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Affäre - Trennung - Tiefe Traurigkeit

S
Diese Geschichte ist sehr lang. Im Sommer 2017 startete ich in meinen ersten Job nach der Uni. Zu diesem Zeitpunkt bin ich mit meinem Freund zussammengezogen, wir waren schon 2,5Jahre zusammen und waren für unsere Jobs hergezogen. Es war eine Traumwohnung (allerdings ab vom Schuss) und ich war die glücklichste Frau der Welt.
Ein Jahr später (August 2018) wurde ich befördert, hatte nun Personalverantwortung und mein Freund musste/durfte beruflich kurz darauf für 15Monate ins ferne Ausland. Wir hatten bereits viele Fernbeziehungsabschnitte hinter uns, waren uns sicher, dass wir es locker schaffen und wollten danach heiraten. Ich habe mich von jetzt auf gleich, sehr sehr alleine gefühlt und bemerkte, dass ich verpasst hatte mir einen Freundeskreis und Hobbies außerhalb der Beziehung zuzulegen. Im Grunde waren er und mein Job (auch bedingt durch den Umzug) zum Mittel-, Dreh- und Angelpunkt meines Lebens geworden. Leider war unser Wohnort sehr klein, die Bewohner eher betagter und die nächste Weggehmöglichkeit 30min mit dem Auto entfernt.

Bei einer Firmenreise (ins Ausland), kurz nach seiner Abreise kam es dann zu einem Vorfall, der alles verändern würde. Ich landete nach einer langen Partynacht in heiterem Zustand mit einem meiner Mitarbeiter, nennen wir ihn Mr.X, im Bett. Das hatte ich niemals erwartet. Ich kannte ihn seit dem ersten Arbeitstag, mochte ihn sehr, sehr gerne, hatte aber niemals auch nur anssatzweise irgendwelche Hintergedanken. Ich wollte es direkt beenden und hatte ein unglaublich schlechtes Gewissen. Wir sahen uns natürlich bei der Arbeit wieder. Ich war plötzlich hin- und weg.
Leider war der Schaden somit schon angerichtet und wir waren von jetzt auf gleich total ineinander verschossen. Ich erfuhr erst dann, dass er 14J. älter ist, ein Kind aus erster Ehe hat und selbst vergeben war. Er ist sehr attraktiv, super sportlich und sieht jung aus. Der S. war unfassbar gut, der beste meines Lebens. Ich fühlte mich wieder wunderschön, ich war seine Prinzessin.

Nun und so ging die Affäre los. Das erste halbe Jahr war ein einziger Traum. Wir verbrachten jede freie Minute miteinander, planten Urlaub, hatten keine Streitigkeiten und ich schwebte im 7ten Himmel. Schon nach drei Monaten gestand er mir seine Liebe. Der nächste Besuch bei meinem Partner wurde zu einer Katastrophe. Ich vermisste Mr.X, hatte weniger guten S. mit meinem Freund und andererseits Tränenausbrüche wegen des schlechten Gewissens. Ich glaube mein Freund verstand mich überhaupt nicht mehr. Wahrscheinlich habe ich ihm sehr weh getan mit meinem Verhalten.

Im Dezember 2019 kam mein Freund überraschenderweise nach Deutschland. Ich Aasgeier verbrachte sogar während seines Heimataufenthaltes ein Wochenende mit Mr.X im Urlaub, da wir es lange geplant hatten und ich es so sehr wollte. Über Weihnachten war die Situation kaum auszuhalten. Die Beziehung zu meinem Freund war bröckelig, sogar meine Familie sprach mich auf uns an. Scheinbar hatte sich mein Verhalten ihm ggü. stark verändert. Zwischen Weihnachten und Silvester fand Mr.X dann heraus, dass seine Freundin ihn betrogen hatte. Es war wohl eine kurze Affäre, sie hatten einen riesen Streit und ohne Vorwarnung sollte unsere Traumaffäre eine deutliche Wendung nehmen.
Ich bekam Angst, dass er sich von ihr trennen würde. Ich liebte ihn, ich liebte den S., ich wollte immer bei ihm sein, aber ich wusste, dass es keine Zukunft gab - wegen dem Altersunterschied, der Angst es würde Scheitern und wir beide hätten alles hingeschmissen, seinem Kind und auch weil wir einige Dinge unterschiedlich sehen (Ziele, Zukunft, Philosophie). Ich wusste, dass es nicht klappen würde. Es waren dien kurzen, intensiven Treffen, die die Spannung aufrecht erhielten. Eine normale Beziehung wäre schnell in die Brüche gegangen.

Mr.X war todunglücklich, aß kaum, verlor sogar etwas Gewicht und litt. Zu sehen, dass er seine Freundin scheinbar wirklich so liebte, tat mir extrem weh. Dennoch, aus meiner Sorge heraus, ließ ich ihn indirekt wissen, dass ich mir keine ernste Beziehung vorstellen konnte. Er ließ sie einen Monat leiden und entschied sich dann ihr zu verzeihen unter der Bedingung sie permanent kontrollieren zu dürfen. Außerdem sagte er mir, dass er sich mehr auf seine Beziehung konzentrieren müsse, da sie beide wohl fremd gingen, weil sie zu wenig ineinander investiert hätten. Plötzlich war vieles anders. Sie zog für ihn in seine Stadt und mietete eine große Wohnung, falls er mal zu ihr ziehen würde. Ich fühlte mich nicht gut. Er hatte weniger Zeit, an manchen Tagen konnten wir kaum Kontakt haben, weil beide zusammen waren und sie seinen Kontakt zu mir wohl bemerken hätte können. Das war teilweise extrem schlimm. Keine Antworten, keine Anrufe. Viel Warten, viel Unzufriedenheit.
m April 2019 hielt ich es in meiner eigenen Beziehung nicht mehr aus. Ich beendete die Beziehung, weil meine Gefühle langsam schwanden und ich es nicht mehr aushielt nach langem langem inneren Konflikt. Ich Feigling schug allerdings eine Pause vor, da ich panische Angst hatte einen Fehler zu begehen. Ich zog in die Stadt von Mr.X. Es war eine Großstadt, ich brauchte neue soziale Kontakte und ich wollte zu ihm in die Nähe.

Nach der Trennung entstand plötzlich eine unausgeglichene Situation. Mr.X wurde eifersüchtig und teilte mir mit, dass er nicht damit leben könnte, wenn ich andere Männer treffen würde. Aufgrund der verminderten Zweisamkeit mit Mr.X und einem ungerechtfertigten Streit aus Eifersucht fühlte ich mich zunehmend einsam und es kam zu Treffen und später sogar einer Nacht mit jemand neuem. Er fand es heraus. Für ihn war es ein Seitensprung und ein tiefer Vertrauensbruch, insbesondere da er von seiner Freundin bereits betrogen worden war und das niemals von mir erwartet hätte.
Ich warf meine ersten Prinzipien über Board, um ihn zurück zu bekommen. Ich wollte eh keine Zukunft mit ihm, musste also keine Standpunkte durchboxen. Verlieren wollte ich ihn auch nicht. Er nahm das zum Anlass, mich sogar mit Standortverfolgung zu überwachen und sich noch mehr auf seine Freundin zu konzentrieren. Ich war also in der Bombensituatuion ohne Zukunft mit einem vergebenen Mann zusammen zu sein, der mich andererseits kontrollierte und warm hielt um im Gegenzug noch etwas weniger Zweisamkeit zu bekommen.

Wir fanden wieder mehr zueinander und hatten eine sehr schöne Zeit miteinander. Die kürzere Entfernung machte wieder mehr (spontanen) Kontakt möglich. Kurz darauf erwischte ihn seine Freundin allerdings eines Tages *beep* im eigenen Bett nachdem ich die Nacht bei ihm verbracht hatte und wir S. hatten. Die Beweise waren offensichtlich, es gab kein leugnen. Er konnte ihr aber weis machen, dass es ein einmaliger Ausrutscher mit einer quasi Unbekannten war. Ihre (begründete) schon immer extreme Eifersucht wurde dadurch noch schlimmer. Statt einer Trennung, forderte sie Commitment. Ihre Annahme war, dass er sie aus Rache wegen ihrer Untreue betrogen hatte. Sie verlangte, dass beide zusammenziehen und kontrollierte ihn dann ebenfalls. Völlig verrückte Reaktion in meinen Augen. Sie wollte ihn um jeden Preis halten. Er ging allerdings darauf ein, weil er sie nicht verlieren wollte. Eine Zukunft mit mir gab es nicht. Das hatte ich nochmal deutlicher zum Ausdruck gebracht. Sie fing an ihn ständig anzurufen (auch per Video) und zu überprüfen. Teilweise mussten wir fingiren, dass er angeblich bei der Arbeit wäre, obwohl wir bei mir waren.

Der Zusammenzug der beiden war der Anfang vom Ende. Die Treffen wurden seltener und kürzer (Übernachtungen waren schwierig), die beiden machten Sommerurlaub, der mich fast um den Verstand brachte und zu allem Überfluss wurde sie im Sommer schwanger. Sie wollte es schon lange und so langsam wurde ihre fruchtbare Zeit langsam knapp. Ich glaube es war ihre Absicht, sie muss wohl das Schicksal selbst in die Hand genommen haben. Er war schockiert/überrascht und ich unfassbar traurig. Plötzlich gab es einen heranwachsenden Beweis dafür, dass die beiden ein S. hatten. Das hatte ich absichtlich immer verdrängt in meinen Gedanken. Die Streits häuften sich aus vielen Gründen (weniger gmeinsame Zeit, ein gemeinsamer Urlaub war auf unbestimmte Zeit gestrichen, ich fühlte mich vernachlässigt, ich hatte Angst wichtige Jahre in meiner Jungend zu vergeuden, er war eifersüchtig, ich traf manchmal heimlich andere, er konnte eine enge Freundin auf den Tod nicht ausstehen, usw.). Es wurde schwierig. Oft schmiss er uns einfach hin. Seine Strategie war es wegzurennen und mich zu ignorieren. Irgendwie sind wir ja eh immer wieder zusammen gekommen und er wusste, dass er das mit mir abziehen kann. Ich wollte es immer wieder beenden, kam aber nicht von ihm los. Wir sahen uns fast täglich bei der Arbeit. Das begünstigte unsere Rückfälle. Er ist in meinen Augen wahnsinnig attraktiv. Unsere Traumwelt begann auseinanderzubröckeln.

Im Laufe der Zeit wurde es immer schlimmer. Ich wurde unglücklich, dass er seine Lebensziele weiter verfolgt, während meine Zukunft an seiner Seite pausierte. Er war oft eifersüchtig. Mir reichte die gemeinsame Zeit nicht und außerdem kam jetzt noch bald das Baby. Die Streits wurden immer heftiger. Er reagierte jedes Mal mit Kontaktabbruch und beendete es. Inzwische waren wir schon gefühlte 100x getrennt, wir beide wussten aber immer, dass wir es nochmal versuchen würden. Es war also einerseits völliger Kindergarten, andererseits aber auch sehr schmerzhaft.
Ich hasste auch seine Art mit Streits umzugehen. Ich möchte Probleme zügig aus der Welt schaffen. Naja zu diesem Zeitpunkt waren wir bei einem 2-4-Wochen-Trennungsrhytmus angekommen.

Nach einer 8-wöchigen Trennung Ende 2019, ging alles wieder los. Ich hätte damals die Kurve kriegen müssen. Im Januar 2020 kam sein Kind zur Welt. Sie ist bezaubernd (was ich von Fotos und Videos weiß), es brach mir aber das Herz. Seine Beziehung zu seiner Freundin begann ab Mitte der Schwangerschaft auch langsam holprig zu werden. Sie war wieder sehr eifersüchtig und irgendwann gab es keinen S. mehr inzwischen sind es um die 7 Monate. Die Beziehung steht fast vor dem Aus. Es gibt keine Zärtlichkeiten mehr und das Baby ist sehr schwierig. Die Kleine weint sehr viel, die Mutter ist überfordert und er darf außer für den Sport quasi nicht mehr das Haus verlassen. Er ist sehr unglücklich und sagt, dass er die Beziehung bereits beendet hätte, wäre die kleine Maus nicht da. Das meinte er sogar zu ihr. Wir haben es also in inzwischen 1,5Jahren geschafft, zwei Beziehungen und eine Affäre gegen die Wand zu fahren.

Unser letzter Streit ist 1 1/2 Wochen her. Wir waren bei mir nachdem er erst extrem spät ankam Babyarzttermin, hatte er vergessen, konnte mir nicht schreiben, weil sie permanent an seiner Seite war. gut. Ich war also so schnon etwas geknickt. Bei dem Treffen wurde klar, dass wir uns außer dieser 2h (an einem Dienstag) in dieser Woche nicht mehr privat treffen würden (zwei Tage die Woche wäre das Minimum für seinen Sport). Ich war sauer und enttäuscht. Ich hatte das Gefühl, dass er sich mehr Mühe geben könnte. Es eskalierte, er rannte weg, ignorierte mich. Ich überfiel ihn bei der Arbeit, er wurde nch böser und beendete unsere Beziehung mal wieder.
Ich war es so leid, ich sagte ihm, dass er sich sicher sein, soll, weil ich diesmal für immer weg wäre. Er war sich sicher. Ich versuchte es in einem schwachen Moment nochmal (einen Tag später) aber ohne Erfolg. Wir gaben uns gegenseitig unsere Habseeligkeiten wieder. Es gab ein paar herzzerreißende Emails wie sehr wir beide denn leiden und ich teilte ihm mit, dass es somit auch für mich vorbei ist und ich aufgebe. Ich habe ihm die Freundschaft irgendwann in der Zukunft angeboten und sehr viele Tränen beim Schreiben meiner Nachrichten vergossen. Anhand seiner Antworten merke ich, dass er einen Sineswandel durchläuft und sich bei einem Verusch meinerseits wohl wieder auf uns einlassen würde. Wie immer.

Ich kann aber nicht mehr. Ich will die nächsten schönen Jahre meiner Jugend (inzwischen bin ich 28) damit verbringen mich in jemanden zu verlieben mit dem es eine Zukunft gibt. Ich kenne das Leid und den Schmerz, den ich durch ihn erlitten habe leider viel viel zu gut. Ich liebe ihn so sehr, aber ich will endlich den Absprung schaffen. Ich habe Angst in 4 Jahren aufzuwachen und zu merken, dass ich ohne Sinn und Verstand wichtige Jahre meines Leben verschenkt habe. Trotzdem leide ich wie ein Tier. Ich muss meine Tränen oft unterdrücken. Manchmal denke ich, dass ich keine Luft mehr bekomme. Er ist immer in meinen Gedanken. Danke fürs Lesen. Meine Geschichte ist verwerflich, rücksichtslos, schmerzhaft und für mich trotzdem unvergesslich. Hoffentlich kann ich stark bleiben. Ich muss oder? Was ist Eure Stellung zu dem Ganzen? Ich weiß, dass mein Verhalten fast schon unmenschlich ist. Alles ist eine Katastrophe. Ich leide so sehr, Danke für jeden Kommentar.

11.03.2020 18:35 • #1


unbel-Leberwurst
Meine Stellung zu dem ganzen? Der einzig vernünftige in deiner ganzen Geschichte scheint dein Ex-Freund zu sein.

Alle anderen geben sich nichts.

11.03.2020 19:33 • x 6 #2


A


Affäre - Trennung - Tiefe Traurigkeit

x 3


G
Hallo

Ich verurteile dich nicht, aber was ich ziemlich makaber finde ist, der Typ!

Betrügt, lügt geht Jahre fremd, fängt aber an zu kontrollieren wenn du jemanden anderen triffst....

Er mag vielleicht in deinen Augen attraktiv sein, aber vielleicht schaust du nochmal genauer hin ob das wirklich so ist oder ob deine Phantasie dir da was vorgaukelt.

Bleibe dabei, und lass ihn ziehen es wird dich nicht glücklich machen

11.03.2020 19:33 • #3


I
Vielleicht bin ich zu alt um das alles zu verstehen, zu blöd sicher nicht.

Was ein hin und her, und der mit dem und umgekehrt.

Es reicht für mich hier noch zu raten.
Setz einfach kein Kind in die Welt, es herrscht nur Chaos bei dir.

11.03.2020 19:39 • x 3 #4


Luto
Zitat von shreramm:
Ich Aasgeier verbrachte sogar während seines Heimataufenthaltes ein Wochenende mit Mr.X im Urlaub

und Dein Freund wusste das?

Zitat von shreramm:
Er ließ sie einen Monat leiden und entschied sich dann ihr zu verzeihen unter der Bedingung sie permanent kontrollieren zu dürfen.

der Burner das Abends! Er geht permanent fremd, und will dann auf krankhafte Weise verzeihen?
Was für ein Wurm!

11.03.2020 19:39 • x 8 #5


M
Zitat von unbel Leberwurst:
Meine Stellung zu dem ganzen? Der einzig vernünftige in deiner ganzen Geschichte scheint dein Ex-Freund zu sein.

Alle anderen geben sich nichts.


Dem schließe ich mich an!

11.03.2020 19:49 • x 4 #6


TT1347
Du hast dir wirklich einen unheimlich tollen Typen angelacht. Respekt!
Ich glaube daran, dass es Polyamorie gibt und ich bin auch der Ansicht, dass dieses Exklusivrecht auf einen Menschen, an dem die allermeisten Menschen hängen, neben der jahrhundertelangen religiösen Einbleuung nur ein Egokonstrukt ist um sich selbst nicht abwerten zu müssen. Was dein Typ da aber treibt ist das letzte Paschagehabe. Wenn er schon wild rumpimpert, muss er auch damit umgehen können, dass andere das auch tun. Und du dackelst treudoof immer zu ihm zurück.
Denkst du, für dich wird er sich ändern?

11.03.2020 20:48 • x 2 #7


A
Zitat von shreramm:
Ich weiß, dass mein Verhalten fast schon unmenschlich ist.

Unmenschlich gegen dich selber!

Warum hast du dir das angetan?
Warum hast du Gefühle zugelassen für einen Mann, mit dem du von Anfang an nur S wolltest....mit dem du nicht leben kannst und willst?

Warum hast du nicht von Anfang an ganz klar eine Grenze für dich gezogen zwischen S und Liebe?

Nun weinst du einem Mann nach, den du nicht willst, ohne den du aber offensichtlich auch nicht sein magst. Wie willst du das Dilemma in dir lösen?

Du hast Angst, deine Zeit weiter zu vergeuden für einen Mann, der für dich keine Zukunft darstellt.....wie willst du aber in Zukunft glücklich mit einem anderen Mann werden, wenn du diesen Mann weiter in deinem Herzen trägst? Willst du den nächsten Mann auch noch unglücklich machen?

11.03.2020 22:28 • #8


S
Hi Zusammen,

ihr habt da absolut recht. Die Story ist so wahnwitzig, ich konnte quasi mit niemandem darüber reden.
Ich war vorher nie im Leben untreu und habe es verteufelt. Ich bin nur froh, dass mein Exfreund es nie erfahren hat. Ich hätte ihm meine Probleme aufgehalst. Er ist ein ganz toller Mann, er hat was besseres verdient. Ich denke aber auch, dass ich nicht fremd gegangen wäre, wenn wir keine Probleme in der Beziehung gehabt hätten (Arbeit, Arbeit, Arbeit, kaum Hobbies, völlige Abgeschiedenheit, etc.)
Affären sind das Letzte. Es kommen nur Personen zu Schaden und es endet immer mit Schmerzen. Außerdem bin ich der festen Überzeugung, dass man seine Beziehung sofort beenden kann, wenn es mal dazu kommt, man macht zu viel kaputt. Der Schaden ist meistens irreparabel, schon allein weil man es selbst niemals vergessen wird.

Es ist einfach nur schlimm. Und ich hasse es, dass ich ihn nicht loslassen kann. Seine Konditionen für unsere Affäre sind völlig hirnrissig und warum lässt man sich nur wegen Verliebtheit auf so einen Mist ein? Ich steckte schon zu tief drin, als die richtige Katastrophe losging. Klar muss man mich für völlig verrückt halten Teil so eines Zirkuses zu sein. Ich erkenne mich ja selbst nicht wieder. Ich habe mich die meiste Zeit wie eine Unzurechnungsfähige verhalten. Es waren die wirklich schönen Momente, die mich immer wieder schwach werden lassen.

Naja und dann noch den gleichen Arbeitgeber haben, ist der Obergau. Mir bleibt jedes Mal das Herz stehen wenn ich ihn sehe. Ich danke dem lieben Gott, wenn ich es endlich aus diesem Tal herausgeschafft habe. Ich bin gefühlsmäßig am durchdrehen und kann mich kaum ablenken. Es fällt mir schwer stark zu bleiben, obwohl ich ja selbst weiß was für ein ungesunder Teufelskreis das ist...

12.03.2020 15:44 • #9


unbel-Leberwurst
Zitat von shreramm:
Ich denke aber auch, dass ich nicht fremd gegangen wäre, wenn wir keine Probleme in der Beziehung gehabt hätten (Arbeit, Arbeit, Arbeit, kaum Hobbies, völlige Abgeschiedenheit, etc.) ..


Aber das waren doch keine unlösbaren Probleme.
Mit etwas Willen hätte man das ändern können.

12.03.2020 16:50 • #10


Lathgertha
Zitat von shreramm:
Ich kenne das Leid und den Schmerz, den ich durch ihn erlitten habe leider viel viel zu gut.


Kennst du auch den Schmerz, den ihr 3 den anderen zugefügt habt? Deinem Ex-Freund und nicht zu vergessen, es ist noch ein Kind im Spiel!? Dabei spielt es auch keine Rolle, ob du deinem Ex reinen Wein eingeschenkt hast oder nicht (was auch charakterschwach von dir ist, es nicht getan zu haben)

Zitat von shreramm:
Ich denke aber auch, dass ich nicht fremd gegangen wäre, wenn wir keine Probleme in der Beziehung gehabt hätten (Arbeit, Arbeit, Arbeit, kaum Hobbies, völlige Abgeschiedenheit, etc.)


Ausreden. Jemand der loyal ist sucht das Gespräch und beendet es aufrichtig bevor er sich pimpern lässt.

Zitat von shreramm:
Mr.X war todunglücklich, aß kaum, verlor sogar etwas Gewicht und litt


Er betrügt sie, zeitgleich wird er betrogen, er findet es heraus und leidet, kontrolliert sie durchgängig, BETRÜGT SIE ABER SELBER WEITER? wo ist da der Sinn. Muss man das verstehen ?

Zitat von shreramm:
Ich bin gefühlsmäßig am durchdrehen und kann mich kaum ablenken. Es fällt mir schwer stark zu bleiben, obwohl ich ja selbst weiß was für ein ungesunder Teufelskreis das ist...


Selbst schuld.


Also sorry aber in der ganzen Konstellation tut mir nur das Kind und dein Ex leid. Ihr seid echt empathielose, egoistische Wesen, die sich alle gegenseitig verdient haben. Verständlich, dass viele Menschen Angst vor Beziehungen haben. Da muss man nur deinen Thread lesen. Lug und Trug. Kein Anzeichen von schlechtem Gewissen. Unfassbar.

12.03.2020 16:54 • x 1 #11


TT1347
Ich hege schon länger den Verdacht, dass manche Menschen es irgendwie so anstellen, dass sie einem mittels irgendeiner Manipilation irgendwas ins Hirn pflanzen, sodass andere Menschen sich diesen gegenüber komplett abhängig machen.
Und ich bin auch der Ansicht dass ein Indikator dafür ist, dass man selbst eigentlich aus der Sache rauswill und der Körper mit entsprechend heftigen vegetativen Symptomen resgiert. Natürlich spielt die eigene Persönlichkeit da auch mit rein. Mancher ist eben etwas masochistischer veranlagt. Dennoch ist es ja nicht unbekannt, dass vorallem Narzissten (deine Beschreibung von ihm deutet ein bisschen darauf hin), Borderliner und antisoziale Individuen sehr gute Manipilatoren sind. Und wenn dann eins aufs andere trifft, ist das Bein dick.

12.03.2020 17:03 • #12


A
Zitat von shreramm:
Die Story ist so wahnwitzig

So wahnwitzig ist die story gar nicht....
wahnwitzig ist, dass du diese story permanent im Kopf frisch hältst...im Laufrad deiner eigenen Gedanken lebst, statt zu leben...
was bringt dir das?
du willst ihn nicht, worüber denkst du noch nach?

Wenn du ohne ihn nicht leben kannst, dann frag dich mal warum...welches Loch, das deine Vergangenheit gerissen hat, stopfst du mit ihm...mit den Gefühlen, die du offenbar nur beim S mit ihm hast...du liebst ihn nicht, sonst würdest du anders handeln und denken...du klammerst, woran klammerst du fest...was gibt er dir, das du immer schon vermisst hast....denn manipulieren können diese Menschen nur Menschen, die Defizite in ihrer Gefühlswelt haben...und das macht dann süchtig und abhängig.

Befrei dich von vergangenen Sehnsüchten, die er nur wieder in dir geweckt hat.....dann bist du frei.

Du hast schon richtig erkannt, dass du mit ihm nie glücklich werden würdest, jetzt mach den nächsten Schritt. Kopfkino aus!

12.03.2020 17:32 • #13


unmacaron
Was dir fehlt, ist ein Ziel. Deine Glückshormone tanzen ohne Ziel.

Zitat:
Mir bleibt jedes Mal das Herz stehen wenn ich ihn sehe.


Du siehst ihn auf der Arbeit? Und schon bekommst du einen Dopamin-Stoß oder irgendein anderes Hormon. Dem kannst du dich endlos hingeben. Aber du hast es schon selbst erkannt, nach vier Jahren wirst du dich über so viel verpuffte Lebenszeit womöglich sehr ärgern. Mittlerweile ist es eine Unart geworden, die du dir selbst gestattet hast. Vielleicht braucht es hier jetzt so was wie Selbstdisziplin.

12.03.2020 20:28 • #14


S
Wow ganz toller Beitrag Lathgertha und für mich natürlich ein erfrischend neuer Gedankengang. Dass mein Verhalten untragbar war, ist mir so noch gar nicht in den Sinn gekommen. Offensichtlich warst du noch nie in so einer Situation oder gar in einer ungesunden Beziehung. Aber ich gehe gerne auf deine Punkte ein.

Ich finde es viel schlimmer jemandem zu beichten was man getan hat. Man hat ja offensichtlich selbst ein großes Problem. Irgendwas hat man gesucht ohne es zu wissen, irgendetwas fehlt, vielleicht auch Selbstwertgefühl. Indem man es dem Betrogenen gesteht, beruhigt man sein Gewissen. Der andere wird es aber für den Rest seines Lebens mit sich herumtragen, denken er war nicht gut genug und in seiner nächsten Beziehung ggf. Vertrauensprobleme haben. Wenn man so einen Mist anstellt, muss man das schon selbst durchstehen und es nicht abladen. Was hätte er davon gehabt? Er hätte gelitten und einen Schaden davon getragen. Beendet habe ich es eh. So etwas verkraftet keine Beziehung wirklich. Die Frage ob ich es beichte oder nicht, hat mich lange verfolgt.

Denkst du ich bin losgezogen und habe mir eine Affäre gesucht? Klar, wenn einem bewusst ist, dass man ein Problem in der Beziehung hat,dann bespricht man es und geht nicht fremd. Ich dachte ich werde ihn heiraten. Wir waren bereits 3,5 Jahre zusammen als es passierte. Wir haben im Nachhinein sehr, sehr viel über uns geredet. Am Ende merkten wir, dass wir nie gestritten hatten. Nie. Beide wollten Harmonie, beide arbeiteten wir wie die Irren und waren abends völlig ausgelaugt zuhause beim Abendessen, bei dem wir uns über die Arbeit unterhielten. Viel mehr Input (durch Hobbies) gab es meistens nicht. Sogar am Wochenende saßen wir oft an unseren PCs. Klar wir sind beide extrem erfolgreich und verdienen richtig schön Geld, aber offensichtlich macht das nicht zwangsläufig glücklich.
Ich dachte unser S. ist gut, ich war nie unzufrieden. Dazu kam meine größte Enttäuschung - das Land in das er gehen würde. Bei der Nachricht habe ich schlimm geweint. Und weil die Karriere ein maßgeblicher Punkt war, entschied er sich zusätzlich den Aufenthalt um 3 Monate zu verlängern obwohl ich es nicht wollte und todtraurig war.
Es waren Probleme da, nur wir wussten es nicht. Sie kamen erst nach unserem Umzug. Die Jahre davor waren wir sozial sehr integriert. Jede Fernbeziehungsetappe klappte toll.
Super, dann war ich auf der Firmenreise und merke, dass dieser eine Mann (in Nicht-Arbeitskleidung und ohne Haube auf dem Kopf) in privater Umgebung mit privaten Gesprächen extrem anziehend ist und zudem seit 1 Jahr ein enger Mitarbeiter ist, den man schätzt und vertraut.
Der verdammte Alk. half dann über die letzte Vernunft hinweg.
Fazit: ich hatte den unglaublichsten S. und die Aha-Erfahrung, dass es eine Welt gibt, von der ich bisher keine Ahnung hatte.
Jetzt war das auch noch ein Mensch, den ich schätzte, den ich attraktiv fand und jeden Tag bei der Arbeit traf. Er jagte mich danach und natürlich wurden in mir 1000 Gefühle geweckt, die ich ewig nicht mehr gefühlt hatte.
Ich wollte es beenden, direkt am Anfang, ging dann aber immer wieder Kompromisse ein. Nur noch einmal. Nur noch einmal.
Mein Freund war weit weg, die Zeitverschiebung krass, die Geschichten am Telefon drehten sich nur um unsere Jobs und ich sah jeden Tag meine Versuchung auf der Arbeit.

So und nun zur Gewissenlosigkeit. Ganz ehrlich, du hast leider keine Ahnung wovon du redest.
Ich habe bis zum Ende der Beziehung immer wieder schlimme Heulattacken bekommen, insbesondere wenn ich bei Mr.X war. Ich habe nachts nicht schlafen können, habe stark abgenommen und irgendwann gemerkt, dass ich deutlich häufiger zum Alk. griff. Ich musste es dann meiner Mutter beichten, weil sie merkte, dass ich völlig durch den Wind war. Der damals wunderbare S. mit meinem Freund wurde eine Herausforderung - das fühlt sich übrigens ganz klasse an. Immer wieder war ich kurz davor ihm alles zu gestehen, habe mich aber zusammen gerissen. Ich war beschämt und traurig.. und als ich merkte, dass meine Gefühle für ihn weniger wurden, war ich total zerrissen. Ich konnte es nie wieder rückgängig machen. Er war bisher der Mann meines Leben, der Mann, den ich liebte und zu gut, um so hintergangen zu werden.

Ich frage mich wirklich, ob du denkst,dass so eine Affäre purer Spaß ist? Wenn es nur der S. ist und man keine Gefühle hat vielleicht..
Denkst du es ist schön, immer auf Abruf und Warteposition zu sein, seine Woche so gut wie nie zu planen, damit man jeglichen Spontanbesuch möglich machen kann, immer Abstriche machen zu müssen, bei jedem Treffen ständig auf die Uhr zu schauen, händeringend nach Ausreden zu suchen, um den Partner erfolgreich zu belügen, teilweise viele Stunden nichts zu hören von der Affäre und sich in das schlimmste Kopfkino zu begeben, keinerlei langfristige Pläne machen zu können, viele Orte meiden zu müssen, am Wochenende alleine zuhause zu sitzen während er in ihrem Arm liegt, vor Eifersucht kaputt zu gehen wenn er 2 Wochen Urlaub mit ihr macht und sich leider wenig melden kann, weil sie danben sitzt, und und und? Wenige wunderschöne Momente müssen das alles kompensieren. Man beschwichtigt sich immer wieder selbst. Es ist doch so schön, er ist es doch wert.
Denkst du irgendwer will freiwillig aus einer guten Beziehung zur Frau zweiter Position in eine Affäre ohne Zukunft?
Ganz ehrlich, es ist nicht nur herumgevögele und bis dann. Ich war,bevor ich mich versehen konnte, schwer verliebt in ihn. Und habe die schlimmsten Streits durchgestanden, viele viele Tränen vergossen, weil er es unbedingt sein musste. Ich konnte ihn ums verrecken nicht aufgeben, wusste aber, dass keine ernsthafte Beziehung in Frage kommt.
Weil ich ihn geliebt habe, wollte ich ihm auch keine falschen Hoffnungen machen. Sein Sohn aus erster Ehe liebt seine Freundin. Ich wollte nicht, dass er sich trennt und alles hinschmeißt, damit ich mit ihm eine Beziehung führen kann, bis ich genug habe und weiterziehen kann. Er hätte es sofort getan. Aber da hängen viele Menschen drin in so einem Konstrukt.
Denkst du Frauen, die geschlagen werden, bleiben bei ihren Männern, weil sie es so toll finden? Nein, man verhält sich wie ein Ochse, weil man sich in irgendeiner Weise abhängig fühlt. Beim vorletzten Streit stand er im Büro weinend vor mir und meinte, dass er nur sein altes Leben zurück will - ein Tier von einem Mann, Anfang 40, der noch nie zuvor vor mir geweint hat.
Ich bin 28, habe meine damals große Liebe zerstört, bin einfach nur traurig und weiß nicht wie meine Zukunft aussieht.

Denk was du möchtest, aber ich frage mich warum du so einen Thread liest und kommentierst, wenn du offensichtlich keinerlei Bezug zu dem Thema hast..
Ich brauche kein Mitleid und kein Verständnis, aber sinnvolle Beiträge wie der von TT1347, Angi2 oder unmacaron helfen schon deutlich weiter.
Vielen Dank für alle Antworten. Ich werde es durchziehen. Die Unart, die ich mir selbst gestattet habe, trifft es ziemlich genau. Und auch der Ansatz herauszufinden wo meine Defizite sind und die Löcher, die ich versucht habe zu stopfen - daran hatte ich noch nicht so richtig gedacht bisher. Ich werde auf die Suche gehen, ich will endlich wieder neu starten. Ich werde erstmal versuchen alleine glücklich zu werden und mich dann erst wieder auf etwas neues einlassen. Ich habe genug Schaden angerichtet und die nächste Beziehung soll ehrlich sein und auf gleicher Augenhöhe basieren..

13.03.2020 09:10 • x 2 #15


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