Ich versuche mal das Ganze halbwegs in der chronologie zu halten. Meine Ex Partnerin und ich waren vierzehn Jahre zusammen, haben zwei Kinder und 2011 ein Haus gekauft. In der Zeit wurde ich Krank, was eine ziemliche zusätzliche Belastung war. Wir haben beide viel gearbeitet. Sie als Förderschullehrerin ( viele wissen wohl schon jetzt was kommt). Unsere Beziehung durchlief viele Aufs und Abs, aber als Eltern waren wir immer ein Top Team. Bis eines Tages immer häufiger der Name des Kollegen viel. Nennen wir ihn mal A..
Eines Tages habe ich dann A. auch mal kennengelernt. Verheiratet, Haus, Hund. Natürlich ebenfalls Förderschullehrer. Charmant, Typ Frauenversteher, etwas jünger als meine mitlerweile Ex.
Jedenfalls schickten sich die beiden immer unheimlich viele Nachrichten und Fotos hin und her. Man traf sich - rein Kollegial versteht sich.
Ich habe sie öfter darauf angesprochen, sie hat es abgebügelt. Da sei nichts und ich müsse mir da keine Sorgen machen. Sie hätten nur und ausnahmslos dienstlich miteinander zu tun. Das war so vor zwei Jahren. Der S. wurde weniger. Spaß hat er auch nicht mehr gemacht. Sie ging regelmäßig Dienstags zum Sport. Das Studio ist keine 1000 Meter von hier entfert und sie fuhr immer mit dem Auto ... Sonst fährt sie alles mit dem Rad. Der nette Kollege mit dem ja nichts ist wohnt in einem Nachbardorf ...
Auf meine Frage, warum so viele Bilder von ihm auf dem Laptop sind kam nur, dass er die in die Lehrer Whatsapp Gruppe stellen würde. Das habe ich schon alles nicht geglaubt, aber ich habe es auch nicht wahrhaben wollen. Zwei Kinder, das Haus. Im vergangenen Sommer lief auf wundersame Weise unsere Paarbeziehung wieder. Wir hatten plötzlich oft ganz guten S., haben viel zusammen gesessen. Heiratsantrag. Nach 13 Jahren kann man das mal machen. Ich wollte nie heiraten, aber der ich dachte vielleicht will sie das. Immerhin hat sie Ja gesagt. Regelmäßige Treffen mit gaaanz vielen Kollegen standen immer wieder im Kalender. Inzwischen weiss ich von Kollegen der Beiden, dass die gesamte Belegschaft glaubt, dasss da was geht. Dazu muss ich sagen, dass meine Ex immer der Moralapostel schlechthin war ...
Anfang 2016 wurde bei ihr Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert. Ein Schock für uns alle. Ich habe meine Selbstständigkeit gen Null gedreht und meine Dienste so gelegt, dass ich sie immer zur Chemo fahren konnte und Nachmittags zuhause war. Ich habe die Kids gehabt und den kompletten Haushalt geschmissen. Ich habe sie so stark entlastet, wie es nur ging. Bis zum Burnout. Letzter Tag der Chemo. Ich habe nur noch gesagt mich kotzt alles an und ich will, dass es vorbei ist. Zwei Tage später hat sich sich von mir getrennt. Ohne es wirklich auszusprechen. Ich habe ein paar Tage gewartet, mich krankschreiben lassen. Als die ersten Nachwirkungen der Chemo besser wurden habe ich von ihr eine klare Antwort verlangt. Keine Zukunft für uns. Gibt es einen anderen Mann? Nein! Was ist mit A.? Nein, kein Kontakt privat ...
Ich bin für ein paar Tage zu Freunden gezogen. Trennung, Gedsankenkarussel. Ich bin Schuld. Wir müssen weiterhin gut klarkommen und die Kids raushalten.
Ich kam gar nicht mehr klar, habe mir eine Therapeutin gesucht. Ich habe alle Fehler bei mir gesehen. Ich kam recht schnell wieder auf die Beine, wollte mich nicht hängen lassen. Allein der Kinder wegen. Wir bewohnen eigene Zimmer im Haus, kommen gut miteinander klar. Sogar besser als vorher. Ich bin zu dem Zeitpunkt noch schwer verliebt und mache alles das anders, was mich belastet und auch unsere Beziehung belastet hat. Hoffnung auf Wiederkehr. In Anbetracht der Krebserkrankung habe ich mich zurückgehalten. Die Reha in Bad Oexen stand an. Ich habe angeboten mich drei Wochen nicht zu melden und nur Nachrichten der Kids zu schicken. Gesagt getan. Im Stillen war da die Hoffnung, dass sie mich vermissen würde. Drei Wochen um. Mit den Kids das ganze Wohnzimmer geschmückt. Wir haben uns weiterhin trotz der Trennung gut verstanden.
Dann stand vor ein paar Tagen ihr Laptop auf dem Tisch. Offen, eingeschaltet. Der Ordner Juni auf dem Desktop. Iphone Sicherung. Bilder, die deutlicher nicht sein könnten. Ich habe sie gefragt, wann sie mir endlich die Wahrheit sagt. Es gibt keine andere Wahrheit, etc. A. besucht sie rein kollegial in der Reha und sie turteln am Strand des Sees, anschliessend schickt man sich *beep*, die aber nix zu bedeuten haben. Ich frage mich für wie blöd sie mich hält? Seine Frau weiss nix. Ausser dem, was mir auch immer gesagt wurde. Wahrscheinlich ist sie genau so gutgläubig. Meine Ex, Mrs. Moralapostel hat was mit ihrem jüngeren, verheiratetem Lehrerkollegen. Seit vermutlich zwei Jahren. Ich habe mir immer den Ar. aufgerissen, um es ihr recht zu machen. Gute Jobs ausgeschlagen, ihr immer den Rücken freigehalten, damit sie ihre Ziele erreichen kann. Ich wurde immer als der Ar. hingestellt. und jetzt das. Ich habe Ihr gesagt, dass sie reinen Tisch machen müssen. Beide bescheissen noch immer seine Frau.
22.06.2016 09:17 •
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