Zitat von LisaHelen:Ich kenne seine Frau nur vom Sehen, findet ihr, ich habe dennoch eine Berechtigung ihr zu sagen, was tatsächlich seit Jahren vor sich geht?
So wie Du ihn schilderst, ist er ein echter Glücksritter - gut möglich, dass er die Flucht nach vorn antritt, wenn er sich erst mal mit dem Rücken an die Wand gedrängt sieht. Nachdem Ihr Arbeitskollegen seid, könnte das problematisch für Dich werden: Was wenn er es frech abstreitet und umgekehrt nun auf Dich wegen Verleumdung losgehen sollte, von wegen Störung des Betriebsfriedens, Mobbing, etc.?
In dem Fall wirst Du Deine Aussagen dann hieb- und stichfest
beweisen können müssen, ansonsten bekommt er sogar noch Recht.
Du hast also zwei Möglichkeiten:
- die Ehefrau
anomym zu informieren, so dass Du nicht weiter in Erscheinung trittst damit
- rechtzeitig
Beweismittel und auch
Zeugenaussagen sicherzustellen
Letzteres scheint hier der Haken zu sein, denn was Leute so im Flur über jemand ratschen oder ob sie bereit sind, Dir das auch schriftlich in die Hand zu drücken, sind zwei paar Schuhe.
Wenn es Euch ehrlich stört, dass er mit diesem Zeug so angibt, dann müsst Ihr schon die Traute haben, ihn gemeinsam und offen zur Rede zu stellen. Zwar habt Ihr keinerlei Recht ihm vorzuschreiben, wie er sein Privatleben zu gestalten hat. Aber Ihr könntet Euch ausbitten, künftig nur noch über Berufliches mit ihm zu reden und es ansonsten bei Small Talk zu belassen, weil Euch sein Dreck nicht interessiert und Euer eigenes Wertesystem mittlerweile offenbar so dermassen ankratzt, dass ansonsten der Betriebsfriede gestört zu werden droht. Sollte er sich nicht daran halten, würdet Ihr Euch mal gemeinsam bei seiner Frau vorstellen...
Wenn er Euch dann immer noch ignoriert oder auslacht, müsstet Ihr allerdings konsequent sein und das auch wirklich tun - ansonsten nimmt Euch niemand mehr für voll damit - zumal Ihr eh erst spät drauf gekommen seid, Euch ernsthaft darüber aufzuregen. Also stell erst mal sicher, dass so ein Rückhalt überhaupt besteht... ansonsten wirst Du Dich mit Deinem Aktionsdrang womöglich allein auf weiter Flur wiederfinden: was meinst Du wohl, wie rasch dieselben Leute, die sich heute noch mit Dir gemeinsam im Flur über den Herrn Kollegen empören, ggfs. schon morgen auf Dich stürzen, von wegen was für ein Kollegensch... Du doch sein kannst... nur um selbst keine Butter bei die Fische geben zu müssen?
Vergiß bitte nie, dass die meisten Menschen sich des Denunzianten gern bedienen - ihn zugleich aber aus tiefster Seele verachten. Hat jemand Dir erst mal so eine Rolle zugewiesen, lässt eine Gruppe Dich so rasch nicht mehr da raus.