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Affäre mit verheiratetem Kollegen - Gehen oder Bleiben?

MissLilly
Zitat von Begonie:
Ich sprach von Einstellungsänderung und nicht von einem weiter wie bisher.


Ach ja? Und das bewerkstelligst du wie genau? Etwa so:?

Zitat von Begonie:
Es kann zu der inneren Überzeugung kommen, dass man den Ehemann fast allzu leichtfertig aufgegeben hätte und die Ehe mutwillig gefährdet hat. Die Sichtweise auf den Ehepartner kann sich dahingehend ändern, dass man dann wieder die Qualitäten dieser Person erkennt und dadurch auch in der Lage ist, sich dem Partner anders zuzuwenden.


Es ist für mich immer wieder bemerkenswert zu beobachten, wie Menschen nahezu blind und obendrein auch noch mit einer nahezu stillschweigenden Selbstverständlichkeit Ansprüche stellen, denen sie SELBST nicht im Geringsten gerecht werden!
Bitte beantworte mir daher doch bitte die Frage an welcher Stelle dieses ganzen Prozedere, DU denn genau deinem Partner die Möglichkeit einräumst sich DEINER Qualitäten vollumfänglich bewusst zu werden, wenn du nicht dazu bereit DICH UND DEINE GANZE PERSÖNLICHKEIT zu zeigen?
Offenbar gehörst auch du zu den Menschen die einfach nicht begreifen können, dass sich hinter einem solchen Mechanismus nichts weiter als die ANGST verbirgt. Angst vor Ablehnung der eigenen Identität bzw. vielmehr AUTHENTIZITÄT.
Denn wer Angst vor der eigenen Identität hat, weil er seinen Selbstwert immer nur von den Reaktionen anderer abhängig macht, der leidet auch immer mehr unter der massiven Angst davor sich authentisch zu verhalten! Und das gilt meistens für alle Beteiligten einer Dreiecksbeziehung!

Zitat von AF0815:
Ihr ganzen Gutmenschen, denen sowas ja nie passieren würde, weil sie im Leben so gefestigt sind, euch wünsche ich auch weiterhin gutes Gelingen im schwarz/weiß-Dasein und das ihr stets frei von Zweifel und Versuchung bleibt

Zitat von AF0815:
Zu viele Verletzte, die sich Luft machen und Personen, die die Weisheit mit Löffeln gefressen haben

Zitat von Begonie:
Ich weiß, dass die meisten Apostel diese Einstellung verdammen werden.


Die ganzen Diskussionen hier um die Parteien EF, EM, AF, AM, die endlos durchgekauten Fragen nach dem WARUM und schlußendlich der Entscheidung darüber zu Gehen oder zu bleiben, ist aus meiner Sicht tatsächlich etwas für Schwarz / weiss Denker.
Ich persönlich habe mich allerdings schon lange von einem schwarz-weiss Denken verabschiedet und damit auch von den o.g nervenzerrenden Gedanken befreien können. Ich habe einfach aufgehört mich und insbesondere mein Gegenüber zu fragen ob ich gehen oder bleiben soll und mich stattdessen dazu entschieden zu LEBEN. Und das vollkommen AUTHENTISCH!
Fremdgehen, Lügen und Betrügen - selbst über einen längeren Zeitraum- spiegelt aus meiner heutigen Sicht immer nur die Spitze des Eisbergs wieder. Denn hinter jedem Lug und Betrug steht immer erst der Betrug oder die Lüge zu SICH SELBST!
Sie steht an vorderster Front und solchen Beziehungsdynamiken damit erst überhaupt Tür und Tor öffnet.
Und ich wiederhole noch einmal, dass das für ALLE Beteiligten gilt!
Die von Begonie gemachten Kommentare veranschaulichen das eigentlich ziemlich gut:

Zitat von Begonie:
Natürlich sind Menschen unterschiedlich. Manche brauchen das Reden und Zerpflücken und Analysieren, manche Beziehungen brauchen sogar regelmäßige Streitereien. Auch das ist eine Möglichkeit, eine Beziehung am Leben zu halten.
Ich persönlich mag nicht streiten, es ist für mich sinnlos. Eher ziehe ich mich zurück. Auch bin ich kein Freund von vielen Worten.

Zitat von Begonie:
Im Grund genommen ist die Affäre ja nur die Konsequenz dessen, was vorher schon versäumt wurde. Die Wurzeln des Ehebruchs liegen tiefer und die gefährliche Blüte der Affäre ist daraus entstanden, weil die Pflanze Wasser und Dünger in Form des Affärenmannes erhalten hat.


Letztlich dreht es sich doch gar nicht darum in welcher Konstellation man genau zu einander steht, sondern das man überhaupt irgendwo steht und damit erst einmal Stellung zu sich selbst bezieht.
Beziehung ist immer erstmal Begegnung und wenn aus dieser Begegnung eine Liebesbeziehung wird, dann entsteht aus der anfänglichen Begegnung eine intime Verbindung, die vom Verlangen nach Nähe, Intimität und einer gewissen Distanz begleitet wird. Und genau an diesem Punkt entwickeln sich oder scheitern zwischenmenschliche Beziehungen (sowohl Ehen, als auch Affären gleichermaßen), weil eben nur jeder Mensch für sich ganz alleine fühlen kann, wie hoch das Maß seines Verlangens nach Nähe, Distanz und Intimität tatsächlich ist.
Mangels Selbstvertrauen und der Illusion der andere sei dafür zuständig mich glücklich zu machen oder der umgekehrte Irrglaube, man würde in der Alleinverantwortung stehen, nur den anderen glücklich machen zu müssen und man dadurch dann automatisch selbst glücklich wird, ist praktisch der Anfang vom Ende einer jedweder Beziehung.
Im Klartext bedeutet das: Niemand - einschließlich mir selbst- ist Schuld an meinen Gefühlen die ich in Bezug auf mein Verlangen nach Nähe, Distanz und Intimität habe. Wenn ich aber eine mich selbst tatsächlich erfüllende und auf Augenhöhe basierende Beziehung zu einem anderen Menschen führen möchte, dann wird das nicht gelingen wenn ich nicht dazu bereit bin die VERANTWORTUNG für MEINE Gefühle zu übernehmen.
Wenn also der Moment immer wieder verpasst wird, sich dem Menschen dem man in einer Beziehung immer wieder begegnet *beep* zu machen, dann tue ich nichts weiter als meine Gefühle ständig auf andere zu projizieren und damit jedes Mal aufs neue die Verantwortung für diese abzugeben.
Ergo: Solange dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird, bringt man ihn ununterbrochen in jede neue Beziehung mit!

Fazit: Da ich also kein Mensch bin der Ansprüche stellt, denen er selbst nicht auch gerecht werden könnte, gestehe ich selbstverständlich auch jedem anderen Menschen auf dieser Erde das Recht zu, darüber zu entscheiden, ob er mir reinen Wein einschenken möchte oder nicht.
Wenn er sich also dazu entscheidet es nicht zu tun, weil es ihm WIRKLICH AUSSCHLIEßLICH um mich, meine Gefühle und meine ganze tolle Persönlichkeit geht, die er nicht verletzten möchte, dann ist das Beste was er tun kann, auf gut deutsch TATSÄCHLICH die Fresse zu halten und mich sang und klanglos zu VERLASSEN!
Warum? Weil es praktisch unmöglich ist, sich vor Verletzungen zu schützen, OHNE RICHTIG ZU LEBEN.
Und ich für meinem Teil will leben.leidenschaftlich, intensiv, authentisch in allen Höhen und Tiefen dieses Lebens!

04.12.2019 13:53 • x 4 #106


I
Zitat von Begonie:
Es kann zu der inneren Überzeugung kommen, dass man den Ehemann fast allzu leichtfertig aufgegeben hätte und die Ehe mutwillig gefährdet hat. Die Sichtweise auf den Ehepartner kann sich dahingehend ändern, dass man dann wieder die Qualitäten dieser Person erkennt und dadurch auch in der Lage ist, sich dem Partner anders zuzuwenden.


Das setzt aber auch erstmal voraus das die Affäre vom gebundenen Teil beendet wurde.
Weiter ist es doch sehr fraglich, ob die frische Brise der Affäre mit der EP da mithalten kann,eher nicht.
Eine Affäre nur zu beenden , weil man Angst hat auszufliegen und dann Konsequenzen ziehen zu müssen, die man nicht will, ist aber auch sehr zweifelhaft.

04.12.2019 15:43 • x 1 #107


A


Affäre mit verheiratetem Kollegen - Gehen oder Bleiben?

x 3


I
Ach Leute sind wir doch mal ganz ehrlich hier.
All die die eine Affäre haben oder hatten, halten nichts von beichten.
Liest sich doch hervorragend raus.
Denen ist daran doch nicht gelegen.
Bei manchen siegt die Feigheit bis zu Schluss.
Ist ja auch nicht schlimm. Aber dann muss ich es hier nicht anders verkaufen wollen, als das was es ist, weiterer Betrug und weitere Lügen und Heimlichkeiten.
Nichts anderes ist es.

Einen einmaligen Geschützen ONS, würde ich auch nicht Beichten.
Alles andere hat was mit Charakter zu tun.
Und Farbe zu bekennen und den Partner so mit um Verzeihung zu bitten, gehört für mich dazu, wenn ich an den ehrlichen und erfolgreichen Neustart meiner Beziehung glaube und arbeiten möchte.
Und JA, dass ist mein Preis, dass der Partner eben nicht mehr will.
Pech gehabt. Dazu stehen und weiter kämpfen , oder es als gegeben hinnehmen.

04.12.2019 15:52 • x 2 #108


Löwin45
Beichten unter allen Umständen oder eben nicht?

Tja, hier trennen sich die Geister.
Es spielt zuerst einmal die jeweilige Position im Drei- oder Viereck eine Rolle.
Aber auch die Ideale sind nicht ganz unwichtig, die scheinbar oft - beeinflusst von der jeweiligen Position nach oben oder nach unten korrigiert werden.
Nun, Betrüger neigen dazu, die Dinge klein zu reden, zum Schutz der Selbstachtung.
Eine Beichte birgt das Risiko, dass der Partner dies nicht verzeiht.
Aber, solch ein Schuldeingeständnis mit all den Lügen... ist auch beschämend. Und wer schämt sich schon gerne?
Zu erkennen, dass das eigene Verhalten bei dem Partner so tiefe Verletzungen hinterlassen hat, ist sicherlich nicht einfach.
Wissend-Betrogene, die diese traumatischen Verletzungen u.a. durch die vielen Lügen kennenlernen mussten, neigen dazu, solch ein Geständnis einzufordern, da es der erste Schritt in die Ehrlichkeit bedeutet.

Was bleibt am Ende?
Eine Partnerschaft wird durch eine Affäre beschädigt.
Ob diese Affäre nun geheim bleibt oder nicht, die Beziehung wird dadurch IMMER in Mitleidenschaft gezogen.
Es gab eine auswärtige Liebesbeziehung, die den einen Part ausgeschlossen hatte.
Auch wenn (im besten Falle) der Abtrünnige wieder den Wert seines Partners erkennt und reumütig zurück möchte, bliebe ein Geheimnis zwischen den beiden, das zu jeder Zeit in der Zukunft immer noch so viel Sprengstoff beinhaltet, dass es auch Jahre später zum Auseinanderbrechen der Partnerschaft reicht.

Zudem gibt es kein zurück. Das ist Utopie.
Die alte Beziehung ist beim Eingehen einer Affäre zu Ende.
Bestenfalls kann es einen Neustart geben.
Ein neues Haus muss gebaut werden.
Würde man das auf einer alten noch nicht entschärften Weltkriegsbombe bauen?
Wenn ihr mich fragt...NEIN.

04.12.2019 16:38 • x 3 #109


Frauenfarn
Zitat von Löwin45:
Auch wenn (im besten Falle) der Abtrünnige wieder den Wert seines Partners erkennt und reumütig zurück möchte, bliebe ein Geheimnis zwischen den beiden, das zu jeder Zeit in der Zukunft immer noch so viel Sprengstoff beinhaltet, dass es auch Jahre später zum Auseinanderbrechen der Partnerschaft reicht


Abgesehen davon, dass dies nun nicht zwangsläufig der beste Fall sein muß -

ich meine, dass dieses Geheimnis zwischen dem Paar die Beziehung immer eine äußerliche Scheinbeziehung sein läßt. Eine intime seelische Nähe ist da unmöglich, insofern auch kein gemeinsames Wachstum.

Aber vielleicht kann man es auch nur in einer noch nicht ganz zerrütteten Beziehung beichten?

04.12.2019 16:49 • x 1 #110


paulaner
Zitat von Löwin45:
Es spielt zuerst einmal die jeweilige Position im Drei- oder Viereck eine Rolle.

Ja.
Ich schwafele mal:

Ich finde ja, auch wenn der Betrogene nichts mitbekommt, ist er ja trotzdem von seinem Partner massiv verletzt worden. Abgewertet und sehr respektlos behandelt.

Ich zum Beispiel habe eine ganz klare Maxime: Ich will nicht in einer Beziehung sein, in der es solch massive Geheimnisse gibt. Darum würde ich es immer wissen wollen. Ich will ganz einfach nicht fremdbestimmt leben. Das wollen selbst Kinder nicht. Ich will über mein eigenes Leben entscheiden können. Und zwar auf Grundlage der elementaren Dinge. Und Treue, Loyalität, Offenheit, Ehrlichkeit und Respekt sind für mich elementar!
Der Super-Gau für einen Betrogenen ist ja ein Auffliegen Jahre später. Weil dann ja nicht nur der Zeitraum der Affäre massgeblich ist, sondern die ganzen Jahre dazwischen dann ja auch Jahre sind, die man vielleicht ganz anders entschieden hätte. Zum Beispiel Trennung und/oder einen neuen Partner.

Aber ich kann auch annähernd die Position eines Betrügers nachvollziehen es nicht zu beichten. Nämlich dann, wenn man selbst nicht weiß, was man damit bezwecken will. Oder nur den eigenen Müll beim Partner abladen will.
Es muss schon Sinn machen es zu beichten. Wenn man danach weiterhin unehrlich bleibt und seinen Partner weiterhin belügt, Kleinredet, Schön färbt, Dinge weglässt, dann macht eine Beichte keinen Sinn. Im Gegenteil.
Eine Beichte sollte man vorbereiten. Wie eine wichtige Rede. Und sich für möglichst alle eventuellen Reaktionen und Fragen wappnen.

Aber Fakt bleibt: Wenn man es nicht beichtet, dann bleibt der Partner weiterhin fremdbestimmt. Und nur der Betrüger ist der, der Bescheid weiß, und hat es alleine in der Hand, wie die Beziehung weiter läuft. Nur er hat die Fäden in der Hand.
Und das ist einfach extrem ungesund. Und schon gar keine Augenhöhe.

Ich denke auch, dass die meisten, die es nicht beichten, das aus Feigheit tun. Weil sie Angst haben, dass sie am Ende alleine dastehen könnten.
Das nennt man nicht zu seinen Taten, zu seiner Verantwortung stehen. Die Konsequenzen des eigenen Tuns wollen sie unter den Tisch fallen lassen.

04.12.2019 17:03 • x 4 #111


Vera3000
Ich bin fassungslos dass einige tatsächlich der Meinung sind man müsse als Fremdgänger seinem Partner die Affäre nicht beichten und sogar noch denken dass die Beziehung dadurch profitieren kann und man den Partner plötzlich wieder mehr wert schätzt. Basis einer jeden Beziehung sind doch Ehrlichkeit, Loyalität, Respekt......
Wer so wenig Respekt und Loyalität gegenüber seinem Partner empfindet, ihn über längere Zeit in vollem Bewusstsein zu belügen und zu hintergehen, der sollte wenigstens die Ehrlichkeit besitzen zu seinem beschissenen Verhalten zu stehen und dem Partner die Chance geben zu entscheiden ob er unter diesen Umständen die Beziehung weiterführen möchte.
Alles andere ist verlogen, feige, hinterhältig und auch selbstgerecht (wenn man versucht dies dann auch noch als Rücksichtname auf den Partner vor sich selber zu rechtfertigen). Eigentlich geht´s eher darum sich selbst und dem Partner nicht eingestehen zu müssen was man für ein Mensch ist und keine Konsequenzen tragen zu müssen.

Zitat von paulaner:
Aber Fakt bleibt: Wenn man es nicht beichtet, dann bleibt der Partner weiterhin fremdbestimmt. Und nur der Betrüger ist der, der Bescheid weiß, und hat es alleine in der Hand, wie die Beziehung weiter läuft. Nur er hat die Fäden in der Hand.
Und das ist einfach extrem ungesund. Und schon gar keine Augenhöhe.


Genau! Und eben weil es dann keine Beziehung auf Augenhöhe ist, solange die Karten nicht auf dem Tisch liegen, wird es auch sehr wahrscheinlich nicht dazu führen dass der Fremdgänger seinen Partner ganz plötzlich wieder mehr wertschätzt...ganz im Gegenteil

04.12.2019 17:06 • x 5 #112


6rama9
Zitat von Vera3000:
Alles andere ist verlogen, feige, hinterhältig und auch selbstgerecht

Also auch nicht anders als die Affäre an sich. Daher ist deine Argumentation nicht stimmig. Das von dir kritisierte Verhalten ist nämlich ein bestimmender Teil des Charakters des Fremdgehers.

04.12.2019 17:16 • #113


Vera3000
Da hast du natürlich recht aber Menschen haben doch die lebenslange Fähigkeit zu Lernen. Wer einmal A.loch war, muss ja nicht immer A.loch bleiben

04.12.2019 17:23 • x 3 #114


K
Ich stelle mir vor, ich lebe in einer -wie ich denke- stabilen Beziehung und vertraue meinem Partner blind. Natürlich ist nicht mehr alles so aufregend und leidenschaftlich wie am Anfang, aber das wurde durch anderen Werte, wie einem gut funktionierenden Alltag, Teilung von Aufgaben, Verständnis für die jew. Hobbies und einem gedeihlichen Familienleben ersetzt.

Dann betrügt mich mein Partner. Das allein ist schon schlimm genug, aber ich weiß es ja nicht. Vielleicht ahne ich, dass etwas nicht stimmt, weil es neue Nuancen in seinem Verhalten gibt. Ich denke, er verändert sich halt (midlife crisis - was weiß ich) und so begründet er es auch. Er lebt also sein außerhäusiges Liebesleben mit der jungen Kollegin, die bewundernd zu ihm aufschaut, aber langsam fordernder wird. Vielleicht hat sie zwei kleine Kinder mit ihrem Lebensgefährten. Irgendwann schießt sie meinen Partner ab, weil .... was auch immer. Hmm .. da steht er nun. Das passt seinem Ego gar nicht. Vielleicht hat er sogar richtigen Liebeskummer. Nichts desto trotz muss er sich Gedanken machen, wie er nun mit meiner Beziehung zu mir umgehen will. Seine Entscheidung: was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Es ist ja auch gar nicht so schlecht Zuhause.

Aber - mal abgesehen davon, dass er mit der Affäre bewiesen hat, dass ihm die Versuchung wichtiger war als all die Werte, die wir leben - setzt er mir mit dieser Entscheidung ein weiteres Mal die Pappnase auf. Er entmündigt mich. Er entscheidet für mich, wie ich unsere Beziehung und ihn zu sehen habe. Es steht ihm nicht zu, mir die Entscheidung zum Umgang mit seinem Fehlverhalten abzunehmen. Er hatte das Kreuz, mich zu betrügen (vermutlich weiß die ganze Firma davon, einschl. der Leute, die im Sommer bei uns zum Grillen eingeladen waren). Er sollte, verdammt nochmal, auch das Kreuz haben, seinen Fehler einzugestehen und mich mit seinem Verhalten nicht zum Vollhorst machen. Er soll mit den Konsequenzen seines Handelns leben müssen. So wie ich mit der Konsequenz leben wollen würde, mich für diesen Mann entschieden zu haben und nun an dem Punkt zu stehen, mich erneut entscheiden zu müssen - für oder gegen ihn. Er hat sich diese Freiheit, sich für eine Affäre und damit gegen mich zu entscheiden, auch genommen. Warum soll ich die gleiche Freiheit nicht auch haben dürfen?

04.12.2019 17:56 • x 7 #115


I
Frage mich auch was die Befürworter des Nicht Beichten , denn sagen würden, entstehe aus einer Affäre auch noch ein Kind ? Auch verschweigen ?
Oder eine nette kleine fiese Geschlechtskrankheit ?
Den doofen Ahnungslosen spielen?
Kann nicht von mir sein? Eeeehrlich nicht....

Der Supergau ist auch, wenn so eine EX Affäre plötzlich vor deinem Partner steht,,,Haben Sie mal einen Moment für mich ?

Tja und dann ? Alles schweigen für die Katz, - aber vielleicht gipfelt es ja dann noch in Messerweitwurf..
Alles möglich, im Namen der Feigheit.

04.12.2019 18:21 • x 3 #116


S
Zitat:
Er hat sich diese Freiheit, sich für eine Affäre und damit gegen mich zu entscheiden, auch genommen. Warum soll ich die gleiche Freiheit nicht auch haben dürfen?


Genau!

04.12.2019 18:42 • x 2 #117


MissLilly
Zitat von Frauenfarn:
Eine intime seelische Nähe ist da unmöglich, insofern auch kein gemeinsames Wachstum.


Danke, Danke und nochmal Danke, denn du hast geschafft in nur einem einzigen Satz genau das auf den Punkt zu bringen, was ich in ellenlangen Beiträgen versucht habe verständlich zu machen!

Demnach kann ich nur noch hinzufügen, dass der Grad der eigenen Bedürftigkeit nach intimer seelischer Nähe, eben von jedem Menschen anders ist. Ändern kann das kein Mensch. Aber um zu erfahren ob ein gemeinsames Wachstum überhaupt möglich und in weit genau auch gewünscht ist, bleibt nichts weiter übrig, als mich zunächst mir selbst gegenüber zu offenbaren und dann dem Partner....

Zitat von Löwin45:
Eine Beichte birgt das Risiko, dass der Partner dies nicht verzeiht.


Auch ein Gedanke dem ich zwar absolut zustimme, aber aus meiner Sicht leider auch nicht zu Ende gedacht ist.
In meiner Welt (der des Betrogenen übrigens) sollte nämlich grundsätzlich JEDER -auch der Fremdgeher und trotz seiner Tat- das Recht und den Anspruch darauf haben , so geliebt zu werden wie er es nun mal war oder sogar noch immer ist!
Wie oft liest man vom hier von AF oder AM ... Bei ihm oder ihr konnte ich so sein wie ich wirklich bin ect...
Stellt sich mir also die Frage: Warum kann man das dann nicht auch beim EM oder der EF ?

Tja, darauf kann es am Ende der Fahnenstange nur eine einzige Antwort geben:
Was ich nicht auch selbst OFFEN UND AUGENSCHEINLICH an Kränkung und Verletzung ertragen kann, dass füge ich (vorsichtshalber) auch keinem anderem zu!
Allerdings nicht aus reiner Nächstenlieb, sondern weil meine eigenen Ohnmachtsgefühle (Schuld und Scham) mehr wiegen als die Liebe zum Partner!

04.12.2019 19:35 • x 1 #118


MissLilly
Zitat von Vera3000:
aber Menschen haben doch die lebenslange Fähigkeit zu Lernen. Wer einmal A.loch war, muss ja nicht immer A.loch bleiben


Genau so sieht es aus! Persönlichkeit ist angeboren, Charakter eine lebenslange Entwicklung.
Mann kann sich entscheiden ein A-loch zu bleiben und gut damit leben weil man glaubt das man irgendwann einen findet der einen auch so liebt (vielleicht weil er selbst auch eins ist) oder aber man nimmt vom A-Loch Abstand, um und womöglich erfahren zu können, wie echte Liebe und Wertschätzung tatsächlich aussieht!

04.12.2019 19:58 • #119


I
Zitat von MissLilly:

Genau so sieht es aus! Persönlichkeit ist angeboren, Charakter eine lebenslange Entwicklung.
Mann kann sich entscheiden ein A-loch zu bleiben und gut damit leben weil man glaubt das man irgendwann einen findet der einen auch so liebt (vielleicht weil er selbst auch eins ist) oder aber man nimmt vom A-Loch Abstand, um und womöglich erfahren zu können, wie echte Liebe und Wertschätzung tatsächlich aussieht!


Genial

Die EX AF meines Mannes und meine traumhafte und ehemals halbwegs emphatische EX Freundin, hat sich also im Laufe ihrer Jahre gesteigert.
Heute ist sie nur noch ein A Loch, mal sehen wen die so noch findet , - bevor sie in die Wechseljahre rutscht, und völlig am Rad dreht. Die ärmste.

Habe aber gerade im Märchen von Wacken gelesen, es gibt noch Wunder.

04.12.2019 20:04 • x 2 #120


A


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