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Affäre mit meiner Jugendliebe - kann das gut gehen?

Ema
Zitat von Pinie:


Irgendjemand erwähnte mal (bei Malena im Thread?), dass es sich richtig angefühlt habe, offen und authentisch zu sagen, das bin ich, so bin ich, das will ich.
Und genau dieses Authentische bei der Beziehung die hierher führte, das gefährlich Falsche gewesen sei.


Der Fehler liegt aber nicht unbedingt darin, authentisch zu sein.
Der Fehler liegt darin, von den anderen zu erwarten oder zu erhoffen, auf jede Gefühlslage wie gewünscht eingehen zu sollen.

Wenn man in sich rein spürt, um genau zu eruieren, was man fühlt, was man will oder braucht und dies dann äußert, ist das erstmal kein Fehler.
Der andere kann dann äußern, wie es bei ihm aussieht. Oder auch nicht. (Von Affärenmännern kann man eher nicht erwarten, dass sie sich ehrlich und authentisch äußern. Die eiern eher rum und suchen Ausflüchte).

Der Fehler liegt darin, auf die eigene Authentizität eine bestimmte Reaktion zu erwarten. Im Falle einer Affäre: Ich leide schrecklich unter der Situation. Deshalb musst DU dich entscheiden (am besten für mich).

So läuft das nicht.

Authentizität heißt eben auch, am Ende für das einzustehen, was man fühlt oder will.
Und wenn vom Gegenüber nichts kommt, oder etwas, das nicht zu dem passt, das ICH will, oder Ausflüchte, oder eben keine Taten, dann muss man jederzeit bereit sein, SELBST für sich einzustehen und die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen.

Es kann sackcool sein zu sagen: Ich bin total verliebt, ich will mit dir zusammen sein.
Ich sehe aber, dass es bei dir nicht so ist und deshalb gehe ich jetzt und breche den Kontakt ab.
Dann allerdings muss man wirklich weg sein. Sonst macht man sich lächerlich und unglaubwürdig.

24.03.2018 21:36 • x 4 #631


blackeyed
Zitat von Pinie:
@blackeyed

Eventuell verwechsel ich dich mit anderer Forumsteilnehmerin, sei vorweg erwähnt.
Irgendjemand erwähnte mal (bei Malena im Thread?), dass es sich richtig angefühlt habe, offen und authentisch zu sagen, das bin ich, so bin ich, das will ich.
Und genau dieses Authentische bei der Beziehung die hierher führte, das gefährlich Falsche gewesen sei.

Namen, hach ich sach et dir.
War jemand anderes?


Nun ja, das klingt schon nach mir.
Allerdings wäre es bei meinem Ex-Drama King wurscht gewesen, ob ich authentisch oder die beste Pick up-Playerin von da bis Texas gewesen wäre.
Nach mühseliger Trennungsvereinbahrung, Ehegattinnen-Unterhalt, Unterhalt für Kids und Verlust seines Lebenswerkes (Haus) war Schluss mit Rock n' Roll.

Eine Freundin meinte ganz trocken nach seinem Abtauchen: Dafür, dass er nur eine Affäre nebst Eheleben wollte, hast Du ihn weit gebracht.
Awesome.
Ich hab ihre Worte damals nicht verstanden, hat er mir doch genau das Gegenteil erzählt (offene Ehe, WG, alles tot, legal auf der Suche).
Aber sie hatte Recht.
Und als ich mich trollen wollte, hat er Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt.
Für den ultimativen Ego-Push.

Auf sowas muss man erst mal kommen.
Bekomme noch immer Drehschwindel beim Rumhirnen darüber.

24.03.2018 21:41 • x 3 #632


A


Affäre mit meiner Jugendliebe - kann das gut gehen?

x 3


D
@Pinie
Ja, das bezog sich auf meine Ehe. In dieser habe ich sicherlich auch viel falsch gemacht, habe damals die Ehe bereits als Vernunftentscheidung geschlossen in dem Glauben, diese rationale Entscheidung FÜR etwas würde reichen.
War aber nicht so.
Ich habe es meinem Exmann damit auch nicht leicht gemacht, war (vielelicht weil es eine Vernunftentscheidung war) oft hart zu ihm und weniger verständnisvoll als ich rückblickend lieber gewesen wäre.

@Kaetzchen
Ich weiß nicht. Ist ein schwieriges Thema. Ich kenne Männer, bei denen der Humor sogar besser passt als bei meinem Wasauchimmer. Die bessere Musiker sind und ich hatte mit Sicherheit auch schon versiertere Liebhaber, sogar Männer, die mir vom Körperbau her besser gefielen.
Manch einer vereinte sogar mehrere dieser Eigenschaften.

Wenn ich mal zurückdenke: ich habe mich nie so Hals über Kopf verliebt.

1.: meine Jugendliebe. War damals anders als ich. Radikaler, extremer. Wollte mich unbedingt. Ich habe gezögert, fand ihn aber spannend. Und mit der Zeit verliebte ich mich.
2.: ein Wg Mitbewohner. Ebenfalls Musiker. Viel ruhiger, Intellektueller Typ. Optisch eigentlich zunächst gar nicht so mein Fall. Aber je näher wir uns kamen, desto unerheblicher war das. Wir haben ein paar Mal rumgemacht, ich war sogar bei seinen Eltern und seiner Oma, aber immer nur als eine Freundin. Über den Status sind wir auch nie hinaus gekommen, ein richtiges Gespräch darüber gab es nie. Er ging ins Ausland, ich auch. Geschichte zu Ende. Heute haben wir nur noch telefonisch Kontakt.
3.: mein Exmann. Bedürfnis, irgendwo anzukommen. Deutlich älter. Toller Humor, ein Verlass-Fels. Ich erinnere mich noch, dass auch er zunächst optisch gar nicht so der Umriss war für mich. Ratio Entscheidung, ein Durchschnittsleben führen zu können und zu wollen, ohne Punk. Vertrauen aufgebaut und auch Begehren. Daraus ist auch etwas wie Liebe erwachsen.

Das ist die Bilanz aus 20 Jahren Umgang mit Jungs.

Das Ding ist: ich habe mich in meiner Ehe geduckt. Habe Abstriche gemacht, mich angepasst. Ich habe immer gedacht , das wäre schon alles richtig so, das machen alle irgendwie.

Jetzt bin Ich am Suchen. Wie ein Teenager. Was davon bin ich wirklich? Wie viele Abstriche kann oder will ich machen?
Vielleicht ist es das, das mich auf meine Jugendliebe zurückgeworfen hat.
Ich weiß es nicht.

Und ich finde dieses Reflektieren und ständige Nachdenken auch irgendwie nervig.

Edit: dem Teil mit der authentischen Kmmunikation kann ich mich anschließen. Und genau aus dem Erwartungsteil bin ich raus. Denke ich.
Ich erwarte nicht mal, dass er irgendwie reagiert. Vermutlich, das wäre logisch, wenn überhaupt, dann mit Rückzug.
(er hatte ja vorher schon geäußert, dass ich selber entscheiden muss, wie viel emotionales Glatteis ich vertragen kann, wenn ich mich mit ihm treffe).

Darüber, wie er umgekehrt zu mir steht, was er in mir sieht oder nicht, über all das hat er bisher keine einzige Silbe verloren.
Außer einmal im Suff und das zählt nicht.

Meine Überlegung ist mehr: wenn ich keine bestimmte Reaktion erwarte, warum dann überhaupt kommunizieren. Das ist doch wie jemandem auf die Schwelle kotzen und dann einfach weggehen.

24.03.2018 21:44 • x 3 #633


Ema
@blackeyed

Ja. Du hast ihn weit gebracht.

Deine Geschichte ist in meinen Augen besonders krass und immer, wenn ich von dir lese, empfinde ich Mitgefühl mit dir.

Keine Ahnung, wie man so einen Crash aushält.
Ich habe meinen schon nur knapp ausgehalten, obwohl der weniger hart war und ich ja selbst gegangen bin (siehe oben ).

Du hast meine volle Hochachtung.

Ich wüsste auch nicht, wie du den GAU hättest voraussehen oder verhindern können.

Sowas kann man nur irgendwie aushalten. Und das hast du irgendwie.

24.03.2018 21:50 • x 1 #634


Ema
Zitat von Drakonie:

Meine Überlegung ist mehr: wenn ich keine bestimmte Reaktion erwarte, warum dann überhaupt kommunizieren. Das ist doch wie jemandem auf die Schwelle kotzen und dann einfach weggehen.


Nicht kotzen. Nur sagen. Kann ja völlig ohne Anklage und Vorwürfe sein.

Und warum?

Na ja. Man kommuniziert ja immer irgendwie.
Nach Watzlawik: Man kann nicht nicht kommunizieren.

Manche gehen einfach ohne ein Wort. Andere machen Drama und Vorwürfe. Wieder andere tun so, als wäre alles nicht so schlimm und man könne ja Freunde bleiben. Zumindest auf Facebook.

Ich würde den oben beschriebenen Weg wählen.
Vielleicht, weil es einfach in meiner Natur liegt.

24.03.2018 21:57 • #635


blackeyed
@ema:

Danke. Lieb von Dir, Ema.

Auch wenn ich mittlerweile manchmal locker-flockig davon berichte, bin ich in der Tat an dieser Erfahrung fast krepiert.

Die Erkenntnis, dass es nicht Liebe war, die ihn zu mir schickte, sondern ganz viel leeres Faß ohne Boden, hat mir geholfen. So schräg das klingt.

24.03.2018 22:12 • x 1 #636


Pinie
Zitat von blackeyed:

Nun ja, das klingt schon nach mir.
Allerdings wäre es bei meinem Ex-Drama King wurscht gewesen, ob ich authentisch oder die beste Pick up-Playerin von da bis Texas gewesen wäre.
Nach mühseliger Trennungsvereinbahrung, Ehegattinnen-Unterhalt, Unterhalt für Kids und Verlust seines Lebenswerkes (Haus) war Schluss mit Rock n' Roll.

Eine Freundin meinte ganz trocken nach seinem Abtauchen: Dafür, dass er nur eine Affäre nebst Eheleben wollte, hast Du ihn weit gebracht.
Awesome.
Ich hab ihre Worte damals nicht verstanden, hat er mir doch genau das Gegenteil erzählt (offene Ehe, WG, alles tot, legal auf der Suche).
Aber sie hatte Recht.
Und als ich mich trollen wollte, hat er Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt.
Für den ultimativen Ego-Push.

Auf sowas muss man erst mal kommen.
Bekomme noch immer Drehschwindel beim Rumhirnen darüber.

Den Mann hast du definitiv an den Rande seiner persönlichen Möglichkeiten getrieben.
Es ist nach wie vor eine der krassesten Geschichten, die ich kenne.
Was zum Henker ist das für eine Ehefrau, die einen Mann noch haben will, der mit dem Pfund wuchern geht Ich darf mich anderweitig offiziell austoben.
Gute Güte.

Ich halte von Player-Gehampel auch nur sehr begrenzt was.
Möchte jedoch erwähnen, jeder seriöse Beziehungscoach, Therapeut, PUA whatsoever würde sofort dringend abraten, seine Energien an einen gebundenen Menschen zu vergeuden.
Wäre ja so, als würde man sagen:
Riesen Idee! Der spielt mit 2 Damen und du dafür gabz ohne und setzt dein Wohlergehen auf den Ausgang dieser Partie Schach! Wir haben Tools, mit denen du das schon schaffen wirst!

Gerade PUA betrachten das imo zu schonungslos als selbstgewählte Knechtschaft.

Allerdings hätte PU dir auch vorausgesagt, Bewegung kommt eben wenn überhaupt nur dann ins Spiel, wenn du dich dem Spiel entziehst.
Dass anschließend die Partie immer noch dieselben blöden Prämissen hat, dazu sagt PU nichts.

Als Ex-Geliebte oder was das war darf ich dazu spekulieren: Auch seltsam anmutende Hirnwäscheprogramme mit ein paar wahren Kernen haben wohl so ihren Stolz.

@Ema

Es läge nur an der Erwartungshaltung, es müsse dann etwas positives geschehen, wenn ich sage: Ich leide unter der Situation. Ich will mit dir zusammen sein.
?
Hm.

Warum kommunizieren Menschen denn überhaupt etwas?
Letzten Endes doch um die Welt für sich selbst auf Bedürfnis-befriedigende Art zu gestalten.

Auf ne Art stimme ich dir zu. Wenn erkannt wird, dass man sich die Atemluft für diese Sätze auch gleich sparen könnte, weil es im eigenen Verantwortungsbereich liegt, durch Taten und vom Leiden schaffenden OdB weg gerichteten Gedanken die eigenen Bedürfnisse wieder zu fokussieren, dann kann man solche Sätze auch sagen.

Bleibt die Frage, wozu?
Spieltheoretisch betrachtet gebe ich dem anderen dabei eine ganz exakte Standortbestimmung meiner Abhängigkeit von ihm.
Da bin ich bei Drakonie.
That's no good for nothing.
Solche Sätze sind nur sinnvoll wegen des darin enthaltenen Apell-Charakters.

In einer Beziehung schon ein heikles Tool seine Bedürfnislage gerecht zu werden, in einer Affärensituation absolut unangebracht.
Wobei Drakonie dafür ein Gespür hat, das zu lassen und -wenn ich mich diesmal recht entsinne- du, Ema, das auch gelassen hattest.
Ich hab das rausgekotzt per Abschieds- und auf Nimmer-Wiedersehen-Mail.
Die Spielfiguren, die ich damit verloren hatte, habe ich mir per Schweigen und frisch-fröhliche Abfertigungen auf Sms zurück gewonnen.
Nach 2 Monaten erst war ich emotional auch davon weg.

24.03.2018 22:40 • x 2 #637


Ema
Zitat von Pinie:

Bleibt die Frage, wozu?
Spieltheoretisch betrachtet gebe ich dem anderen dabei eine ganz exakte Standortbestimmung meiner Abhängigkeit von ihm.

Solche Sätze sind nur sinnvoll wegen des darin enthaltenen Apell-Charakters.


Nein, da möchte ich widersprechen.

Nehmen wir an, du hast dir am Beispiel einer Affäre die Apellfunktion deiner Worte bereits abgeschminkt und es geht dir nur noch darum, den Abschied zu gestalten (Und, wie gesagt, irgendwie gestaltet man den immer. Auch ein wortloser Abgang ist eine Form der Kommunikation).

Dann gebe ich ihm eben genau KEINE Standortbestimmung meiner Abhängigkeit, sondern im Gegenteil: Ich vermittle: Ja. Ich habe eine Menge Gefühle. Ja. Ich wünsche mir, mit dir zusammenzusein.

Und nein: All dies bedeutet dennoch nicht, dass ich willenlos und völlig von dir abhängig bin und du mit mir machen kannst, was du willst und ich hilflos auf deine Entscheidung und Gnade warte.

Nach meiner Erfahrung merken Menschen sich so etwas für immer. (Und man trifft sich ja manchmal zweimal im Leben( ) Es ist keine schwache, sondern eine sehr starke Positionierung.

Im Gegensatz dazu merken Menschen oft sehr genau, wenn man versucht, ihnen etwas vorzumachen. Zum Beispiel, dass es einem nicht so wichtig ist.
(Keine Kunst, wenn das gesamte Verhalten einer Verliebten eben genau das ausgesagt hat: Dass sie eben verliebt ist).

Aber selbst wenn es weniger offensichtlich ist: Auch die scheinbar empathielosesten Menschen haben eine Nase für solche Fakes.

24.03.2018 23:14 • x 4 #638


Pinie
Zitat von Ema:

Nein, da möchte ich widersprechen.

Nehmen wir an, du hast dir am Beispiel einer Affäre die Apellfunktion deiner Worte bereits abgeschminkt und es geht dir nur noch darum, den Abschied zu gestalten (Und, wie gesagt, irgendwie gestaltet man den immer. Auch ein wortloser Abgang ist eine Form der Kommunikation).

Dann gebe ich ihm eben genau KEINE Standortbestimmung meiner Abhängigkeit, sondern im Gegenteil: Ich vermittle: Ja. Ich habe eine Menge Gefühle. Ja. Ich wünsche mir, mit dir zusammenzusein.

Und nein: All dies bedeutet dennoch nicht, dass ich willenlos und völlig von dir abhängig bin und du mit mir machen kannst, was du willst und ich hilflos auf deine Entscheidung und Gnade warte.

Nach meiner Erfahrung merken Menschen sich so etwas für immer. (Und man trifft sich ja manchmal zweimal im Leben( ) Es ist keine schwache, sondern eine sehr starke Positionierung.

Im Gegensatz dazu merken Menschen oft sehr genau, wenn man versucht, ihnen etwas vorzumachen. Zum Beispiel, dass es einem nicht so wichtig ist.
(Keine Kunst, wenn das gesamte Verhalten einer Verliebten eben genau das ausgesagt hat: Dass sie eben verliebt ist).

Aber selbst wenn es weniger offensichtlich ist: Auch die scheinbar empathielosesten Menschen haben eine Nase für solche Fakes.


Ich habe genau dieses getan, eine email mit ebenso wüsten wie genau zutreffenden Beschimpfungen abgeschickt. Ganz authentisch, was auch ok war, ich bin mit mir schon ok in dem Punkt.

Dass ich das gemacht habe oder ich hätte es gelassen, beinahe völlig egal. Weil es für mich absolut gefrühstückt war. Wirklich absolut.
Ich war so dermaßen wütend, dass ich ein paar Nettigkeiten untergebracht hatte. Er bräuchte sich bei mir im Leben erst wieder melden, wenn er sich getrennt hätte, ok, so weit, so klar.
Ich würde ganz bestimmt auch bis dahin auf ihn warten, bis irgendwann aber ganz sicher garniert mit wohl bekomm's.
Und es gab auch abgrundtiefe Geschmacklosigkeiten, die er seiner Ehefrau mehr noch als mir zumuten wollte, dazu auch meine absolute Fassungslosigkeit.

Ach, naja weisst du, Ema, ich spreche jetzt nur für meine individuellen Gegebenheiten.
Niemand hatte mich gezwungen, mich mit ihm einzulassen. Insofern waren das selbstgemachte Leiden, es hing bei ihm ja ein Warnschild dran.
Lerneffekt durch email, bei _meinem_ Ex-Am?
Also er, ganz sicher nein.
Also doch, eventuell, was er bei der nächsten Kandidatin anders machen könnte.
Ich will nun nicht behaupten, er onan. wahrscheinlich noch wochenlang auf die Tatsache, mich emotional so hat aufmischen zu können -dazu ist seine Lebenssituation zu freudlos und der Abschuss von mir kam für ihn plötzlich aus heiterem Himmel nach kurzer Zeit. Er wähnte sich gerade, mich sicher in der Tasche zu haben. Selbiges nahm ich auch wahr, deshalb der U-Turn.
Ich habe buchstäblich die Reissleine gezogen.

Über meinen Unmut hätte ich ihn gut und gerne auch noch im Unklaren lassen können. Abgesehen davon habe ich mich erstmalig im Leben so in der Weissglut erlebt, nach diesem Ausflug ins Affären-Fach.
Es wird mir eine ewige Lehre sein, nie wieder bringe ich mich in eine Situation, die mich bei 3 an den Rand meiner psychischen Kapazitäten bringt.

25.03.2018 00:08 • x 3 #639


D
Ich habe das bisher gelassen, weil es mir, so wie es ist, gar nicht möglich ist, irgendwas zu wollen.
Selbst WENN es in der Hölle schneit und er sich trennt: was soll ich dann machen? Ich will/kann mich zum jetzigen Zeitpunkt gar nicht auf eine Beziehung einlassen.
Von daher wäre es von meiner Seite total banane zu sagen: Jung, ich bin verknallt in dich, trenn dich, dann kannste wiederkommen.
Das einzige, was ich ehrlich sagen könnte, wäre:Jung, ich bin verknallt in dich, weiß aber selber nicht, was ich damit anfangen soll.

Ach. Je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr erübrigt sich das.
Kann sein, dass er mich zum Problemebequatschen und Ego polieren benutzt. Ich benutze ihn umgekehrt, um mein Bedürfnis nach seiner Nähe zu befriedigen und auch mein Ego zu polieren, weil ich weiß, dass er zumindest ero. scharf auf mich ist.
Heut denke ich: mei, dann isses halt so. Wenn da dann 2 Stunden bei rauskommen, in denen jeder ein Bedürfnis abgedeckt hat und zufrieden ist: was soll's.
Dieses Jahr wird das alles eh zu nichts mehr führen. Da kann ich ebensogut noch einen schönen Sommer draus machen, ihn hin und wieder treffen und schauen, was wird.
Ich bin Kopfmensch. Ich liege nicht nachts weinend im Bett, weil ich mich vor Sehnsucht verzehre.
So, wie die Situation jetzt ist, kann ich das ganz gut händeln, so lange ich mich nicht mit S. weiter reinreite.
Glaube ich.

25.03.2018 08:54 • x 1 #640


S
Liest sich für mich, als hättest du dir in der Vergangenheit immer Kerle ausgesucht, bei denen du kein Risiko eingehen musstest, oder?
Solche, die eh schon verknallt in dich waren dir selbst praktisch schön geredet?

Vielleicht ist es jetzt anders, weil du was riskieren müsstest. Deswegen stehst du mit einem Fuß auf der Bremse, sagst nichts über seine Gefühle zu ihm und ziehst dich darauf zurück, dass du eh keine Beziehung wollen würdest usw.

Nachtigall, ik hör dir trapsen.

25.03.2018 14:20 • x 1 #641


D
Ausgesucht. Hm. Weiß ich gar nicht.
Aber Liebe und verliebt sein war für mich immer etwas, was nicht einfach so passiert.
Dafür muss ich einen Menschen einfach gut kennen, sonst kann ich mich da gar nicht drauf einlassen.
Mein Mitbewohner wollte gar nichts von mir. Das war nicht so.

Aber selbst wenn: was sollte das ändern? Ich kann ja Verliebtsein nicht einfach anknipsen.
Es passiert dann und ergibt sich bei mir eben mit der Zeit.

25.03.2018 15:30 • #642


C
Affaire mit Jugendliebe... uff.....

mir ist auch was extrem idiotisches passiert, woran ich lange nagen musste, es auch jetzt noch heimlich tue, aber es ist wie es ist, und man zieht sich zurück. Und nun zum Thema:

Ich habe, glaube, 2005 oder 2006 in einem Forum einen alten Schulkollegen wiedergetroffen - er hatte mich wieder erkannt. Schlagmichtot, ich weiß bis heute nicht mehr so genau, wer er war, aber er wusste viel von mir und ich war damals sehr beeindruckt... Wir schrieben dann ne Weile, ich hatte einen Ehemann, der damals etwas Alk. hatte und mein gewesener Schulkollege ist mir viel mit Rat und Tat zur Seite gestanden, hat mir mental extrem geholfen, sodass ich die Zeit überwand, bis mein Mann trocken wurde (seitdem hatte mein Mann auch nicht mehr getrunken, aber er war sehr angeschlagen, sodass es mich trotzdem auch weiter affektiert hatte). Die Jahre wurden besser, meinem Mann ging es eine weile psychisch auch besser, beruflich ging es wieder bergauf und man dachte, alles wäre in Butter. Das erzählte ich dann auch meinem gewesenen Schulkameraden und er meinte damals nur, dass er sich freue, dass alles wieder besser wird und wir hatten dann eine Weile nicht mehr so oft geschrieben, auch aus Respekt vor seiner Familie - er war verheiratet und hatte eine Tochter.

Nach kurzer Zeit wurde das Forum aus finanziellen Gründen geschlossen, wir verloren uns aus den Augen, so, wie viele andere Bekanntschaften auch und das war's auch schon, bis das Forum unter anderem Namen und anderen Sponsoren wieder auftauchte und wir uns wieder alle Schulkollegen wiederfanden nach ein paar Jahren...

In der Zwischenzeit hatte sich bei mir so einiges getan, ich fing wieder an in meinem alten Beruf zu arbeiten, was meinem Mann gar nicht gefiel, und weswegen ich auch wieder Stress hatte. Es hieß ich habe eine Tochter (mein Kind war aus erster Ehe) und ich solle daheim bleiben, auf sie sorgen, zumal auch meine Mutter erkrankte und auf die auch gesorgt werden musste. Natürlich musste ich wieder parat stehen und es durfte kein MDK für meine Mutter da sein, mein Kind durfte nicht in den Kindergarten, sodass ich zu meiner Mutter gehen konnte, wenn sie sich nicht gut fühlte usw. Kurz und bündig, ich war wieder mit den Nerven am Ende... Und DA kommt er wieder, mein alter Kollege, in diesem neuen Forum, erkennt mich an meiner Schreibweise, fragt, wie es mir geht usw und ich erfahre, dass er getrennt lebt und er wäre bereit für eine Beziehung mit mir. Ich wusste nicht was ich sagen soll, da er nicht geschieden war und meinte ich müsse mir das alles gut überlegen, also blieb ich weiter in meiner Gegend, zumal auch meine Mutter schwer krank war und mittlerweile verstarb.

Lange Zeit hörte ich dann nichts mehr von meinem Kollegen, und die Zeit verging, bis mein Mann dann 2016 unerwartet durch einen Ärztepfusch verstarb und dann kam Facebook! Ich hatte mal nichts zu tun, als nach meinem alten Gymnasium zu suchen, ob es eine Gruppe dazu gibt, fand sie auch und meldete mich da auch an und da steht er wieder, in voller Pracht, mein gewesener Kollege. Nach kurzem Smalltalk erfuhr ich, dass er mittlerweile schon wieder eine Beziehung hinter sich hat, und nun sagte ich, ich wäre bereit für eine Beziehung mit ihm, aber locker angehen und nichts überstürzen, womit er auch einverstanden war. Das Lustige an der ganzen Geschichte war auch noch, dass er mittlerweile in meiner Nähe gezogen war und da eine Frau kennenlernte, von der er sich dann kurz bevor er mich wieder traf, trennte; ca 3-4 Monate. Das Verrückteste, überhaupt, war aber, dass er mit seiner Ex bei der gleichen Firma arbeiteten, nur in einer anderen Stadt, bei der ich AUCH arbeite, was mich erst recht gewurmt hatte, weswegen ich sagte, lieber langsam, aber sicher... Wir haben uns dann ein paar mal getroffen, sind mal einen Kaffee trinken gegangen, oder waren im Biergarten usw, gelaufen war noch nichts, aber auf gutem Weg. Als mein Kollege dann seiner Ex beichtete, dass er mit mir eine ernste Beziehung anfangen möchte, war die Kacke am Dampfen. Die Frau hat uns so sehr die Hölle heiß gemacht, dass er erstmal in psychiatrischer Behandlung musste und es mir auch nicht unbedingt besser ging... letztendlich hat sie erreicht, dass sie ihn wieder zurück gekriegt hat, sie ihm nun Handy usw kontrolliert, sodass er sich nicht mehr traut mir auch nur noch ein Wort zu sagen bzw zu schreiben. Das Schlimme ist, es fällt mir schwer, wenn wir Meetings haben, bei denen ich unbedingt dabei sein muss. Er kommt zwar entgegen und zwinkert und fragt wie es geht, und sagt, er wäre für mich da, aber das war's auch schon. Kaum nähert er sich einen Meter, kommt auch schon die werte Dame angetanzt, unauffällig, sodass es reicht, dass ich kehrt mache und lieber auf Distanz gehe. Komme mir recht wie eine Büroschlampe vor, dabei kann ich wirklich nichts dafür, dass sich alles so entwickelt hat. That's life...

Ob ich nochmals eine Beziehung mit einer Jugendbekanntschaft haben werde, glaube ich nicht. Aber ich bin recht vorsichtig geworden, was Partner anbetrifft. Klar! Ich bin nicht gerne, alleine, aber ich will auch nicht wieder enttäuscht werden. Nicht unbedingt vom Partner, sondern von der Situation im Allgemeinem. Es ist einfach mies...

25.03.2018 17:46 • #643


Ema
@Chris6899

Bei der Geschichte verstehe ich das Ende nicht.
Wieso muss man einer Ex (!) beichten, dass man eine neue Beziehung eingehen möchte?

Wie kann eine Ex so viel Einfluss ausüben, dass er in die Psychiatrie musste? Wie kam sie überhaupt so nahe an ihn ran? Und womit genau hat sie das geschafft, euch beiden die Hölle heiß zu machen?

25.03.2018 19:02 • x 1 #644


C
Zitat von Ema:
@Chris6899

Bei der Geschichte verstehe ich das Ende nicht.
Wieso muss man einer Ex (!) beichten, dass man eine neue Beziehung eingehen möchte?

Wie kann eine Ex so viel Einfluss ausüben, dass er in die Psychiatrie musste? Wie kam sie überhaupt so nahe an ihn ran? Und womit genau hat sie das geschafft, euch beiden die Hölle heiß zu machen?


Einfach aus dem Grund, weil wir alle drei bei der gleichen Firma sind. Und seine Ex ist eine extrem autoritäre Person, die mischt sich in allem ein und nützt seinen Gesundheitszustand schamlos aus - sie hat jetzt auch noch erreicht, dass sie seine Betreuungsperson geworden ist. Hat alles Mögliche dramatisiert um ihn an sich zu reißen, hat Connections wie kein anderer, überall. Sie ist halt ein ziemlich hohes Tier in unserem Landkreis und glaubt sich alles erlauben zu dürfen. Selbst, wenn er es ihr nicht gesagt hätte und wir eine Beziehung angefangen hätten, hätte sie alles Unmögliche erreicht. Sie hat mir auch schon teilweise gedroht, ich würde ihn schlecht beeinflussen, dabei kenne ich den Kerl viel länger, als sie

25.03.2018 19:05 • #645


A


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