, ist auch mein Aufenthalt hier, all das hier Bestandteil dessen.

27.07.2015 21:11 • #62


A


Affäre & Liebe - ungewöhnliche Beziehung

x 3


L
Von Schuld ist nicht die Rede. Ich denke, dass wir immer so handeln, wie wir können. Und es in dem Augenblick für das Beste halten. Ich wollte nur die Frage aufwerfen, ob es wirklich das Beste is.

27.07.2015 21:18 • x 1 #63


S
Zitat von la_donna:
Von Schuld ist nicht die Rede. Ich denke, dass wir immer so handeln, wie wir können. Und es in dem Augenblick für das Beste halten. Ich wollte nur die Frage aufwerfen, ob es wirklich das Beste is.


Dafür bin ich Dir auch durchaus dankbar und eben genau DAS ist so ein Grund für mich gewesen, mich hier anzumelden.
Ein Punkt, der viel zu wenig genannt wird, ist oft glaube ich tatsächlich der Wald und die Bäume.
Wir sind manchmal so in unserem Handeln, Denken und Fischen in den uns bekannten Gewässern gefangen, dass wir die anderen Wege gar nicht mehr sehen KÖNNEN oder manchmal gar nicht in der Lage sind, das zu erkennen, was wir direkt vor der Nase haben.
Und dabei kann jeder Satz helfen.

Auf die Idee zum Beispiel, dass ich einfach feige sein könnte, mich einzulassen, wäre ich jetzt SO nämlich evtl gar nicht gekommen. Ich meine klar, dass ich Angst habe irgendwie...
Aber dass eine gewisse Angst, ein Wagnis IMMER dazu gehört und dass man es schlicht feige nennen kann, wenn man sich drum herum drückt, sich einzulassen, das hätte ich mir vermutlich nicht so klar vor Augen geführt. Wer will auch schon gerne ein solches Bild von sich?
Aber ich habe viele neue Denkansätze.

27.07.2015 22:19 • #64


I
Du drehst die immer noch im Kreis! Der Drops ist gelutscht!
Ich denke du solltest mal alles was du selber geschrieben hast durchlesen! Dann findest du deine eigenen Antworten! Du gibst dir selber die Entscheidung vor ! Niemand muss noch irgendetwas erklären !

IRobot

28.07.2015 00:42 • #65


groupie
Liebe Spark,
ich finde Deine Geschichte so besonders,
weil Du noch einmal die Chance bekommen hast,
in der Zeit zurück zu reisen.
Alles auf Anfang, so als wäre all das Schlimme in Deinem Leben nicht passiert.
Und jetzt ist Hingabe wieder möglich,
was mit Deinem Mann nicht möglich war,
denn diese Beziehung war überschattet von deiner unglücklichen ersten Ehe.

Dieses Zurückgeworfenwerden in der Zeit fasziniert mich.

Doch ich fürchte, das Ganze ist eine Illusion
und das alles seither Erlebte Dich irgendwann wieder einholen wird.
Ich meine damit gar nicht, dass Du wieder Hingabeschwierigkeiten bekommst,
ich meine das Unglück und Leid Dich wieder einholen werden.

Der Mensch ist halt nicht gemacht für das Glück.
Es ist vergänglich.
Von Dauer (relativer Dauer) können Zufriedenheit und Harmonie sein.

Ich sehe die Gefahr, dass die Geschichte mit Deinem Jugendfreund sich wiederholt.
Diesmal sind es nicht die Eltern an denen er klebt,
sondern seine kranke Ehefrau.

Ja, ja, auch ich bin misstrauisch
und vlt ist es völlig unangebracht.

Meintest Du das wörtlich, als Du von Rausschmeissen schriebst?
Wie hat sich eure Trennung damals abgespielt?

Ich finde es nicht verwerflich, wenn eine junge Frau nicht bei ihren Schwiegereltern wohnen möchte.

Wenn Du hier in diesem thread nicht mehr schreiben magst,
dann schick mir doch ne pn.

Falls ich nicht mehr von Dir höre:
Dir alles Gute
und lass Dir Zeit.
Setz Dich nicht unter Zeitdruck,
das ist nicht gut beim Nachdenken und Reflektieren.

28.07.2015 19:34 • x 1 #66


B
Hallo Spark,

ein ganz anderer Gedanke aus einer ganz anderen Ecke kam mir, als ich Dein Eingangspost las mit dem harmonischen Zusammenleben mit Deinem Mann, bei dem die Hingabe aber irgendwann nicht mehr möglich war, und der Vertrautheit im ersten Augenblick des Wiedersehens mit dem Jugendfreund und der stolpersteinlosen Hingabe.

Wie würdest Du die Chemie zwischen Dir und Deinem Mann und im Vergleich dazu zwischen Dir und Deinem Freund beschreiben?
Wie gut kannst Du ihn jeweils riechen? Wie angenehm oder muffig riecht für Dich der verschwitzte Mann bzw. Freund?

Worauf ich hinaus will ist, dass die Pheromone, die Kompatibilität der Immunsystems, eben die Chemie für viele Frauen (u.a. für mich) eine ganz wesentliche Rolle bei Hingabe und Verlieben spielen.
Und dieses biochemisch völlig berechtigte Gefühl von wir gehören zusammen auch eine Art rosarote Brille darstellt.

Ich z.B. war überzeugt, einen Mann zu lieben, der in der Rückschau eben auf tierischer Ebene ganz phantastisch zu mir passte. Auf menschlicher, rationaler Ebene konnte das mit unseren Charakteren und Wertvorstellungen aber nie gut gehen.
Bei diesem Mann habe ich mich auch pudelwohl, zuhause und Eins gefühlt, wenn er in meiner Nähe war. Waren wir getrennt, kamen in mir alle möglichen Zweifel an seiner Seriosität auf. Wenn man für Pheromone besonders empfänglich ist, erklärt sich dieses Wechselbad der Gefühle bei einem Mann, der biologisch, aber eben nicht charakterlich zu einem passt, natürlich ganz leicht. Der S. war mit diesem Mann übrigens überirdisch.

Dem gegenüber hatte ich auch eine langjährige Beziehung zu einem Mann, der mir nach drei Tagen Festivalhygiene nicht mehr komplett lecker vorkam. Dessen Sportwäsche ich mit angehaltenem Atem in die Maschine geworfen habe. Gut gepflegt war er mir absolut angenehm. Aber seinen Schweiß empfand ich als sauer und muffig. Charakterlich passten wir wie Topf und Deckel. Aber der S. driftete von schön zu normal zu naja zu bin zu müde.

Die große Liebe ist für mich ein biochemisch passgenauer, mit seinen Grundwerten mit mir übereinstimmender und in seiner Lebensphase mit mir kompatibler Mann.
Ist Dein Freund in allen drei Bereichen Dein Deckel?

28.07.2015 23:55 • x 1 #67


S
Zitat von Bekannte:
Hallo Spark,

ein ganz anderer Gedanke aus einer ganz anderen Ecke kam mir, als ich Dein Eingangspost las mit dem harmonischen Zusammenleben mit Deinem Mann, bei dem die Hingabe aber irgendwann nicht mehr möglich war, und der Vertrautheit im ersten Augenblick des Wiedersehens mit dem Jugendfreund und der stolpersteinlosen Hingabe.

Wie würdest Du die Chemie zwischen Dir und Deinem Mann und im Vergleich dazu zwischen Dir und Deinem Freund beschreiben?
Wie gut kannst Du ihn jeweils riechen? Wie angenehm oder muffig riecht für Dich der verschwitzte Mann bzw. Freund?

Worauf ich hinaus will ist, dass die Pheromone, die Kompatibilität der Immunsystems, eben die Chemie für viele Frauen (u.a. für mich) eine ganz wesentliche Rolle bei Hingabe und Verlieben spielen.
Und dieses biochemisch völlig berechtigte Gefühl von wir gehören zusammen auch eine Art rosarote Brille darstellt.

Ich z.B. war überzeugt, einen Mann zu lieben, der in der Rückschau eben auf tierischer Ebene ganz phantastisch zu mir passte. Auf menschlicher, rationaler Ebene konnte das mit unseren Charakteren und Wertvorstellungen aber nie gut gehen.
Bei diesem Mann habe ich mich auch pudelwohl, zuhause und Eins gefühlt, wenn er in meiner Nähe war. Waren wir getrennt, kamen in mir alle möglichen Zweifel an seiner Seriosität auf. Wenn man für Pheromone besonders empfänglich ist, erklärt sich dieses Wechselbad der Gefühle bei einem Mann, der biologisch, aber eben nicht charakterlich zu einem passt, natürlich ganz leicht. Der S. war mit diesem Mann übrigens überirdisch.

Dem gegenüber hatte ich auch eine langjährige Beziehung zu einem Mann, der mir nach drei Tagen Festivalhygiene nicht mehr komplett lecker vorkam. Dessen Sportwäsche ich mit angehaltenem Atem in die Maschine geworfen habe. Gut gepflegt war er mir absolut angenehm. Aber seinen Schweiß empfand ich als sauer und muffig. Charakterlich passten wir wie Topf und Deckel. Aber der S. driftete von schön zu normal zu naja zu bin zu müde.

Die große Liebe ist für mich ein biochemisch passgenauer, mit seinen Grundwerten mit mir übereinstimmender und in seiner Lebensphase mit mir kompatibler Mann.
Ist Dein Freund in allen drei Bereichen Dein Deckel?


Oh wow..........

Ich bin Dir DAFÜR endlos dankbar! Du kannst Dir gar nicht vorstellen wie sehr.

Und auch an Groupie hier nochmal schnell vielen Dank! Ich melde mich gleich.

Aber DAS hier, das ist für mich deshalb so wertvoll, weil ich diesen Gedanken tatsächlich mal vor Jahren hatte aber ihn wieder verwarf. Als das losging mit den Schmerzen etc, ja ich zog sogar eine Art Allergie in Betracht..., meinte aber vermutlich DAS, was Du beschreibst.

29.07.2015 00:14 • #68


S
@Bekannte

ich habe Dir per pn geschrieben

29.07.2015 00:22 • #69


R
Du kannste diese Sehnsucht nicht definieren. Du willst etwas bekommen, was aber auf ganz anderer Ebene stattfindet, als das, was du kennst.. Und wenn du wie jetzt emotional sehnsüchtig wirst, weil du immer wieder auf der falschen Ebene danach sucht und es zu finden hofft, dann bist du weg von deiner Weiblichen Intelligenz, die du im Innern hadt. Weg von ideinem angeborenen Instinkt, der dich selbst schützt.

Du hast deine weibliche Energie verloren und glaubst sie nun durch deine Affäre wieder gefunden zu haben. Dein Mann hat seine männliche Energie gefunden, trägt deine Anteike in sich.

Wenn das Gleichgewicht innerhalb einer Liebesbeziehung gestört ist, sucht einer der Partner die Quelle außen, statt in sich selbst.

Würde dein Mann dich vor die Tür setzen, könntest du dich sehr schnell entscheiden! Deine Affäre spiegelt alle deine Themen, schau gut hin!
In deinem Kopf entstehen Bikder, Ängste, alte Verletzungen tauchen auf.
Er hatte einen Vertrauensvorsprung, weil du ihn bereits kanntest.

Setze dich mit dir selbst auseinander, bevor du Verantwortung für irgendeine Sache übernehmen kannst, denn du hast nicht mal die Kraft für dich zu sorgen.

30.07.2015 18:16 • #70


I
Vertraue Deinem Bauchgefühl

und lass ihn, diese alte Sache ist ein aufgewärmter Rckschritt

02.08.2015 00:14 • #71


W
Hallo Spark!

Ich möchte Dir (falls Du überhaupt hier noch liest) in gleichsam loser Ordnung schreiben, was mir zu all dem, was ich hier gelesen habe, so eingefallen ist.

Es ist, wie ja so oft, von Betrug die Rede. Ich frage mich dann immer, wer hier um was eigentlichen betrogen worden ist?
So manche scheinen eine Beziehung mit einer Gefangennahme zu verwechseln, die dann lebenslange Exklusivrechte sichert. Und werden diese verletzt, fühlt man sich betrogen oder sogar selber als betrügend ... Naja ...
Wo fängt denn dieser Betrug eigentlich an und wo geht er schon in fahrlässige Tötung über? Fängt dieser Betrug beim S. mit einem anderen an (und ab wann ist etwas S.?), oder bei einem Kuß, oder einem Kußsmilie, oder einem tiefen Blick in die Augen, oder einer Umarmung, oder einem lächelnden Guten Tag?

Jedenfalls halte ich es für einen weitaus größeren und vor allem echten Betrug, wenn man jemand in dem Glauben läßt, man würde ihn lieben, obwohl man das nicht (mehr) tut, und man lediglich aufgrund irgendwelcher Gewohnheiten, vermeintlicher Verantwortlichkeiten, Rücksichten, Nützlichkeiten, Vorteile, Ängste usw. zusammenbleibt und sich dafür vielleicht auch noch selber die Tapferkeits- und Loyalitätsmedaille in Gold umhängt.
Denn was man hier ja offenbar geflissentlich übersieht, ist, daß man dadurch auch dem anderen einen wesentlichen Teil des Lebens, wenn nicht den wesentlichsten, vorenthält. Man tut niemandem etwas Gutes, auch wenn man es dafür hält, wenn man mit jemanden zwanghaft zusammenbleibt, den man nicht liebt. Das schadet dem anderen ebenso wie einem selber und schneidet beide von einem erfüllten Leben ab. Und durchzuhalten ist das wohl auch nur, wenn man sich fortwährend selber betrügt.

Was man grundsätzlich bedenken sollte: Liebe besteht zwischen Seelen, Begierde zwischen Körpern, Übereinstimmung (der Weltanschauung, der Ansichten, der Konzepte, der Einstellungen usw.) zwischen Geisten (um nicht zu sagen Geistern ).
Worauf man nun eine Beziehung gründet, ist natürlich jedem selber überlassen - im Idealfall stimmt es auf allen drei Ebenen (was aber durchaus der Ausnahmefall ist). Aber natürlich kann auch eine Beziehung funktionieren, zumindest eine Zeitlang, die sich nur auf eine dieser Ebenen gründet. Da diese Ebenen aber natürlich auch mit entsprechenden Bedürfnissen verbunden sind, bleibt die Frage, wie erfüllend solche Beziehungen dann sind und wie stabil - weil sich irgendwann auch die anderen Bedürfnisse, die keine Erfüllung finden, bemerkbar machen werden, manchmal sogar sehr drängend. Eine Zeitlang kann man sich zwar, je nachdem, die Liebe oder den tollen S. oder die geistige Harmonie dazuerfinden, aber auf Dauer wird das nicht gutgehen - jeder Selbstbetrug hat sein Ablaufdatum.

Weshalb für Dich der S. irgendwann nicht mehr erfüllend war bzw. sogar schmerzhaft und ganz unmöglich geworden ist, das hast Du ja offenbar schon selber erkannt. Die seelischen Einflüsse auf den Körper sind unbestritten und auch die Symbolik ist meist eine sehr deutliche - und hier kann man auch nichts mit dem Verstand wegdenken oder herbeidenken oder analytisch umkrempeln. Es ist, wie es ist, und manchmal wird das, was ist, eben schon so deutlich, daß man es nur noch mit Gewalt und unter Aufbringung der letzten Energien übersehen und überhören kann.

Daß Du Deinem Geliebten gegenüber immer mißtrauischer wirst, hat, würde ich sagen, nicht unbedingt etwas mit unbewußten Wahrnehmungen zu tun, sondern ganz einfach damit, daß Du der Zukunft mit ihm gegenüber mißtrauisch bist, daß Du unsicher bist, und diese Unsicherheit projizierst Du auf ihn, in dem Du eben an allem Zweifel hast, was er sagt oder tut. Zudem stecken hinter einem solchen plötzlich auftretenden Mißtrauen, zu dem es objektiv keinen Anlaß gibt, oft auch Ängste, die dazu führen, daß man die Gefühle irgendwie wieder loswerden muß, ihnen zu entkommen versucht - und das geht eben am einfachsten, indem man den anderen als unglaubwürdigen Hallodri sieht, mit dem man ohnehin nur ins Unglück gestürzt wäre, ihn degradiert und heruntermacht. Dann kann man am Alten festhalten, ohne dabei das Gefühl zu haben, womöglich das Glück seines Lebens verpaßt zu haben.

Zu den Illusionen: Ohne Illusionen und Träume würden wir uns keinen Millimeter bewegen, das sind die eigentlichen Antriebe.
Niemand würde ja einen Berg besteigen, wenn er nicht die vorauseilende Illusion hätte, daß dies ein erhebendes Erlebnis ist mit einer wunderschönen Aussicht. Wenn man dann am Gipfel in Wolken und Nebel steht, wird zwar die Aussicht keine großartige sein und das Erlebnis eher enttäuschend - aber wer wüßte das zuvor? Hätte man nicht die Illusion der schönen Aussicht, würde man sich erst gar nicht auf den Weg machen.
Allem, was immer man tut, gehen Illusionen voraus, und nie wird etwas so laufen, wie man es sich ausgemalt hat. Was aber nicht bedeutet, daß es schlecht sein muß. Manches wird nicht so toll sein wie in der Vorstellung, anderes vielleicht schöner, schlimmstenfalls kann man auch völligen Schiffbruch erleiden. Aber das sind eben die Wagnisse, die das Leben von uns fordert, wenn es auch Leben und nicht Erstarrung sein soll.
Sicherheiten gibt es nicht (auch das ist nur eine Illusion), sondern nur Wahrscheinlichkeiten.

Was ich nicht ganz nachvollziehen kann, ist, daß manche meinen, wenn man einer früheren Liebe begegnet, würden gleichsam automatisch die Gefühle wieder aufflammen. Ich zumindest habe das noch nie erlebt und halte es auch für den absoluten Ausnahmefall. Wenn es geschieht, dann steckt da schon etwas mehr dahinter als irgendeiner nostalgischer Ausbruch. Manche sind durchaus erst bei einer Wiederbegegnung nach Jahren reif für diese Liebe.

Und noch etwas zu den Pheromonen. Ganz von der Hand weisen kann man es sicher nicht. Aber ich glaube, wer über den reinen Brunftzustand hinausgekommen ist, wird davon nicht mehr gar so ergriffen werden.
Außerdem stellt sich dabei ja auch das Problem: Man steht meinetwegen mit 20 Leuten an der Bushaltestelle und fühlt sich plötzlich (pheromonell) angezogen. Wenn man keine besonders feine und schon fast kompaßartige Nase hat, dann müßte man ja jeden Einzelnen abriechen, um dahinterzukommen, von wem man sich denn nun überhaupt angezogen fühlt. Sonst könnte es ja sein, daß man aus naheliegenden Gründen auf den/die Schönste(n) tippt, aber die pheromonelle Verlockung in Wahrheit vom möglicherweise schlimmsten Subjekt der ganzen Gruppe ausgeht . Da kann es dann schnell zu einem Fehlgriff kommen ...
Überdies habe ich gehört, daß man sich heutzutage, in Zeiten des Internets, auch ganz ohne Geruchskommunikation verlieben kann.
Also könnte Liebe möglicherweise auch noch andere Hintergründe haben als die wissenschaftlich postulierten ...

Liebe Grüße

02.08.2015 18:15 • x 1 #72


S
Vielen Dank an Whynot60, Rosenstrauch, Irisgrün und Bekannte!

Ja, ich lese hier noch.
Ich sortiere das Gelesene, versuche daraus etwas zu machen. Viele Dinge sind für mich hilfreich. Ich muss das wie gesagt erst einmal sortieren, ein wenig sacken lassen.

Die Zeit bleibt ja auch nicht stehen, tickt weiter, es gibt neue Gespräche, neue Gefühle, neue Ahnungen. Ich versuche so aufmerksam es geht, in mich hinein zu horchen und auf andere zu achten. Dabei gibt es ja dann noch das normale Leben zu bewältigen...

Also vielen lieben Dank.

Ich werde ich zu allem noch äußern!

DANKE

02.08.2015 18:37 • #73


T
Ich habe mich so durchgelesen nicht alle Postings aber viele und das mit der Biochemie stimmt sicher. das ist mir selber zum Verhängnis geworden und hat mich meine Ehe gekostet weil ich eine Affäre hatte.
Wobei aus heutiger Sicht bin ich nicht unglücklich das es so kam.
Ich kann deinen Kreislauf des Dauernd denken und die Gedanken kreisen immer und man hat das Gefühl man sitzt in einem Karusell und kann nicht absteigen.
Ich weiss net mehr genau wie ich den Ausstieg aus den gedankenkreis fand, aber ich habe immer wenn er anfing versucht sport zu machen, zu meditieren oder mich auf eine Augfabe komplett zu konzentieren und habe meinen gedankenkreisel einfach nicht laufen lassen.
dafür habe ich professionelle Beratung aufgesucht und mit einer Psychologin gesprochen, das hat mir mehr geholfen als alleine ständig im Kreis zu denken.
Es gibt nichts was mir schlimmer in Erinnerung ist als das.
ich halte dir die daumen das du das Bald durchbrechen kannst!

10.08.2015 14:00 • #74


A


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