Hallo an euch alle,
Ich muss mir das jetzt einfach mal von der Seele schreiben, weil es mich langsam zerfrisst.
Ich (35) habe seit etwa zwei Monaten eine Affäre mit meinem zehn Jahre älteren Arbeitskollegen. Er ist verheiratet und hat drei Kinder. Ich selbst bin ebenfalls in einer Beziehung seit mehreren Jahren. Allerdings bin ich schon lange nicht mehr glücklich. Mein Partner schenkt mir keine Nähe, von liebevollen Worten ganz zu schweigen. Stattdessen erniedrigt und demütigt er mich regelmäßig. Er sagt so Dinge wie Du bist so hässlich, dich schaut eh keiner an. Dann gängelt er mich, wenn ich im Haushalt nicht immer gleich alles perfekt mache, von wegen ich wäre zu dumm für alles. Wenn ich widerspreche, rastet er aus, schreit mich an. Ich würde es mal als psychische Gewalt bezeichnen.
So richtig komme ich aber auch nicht weg von ihm, weil ich all das, was man sich mit den Jahren aufgebaut hat, auch nicht einfach aufgeben will.
Dabei bin ich kein schüchternes Hascherl, ich arbeite in einer Führungsposition und meine Kollegen erleben mich als selbstbewusst und stark.
Innerlich sieht das leider ganz anders aus, ich sehne mich so sehr nach Nähe, dass mich jemand in den Arm nimmt, mir einfach zeigt, dass auch ich es wert bin, geliebt zu werden.
Vor drei Jahren hat mich bereits der besagte Arbeitskollege immer mal wieder angeschrieben auf Facebook und per SMS. er hat mir immer wieder Komplimente gemacht, und mir gesagt, wie toll er mich findet. Als es anfing, intim zu werden in unseren Gesprächen, habe ich den Rückzug angetreten und den Kontakt abgebrochen. seit Kurzem hat er den Kontakt wieder gesucht und diesmal habe ich mich auch auf die ero. Gespräche eingelassen.
Ich habe auf einmal wieder Leidenschaft gespürt und mich begehrt gefühlt. Als wir abends dann mal allein in der Arbeit waren, hat er mich geküsst. Es war wie ein Feuerwerk. Unbeschreiblich. Seine Berührungen, seine Wärme, ich habe mich total geborgen gefühlt.
Seitdem treffen wir uns regelmäßig nach der Arbeit, und haben auch S.. Und halten uns minutenlang fest, er ist unglaublich liebevoll zu mir. Sagt mir auch, wie gern er mich küsst und wie schön er mich findet.
Diese Momente sind derzeit alles für mich. Ich weiß, dass es nur Momente sind, jeder hat sein Leben. Aber es fällt mir so unglaublich schwer, danach den Schalter umzulegen und so weiter zu machen wie bisher.
Ich muss ständig an ihn denken, bekomme kaum etwas zu essen runter und schaue ständig aufs Handy, ob er mir schreibt. Es vergehen manchmal auch zwei Tage, an denen wir nichts voneinander hören, lesen oder sehen. Das geht aber von ihm aus. Ich könnte ständig mit ihm Kontakt haben, weil wir uns auch sehr gut verstehen, viel reden und ähnliche Schicksale erfahren haben. Ich muss mich ständig selbst ermahnen, mich zusammen zu reißen, ihn nicht zu erdrücken mit meiner Sehnsucht nach ihm. Ich will das, was wir haben, nicht verlieren. Aber immer, wenn er sich nicht meldet, bin ich sofort verunsichert und habe Verlustängste. Er ist mir viel wichtiger, als er es sein sollte. Das macht mich zur Zeit total fertig. Meinem Freund gehe ich nur noch aus dem Weg, ich kann seine Nähe nicht ertragen.
Ich weiß, dass es keine Zukunft mit meinem Kollegen geben kann, er würde niemals seine Familie und seine Kinder im Stich lassen.
Aber ich habe Angst, mich da in was zu verrennen, wo ich am Ende nur verlieren kann.
Danke an alle, die sich die Zeit nehmen, meine Zeilen zu lesen!
29.09.2018 16:24 •
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