Affäre nach 15 Jahren plötzlich verstorben

Guten Morgen, ich weiß, dass viele Menschen es nicht begreifen können, wieso man eine Affäre anfängt.Ich vorher auch nicht, bis ich ihn traf. Wir taten uns beide gut. haben täglich gechattet, danach alle paar Wochen uns auch gesehen. Wir haben viel geredet und geredet. Hatten uns immer etwas zu erzählen. stundenlang. es entstand eine tiefe Zuneigung. ich bin seit 50 Jahren verheiratet, unsere Ehe ist ok, nur was mir immer bei meinem Mann fehlt, ist sein Zuhören und Verstehen, es wird alles immer abgewunken.Was soll man machen, wird gesagt u dann ist auch Ende mit dem Thema, so fand ich bei meiner Affäre endlich jemanden,mit dem man über alles reden konnte, der zuhört und berät.Ihm ging's schon einige Zeit nicht gut u nun starb er plötzlich an Leberversagen.Ich bin so unglücklich,muss funktionieren, weil ich das Enkelkind großziehe und innerlich könnte ich schreien. Es tut so weh. alles muß heimlich bleiben.Kann mir jemand helfen?Was kann ich tun. LG Haseigel

Hallo Haseigel2008,

ich habe mich gerade extra hier angemeldet, um Dir zu schreiben. Vor 2 Jahren habe ich ebenfalls durch Krebs meine Affäre verloren, die 17 Jahre angedauert hatte. Ich weiß, wie Du Dich fühlst. Es tut mir sehr leid, es muss Dich viel Kraft kosten, zu trauern und dieses zu verheimlichen. Gibt es keine Freundin/Schwester, die Bescheid wusste und die Dich einmal in den Arm nehmen kann? Ich hatte zwei davon und das war gut. Die ersten Tage und Wochen sind schlimm, dann wird es besser. Ich habe gelernt, damit zu leben. Mittlerweile überwiegen die schönen Erinnerungen, für die ich dankbar bin. Wenn ich z.B. ein Lied höre, dass mich erinnert, kann ich mit einem Lächeln an ihn denken. Ich weiß, das ist noch ein weiter Weg für Dich.
Wäre es eine Möglichkeit, einen Termin bei einer Beratungsstelle der Caritas und der Diakonie zu verabreden? Im Übrigen machen sie auch Online-Beratung. Du könntest schreiben und sie antworten Dir. Das ist vielleicht sogar besser für Dich zu organisieren. Vielleicht hilft ein Abschiedsritual an einem Lieblingsplatz, den ihr hattet. So habe ich das gemacht und dort einen Nachmittag geweint und in Erinnerungen geschwelgt. Da es am Wasser war, habe ich dann symbolisch ein Papierschiffchen mit den wichtigsten Gedanken gefalten und aufs Wasser gesetzt und eine weiße Rose dazu getan. Das hat gut getan und es war genau richtig. Ich konnte für mich Abschied nehmen, vielleicht siehst Du für Dich ja eine ähnliche Möglichkeit.
Ich wünsche Dir alles Gute!

@Mäde65 Dankeschön für Deine Worte, an den Platz werde ich auch fahren.. bin auch schon bei seiner Wohnung gewesen u habe im Auto geweint.Ich weiß auch, wann die Trauerfeier ist und wo er beigesetzt wird.Ich habe dann einen Punkt wo ich hingehen kann. Ist nicht weit von hier...
Danke Dir von Herzen

Oh nein wie furchtbar, mein herzliches Beileid.
Ich hoffe Du hast jemandem der Bescheid weiß und mit dem Du reden kannst.
Fühl Dich gedrückt.

Dankeschön, nein leider nicht.Ich weiß nicht wie ich es aushalten soll

Zitat von Haseigel2008:

Dankeschön, nein leider nicht.Ich weiß nicht wie ich es aushalten soll

Oh Gott, das tut mir so leid, es muss die Hölle sein
Das mit der Trauerberatung ist bestimmt eine gute Idee.
Du kannst Dich auch gerne per pn melden wenn Du jemanden zum Austausch brauchst, ich bin allerdings noch im Urlaub bis am Mittwoch Abend.
Liebe Grüße und ganz viel Kraft

Zitat von Haseigel2008:

Dankeschön, nein leider nicht.Ich weiß nicht wie ich es aushalten soll

Manche Worte müssen laut gesagt werden finde ich. Also wenn dir die Ratschläge hier oder schreiben (Tagebuch etc.) nicht helfen, dann versuch doch die Telefonseelsorge.

Viel Kraft.

Völlig richtig, unverständlich weshalb man eine Affäre beginnt, obwohl man doch die Möglichkeit hat sich mit dem Ehemann oder Partner zu besprechen und alles offen zu kommunizieren, wenn nicht, wieso kam keine Scheidung in Frage sondern diese Entscheidung.

Zur verstorbenen Person: Es tut mir leid, dass du jemandem mit dem du dich gut verstanden, verloren hast.

Vielleicht, gibst du dir nun den Ruck und redest mit deinem Ehemann darüber.
Vielleicht solltest du dir dennoch vorher im klaren sein, für wen du dich entscheidest oder was du tust, sollte dein Ehemann dich auf eine Wahl stellen oder gar verlassen.
Man kann nichts an dem ändern was geschehen ist, vielleicht entdeckt Ihr eine andere Seiten einander und vielleicht, wird er sich bemühen es zu akzeptieren, dass du dich um die kleinen kümmern möchtest.

genug ''vielleicht'', Ich wünsche dir viel Kraft.

@luechen .. waren Sie schon einmal in so einer Situation?Denke wohl nicht.. sie kennen mich nicht und können sich nicht in mich versetzen,da Sie meine Lebensverhältnisse nicht kennen. von daher finde ich Ihren Kommentar nicht relevant.