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Affäre mit verheiratetem Kollegen - Gehen oder Bleiben?

B
Ich bin kein Freund davon, dem Partner alles zu erzählen und zu beichten.
Wenn eine Affäre passiert ist, diese beendet ist und der Ehemann weiß nichts davon, dann würde ich es damit belassen.

Warum?
Es dem Ehepartner jetzt nach dem Ende zu beichten, bringt nichts, sondern macht oft genug eine Neuaufstellung der Ehe unmöglich.
Der treue Ehepartner wird mit einer Wahrheit konfrontiert, mit der er nie gerechnet hätte. Er ist überfordert mit dieser Information.
Dann kommen die ewigen Fragen: Warum nur, warum? Was hast Du vermisst, was hatte der Andere, was ich nicht habe? Warst Du so unglücklich und unzufrieden? Wie lange ging das? Wie und wo habt Ihr Euch getroffen und das alles hinter meinem Rücken?
Warum hast Du mich hintergangen und belogen? Warum hast Du vorher nie was gesagt, was Dir fehlt?

Das ist ja alles sehr gut nachvollziehbar. Denn jetzt sind beide Ehepartner in einem Gefühlsstrudel, der einfach Angst macht.
Der Geständige hat Angst vor den Reaktionen, die von Zorn, Panik, Eifersucht bis zu totalem Rückzug alles umfassen können. Der mit der Wahrheit konfrontierte Ehepartner weiß eh nicht, wie er sich nun verhalten soll, denn er wird ahnungslos mit einer rüden Wahrheit konfrontiert, die nicht zu verkraften ist.

Und was will der Geständige damit erreichen? Jetzt auf einmal, als alles zu Ende ist, alles beichten? Wozu? Um jetzt, nachdem der ganze Lug und Trug passiert ist, zu Kreuze zu kriechen und sich eine Erleichterung zu verschaffen, die kaum eintreten wird.
Denn was passiert ist, kann nicht rückgängig gemacht werden. Stattdessen nimmt man jetzt verspätet den Ehepartner mit ins Boot und schiebt die Verantwortung, damit umzugehen, auf ihn ab.
Die Last des Betrügers geht auf den Betrogenen über. Die Weste wird nicht wieder weiß davon.
Meiner Ansicht nach bürdet man dem treuen Ehepartner etwas auf, was er nicht tragen kann.

Man stelle sich das vor:
Samstag Abend. Du, ich muss Dir was sagen, was Dir nicht gefallen wird. Aber ich muss das jetzt los werden. Ich hatte eine Affäre ...
Es wird nicht möglich sein, dass dem Ehepartner schonend und häppchenweise beizubringen. Der Rest des WE ist natürlich im Eimer und in den darauf folgenden Wochen geht es dann erst richtig los. Die Atmosphäre ist vergiftet, Eifersucht und Misstrauen und Unverständnis, Vorwürfe, Resignation regieren und tun ihr zerstörerisches Werk.
Nur weil einer gemeint hat, er müsse jetzt sein Gewissen erleichtern.

Vorher hat er sich in diese Lage begeben. Guten Gewissens und frohgemut, denn so werden Affären begonnen. Die Verantwortung für den Ehepartner und die Ehe als solche wird beiseite geschoben, denn jetzt ist endlich mal Glück angesagt.
Später dann kommen Gewissensbisse und der Gedanke, das hat mein Ehepartner nicht verdient. Die Verantwortung für die Tat schleicht sich heran. Und dann, wenn man eh unter der Trennung von der Affäre leidet, schiebt man diese, damit umzugehen, auf den Ehepartner ab.
Der Rucksack wandert vom Einen zum Anderen.

Ich weiß, dass die meisten Apostel diese Einstellung verdammen werden. Aber manchmal macht die Wahrheit nichts besser.
Wäre es da nicht besser, sich erst mal im Stillen von der Affäre zu verabschieden, die Trauer durchzustehen und stattdessen eine gute Tat tun. Nämlich die, sich ab jetzt wieder ganz dem Ehepartner zuwenden mit dem inneren Wunsch, ab jetzt wieder in die Beziehung zu investieren als in fremden Gärten Kirschen zu pflücken.
Worte verderben oft alles, Taten aber können vieles zum Positiven verändern.

Begonie

28.11.2019 18:15 • x 6 #91


Löwin45
Zitat von Begonie:
Ich weiß, dass die meisten Apostel diese Einstellung verdammen werden. Aber manchmal macht die Wahrheit nichts besser.

@Begonie
Keine Ahnung, ob ich zu dieser, von dir erwähnten Gruppe der Aposteln gehöre...
Ich stimme dir bei vielem zu.
Ja, es ist eine Riesenwelle, die durch ein Geständnis losgetreten wird.
Dies überlebt auch nicht jede Partnerschaft.
Aber, grundsätzlich ist eine Affäre für eine Partnerschaft (ob geheim oder gestanden) lebensgefährlich.
Es geht beim Beichten nicht darum, dass der Betrüger sein schlechtes Gewissen los wird, sondern, dass sich etwas ändert.
Es gab ja doch Gründe, dass die Beziehung so löchrig wurde.

Wenn für den Betrüger alles wieder Paletti ist, die Erkenntnis da ist, dass der EP doch nicht so schlecht bzw. doch noch geliebt wird und ein klares Entliehen vom AP stattgefunden hat, okay, dann mag das funktionieren.
Aber, genau daran hapert es oft.
Und genau das spürt der Betrogene.

Ich bin hier im Forum bei dieser Fragestellung auch immer hin- und her gerissen.
Eine Beichte ist riskant. Eine Affäre zu verzeihen ist ein Kraftakt, der oft nicht gelingt.
Aber, oft fliegt es dann trotzdem auf, und es wird noch viel schlimmer.

Seinem Lebenspartner eine so eklatant wichtige und einschneidende Informationen auf Dauer zu verheimlichen, ist super schwer.

Trotzdem, stimmt schon, es ist auch immer ein Teilen der Bürde - zur Entlastung des schlechten Gewissens.
Der betrogene Partner stürzt dabei ins Bodenlose.
Es ist ein traumatisches Erlebnis.

Ob sich eine Partnerschaft davon erholt, ist fraglich.
Wenn sich eine Partnerschaft davon erholt, gibt es eine neue Chance.
Es ist dann nicht nur ein Weitermachen, sondern kann die Beziehung auf ganz andere, viel stabilere Beine stellen.
Und diese Chance hat eine Partnerschaft, bei der es geheim bleibt, einfach nicht.
Dort bleibt der alte Trott, der eine Affäre möglich machte, bestehen.

29.11.2019 07:00 • x 5 #92


A


Affäre mit verheiratetem Kollegen - Gehen oder Bleiben?

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B
Zitat von Löwin45:
Und diese Chance hat eine Partnerschaft, bei der es geheim bleibt, einfach nicht.

Da bin ich nicht Deiner Meinung. Es ist frappierend, was allein die geänderte Einstellung zur Ehe und zum Ehepartner bewirken kann.
Da läuft so unglaublich viel auf der nonverbalen Ebene ab. Wenn der Betrüger erkennt, dass er nur einer Illusion gefolgt ist und ihm dann zu Bewusstsein kommt, dass er leichtfertig etwas Wertvolles fast aufgegeben und verdorben hätte, kann sich die Einstellung zum Ehepartner durchaus ändern.
Vorausgesetzt, der Betrüger macht nicht mit der Einstellung weiter, Gott sei Dank ist der Ehepartner wenigstens noch da.

Wenn aber der Betrüger wieder merkt, was für Qualitäten die beständige Ehe und der zuverlässige Ehepartner eigentlich haben, dann ändert sich zwangsläufig das eigene Verhalten. Man wird wieder liebevoller, hört dem Anderen wieder mehr zu und lässt sich oft auch von den Kleinigkeiten, die manchmal beim anderen nerven, nicht mehr so stark tangieren.
Es ist also durchaus wichtig, dass sich das Bewusstsein und die Einstellung zum Ehepartner im Inneren ändern.

Der Ehepartner spürt auch meist ohne viel Worte, ob der Ehepartner die Ehe und ihn noch schätzt und daher auch was für den Erhalt tut. Ich finde es immer wieder beeindruckend, wie sehr sich die eigene Einstellung zu einem Menschen dem Anderen mitteilt.

Oft ist es ja auch bei Geschwistern so. Die können über Jahre keinen oder wenig Kontakt haben, weil irgendwann mal was vorgefallen ist, was die Atmosphäre vergiftet hat. Beide leben in einem innerlichen Groll, der meist kaum beachtet und weggeschoben wird. Aber die schlechten Gefühle bleiben doch und wüten im Unterbewusstsein.
Manchmal ist dann zumindest einer so weit, sich mal zu fragen, warum er eigentlich auf den Bruder/die Schwester so wütend und schlecht zu sprechen ist. Und manchmal tritt dann auch ein Bedauern ein. Immerhin sind wir Geschwister und es ist schade, dass wir uns nicht mal mehr am Geburtstag anrufen
Wenn das innere Wüten dann einer gelasseneren und nachsichtigeren Einstellung Platz macht, dann können die Geschwister wieder zusammen kommen. Es ist schier unglaublich, aber so was teilt sich oft auch über eine räumliche Entfernung mit, ohne dass einer ein Wort darüber verloren hat. Die Tür ist wieder ein Stück weit offen, man muss dann nur durch gehen. Ich weiß zwar nicht, wie das funktioniert, aber ich habe es selbst erlebt.

In einer Ehe ist es nicht anders. Der Ehepartner spürt sehr wohl, ob alles nur noch so dahin schleift, zumal auch er es oft schleifen lässt. Gewöhnung an etwas führt oft dazu, dass viele Dinge selbstverständlich werden und gar nicht mehr gewürdigt werden. Genauso spürt er aber auch, wenn das anders wird und dann wird - sofern ihm etwas an der Ehe und dem Partner liegt - er sich auch wieder anders verhalten.
Und das geschieht oft ohne nervtötendes Psychologisieren und Rumgerede und womöglich Vorwürfen. Ändere Dich und der andere wird Dir folgen.

Natürlich sind Menschen unterschiedlich. Manche brauchen das Reden und Zerpflücken und Analysieren, manche Beziehungen brauchen sogar regelmäßige Streitereien. Auch das ist eine Möglichkeit, eine Beziehung am Leben zu halten.
Ich persönlich mag nicht streiten, es ist für mich sinnlos. Eher ziehe ich mich zurück. Auch bin ich kein Freund von vielen Worten.
Daher würde ich auch jedem Ehebrecher raten, überlege Dir die Konsequenzen. Was tust Du, wenn Du jetzt, wo alles vorbei ist, die großen Geständnisse auffährst? Was nützt das, was bringt das? Oder gibt es nicht auch einen anderen Weg, einen ohne viel Worte?

Erst konnte man die Last, die oft mit einer Affäre einhergeht bei allem Reiz tragen. Wenn sie vorbei ist, auf einmal nicht mehr? Sehr überzeugend. Und bequem. Jetzt, wo die Affäre beendet ist, sage ich endlich die Wahrheit. Vorher nicht, weil ich damit ja die Affäre gefährden würde.

Wenn mein Mann mir so käme, wäre ich wahrscheinlich wütend werden.Behalte Deinen Müll für Dich und überlege vorher, was Du tust. Ich brauche Deinen Müll nicht. Erst kommst Du bestens damit klar, mich zu hintergehen und jetzt kriechst Du an!
Es könnte sich Verachtung einstellen.

Letztendlich muss das jeder für sich entscheiden. Mein Bedarf an Affären und auch nur Flirts ist jedenfalls gedeckt. Ich bin heilfroh, dass meine Ehe diesen Mist so gut überstanden hat und ich werde das auch nie mehr gefährden. Und welcher Mann könnte auch nur ansatzweise mit meinem Mann mithalten? Keiner.

Eine Affäre kann eine Ehe zum Besseren wenden, auch wenn man nicht alles ausspricht, was vorgefallen ist. Aber auch das ist ein Prozess, der schon mal einige Jahre dauern kann.

Begonie

29.11.2019 11:15 • x 1 #93


paulaner
Zitat von Begonie:
Natürlich sind Menschen unterschiedlich.

Genau

Ich bin mir über diese Frage Beichten oder Nicht-Beichten auch sehr unschlüssig.
Allerdings ist für mich Verschweigen, Lügen und Verheimlichen keine gesunde Grundlage einer Liebesbeziehung.

Natürlich wäre es am Besten, wenn es gar nicht erst zu einer Affäre kommt.
Oder wenn der Betrüger innehält, es beendet...oder wenigstens seinem Partner reinen Wein einschenkt, dass er sich verliebt hat.
Tja, das wäre schön, wenn das alle könnten...

Ich denke, es kommt darauf an, warum man es beichtet.
Das muss ja nicht immer (nur) die eigene Gewissensberuhigung sein. Z.B. könnte die Gefahr, dass der Partner es anderweitig erfährt, groß sein...dann gibt es mMn nur die Flucht nach vorn.
Zitat von Begonie:
Wenn der Betrüger erkennt, dass er nur einer Illusion gefolgt ist und ihm dann zu Bewusstsein kommt, dass er leichtfertig etwas Wertvolles fast aufgegeben und verdorben hätte, kann sich die Einstellung zum Ehepartner durchaus ändern.

Ja, das stimmt. Wenn das Wörtchen wenn nicht wäre.
Nehmen wir mal an der Betrüger hat die Affäre gar nicht beendet, sondern sein AP. Kommt ihm dann sofort zu Bewusstsein, dass er etwas Wertvolles (seine Ehe) aufgegeben hat? Wahrscheinlich doch wohl (erstmal) nicht, oder?

Wenn die Ehe vollkommen eingeschlafen ist, und einer hat eine Affäre. Die ist dann, aus welchem Grund auch immer, beendet...heißt das dann, dass sich der Betrüger automatisch wieder mit allem, was er hat, in die Beziehung stürzt? Nein, in vielen Fällen geht das ganze Lieblose, Eingeschlafene genauso weiter.

Was Löwin glaube ich meint, ist dass eine Beichte eine Beziehung aufrütteln kann. Dass man sich plötzlich über die Misere der eigenen Beziehung bewusst werden kann.
Natürlich ist das Risiko Trennung oder Das-Nicht-Schaffen groß.
Aber wenn der betrogene Partner bereit ist das Ganze zu verarbeiten, dann kann das klappen. Liegt aber dann ganz viel am Verhalten des Betrügers, wie er mit seinem Ehepartner dabei umgeht. Stichworte Verantwortung, Reue, Offenheit und Ehrlichkeit.
Und...tatsächlicher und endgültiger Cut zum AP.

29.11.2019 12:38 • x 3 #94


I
Zitat von Begonie:
Wenn der Betrüger erkennt, dass er nur einer Illusion gefolgt ist und ihm dann zu Bewusstsein kommt, dass er leichtfertig etwas Wertvolles fast aufgegeben und verdorben hätte,



Da widerspreche ich dir.
Es mag ja sein das der Betrüger dann geläuert ist und eine andere Sicht erhält.
Das Verhalten und die Sicht des Partners der betrogen wurde nichts davon weiss , - aber nun gar nicht, - woher auch, für ihn war es bisher ok in der Beziehung.
Da kann also einer alleine, hier der Betrüger versuchen was er will .- das würde nur funktionieren wenn auch der Betrogene schon lange den Wunsch hat, die Beziehung kann mehr Pep vertragen.
Meistens ist aber einer zufriedener als der andere.

29.11.2019 13:24 • x 1 #95


K
@

das ist jetzt ein sehr spannender Meinungsaustausch, was beichten oder nicht beichten einer
Affäre angeht - und das kann solch brisante Themen nur beleben...macht aber die Entscheidung
nicht unbedingt leichter, ob gebeichtet werden soll oder (besser) nicht.

@Isely

warum sollte es verboten sein, dass sich ein Partner ohne ersichtlichen Grund verändert? Wenn
ein/e Betrüger/in nach einer unentdeckten Affäre das Verhalten ändert - in wie weit das ggf. NOCH auffälliger macht, steht auf einem anderen Blatt - warum denn nicht. Wenn ein/e Betrüger/in dann
sagt: Lass uns mal über dies und das reden - es gibt etwas, worüber ich unbedingt mit dir reden muss! - warum sollte das keine Brücke zwischen den EP werden können? Zu sagen: Ich habe
jetzt viele Wochen unsere Situation beobachtet - meinst du, das wäre alles noch in Ordnung, wie
wir uns geben? Was meinst du dazu?

Wohlgemerkt - NACH einer Affäre diese Themen anzusprechen...durch die/den Betrüger/in. DANN
wäre es durchaus möglich, dass eine Affäre unter dem Deckmantel des Schweigens bleiben könnte.

Und @Begonie hat dazu sehr gute Argumente angeführt - Betrüger/innen, wie Betrogene betreffend - um eine Ehe/Beziehung doch zu erhalten zu versuchen.

Wahrheit, Ehrlichkeit, Offenheit - wir wissen alle, dass das auch angreifbar machen kann. Und auch, dass das Bürde werden kann - denn mir kann keiner sagen, dass immer ALLES angesprochen wird, weil es aus was für Gründen auch immer nicht passt. Neulich war davon in einem anderen Thread die Rede davon, dass es NICHT immer gegeben ist, die eigenen Gefühle und Emotionen stets auszubreiten ...und das hat NICHTS mit Verschweigen, Heimlichtuerei, Unwahrheit/Lüge zu tun.

29.11.2019 13:56 • x 1 #96


A
@sonnentag, hast du mittlerweile neue Erkenntnisse für dich gefunden? Wenn ja, ich wäre daran interessiert, weil ich gerade emotional in einer Sackgasse stecke... wahrscheinlich zyklusbedingt, aber man kann ja nie wissen

03.12.2019 23:28 • #97


MissLilly
Zitat von Didi83:
Niemand tut einem langjährigen Partner mit Absicht weh...


Genau das ist ja der Punkt, denn um Absicht geht es hier nicht, sondern letztlich nur um das Ergebnis!
Wenn einer in einer 30 Zone 90 kmh fährt und dabei ein spielendes Kind umfährt, dann hat der Fahrer das sicher nicht in voller Absicht getan....aber er hat fahrlässig gehandelt und im Ergebnis ist das Kind nun schwer verletzt.

Ich höre sie jetzt schon aufschreien, die ganzen Gleichgesinnten ....ja aber das kann doch jedem mal passieren...natürlich kann es das...ich frage mich nur, ob sie das auch dann noch sagen würden, wenn ihr eigenes Kind unter dem Auto liegt!

03.12.2019 23:53 • x 1 #98


MissLilly
Zitat von Begonie:
Der mit der Wahrheit konfrontierte Ehepartner weiß eh nicht, wie er sich nun verhalten soll, denn er wird ahnungslos mit einer rüden Wahrheit konfrontiert, die nicht zu verkraften ist.


@Begonie

da ich ein von hoher Intensität geprägter Gefühlsmensch und dazu auch noch Menschenfreund bin, kann ich die angesprochenen Gefühle und Erklärungen in deinem Beitrag sehr gut verstehen und auch nachvollziehen.
Was an deinem Beitrag ( zeitweise hatte ich den Eindruck der Fremdgeher mutiert hier sogar zum wohlwollenden und voller Nächstenliebe geprägten Märtyrer) hinkt, ist die Tatsache das ABSOLUT NIEMAND AUF DIESER VERSCHISSENEN WELT DAS RECHT DAZU HAT, DARÜBER ZU ENTSCHEIDEN ODER ZU BESTIMMEN WAS ICH AN WAHRHEIT, SCHMERZ UND LAST ERTRAGEN KANN ODER EBEN NICHT!
Auf diese Weise wird dem Betrogenen erneut die Wahlfreiheit genommen, nämlich mit der neuen Erkenntnis/Wahrheit umzugehen wie er möchte.
Vor allem aber vergißt du bei deiner ganzen schönen Fabel hier, dass es niemals eine Garantie dafür geben kann, dass der Betrogene es nicht doch irgendwann erfährt..Auch wenn es Jahre dauert! Und wenn das dann soweit ist, kommt selbst der rehabilitierteste Fremdgeher auf diesem Planten nicht um seine Angst herum sich dieser Wahrheit aus der Vergangenheit stellen zu müssen.
Trotzdem danke ich dir für deinen Beitrag, denn er hat mich endlich verstehen lassen, warum mein Mann (auch ein ehemaliger Fremdgeher) auf meine Frage, ob er es wissen wollen würde wenn ich beispielsweise fremdgehen würde, mit NEIN geantwortet hat. Das hat mir persönlich den absoluten Rest gegeben.....

04.12.2019 00:07 • x 6 #99


T
Die Argumentation, seinem EP eine Affäre zu verschweigen, um ihn nicht zu verletzen, kann ich immer noch nicht nachvollziehen. Eine kurze Fremdverliebtheit nicht zu thematisieren eher.
Geht es dabei nicht doch um die Angst vor den Konsequenzen?
In einer Beziehung sollten Vertrauen und ein respektvoller Umgang selbstverständlich sein.
Ist das gegeben, wenn man im Alleingang entscheidet, was der Partner wissen darf und was nicht?
Wenn ich nach Jahren oder eben auch über Dritte erfahren würde, dass mein Partner eine Affäre hatte, dann wäre eine Gesprächsbasis nicht mehr vorhanden. Warum auch? Was sollte ich mir dann noch von einer Klärung erhoffen, wenn ich weiß, dass mein Partner allem Anschein nach Lügen für ein adäquates Mittel in der Beziehung hält.
Ich finde es auch nicht verkehrt, mal nachzufühlen, wie sich das umgekehrt anfühlen würde.
Allerdings habe ich auch schon des öfteren gehört, man würde es nicht wissen wollen. Meins wäre es nicht.

04.12.2019 08:18 • x 2 #100


Mienchen
Zitat von Tabea2018:
Allerdings habe ich auch schon des öfteren gehört, man würde es nicht wissen wollen. Meins wäre es nicht.

Wobei sich mir die Frage stellt, ob man in einer Beziehung, in der man sich nun mehr oder weniger kennengelernt hat, wirklich übersehen kann, wenn der Partner anderweitig zu Gange ist.

Ich stelle es mir schwer vor, da man sich doch da auch irgendwo verändert, oder sehe ich das falsch?

04.12.2019 08:35 • x 1 #101


T
Ja, das berühmte Bauchgefühl sagt einem, dass etwas nicht stimmt. Wenn der Partner aber alles dafür gibt, dich in Sicherheit zu wiegen, man naiver Weise seinem Partner vertrauen möchte, kann es ein sehr zäher Prozess werden, bis man tatsächlich weiß, woran man ist.
Das wünsche ich niemandem und ich persönlich will mit so einem Menschen keine Beziehung führen.

04.12.2019 08:45 • x 3 #102


U
Ich persönlich würde mir nicht die Entscheidung nehmen lassen auf eine Affäre meines Partners reagieren .
Verheimlichen und dann in den sicheren Hafen zurückgekehren ist für mich schlimmer als zu reden oder zu beichten.
Hat der betrogene nicht das recht die Wahrheit zu erfahre . Ich finde schon .so weiter zu machen als wäre nichts gewesen ist Charakterlos und zeigt das der Betrüger Gewissenlos agiert. Der Betrüger verlangt Absolute Treue Ehrlichkeit von dem Betrogenen wo ist da schon das Gleichgewicht dann in der Beziehung. Desweiteren sehe ich die Gefahr, ach ging einmal gut dann geht es wieder gut. Ist ja mein Leben, ich habe das recht . Stimmt nicht die Verantwortung gegenüber Mann Frau Kinder bleibt und wusste das man wenn man Kinder oder heiratet.
Es wird bei den meisten Fällen so oder so rauskommen.
Ja der betrogene hat frage und wird zum größten Teil nichts verstehen . Den auch wenn es oft hier geschrieben wird ich hab meinen Partner es gesagt was nicht passt als gelogen sehe.
Ich seh das auch so besoffen autofahren weis jeder ist strafbar.
Man macht es trotzdem. Wird man erwischt hat man die Konsequenzen zu tagen in voller Härte. Fremdgehen eine Affäre zu haben ist falsch. Wenn es rauskommtes macht hat man die volle Konsequenzen zu tragen.
Wie im Suff sowie beim fremdgehen oder Affäre liegt es aber dann nicht mehr in der Hand des verschuldners und suchen einen Schuldigen.

04.12.2019 09:27 • x 1 #103


B
Zitat von Unglück112233:
Verheimlichen und dann in den sicheren Hafen zurückgekehren ist für mich schlimmer als zu reden oder zu beichten.

Genau darum geht es eben nicht, sondern darum, sein Verhalten zu überdenken, die Affäre zu überwinden und dann zu sehen, ob sich die Einstellung zum Ehepartner ändert oder nicht. Weiter wie bisher hieße, weiterhin nebeneinander her zu leben. Und eben das meinte ich nicht.
Es kann zu der inneren Überzeugung kommen, dass man den Ehemann fast allzu leichtfertig aufgegeben hätte und die Ehe mutwillig gefährdet hat. Die Sichtweise auf den Ehepartner kann sich dahingehend ändern, dass man dann wieder die Qualitäten dieser Person erkennt und dadurch auch in der Lage ist, sich dem Partner anders zuzuwenden.
Ich sprach von Einstellungsänderung und nicht von einem weiter wie bisher.

Ob ein betrügender Ehepartner den anderen mit der Wahrheit über die Affäre konfrontiert und ihm damit auch zumutet, irgendwie damit zurecht zu kommen oder auch nicht oder ob er entscheidet, das lieber nicht zu tun, eben um ihm damit zu verschonen, muss jeder selbst entscheiden.

Was mich dabei immer stört, ist, dass viele Affärengeher während der Affäre nie auf die Idee kämen, das zu dieser Zeit dem Partner mitzuteilen. Nein, da trifft man sich oft über Monate heimlich und freut sich des Lebens, während der ahnungslose Ehepartner daheim sitzt und den Garten kehrt.
Aber hinterher kommt auf einmal das Bedürfnis, das alles aufzuräumen und erst dann ist bei vielen der Weg frei, dass sie jetzt, wo die Affäre beendet ist, es dem Partner mitzuteilen. Während der Affäre wird in der Regel nichts gesagt, weil damit ja der Fortbestand der Affäre gefährdet ist. Und da haben die meisten auch keinerlei Redebedarf.
Kaum ist die Affäre beendet, beginnt das große Aufräumen und der Partner will - ob er will oder nicht - mit ins Boot genommen.
Ob das sein muss, darüber gibt es wie immer unterschiedliche Ansichten.

04.12.2019 11:12 • #104


U
Stimme ich dir zu. Jeder muss sich entscheiden , es zu sagen oder nicht. Ich selber täte darauf bestehen. Es ist in dem Augenblick meine Entscheidung.
Wenn eine Affäre begonnen wird ist eh zu 99 % der Todesstoß der Beziehung. Ein Affäre zu überwinden bedeutet wie es dark geschrieben hat das die Familie EP eh nur an 2345 steht. Normale Partner bekommen diese Situation mit. Dann wird weiter gelogen. Es gibt da kein schonen, du triffst die Entscheidung für den Partner ob er will oder nicht.
Ja sicherer Hafen, ja ich steh dazu. Wenn die Wahrheit raus ist gibt es Konsequenzen mit der Verbindung schmerz Verlust des alten , Neuordnung des Lebens und den AP verloren oder beendet zu haben.

Wiederum gebe ich dir recht das eine Affäre bewusst und anschließend gezielt und ohne Rücksicht auf Verluste geführt werden.
Mangels Gespräche mit dem Partner über die Beziehung.
Es ist michbeine austede und ein from wenn Aptner sich jjeweils über ihre Beziehungartner beraten , statt es anzugehen. Aber da würde ja die Affäre keinen Grundlage haben
Wie Thema 6 warum kann man nicht darüber reden, es ändern Wünsche Fantasien bringen.
Weil man beim EP Angst hat sich zu öffnen . AP geht das leicht er hat dieses Problem ja auch, nur das lustige da geht es. Dabei ist dich der LP der den man alles sagen könnte.

Aufräumen nach einer Affäre ist wie im Kieswerk zu kehren.

Ja während der Affäre zu reden das was falsch läuft ist doch für AP Wahnsinn, die Traumwelt würde doch zusammenbrechen.
Der Anfang wo die das Gefühl kommt wäre der Zeitpunkt die Karten auf den Tisch zu legen. Da sind wir aber wieder beim aufgeben und Hafen

04.12.2019 11:56 • x 1 #105


A


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