Affäre nach 15 Jahren Ehe

Mein Erfahrungsbericht:

- Die Affäre lief ca 3 Monate als ich es herausgefunden habe
- nach einer Nacht Bedenkzeit, fiel
Die Entscheidung für unsere Ehe, die Affäre wurde beendet und eine Paartherapie begonnen
- zwei Monate später hat er den Kontakt zu seiner AF wieder intensiviert (sind beruflich miteinander verbandelt)
- ca 1,5 Monate danach wollte er die räumliche Trennung und ist ausgezogen

Ich habe damals das gleiche gehofft, wie Du. Dass er sich die Zeit nimmt und sich in der räumlichen Trennung in Ruhe überlegt, was er möchte. Keine 2 Wochen später hat er regelmäßig dort übernachtet (wir wohnen am Land) und hat sich Hals über Kopf in seine neue Beziehung gestürzt . Das ist jetzt 6 Monate her und sie zieht jetzt zu ihm.

Ich konnte nichts tun, er ist auf seiner Hormonwelle geritten. Hat den Kontakt zu seinen Freunden eingestellt und die Tränen unserer Kinder in Kauf genommen.

Versteh den Ratschlag der Foris nicht falsch, ich habe hier viel gelesen und mich oft gefragt, ob es nicht auch anders geht. Bin selber erst 4 Monate nach seinem Auszug zur Anwältin gegangen. Weilich nich Hoffnung hatte und keine Steine in den Weg einer Wiederannäherung legen wollte.

Ein positiver Effekt eines schnellen, konsequenten Handelns ist, dass er Recht schnell in seinem neuen Leben ankommen wird und merkt, was es bedeutet ohne den langjährigen Partner zu sein - und zwar in allen Belangen: finanziell, in der Wohnsituation, mit den Kindern, den Freunden usw. Das kann auch ein Kampf um die Beziehung sein. Loslassen ist um einiges schwieriger als sich weiterhin daran zu klammern. Jetzt muss sich due Affäre im Alltag beweisen und sich herausstellen, ob sich das alles gelohnt hat. Ob er einen nicht vielleicht doch vermisst.

Aber ist man dann selber noch bereit dafür? Die Distanz und der Fokus auf sich helfen mir enorm, mich zu sortieren. Und ich wage zu behaupten, dass es mir (obwohl ich immer noch sehr darunter leide) schon jetzt besser geht als ihm.

Liebe Te, egal wie Dein Weg aussieht, ich wünsche Dir viel Kraft dafür!

@Puschel8
Alle hier möchten dich unterstützen.
Indem sie ihre Geschichte erzählen und indem sie dir die Frgen stellen, die auch für ihre eigene Situation relevant waren und indem sie ihre Einschätzungen mitteilen, die auf ihren Erfahrungen beruhten.
Und sie berichten, was ihrer Erfahrung nach die Trennung befördert hat bzw welches Verhalten nicht beziehungsförderlich war.

Mir scheint Nachfragen empfindest du als Angriff und manche Geschichten und Einschätzungen ebenso.
Du wartest vielleicht auf Geschichten von Personen, die nicht im Forum sind, weil die Beziehung dann fortgesetzt wurde.
Und von dir persönlich mehr mitteilen magst du auch nicht.

Das ist legitim, macht aber einen gegenseitigen Austausch etwas schwierig für andere.
Den scheinst du nicht zu wollen, aber manche im Forum schon.

Jetzt hast du ja diverse Geschichten bekommen.
Bin mal gespannt ob du deine dann in ein paar Monaten nach dem Therapieversuch einreihen wirst, ob zb der Therapeut Affärenabstinenz zur Bedingung macht..... oder ähnliches...

Jedenfalls würde ich mir wünschen, dass du dann auch ein wenig Infos zurück gibst. Und in den Dialog gehst.

Für das Jetzt hast du meine Geschichte und an einem weiteren nicht-dialogischem Austausch möchte ich mich nicht beteiligen.
Alles Gute dir bei dem Therapieversuch !

Zitat von Puschel8:

Es gibt auch Fallbeispiele, wo die Affäre erst innerhalb dieses Trennungszeitraums aufgegeben wurde.
Ich weiß aktuell nicht, wann,ob oder wie oft er diese Frau trifft.
Wir werden mal sehen, was der Therapeut sagt...

Letztendlich macht dein Mann das, was er kann.Auf der einen Seite die aufregende neue Frau, die es ihm einfach besser besorgt, als du. Auf der anderen Seite bist du, mit dem ganzen Alltag, Kinder, Haus und allem was dran hängt.. Es ist absolut nachvollziehbar, das er sich nicht entscheiden will. Ich sage bewusst will Er könnte schon anders aber wieso denn bitte?
Er hat doch alles.Er muss sich gar nicht entscheiden, er bedient sich einfach nur dessen, was angeboten wird..
Eine Frau, die sich nicht zu schade ist, die Beine breit zu machen für einen Familienvater, und eine Partnerin, die dafür Entschuldigungen hat. Mein Tipp, Schluck es runter. Du wärst nicht die erste, die das tut.
Aber sollte dein Leidensdruck eines Tages zu groß werden, wirst du es sein, die Nägel mit Köpfen machen muss. Dein Mann wird das ganz sicher nicht tun. Nicht solange es für ihn läuft. Deine Entscheidung, ob du heute oder morgen damit beginnst. Und du wolltest Erfahrungsberichte? Du wirst irgendwann Nägel mit Köpfen machen. Und dann wirst du dich darüber ärgern, dass du es nicht gleich gemacht hast. Das ist die Erfahrung daran.

Zitat von Puschel8:

Es gibt auch Fallbeispiele, wo die Affäre erst innerhalb dieses Trennungszeitraums aufgegeben wurde.
Ich weiß aktuell nicht, wann,ob oder wie oft er diese Frau trifft.
Wir werden mal sehen, was der Therapeut sagt...

Liebe @Puschel8 !

Fallbeispiele hast Du einige bekommen, wohl gemerkt, es sind Beispiele . Jede Geschichte kann anders verlaufen und ich habe den Eindruck, Du möchtest auf Biegen und Brechen eine Happy End-Lösung. Was ja auch nachvollziehbar ist, die wollen eigentlich alle haben, denn kaum jemand möchte einen Partner oder eine Partnerin verlieren.

ABER: Das verlangt auch Mitarbeit von beiden Partnern , nicht nur einem. Und da sehe ich bei Dir das größte Problem in Deiner Geschichte. Auch der Auszug ist in der Regel das Signal mit den Worten: Ich entscheide mich nicht für Dich.

Vielleicht mag ein Therapeut helfen. Manchmal.

Vielleicht wird er aber auch dabei helfen, Eure Beziehung letztlich doch aufzulösen, denn eines ist klar:

Kommt kein deutliches Signal von Deinem Mann, die Ehe zu retten, wird diese über kurz oder lang scheitern.

Und solange er vielleicht noch Kontakt zur AF hält, statt sich klar und deutlich zu distanzieren, er einen Auszug vollziehen wird statt sich unmissverständlich und alternativlos zu Dich und Eurer Familie zu bekennen .. .. .. da ist m.E. klar, wohin der Zug rollt.

Ich bin erst einmal raus hier, die Geschichte ist recht kurz gehalten und Du möchtest ja auch keinen Rat, sondern nur Fallbeispiele. Die hast Du m.E. auch umfangreich hier erhalten, dass die meisten am Ende eher schlecht ausgehen ist nicht verwunderlich, weil durch eine Affäre eigentlich der größtmögliche Vertrauensbruch begangen wird. Logisch, dass sowas nicht mal eben nebenbei verdaut wird wie ein normaler Streit.

Ich wünsche Dir, Deinem Mann und Eurer Familie, dass Ihr ein Happy End, wie auch immer, hinbekommt.

Zitat von Puschel8:

Und es gibt durchaus therapeutische Ansätze, wo sich die Partner vorübergehend trennen und jeder erstmal zu sich selbst findet, ehe eine definitive Entscheidung gefällt wird.

Und es gibt ihn doch, den Weihnachtsmann und das rosa Einhorn.

Nach 15 Ehejahren ist der Lack schon ab. Das was er einst mochte, mag er nicht mehr. Man entwickelt sich weiter. Beide unabhängig. Die Frage ist, bist du noch das Mädel von einst, in die er sich verliebte? Wie viel ist von dem Mädel noch da? Das Mädel, das er heiß und innig liebte?

Will sagen, man lernt sich kennen, wächst zusammen und es schleichen sich Dinge ein, die ne Zeitlang hinnehmbar sind, bis der Knoten platzt. Manche resignieren und bleiben in der Tretmühle Ehe, andere gehen die Probleme an und wieder andere suchen ihr Heil in der Flucht.

Letztlich kennst du deinen Mann nur bis zu dem Tag X, der danach ist dir fremd geworden. Dieser jedoch, ist derjenigen, den du von deinen Vorzügen überzeugen musst. Das du das beste Pferd im Stall bist. Ich wünsche dir, das es gelingt. Aber die Erfahrung, das es gelingt, ist harte Arbeit von beiden Parteien. Beide müssen es wollen. @Vegetari könnte dir ihre Geschichte erzählen.

Die Chancen sind nicht groß, was nicht heißt, das es nicht gelingen kann. Jedoch nicht sofort und trotzdem nicht für Immer. Da du ja deine cholerische Art erwähnst, schon mal an Einzeltherapie gedacht?

Ich weiss nur eins, dass ist was ich erfahren habe... Trotz sofortiger Beendigung der Affäre und Reue ohne Ende, habe ich sehr lange gebraucht, bis ich mir sicher war, dass nicht doch noch zu beenden.

Der Weg ist so schon schwer, es kommen so viele schwarze Gedanken auf, dass ich manchmal das Gefühl hatte ich ersticke daran, obgleich ich vom ersten Tag an 1000% wusste, der wird sich nie mehr bei ihr melden und nie wieder treffen, und auch mit keiner anderen mehr.
Aber da war eben die Kränkung, der Lug und Betrug und das ist schwer zu verdauen und dauert lange, und wenn da noch weiterhin jemand 3. Mitspieler ist, geht es gar nicht.

Vielleicht rufst du dir mal im Internet Fallbeispiele von Paarberatern auf, die solch eine Konstellation gut bewerten können, ich kann dir aber jetzt schon sagen, die allermeisten raten dringend zum aufgeben der Affäre.
Auch für die Profis stellt sich das nämlich als ganz schwierig heraus, da gezielt Hilfe zu leisten.

Zitat von Puschel8:

Trifft aber auch die andere noch.

Hast du ihn mal gefragt, warum er sie noch trifft?

Er fühlt sich emotional zu Ihr hin gezogen. Sagt er. Und er sucht nach einer Lösung, keinen zu verletzen.
Dass es diese nicht gibt, muss ihm erstmal klar werden.
Die Paartherapie war gut. Ich war sehr klar und kann mich allmählich auch an den Gedanken gewöhnen, mein Leben ohne ihn zu leben.
Für ihn war es schwerer. Er musste auch zwischendurch raus. Ich glaube, er schiebt alle Probleme sonst nur vor sich her und denkt gar nicht so realistisch und tief, wie ich es ständig tue.
Beim Therapeuten MUSS man sich aber dann mit der Sch... auseinandersetzen. Das scheint ihm sehr schwer zu fallen.
Ich habe mich das heute ausnahmsweise mal in der Gewinnerposition gesehen.

Zitat von Puschel8:

Beim Therapeuten MUSS man sich aber dann mit der Sch... auseinandersetzen. Das scheint ihm sehr schwer zu fallen.

Wer eine Affäre ein Jahr lang führt, der will sich mit nichts auseinandersetzen.

Zitat von Puschel8:

Und er sucht nach einer Lösung, keinen zu verletzen.

Das ist viel zu spät.

Hat er sich das letzte Jahr in irgendeiner Art und Weise verändert, egal ob positiv oder negativ?

Zitat von Puschel8:

Und er sucht nach einer Lösung, keinen zu verletzen.
Dass es diese nicht gibt, muss ihm erstmal klar werden.

Stimmt, einen Tod muss er sterben. Auch die AF ist sicherlich hochbegeistert, wenn er noch engen Kontakt zu Dir hat. Dadurch wird er Beiden (und durch den daraus folgenden Streit auch sich) weh tun und bei Euch an Achtung verlieren.
Ich kenne keinen Ratgeber, der eine Freundschaft zum Ex-Affärenpartner_in für ratsam hält.
Mal schauen, ob bzw. wann er das umsetzt, einsieht oder gar versteht.

Ja, wir werden sehen, wo die Reise hingeht. Deshalb auch die demnächst folgende räumliche Trennung.
Dann wird er sehen, was er verliert und ich, ob ich ihn überhaupt noch will.
Der Therapeut ist übrigens sehr gut. Wir haben den nächsten Termin vereinbart.

Verändert der hat er sich im letzten Jahr übrigens nicht. Das ist ja das krasse!

Zitat von Puschel8:

Verändert der hat er sich im letzten Jahr übrigens nicht. Das ist ja das krasse!

Doofe Frage, wie hat er es denn hinbekommen? Ist es ne Kollegin?

Ich würde einmal quer über den Tisch kübeln, wenn mein Mann mit mir und einer anderen ungeschützen Verkehr hätte.

Wie hat er eigentlich reagiert, als Du dahinter gekommen bist? Hatte er sein Handy offen rumliegen?

So ungefähr mit dem Handy