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Affäre, schwierige Konstellation und Umstände

JetztGöttin
Zitat von Gartenfee17:
dass es sonst überall so zur Sache geht und AP immer so auf Betrogene hauen.


Naja gut. Ich glaube, da nehmen sich beide Seiten nicht viel. Ich meine im Draufhauen. Da sind Betrogene auch nicht schlecht drin.

Zitat von Gartenfee17:
Man bleibt doch ein eigenständiger Mensch. [/quote


Ok. Über das, was Abstand ist, lässt sich wahrscheinlich vortrefflich streiten. Über die Eigenständigkeit meiner Meinung nach nicht.



Ich glaube, viele haben enorme Schwierigkeiten damit zu verstehen, dass man trotz Heirat und aller möglichen Versprechen als alles noch chic und rosarot war, alles weiterhin auf Freiwilligkeit beruht. Natürlich kann ich Treue und alles Mögliche erwarten, aber es ist und bleibt eine Erwartungshaltung. Der Partner wird niemals irgendwem sein Eigentum, dem man unreflektiert seine Moralvorstellungen aufdrücken kann und er sich in jedem Fall dran zu halten hat. Was ist die Motivation für so eine Haltung? Beziehungen beruhen IMMER auf Freiwilligkeit. Natürlich hat jeder Angst davor, verletzt zu werden und natürlich möchte niemand betrogen werden. Aber erreicht man das wirklich indem man immer warnend den Zeigefinger hebt? Hmm ... ich weiss nicht. Ich glaube nicht. Sich weiterhin auf Gesetzte zu berufen, ändert auch nichts daran, dass der Partner trotzdem frei darin ist, seine Entscheidung aufgrund seiner eigenen Umstände zu treffen.
Das Gefühl des Nichtgesehenwerdens und des Nichtwahrnehmen der Bedürfnisse des anderen ist eine schlimme Sache. Ich hab das in meiner Ehe nicht lange ausgehalten. Ich fand, dass war ein ganz schlimmes Gefühl. Ich fühlte mich ausgeliefert und hatte irgendwann keinen Mut und muss zugeben, dass ich sogar recht verzweifelt war. Ich fragte mich, wie da geht, dass mein Mann, der mir am nächsten sein sollte, mich in meinen Bedürfnissen so ignoriert. Wäre ich damals jemanden begegnet, hätte ich eine Affäre nicht ausschliessen können. Und hätte man mir dann wirklich einen Vorwurf machen können? Hätte man wirklich rechtlich entscheiden können, welches Verhalten eheschädlicher gewirkt hat?
Menschen sind bunt, die Gefühlswelten sind so bunt, wie es verschiedene Menschen gibt. Dem eine ist es gegeben, mutig zu sein und dem fällt es leichter, aufrichtig, offen unehrlich zu sein, dem anderen nicht. Dem einen fällt es schwer mit Defiziten umzugehen, der andere ist konsequenter und so weiter. Schlechte Menschen sind es trotzdem nicht.
Es sind und bleiben Menschen mit menschlichem Verhalten, mit all ihren Vorteilen und Defiziten.

27.07.2019 19:15 • x 2 #151


H
@JetztGöttin

Sicher haben Mann und Frau jeweils ihr eigenes Leben in der Ehe, das ist gar keine Frage.
Es sollte so etwas wie Werte geben.
D.h meinen Partner liebe ich, ich schätze ihn, ich sorge mich um ihn.
Wir planen unsere Zukunft, gemeinsame Ziele, Projekte, es gibt ein ich, aber auch ein großes wir.
Sicher können Probleme auftreten, was ich jetzt auf keinen Fall nachvollziehen kann, ist fremd gehen.
Der Partner stellt seine Frau oder sie ihren Mann in Frage, diskrediert sie bei der AF, Ehe läuft schlecht, sie nimmt mich nicht wahr usw usw.
Fliegt die Affäre auf, swicht er um, die AF war nur eine Episode, nie hätte ich mich für sie entschieden usw usw.
Wie kann man einen solchen Mann, der offensichtlich 2 Frauen belügt und betrügt wieder zurück nehmen?
Hier wird das runter gespielt, alle Vorzüge des Typen ins Feld geführt.
Kinder, Haus..... es ist bekannt.
Vernachlässigt wird, dass dieses Benehmen völlig respektlos und keinerlei Wertschätzung für den Partner signalisiert.
Mehr noch, dass seine Frau in Frage gestellt wird, regelrecht schlecht gemacht wird vor der AF.
Einen solchen Typen wieder in den Arm nehmen, ich liebe dich?
Undenkbar mit dem Hintergrundwissen.

27.07.2019 19:58 • x 2 #152


A


Affäre, schwierige Konstellation und Umstände

x 3


I
Zitat von Gartenfee17:
Der Affairenthread ist besonders geschützt? Ach so. Dann hol ich mal die Wattebaelle raus. Hatte mich schon gewundert, dass es sonst überall so zur Sache geht und AP immer so auf Betrogene hauen.

Wer lügt und betrügt bleibt kein anständiger Mensch. Davon abgesehen, dass er sich vertraglich zur Treue verpflichtet hat. Klar, schuldig geschieden wird heute niemand mehr. Aber grob ehewidriges Verhalten wird auch noch heute von den Gerichten geahndet, z.B. beim Unterhalt oder Zugewinn. Sechs Jahre Affaire darf man, glaube ich, als grob ehewidrig bezeichnen. Da hat die EF jedes Recht der Welt, ihre Kinder zu schnappen und nach Hause zu fahren.
Ich glaube nicht, dass du weißt, was eine Affaire mit den Beteiligten macht. Der betrügende Part veraendert sich, wird immer distanzierter, manchmal sogar aggressiv. Der Betrogene sucht Gründe dafür und findet sie dann in Stress, Krankheit, finanziellen Sorgen etc. Zumal der Betrüger ja immer versichert, mit der Ehe sei alles in Ordnung. Die Spannungen bekommen auch die Kinder zu spüren.



Hier im Forum wird nur der Affären Thread geschützt.
Geh mal in Threads rein wo die Frau mit 2 oder 3 Kindern sitzen gelassen wird. Da wird oft mit Häme geantwortet, diesen Betrüger zu behalten oder die EF ist selbst schuld. Da mischt sich kein Extra Warn Text rein.
Muss man nicht verstehen.

27.07.2019 20:18 • x 1 #153


Y
@JetztGöttin

Zitat:
Ich glaube, viele haben enorme Schwierigkeiten damit zu verstehen, dass man trotz Heirat und aller möglichen Versprechen als alles noch chic und rosarot war, alles weiterhin auf Freiwilligkeit beruht. Natürlich kann ich Treue und alles Mögliche erwarten, aber es ist und bleibt eine Erwartungshaltung. Der Partner wird niemals irgendwem sein Eigentum, dem man unreflektiert seine Moralvorstellungen aufdrücken kann und er sich in jedem Fall dran zu halten hat. Was ist die Motivation für so eine Haltung? Beziehungen beruhen IMMER auf Freiwilligkeit.


das habe ich jetzt so oft im Forum gelesen, dass ich mal nachfragen muss, denn ich begreife nicht, was genau damit ausgesagt werden soll.
Selbstverständlich ist der Partner kein Eigentum und auch eine Ehe beruht auf Freiwilligkeit.
Aber es geht doch hier nicht um Zwang oder Unfreiwilligkeit, sondern um Lüge und ein Scheinleben.
Klar habe ich die Freiheit, mich anderweitig zu verlieben, auch eine Affaire zu führen uvm., verbieten kann mir mein Partner es nicht. Aber wenn ich das möchte, könnte ich es ja auch kommunizieren

Das, was Du da beschreibst, klingt ja fast so, als wären Ehepartner Gefängniswächter. Das Treueversprechen und das Treuevorgaukeln findet ja in den meisten Fällen beidseitig statt.
Nur wird dann ein Scheinleben weiter geführt und das oftmals weil man als betrügender Part sehr wohl die Vorteile einer monogamen Beziehung genießen will

Für mich ist obiger Gedankengang von Dir überhaupt nicht schlüssig.
Wenn man eine Veränderung, eine Trennung, was auch immer möchte, dann hat jeder die Freiheit, das auch dem Partner mitzuteilen (tut es nur meistens nicht weil ein anderer Teil in ihm eben gerne auch die ursprüngliche Abmachung genießen möchte). Er tut es im Affairenfall aber nicht. Er sagt nichts, ändert nichts und ruft später aus: es sind ja nur deine Erwartungshaltungen! (ja, wirklich? Oder ist es dein Schauspiel?).
Oder: du drückst mir deine unreflektierten Moralvorstellungen auf! (ja? Warum sagst du dann nicht, wie du es handhabst? vielleicht weil meine einseitige Treue dir ganz gut gefällt? Oder weil du die Konsequenzen deiner Entscheidungen nicht tragen willst? Die auch bedeuten könnten, dass ich ganz einverstanden bin und mir auch eine Affaire suche. Oder weil du mich nicht mitentscheiden lassen willst?)
usw usf
Es geht doch nur darum, dass etwas vorgekaukelt, weiter geschauspielert wird, was nicht mehr ist- eine monogame Beziehung, Liebe usw.
Warum macht der Betrüger denn nicht von seiner Freiheit und Freiwilligkeit Gebrauch?
Vllt weil er Angst hat?
Echt seltsame Argumentation.

27.07.2019 20:32 • x 2 #154


JetztGöttin
Liebes Himbeereis,
Alles total verständlich, was Du sagst, aber es ist eben auch nur EINE Möglichkeit damit umzugehen. Deine - mit Verlaub -Sturheit und Uneinsichtigkeit, dass das so ist, wird meiner Meinung nach dazu führen, dass Dich irgendwann fast niemand mehr lesen will. Das wäre auch deshalb schade, weil Du Dir ja Gedanken machst und auch Mühe diese niederzuschreiben. Aber weisst Du, dadurch, dass man etwas immer und immer wieder gebetsmühlenartig wiederholt, wird es nicht richtiger oder verständiger oder der einzig rettende und glücklich machende Weg. Wie gesagt - bunte Menschen. Niemand stellt in Frage, dass das für Dich passt, aber es möchte auch niemand Deinen Weg aufoktroyiert bekommen. Der für den es passt, der wird Dir für Deine Gedanken dankbar sein und alle anderen sind so frei und suchen sich den für sie passenden Weg. So einfach ist das. Deshalb findet man hier auch so viele unterschiedliche Standpunkte und das macht das Forum für mich und bestimmt für viele andere sehr hilfreich. Und noch eins: es gibt nun einmal Menschen, die sind nicht so strikt, so klar, so konsequent wie Du und die werden es auch nie sein. Da geht es schlicht nicht um nicht Wollen sondern um Nichtkönnen. Du wirst möglicherweise auch nie einen 6,00 m Stabhochsprung hinkriegen und zwar nicht weil du nicht willst, sondern schlicht weil Dir die körperlichen Vorraussetzungen fehlen. (Ich hoffe, du bist keine Stabhochspringerin , nee Quatsch war nur ein Beispiel, ich hoffe es wurde klar, was ich damit sagen will)
Ich hab auch nicht gelesen, dass jemand hier die Aktionen von Betrügern herunterspielt. Doch - im Unterstützungsthread schrieb einmal eine zeitlang eine Dame mit so komischen Schuhen. Sonst habe ich das aber nicht mitbekommen und ich lese schon einige Zeit hier im Forum. Und jedes Mal liest man von dem Leid, was durch so ein Verhalten entsteht und zwar auf allen Seiten. Aber eben auch auf der Seiten des Betrügers. Das magst Du nicht hören wollen, aber es gibt eben auch die, die wirklich ernsthaft bereuen und die emotional ebenso in einem Ausnahmezustand sein können, wie diejenigen, die betrogen wurden. Es gibt für mich an der Stelle keine berechtigtes oder unberechtigten Leiden und ein jeder der in das Forum hier kommt und einen Hilfethread eröffnet, hat Anrecht auf Hilfestellung. Das ist für mich absolut unstrittig und darüber diskutier ich auch nicht. Bin ich Ersthelfer bei einem Autounfall frage ich auch nicht danach, wer den Unfall verursacht hat und lass den dann liegen, sondern ich helfe und alles weitere wird später geklärt. Punkt. Menschen machen nun mal Fehler und Erfahrungen und der eine weiss von Anfang an, was richtig für ihn ist und der andere findet es übers Probieren heraus. Das mitunter recht schmerzhaft. Das das dann ich für Partner schmerzhaft und schwierig ist, liegt in der Natur der Sache von Beziehungen. Das Risiko geht man immer ein. Da gibt es keinen Schutz davor, ausser man bleibt allein. Ja und auch alle moralischen Vorgaben ändern nichts daran, dass es ein Risiko bleibt und das Erwartungshaltungen enttäuscht werden können.
Ich gehe her mit alle denen mit, die sagen, das es wichtig ist, was man aus so einer Krisensituation macht und welche Lehren man daraus zieht. Und für ich ist diese Aufarbeitung ergebnisoffen. Das kann heissen Trennung oder aber auch Rettung der Beziehung. Einige sehen total klar, so wie Du, ich will keine Aufarbeitung, weil es dort nichts aufzuarbeiten gibt, Deine Werte sind unwiederbringlich verraten worden und andere sagen, ok, es gab Gründe und die müssen geklärt und beseitigt werden und geben der Beziehung noch eine Chance. Was auch immer die Entscheidung am Ende ist, ich finde es ist geboten, diese Entscheidungen zu akzeptieren, auch wenn man persönlich mit der Einsicht und dem Respekt davor seine Schwierigkeiten hat.

27.07.2019 20:37 • x 6 #155


H
Zitat von JetztGöttin:
Liebes Himbeereis, Alles total verständlich, was Du sagst, aber es ist eben auch nur EINE Möglichkeit damit umzugehen. Deine - mit Verlaub -Sturheit und Uneinsichtigkeit, dass das so ist, wird meiner Meinung nach dazu führen, dass Dich irgendwann fast niemand mehr lesen will. Das wäre auch deshalb schade, weil Du Dir ja Gedanken machst und auch Mühe diese niederzuschreiben. Aber weisst Du, dadurch, dass man etwas immer und immer wieder gebetsmühlenartig wiederholt, wird es nicht richtiger oder verständiger oder der einzig rettende und glücklich machende Weg. Wie gesagt ...


Das ist alles wunderbar geschrieben.
Aber weil Menschen kaum noch wertschätzen, alles entschuldigt wird, wenige nur klar äussern, dass es Grenzen gibt.
Kommt es zu diesen Krisen.
Die Therapeuten haben wochen- bis Monate keine vakanten Termine.
Warum laufen viele zur Therapie?
Vor allem Beziehungsgeschädigte.
Das kann man sich alles schönreden, aber
was macht es mit mir, warum braucht man Therapie?
Ich glaube daran, wenn Betrüger mehr abgewatscht würden, nicht immer dieses mimimi,... bla bla bla, hätten Therapeuten weniger Klientel.
Alles zu schlucken, abzunicken, das macht unsicher und führt in eine Krise.

27.07.2019 20:51 • x 2 #156


U
Das ist leider unsere Gesellschaft geworden

Ehe ist ein Vertrag man wird kein Eigentum

Ist völlig richtig
Jeder hat seine Entscheidung

So könnt wieder auf mich eindreschen

Werte sind nichts mehr wert was zählt ist Egoistisches Handeln, jeder denkt nur an sich , nicht alle aber viele

Wenn ich in der Partnerschaft, Ehe unglücklich bin muss ich es Ansprechen ändern. Gibt es keine Veränderung oder verliebe mich kann mit den Menschen nicht mehr leben dann muss man seine Konsequenzen ziehen bevor man andere Menschen in den Abgrund zieht und dermaßen nötig und als Häufchen elend zurück lässt.

Aber da kommt der Egoismus

Ich verliere Haus , finanziell geht's schlechter , Freunde wenden sich ab, Familie, Stellung, Wohnung, schönes Leben, man muss evtl arbeiten gehen oder mehr. Er oder sie will sich nicht scheiden lassen Usw

Ehrlichkeit es zu sagen den gegenüber fair zu sein zu sich selber stehen , gibt es selten.

Lieber fängt man an fremdzugehen eine Affäre zu haben , zu betrügen und belügen.
Ja es ist gesellschaftsfähig und normal geworden man sieht es in Bekanntenkreis Freundeskreis in der Arbeit

Es gibt sie nicht mehr die Werte
Wie ich sie schon beschrieben hatte. Wenn doch sollte man froh sein solchen zu kennen , sollte man ihn pflegen.

27.07.2019 20:52 • x 2 #157


JetztGöttin
Zitat von YsaTyto:
Warum macht der Betrüger denn nicht von seiner Freiheit und Freiwilligkeit Gebrauch?
Vllt weil er Angst hat?
Echt seltsame Argumentation.


Ich finde die Argumentation gar nicht seltsam. Und ja: Angst kann eine grosse Motivation sein. Und bitte nicht falsch verstehen, Ich finde betrügen und hintergehen auch richtig sch...., und diese Meinung hat hier glaube ich die Mehrheit, aber wir werden es alleine dadurch, dass wir das verteufeln an dem Grundsatz, dass jemand die freie Entscheidung dafür treffen kann, zu betrügen und zu hintergehen, nichts ändern. Natürlich hat er auch die Freiheit offen und ehrlich zu sein. Aber es ist wie gesagt - eine FREIHEIT. Und es sind enttäuschte Erwartungshaltungen, die obwohl bestimmt 100fach kommuniziert, dennoch nicht weiter sind als Erwartungshaltungen.
Wichtig ist, glaub ich, was dann folgt: was mach ich mit meiner enttäuschten Erwartungshaltung, welche Konsequenzen ziehe ich und was lerne ich daraus. Und das ist denke ich auch die Hauptaufgabe von Hilfethreads, wenn man kann dahingehend zu beraten und nicht immer über etwas moralisch zu urteilen, was eh schon passiert ist.

27.07.2019 20:52 • x 1 #158


La-Fleur
Zitat von Himbeereis:
Warum laufen viele zur Therapie?
Vor allem Beziehungsgeschädigte.


Setz doch mal Beziehung und Geschädigt auseinander, das meine ich (ernsthaft) Beziehung beginnt im Mutterleib und auch ab da jegliche Schädigung im Beziehungswesen und Leben. Sämtliches zeigt sich früher oder später und irgendwann muss man wohl mal ansetzen.

27.07.2019 20:56 • x 1 #159


H
Zitat von JetztGöttin:

Ich finde die Argumentation gar nicht seltsam. Und ja: Angst kann eine grosse Motivation sein. Und bitte nicht falsch verstehen, Ich finde betrügen und hintergehen auch richtig sch...., und diese Meinung hat hier glaube ich die Mehrheit, aber wir werden es alleine dadurch, dass wir das verteufeln an dem Grundsatz, dass jemand die freie Entscheidung dafür treffen kann, zu betrügen und zu hintergehen, nichts ändern. Natürlich hat er auch die Freiheit offen und ehrlich zu sein. Aber es ist wie gesagt - eine FREIHEIT. Und es sind enttäuschte Erwartungshaltungen, die obwohl bestimmt 100fach kommuniziert, dennoch nicht weiter sind als Erwartungshaltungen.
Wichtig ist, glaub ich, was dann folgt: was mach ich mit meiner enttäuschten Erwartungshaltung, welche Konsequenzen ziehe ich und was lerne ich daraus. Und das ist denke ich auch die Hauptaufgabe von Hilfethreads, wenn man kann dahingehend zu beraten und nicht immer über etwas moralisch zu urteilen, was eh schon passiert ist.


Ich kann deine Sichtweise kaum nachvollziehen.
Wir leben alle in einer Gesellschaft, in der es Regeln gibt, auch moralische Vorgaben.
Ungeniert sich aus Verantwortung zu ziehen?
Welchen Maßstab setzt du an?
Alles ist zu tolerieren, entschuldbar, erklärbar.
Es braucht nur den richtigen Therapeuten, der aus einem Betrüger ein Opfer macht?
Ich kann soetwas in keinster Weise nachvollziehen, wirklich nicht!

27.07.2019 21:06 • x 2 #160


JetztGöttin
Zitat von Himbeereis:
Das ist alles wunderbar geschrieben.
Aber weil Menschen kaum noch wertschätzen, alles entschuldigt wird, wenige nur klar äussern, dass es Grenzen gibt.
Kommt es zu diesen Krisen.
Die Therapeuten haben wochen- bis Monate keine vakanten Termine.
Warum laufen viele zur Therapie?
Vor allem Beziehungsgeschädigte.
Das kann man sich alles schönreden, aber
was macht es mit mir, warum braucht man Therapie?
Ich glaube daran, wenn Betrüger mehr abgewatscht würden, nicht immer dieses mimimi,... bla bla bla, hätten Therapeuten weniger Klientel.
Alles zu schlucken, abzunicken, das macht unsicher und führt in eine Krise.


Danke für das Lob. Das meine ich ernst.
zu Deinen Gedanken, so fatalistisch sehe ich das nicht. Ich sehe einen tiefgreifenden Wandel in der Gesellschaft, der das Rollenverständnis von Mann und Frau und damit auch Deine angesprochenen moralischen Vorgaben innerhalb kürzester Zeit verändert hat. Die Gesellschaft hatte kaum Zeit sich daran zu gewöhnen und sich das Handwerks-und Rüstzeug zuzulegen, damit adäquat umzugehen. Das mag ich gar nicht vertiefen, aber das Verständnis unserer Eltern hinsichtlich Ehe- und Zusammenleben ist halt kaum noch das Verständnis der jungen Generation. Frau sind beruflich erfolgreicher, selbständiger und generell unabhängiger, Männer und Frauen suchen in dem Beziehungsgeflecht ihre neue Rolle und verzweifeln oft daran. Die Kirche und ihre Hochmoral hat längst (und glücklicherweise) nicht mehr den großen Einfluss. Ich möchte das jetzt hier nicht wirklich vertiefen, dazu gibt es eine Reihe wirklich guter Bücher und Artikel, die das viel besser herleiten und beschreiben, als ich das je könnte. Aber worauf ich hinaus will ist, dass mit dieser rasanten Entwicklung eine neue Wertedefinition mitunter hinterherhinkt. Es gibt halt keinen allgemein gültigen Konsens mehr darüber, was richtig ist und was nicht. Kann man jetzt blöd finden und in 1000 Threads dagegen argumentieren, ändern wird das nichts. Und ja ich sehe es genauso, es gibt einen grösseren Egoismus, der aber meiner Meinung darin begründet liegt, dass die Abhängigkeiten in Beziehungen viel weniger stark geworden sind und es ist eine Herausforderung damit künftig gut umzugehen und Beziehung zu gestalten. Das Gute ist aber auch, dass es immer Menschen mit den gleichen Wertvorstellungen gibt, man muss sie nur finden. Das wird wohl für immer das Schwierigste bleiben.
Und nein, ich entschuldige es nicht, wenn man mir absichtlich und vorsätzlich Leiden zufügt. Ich ziehe da auch meine Konsequenzen. Nur versuche ich, es als das zu sehen, was es ist, eine enttäuschte Erwartungshaltung von mir. Keine vertragliche Verletzung mit am besten noch rechtlichen Sanktionen. Das finde ich für mich wirklich überzogen.
Auch wenn wir es so gerne wollen, weil es uns vermeintlich vor Verletzungen schützt: moralische Vorgaben haben als Schutz noch nie funktioniert. Auch wenn man das in keinster Weise nachvollziehen kann.

27.07.2019 21:19 • x 1 #161


Gartenfee17
Zitat von YsaTyto:
Ich glaube, viele haben enorme Schwierigkeiten damit zu verstehen, dass man trotz Heirat und aller möglichen Versprechen als alles noch chic und rosarot war, alles weiterhin auf Freiwilligkeit beruht.

Ich fuer meinen Teil habe das nicht. Ich wuerde mit niemandem Leben wollen, der dies nicht freiwillig tut
Zitat von JetztGöttin:
Ich glaube nicht. Sich weiterhin auf Gesetzte zu berufen, ändert auch nichts daran, dass der Partner trotzdem frei darin ist, seine Entscheidung aufgrund seiner eigenen Umstände zu treffen.

Zitat von JetztGöttin:
Beziehungen beruhen IMMER auf Freiwilligkeit.

Ich glaube, hier haben sehr viele enorme Schwierigkeiten zu verstehen, dass Beziehung kein Synonym für Ehe ist. Die Ehe ist menschlich, wirtschaftlich und juristisch ein kompliziertes Geflecht, das gesetzlich geregelt ist. Eine Beziehung ist das nicht. Die (wenigen) AF, die mit den AM irgendwann zusammenziehen, leben trotzdem weiterhin bis zum rechtskräftigen Scheidungsurteil mit einem verheirateten Mann zusammen. Der hat bis zur Scheidung und manchmal darueber hinaus der EF gegenüber gesetzliche Solidaritaetspflichten. Also nix mit: Die EF hat sich nun fern zu halten.

Dass Lug und Betrug zudem noch Aeusserung schaebig sind und wohl kaum mit plötzlich erwachten Gefühlen entschuldigt werden können, ist wohl ohnehin klar.

27.07.2019 21:21 • #162


La-Fleur
Zitat von Himbeereis:
Ich kann deine Sichtweise kaum nachvollziehen.
Wir leben alle in einer Gesellschaft, in der es Regeln gibt, auch moralische Vorgaben.



Diese sind nicht gesetzlich verankert und in Stein gemeißelt. Und wenn man mal Realismus betreibt, gibt die Gesellschaft einen feuchten Furz drauf. Ist halt nur die Gesellschaft, zum Glück.

27.07.2019 21:23 • x 1 #163


JetztGöttin
Zitat von Gartenfee17:
Ich glaube, hier haben sehr viele enorme Schwierigkeiten zu verstehen, dass Beziehung kein Synonym für Ehe ist. Die Ehe ist menschlich, wirtschaftlich und juristisch ein kompliziertes Geflecht, das gesetzlich geregelt ist. Eine Beziehung ist das nicht. Die (wenigen) AF, die mit den AM irgendwann zusammenziehen, leben trotzdem weiterhin bis zum rechtskräftigen Scheidungsurteil mit einem verheirateten Mann zusammen. Der hat bis zur Scheidung und manchmal darueber hinaus der EF gegenüber gesetzliche Solidaritaetspflichten. Also nix mit: Die EF hat sich nun fern zu halten.


Unbestritten. Aber Du sagst es ja deutlich - der wirtschaftliche und juristische Teil sind gesetzlich geregelt. Die Freiwilligkeit von solidarischen Leistungen gibt es hier nicht bzw. in dem Fall dann vielleicht, wenn der Expartner sich grosszügiger verhält, als es das Gesetz vorgibt. Lässt man diese beiden Aspekte der Ehe aber weg, dann ist des genauso eine Beziehung wie jede andere ohne Trauschein auch. Wie die getrennten Ehepartner miteinander umgehen, müssen sie selbst entscheiden. Aber wenn jemand den Kontakt reduzieren möchte, dann hat er die Freiheit dazu. Und wenn das bedeutet, die Ehefrau hat sich nun fernzuhalten (ich nehme an Du meintest aus der neuen Beziehung des Expartners, sonst habe ich Dich vielleicht missverstanden), dann ist das so. Wie gesagt, für alles andere gibt es in dem Fall gesetzliche Regelungen.

27.07.2019 21:35 • #164


JetztGöttin
Hallo Tinimimi,

entschuldige das Abschweifen.
Was bewegt Dich gerade? Wie geht es Dir?

27.07.2019 21:46 • #165


A


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