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Affäre nach Jahren wieder ansprechen?

D
Hallo zusammen,

meine Frau hatte vor einigen Jahren eine Affäre mit einem anderen Mann. Nach dem Auffliegen haben wir sehr intensiv an unserer Ehe gearbeitet und es geschafft, sie wieder zu beleben. Wir haben die Gründe für ihre Affäre besprochen, Lücken erkannt die wir offen gelassen haben und vieles aufgearbeitet. Irgendwann konnte ich ihr die Affäre auch verzeihen und seither ist sie auch nie wieder Thema gewesen.

Nun habe ich seit einiger Zeit aber das Gefühl, dass wir wieder anfangen, kleine Lücken zu lassen. Momentan stehen die Kinder absolut im Vordergrund und für uns als Paar bleibt wenig Zeit. Viele Situationen erinnern mich an damals und ich habe Angst, dass wir irgendwann wieder dort stehen, wo wir beide nie wieder hin wollten.

Nun zu meiner eigentlichen Frage:
Darf ich meiner Frau das so sagen? Darf ich die Vergangenheit noch mal wieder hochholen? Einerseits denke ich, dass ich diese Gefahr ja genau deshalb erkenne, weil wir sie schon mal hatten und beide wissen, wohin das führen kann. Die Affäre gehört ja irgendwie zu unserem Lebenslauf (als Paar) dazu. Die hat uns ja auch geprägt und zu dem gemacht, was wir heute sind.

Andererseits habe ich ihr verziehen, was ja auch bedeutet, ihr die Affäre nicht irgendwann doch wieder vorzuhalten. Dann müsste sie ja bei jedem Beziehungsgespräch Angst haben, dass ich die alten Kamellen wieder raushole.

Vielleicht findet sich hier ja jemand, dem auch schon mal verziehen wurde und der / die mir sagen kann, wie er / sie ein solches Wiederaufwärmen empfinden würde.

Vielen Dank schon mal.

10.09.2019 08:57 • #1


T
Offene Kommunikation ist sicher das beste. Du willst sie ja nicht angreifen, sondern nur vorsichtig sein.

10.09.2019 09:00 • x 2 #2


A


Affäre nach Jahren wieder ansprechen?

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Kummerkasten007
Warum solltest Du nicht mit Deiner Partnerin reden?

Oder wäre handeln evtl. noch besser (Babysitter holen, Paarzeit einbauen)?

10.09.2019 09:02 • x 1 #3


Sevi
Du unterstellst ihr ja nicht, jetzt fremdzugehen.
Du erkennst einfach diese Lücken, und ihr könnt sie schließen, bevor es wieder zu spät ist.

Das hat ja nur indirekt mit damals zu tun.
Denn heute ist sie nicht fremdgegangen.
Du erkennst nur Signale , die zu etwas negativem führen könnten.
Das kann man ruhig ansprechen.

Ohne sie unter Verdacht zu stellen oder die alten Kamellen wieder vor zu kramen.

Sprech sie doch einfach drauf an, dass dir paarzeit fehlt, wie sie das empfindet und ob und wie ihr was ändern könnt.
Damit eure Beziehung so gut bleibt wie sie ist.

10.09.2019 09:08 • x 3 #4


Löwin45
Zitat von DermitdemHut:
Darf ich meiner Frau das so sagen? Darf ich die Vergangenheit noch mal wieder hochholen? Einerseits denke ich, dass ich diese Gefahr ja genau deshalb erkenne, weil wir sie schon mal hatten und beide wissen, wohin das führen kann. Die Affäre gehört ja irgendwie zu unserem Lebenslauf (als Paar) dazu. Die hat uns ja auch geprägt und zu dem gemacht, was wir heute sind.

UNBEDINGT!

Nun, ich bin zwar nicht auf der anderen Seite, wie von dir gewünscht. Sondern ich habe ähnlich wie du - auch vor einigen Jahren meinem Mann eine Affäre verziehen und führe nun schon seit langer Zeit eine wirklich harmonische und viel innigere Beziehung als vor der Affäre.
Für uns war es damals ein Weckruf - ähnlich wie du es schilderst.
Auch ich habe es nie wieder im Streitgespräch vorgehalten. Auch für mich bedeutet Verzeihen es eben nicht mehr vorzuwerfen.
Aber, es bedeutet dennoch nicht, dass es Vergessen ist.
Weder du noch deine Frau werden es je vergessen. Es gehört jetzt zu eurem Leben.

Wenn diese ganze qualvolle Misere, all der Kummer und das Leid für wenigstens etwas gut war, dann doch, um daraus zu lernen.
Nutzt diese Möglichkeit.
Es ist doch eine super Chance im Vorfeld mögliche Symptome für ein erneutes Auseinanderdriften richtig zu beurteilen und gemeinsam Lösungen zu finden.

Selbstverständlich macht die Art deiner Gesprächsführung viel aus.
Aber, wenn du dich jeglicher Vorwürfe enthältst, kann es doch nur helfen.

Ehrlich gesagt, würde ich keine Sekunde zögern. Selbst wenn es meinem Mann lästig wäre, dass ich dieses Thema wieder erwähne (was ich übrigens nicht glaube), müsste er dann mit mir dadurch.

10.09.2019 09:29 • x 4 #5


K
Musst Du das Thema direkt auf die Affäre beziehen?

Würde es nicht genügen, etwas im Sinne von Ich habe das Gefühl, wir verlieren uns als Paar etwas aus den Augen. zu sagen und ein paar Situationen benennen zu können (vielleicht ist das ja gar nicht nötig, weil sie es genauso sieht), in denen Du eben dieses Gefühl hattest?

10.09.2019 12:10 • x 5 #6


H
Zitat:
Andererseits habe ich ihr verziehen, was ja auch bedeutet, ihr die Affäre nicht irgendwann doch wieder vorzuhalten.


....doch genau das bedeutet es! Du hast es vielleicht vergessen wollen, aber verziehen hast du niemals! Im Grunde kann und will das auch niemand, dafür war sone Affäre viel zu schwerwiegend....und es zeigt an deinem Beispiel das es die Ehen/ BZ irwann immer wieder einholt! So oder ähnlich hatte ich das schon in diversen anderen Threads geschrieben,....bei dem kleinsten Anflug von Misstrauen oder wie in deinem Fall das gegenseitige Vernachlässigen kommt das unter den Teppich gekehrte sofort wieder zum Vorschein! Beim 1. Mal war es der mangelnde 6 beim 2. Mal werden die Kinderchen vorgeschoben, beim 3. Mal war zuviel hoch% im Spiel, beim 4. Mal war es die pure Langeweile usw.,usw....

10.09.2019 13:28 • #7


I
Ach ja.
Eine Ehe darf keine Krisen haben und schon gar nicht dürfen die bewältigt werden.
Affäre beendet, Alk. Problem behoben, Job Verlust und dadurch tief eingreifende Finanzielle Probleme überstanden.
Das alles vergisst man nicht, dh aber nicht das alle paar Jahre genau das wieder eintritt.
Dann muss ich allein leben.

10.09.2019 14:00 • x 1 #8


H
Zitat von Isely:
Ach ja.
Eine Ehe darf keine Krisen haben und schon gar nicht dürfen die bewältigt werden.
Affäre beendet, Alk. Problem behoben, Job Verlust und dadurch tief eingreifende Finanzielle Probleme überstanden.
Das alles vergisst man nicht, dh aber nicht das alle paar Jahre genau das wieder eintritt.
Dann muss ich allein leben.


.....welche Ehe hat denn keine Krise?, die gibt es nicht! Nur wenn ich den Schritt in eine Affäre gehe dann ist nunmal der Supergau, vorallem für den der betrogen wurde! der von einem Feigling monate/jahrelang ver@rscht wurde! Der Feigling bleibt, warum auch immer....man arbeite wie blöde die Ursachen auf....mit professioneller Hilfe und weiss der Teufel mit was noch...um dann nach einiger Zeit...läuft es doch nicht so rund genau wieder da anzusetzen, wie es der TE vorhat? Also was hat man da denn nun genau aufgearbeitet? ...war alles nur heisse Luft! was haben die dann umgesetzt von dem was der Profi ihnen in teuer bezahlten Gesprächen geraten hatte? Gute Frage nächste Frage!....

10.09.2019 14:18 • #9


Löwin45
Zitat von Hitachi:
....doch genau das bedeutet es! Du hast es vielleicht vergessen wollen, aber verziehen hast du niemals! Im Grunde kann und will das auch niemand, dafür war sone Affäre viel zu schwerwiegend....und es zeigt an deinem Beispiel das es die Ehen/ BZ irwann immer wieder einholt!

Nö!
Sorry, darum geht es doch gar nicht.
Natürlich kann man verzeihen.
Dennoch ist man (übrigens beide) nun sensibilisiert und kann im Vorfeld Signale richtig deuten.

Grundsätzlich abzusprechen, dass jemand in der Lage ist zu verzeihen, ist genauso unmöglich, wie zu behaupten, dass jeder das kann.

Du hast recht mit der Aussage, dass man es nicht vergessen kann. Aber, man vergisst auch andere einschneidende Erlebnisse in seinem Leben nicht.

Zitat von Hitachi:
Anflug von Misstrauen oder wie in deinem Fall das gegenseitige Vernachlässigen kommt das unter den Teppich gekehrte sofort wieder zum Vorschein

Nein, denn dann war es tatsächlich nie verziehen.

10.09.2019 14:25 • x 1 #10


K
Zitat von Hitachi:

.....welche Ehe hat denn keine Krise?, die gibt es nicht! Nur wenn ich den Schritt in eine Affäre gehe dann ist nunmal der Supergau, vorallem für den der betrogen wurde! der von einem Feigling monate/jahrelang ver@rscht wurde! Der Feigling bleibt, warum auch immer....man arbeite wie blöde die Ursachen auf....mit professioneller Hilfe und weiss der Teufel mit was noch...um dann nach einiger Zeit...läuft es doch nicht so rund genau wieder da anzusetzen, wie es der TE vorhat? Also was hat man da denn nun genau aufgearbeitet? ...war alles nur heisse Luft! was haben die dann umgesetzt von dem was der Profi ihnen in teuer bezahlten Gesprächen geraten hatte? Gute Frage nächste Frage!....


@Hitachi

Leben wie Krisen lehren - sie können aber auch leeren.

Wer aus Krisen NICHTS zu lernen gedenkt - da nutzen auch keine Therapien etwas. Da ist jede/r Therapeut/in machtlos. Es geht darum, nach Krisen dem Leben eine Chance zu geben....und wenn
nicht Krisen - was sollte sonst an Chancen entstehen, die genutzt werden können. Und Chancen zu sehen und zu nutzen - das muss Frau/Mann WOLLEN. Das ist harte Arbeit.....und ab und an auch
für die Katz.
Vorbehalte zu haben - ja und unbedingt. Aber die Vorbehalte ÜBER den möglichen Chancen zu sehen - der letzte macht das (Lebens-)Licht aus. Leben IST Risiko....und wer nach Krisen keine Risiken (mehr) eingeht, verwirkt das eigene Leben....und das Leben möglicher EP, LP. LG.

Wenn der Busch mal so RICHTIG brennt, weil einen lebensbedrohliches/lebensgefährliches ereilt
hat - was ist denn dann? Keine Risiken mehr eingehen? Nichts mehr wagen? 24/7 im Bett liegen bleiben?
Mich hat so ein Schicksal ereilt - in meinen besten Lebensjahren! Mir wurde auf den Weg gegeben: Machen Sie was daraus! Es ist IHR Leben! Gestalten Sie es, wie es Ihnen beliebt.
Risiken und Ängste KÖNNEN wir Ihnen nicht nehmen - damit müssen Sie umgehen lernen und leben lernen!

Und wenn eine Affäre aufgearbeitet ist, die Chance genutzt wurde, um daraus weiteres gemeinschaftliches Leben zu gestalten, hält das auch weitere Krisen aus - und da es schon immer hieß: Wehret den Anfängen, ist es angesagt, aus gegebenen Anlässen erneut das Gespräch zu suchen.

Wer nicht redet, kann sich nicht mitteilen!

Was ist besser - deine Version mit Deckel drauf, weil Drop (längst) gelutscht! oder das Risiko wagen, das Gespräch zu suchen!? Noch mal... Leben IST Risiko. Und wer sagt denn, dass das Gespräch in die von DIR avisierte Richtung verläuft....das wissen vor dem Gespräch nicht mal die Beteiligten selbst

Apropos - nicht verzeihen können/wollen, WEIL es um eine Affäre ging. Wer nicht verzeihen kann, wird eine Affäre niemals verarbeiten können - egal ob es nach der Affäre mit dem eigenen EP weitergeht oder nicht. Und wer nicht verzeihen will/kann - der legt eine schwere Hypothek auf sein EIGENES Leben....und bleibt (wohl) für den Rest seiner Tage allein!

10.09.2019 14:43 • x 1 #11


H
...andere einschneidende Erlebnisse sind aber wohl kaum hausgemacht, manche Schicksalschläge kommen von denen wird man so erschlagen, ob schwere Krankheiten, Unfälle, Sterbefälle, Jobverlust....

...eine Affäre aufzuarbeiten ist so gut wie unmöglich, die Fälle wo es gelingt sind so erschreckend gering! Die meisten leiden eben doch weiter im Stillen oder schreiben hier und wollen uns verklickern das alles so wunderbar aufgearbeitet ist und überhaupt! Dann frag ich mich doch wirklich ernsthaft, wenn alles so dufte ist hat man dann keine anderen aufregenden Vorhaben?....z.B. sich um seine wiedergewonnene tolle Ehe zu kümmern....also mir wäre das echt wichtiger!

10.09.2019 14:48 • #12


B
Deine Frau kann froh sein,dass du verziehen hast,sollte aber doch auch damit rechnen, dass du bei ähnlichem Verhalten wie zu Zeiten der Affäre, entsprechend sensibel reagierst.Du musst ihr ja nicht die Affäre erneut vorwerfen und nochmal durchkauen, allerdings sollte es für dich möglich sein,dein Empfinden zu besprechen. Wenn du schweigst,beobachtest du sie ja trotzdem und drehst dich im Kopf im Kreis.

10.09.2019 14:57 • x 1 #13


I
Jetzt ist eine Affäre plötzlich doch nicht so ohne?
Der supergau also?
Aha.
Warum geht man dann in eine ?
Auch eine AF nimmt doch nach einer Affäre ihr gerupftes Federkleid mit.
Wird das mit einer neuen Beziehung glatt? Selbst wenn dieser Partner frei ist ?
Wird sie misstrauisch bleiben, der gesagten Worte? Der gemeinsamen Zukunft?
Oder ist sie so angefressen aus der Affäre gekommen, dass sie der Spezie Mann eh kaum noch was glaubt ?
Woher will sie wissen ob der nicht vor Jahren auch schon betrogen hat?
Darum sag ich ja, wenn ich durch eine Affäre so viel Misstrauen bekommen habe, so viele Verletzungen davon trage, und die nicht verarbeite.
Dann kann man lange , vielleicht auch nie mehr eine Partnerschaft eingehen.
Ist gar nicht abwertend gemeint.

Alk. und Tablettensucht oder Spielsucht, sind auch hausgemacht.
Sind keine Schicksalsschläge.
Lag doch an mir nein zu sagen.
Gibt auch Partner die unzuverlässig sind, keine Geheimnisse behalten können oder das Geld mit vollen Händen ausgeben.
Das alles sind auch Verletzungen des Partners und auch Vertrauensmissbrauch.
Dann setzt es eben Therapien , klärende Gespräche und Kontosperrung.

Falls mir an dem anderen was liegt.
Ansonsten gilt wieder, trennen und alleine bleiben.

10.09.2019 15:02 • x 1 #14


Löwin45
Zitat von Hitachi:
...eine Affäre aufzuarbeiten ist so gut wie unmöglich, die Fälle wo es gelingt sind so erschreckend gering! Die meisten leiden eben doch weiter im Stillen oder schreiben hier und wollen uns verklickern das alles so wunderbar aufgearbeitet ist und überhaupt! Dann frag ich mich doch wirklich ernsthaft, wenn alles so dufte ist hat man dann keine anderen aufregenden Vorhaben?....z.B. sich um seine wiedergewonnene tolle Ehe zu kümmern....also mir wäre das echt wichtiger!

Ach komm schon - nur weil dir meine Antwort nicht gefällt....
Warum regt dich der Gedanke so auf, dass es auch gelingen kann?
Möchtest du unbedingt bestätigt sehen, dass eine Affäre IMMER das Ende bedeutet?
Warum ist das so?
Hilft dir das in deiner Geisteshaltung gegenüber AP, die ja in deinen Augen IMMER alle gleich sind?

10.09.2019 15:03 • x 2 #15


A


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