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Affäre mit meiner Jugendliebe - kann das gut gehen?

K
Zitat von Drakonie:
Heute bin ich traurig und lustlos.
Zweifel an meinen Entscheidungen und meiner Lebensführung.
Konto leer, Auto kaputt.


Solche Tage kenne ich auch an welcher Entscheidung zweifelst Du denn? Deine Lebensführung hast Du ja selbst im Griff, die kannst nur Du allein ändern, wenn sie Dir nicht (mehr) passt (ich kenne aber das Gefühl, jemanden haben zu wollen, der sich mal für einen kümmert. Ich bin ja auch so ein kreativer Freigeist und gemäßigter Alltag und planvolle Haushaltsführung sind meins leider nicht )

24.02.2018 13:09 • x 1 #571


E
Zitat von Drakonie:
Heute bin ich traurig und lustlos.
Zweifel an meinen Entscheidungen und meiner Lebensführung.
Konto leer, Auto kaputt.

Diese Entscheidung war richtig.
Keiner sagt, dass es sich deswegen gut anfühlt.

Deine Lebensführung. Was stört sich?

Auto kann man repararien.

Alles halb so schlimm.

24.02.2018 13:34 • x 1 #572


A


Affäre mit meiner Jugendliebe - kann das gut gehen?

x 3


D
Nee, Auto kann man leider nicht reparieren.
Musste mir heute erstmal einen Leihwagen organisieren.

Das sind so Tage an denen ich nach wie vor zweifel, ob meine Entscheidung zum Beenden meiner Ehe richtig gewesen ist.
Mein Ex hat heute die Kinder zum Schwimmen abgeholt. Er leidet nach wie vor sehr unter der Trennung.
Hätte man es nicht doch nochmal länger versuchen sollen?
Nochmal zur Paarberatung?
Andererseits weiß ich noch genau, wie ich mich gefühlt habe. Ich hatte einfach auf ganzer Linie und in allen Bereichen ganz einfach keine Lust mehr. Keine Lust mehr auf S. , auf Gespräche, auf Kompromisse, auf Absprachen usw.
Eine Phase die man hätte überwinden können?
Zu spät, sicher. Aber wenn ich sehe, wie viele Menschen ich mit dieser Entscheidung unglücklich gemacht habe, dann imme4 noch etwas, worüber ich regelmäßig nachdenke.
Was mich auch dazu bringt, dass ich da noch einiges zu verdauen habe.

Hätte ich meinem Freund nicht von meinen Gefühlen erzählen sollen? Dann hätte ich es von der Seele.

Eigentlich müsste ich gleich auch noch was Arbeiten am Schreibtisch und kriege mich gar nicht motiviert.

Ach. Ein blöder Tag.

24.02.2018 18:46 • x 3 #573


E
Morgen ist ein neuer.

24.02.2018 20:31 • x 1 #574


W
@Salamander

Das glaube ich auch, daß eine Beziehung, in der beide natürlicherweise harmonieren, zumindest auf den wesentlichsten Ebenen, auch glücklich und stabil ist. Und das, ohne daran irgend etwas herumarbeiten zu müssen. Streit und Krisen sind dann auch durchaus nicht zerstörerisch, sondern können sogar förderlich sein. Auch bei den negativen Dingen kommt es ja auf deren Qualität an.
Mir scheint das Grundproblem halt zu sein, daß nicht wenige eine Beziehung mit allerlei Hoffnungen und Erwartungen eingehen, sich darin verfangen und sich diese Hoffnungen und Erwartungen dann nicht erfüllen. Und damit ist dem Elend auch schon das Fundament gelegt. Manche glauben ja im ersten Rausch, es reicht, wenn es da und dort stimmt, zumindest anfänglich; nicht bedenkend, daß sich anfänglich nur die besten Seiten zeigen und auch sie selber noch viel toleranter sind. Man sollte halt besser erst einmal alles ein wenig sacken lassen, ehe man zu große Schritte wagt, um überhaupt in die Lage zu kommen, die Dinge richtig einschätzen zu können.
Nicht zu vergessen ist zudem, daß sich die Persönlichkeiten auch verändern können und es irgendwann zu einem Auseinanderlaufen der Wege kommen kann.
All das wäre ja kein Problem, wenn nicht so oft versucht würde, zu erzwingen, was nun einmal nicht zu erzwingen ist, zumindest nicht in einer echten, authentischen Form. Und Schauspiel oder auch guter Wille werden auf Dauer nicht reichen, um eine Mängelbeziehung zu stabilisieren - was zudem auch reichlich sinnlos wäre. Wer hätte etwas davon? Der äußere Verlust mag zwar da und dort vermieden werden, aber der innere nicht - und auf diesen kommt es ja an. Aus einem leeren Vogelhaus wird nicht mehr viel ausfliegen.

@Kaetzchen

Diese neue Typenlehre war mir nicht bekannt. Ich bin da ja ganz im Altmodischen steckengeblieben. Bei mir heißen die vier Grundtypen Feuer, Erde, Luft und Wasser . Oder, wenn es weit herkommt: Choleriker, Phlegmatiker, Sanguiniker und Melancholiker .
Jedenfalls bin ich nach dieser (wirklich passenden) Wiener Typenlehre eindeutig ein Mischtyp zwischen Entdecker und Diplomat, und sogar einige Wegbereiter-Merkmale scheinen mir nicht zu fehlen. Allein der Gründer jagt mir geradezu Schreckensschauer über den Rücken . (Ich dachte immer, in Wirklichkei kann es so etwas doch unmöglich geben .) In Reinkultur gibt es mich offenbar nicht, was meinen Verdacht nährt, hier müsse irgendwo etwas gründlich schiefgegangen sein .
Aber Du hast es sogar über Jahre recht gut mit einem Gründer ausgehalten? Respekt! Dafür gibt es postwendend den Niederösterreichischen Unfreiheitsorden in purem Blech!

Ja, natürlich kann man diese männliche Hilflosigkeit nicht pauschalisieren. Zudem mag es sich mittlerweile auch schon gebessert haben. Aber ich habe ja noch die Zeiten erlebt, in denen die Ehefrauen ihren Männern sogar die Socken anziehen mußten, weil sie selber nicht einmal wußten, wozu dieser Dinger eigentlich gut sein sollen. Gar nicht zu reden davon, irgend etwas kochen zu können. Also ein wirklich jämmerlicher Zustand des patriarchalen Debakels.

Wenn beide Entdecker sind, stelle ich mir das aber unter Umständen auch etwas schwierig vor - nämlich dann, wenn die Entdeckungslust ganz verschiedenen Dingen gilt. Allerdings schafft hier sicher Toleranz Abhilfe. Dann gibt es sogar doppelt zu entdecken .

An einer Beziehung arbeiten - das erinnert mich immer unweigerlich an die alte chinesische Philosophie, wo es den Ausdruck gibt: Die Arbeit am Verdorbenen .;.
Das scheint mir halt der Versuch zu sein, wie bei einer sogenannten Paartherapie, einem Steinehaufen ein neues Dach aufzusetzen, um es dann wieder für irgendeine Art von Haus halten zu können, das sich zum Glück darunter versteckt.
Wobei der größte Unfug ja ist, überhaupt auf die Idee zu kommen, eine menschliche Natur, ein So-oder-so-Sein therapieren zu können oder auch nur zu wollen. Ich verstehe auch nicht, was sich die Leute davon erwarten. Etwas zusammenhalten zu wollen, das nicht (mehr) zusammenpaßt, kann zu nichts anderem führen als zu faulen Konstrukten, die einem erst recht wieder auf den Kopf fallen. Außer vielleicht jenen, die mit Konstrukten zufrieden sind und dieses Wechselspiel der Gefühle ohnehin nicht brauchen. Aber dann würde ich gleich von Anfang an einen Geschäftsvertrag machen.

@Drakonie

Das tut mir leid, daß da gerade einiges zusammenkommt. Aber ich hoffe, Du läßt Dich davon nicht zu tief runterziehen!
Ich glaube auch, daß das jeder kennt, der schon selber aufgebrochen ist. Diese rückbezüglichen Zweifel, ob man nicht doch besser geblieben, besser noch etwas versucht hätte usw. Nach meiner Erfahrung, ganz allgemein, also auch bei anderen Leuten, geht ein solcher Schuß im Normalfall nach hinten los - was auch nicht verwundert, ist er doch ohnehin nach hinten gerichtet.
Also ich würde mich jedenfalls nicht irritieren lassen! In einen Schlamassel, den man verlassen hat, sollte man auch nicht mehr zurückkehren, weil man realistischerweise kaum etwas anderes erwarten kann, als wieder in demselben Schlamassel zu landen.

25.02.2018 04:00 • x 6 #575


D
@whynot60

Danke.
Das meine ich ganz ehrlich.

Ich hoffe, es gelingt mir irgendwann, zumindest einen Teil deiner ruhigen Gelassenheit und deiner Zuversicht in das Leben in meiner Seele wachsen zu lassen.
Wenn ich deine Texte lese, lese ich wirklich etwas, was ganz harmonisch und zufrieden klingt. Angekommen.
Das ist wunderbar.

25.02.2018 10:01 • x 3 #576


W
Das möchte ich auch meinen.

(OT @whynot60 witzig, an diesem Bild habe ich gerade gearbeitet. Die Arbeit am Verdorbenen meint ergänzend zugleich aber auch, sich aktiv mit dem Verdorbenen zu beschäftigen, also Durchlavieren, Das Verdorbene anschauen und damit umzugehen. Dadurch bekommt es etwas Reinigendes, Verwandelndes. Ohne Asche kein Mineral. Usw.
Die Natürlichkeit dieses Rhythmus macht die Phase weder schön, noch kürzer, aber schmälert zugleich den Schrecken. Die chinesische Philosophie ist aus der Verbundenheit mit der Natur entstanden und darauf aufgebaut. Wenn wir Angst und Trauer mehr in einem zyklischen natürlichen Zusammenhang sehen, kann das ungemein Erden und mit dem Guten rückverbinden. Nur mal nebenbei bemerkt;)

P.s. Und solche Gedanken zu der Uhrzeit

25.02.2018 14:20 • x 1 #577


D
Habe mir grade nochmal das mit der Typenlehre durchgelesen
Ehe mit Gründer? Hier, ich!
Das Dumme war leider: dieser Mensch schaffte es natürlich durch seine Stabilität und die Unverrückbarkeit seiner Werte und Ansichten mir (eher Diplomat) das Gefühl zu geben, mit MIR stimmt irgendwas nicht, wenn ich hakenschlagend, mit neuer Frisur und neuen Ideen immer wieder an seiner Wand zerschellt bin. Ich dachte lange, um klarzukommen in dieser Welt und mit diesem Leben und der Ehe, müsste ich selbst einfach auch stabiler und wandiger werden.

Bis ich gemerkt habe, dass ich das nicht bin.

Meine Eltern und Familie u d mein Exmann sagten dann, ich habe mich sehr verändert und das sei Schuld am Scheitern der Ehe.
Meine beste Freundin meinte, ich sei endlich wieder ich.
Tatsächlich habe ich mich verändert. Auch durch Impulse von außen, die notwendig waren, um mich aus meinem Wanddasein zu reißen.
Ich habe nicht immer Lust auf Punk. Manchmal habe ich auch Lust auf Oper oder ganz normale Jeans und Wollpulli.
Nein Exmann meinte zunächst, das sei alles kein Problem für ihn und ich könne mir die Haare färben und tun und lassen, was ich will, ihn würde das nicht stören. Kein Grund sich zu trennen.
Aber auch leider keiner um zusammenzubleiben.
Ich hatte endlich wieder das Gefühl, Entscheidungen für mich treffen zu können, mich nicht an halbtoten Kompromissen satt zu essen.
Das hat sehr weh getan.
Aber auch gut.

Dahin muss ich , nein, sollte ich, gefühlsmäßig irgendwie zurück kommen.

25.02.2018 22:16 • x 3 #578


K
Zitat von Drakonie:
Habe mir grade nochmal das mit der Typenlehre durchgelesen
Ehe mit Gründer? Hier, ich!
Das Dumme war leider: dieser Mensch schaffte es natürlich durch seine Stabilität und die Unverrückbarkeit seiner Werte und Ansichten mir (eher Diplomat) das Gefühl zu geben, mit MIR stimmt irgendwas nicht, wenn ich hakenschlagend, mit neuer Frisur und neuen Ideen immer wieder an seiner Wand zerschellt bin. Ich dachte lange, um klarzukommen in dieser Welt und mit diesem Leben und der Ehe, müsste ich selbst einfach auch stabiler und wandiger werden.

Bis ich gemerkt habe, dass ich das nicht bin.
.


Ich glaube, wir könnten Schwestern sein ich bin zwar eher Oper und Rockkonzert (statt Punk), und meine Haare sind auch nicht bunt, dafür sind meine Klamotten so schwarz wie meine Seele und auch ich musste mir anhören, dass ich mich schließlich so oft verändert hätte im Laufe der Ehe. Was sicherlich auch nicht ganz falsch ist, nur kann ich ja nichts dazu. Ich steh nicht gern rum im Leben, ich mag nur Vorwärtsbewegungen.

Was mir nach dem Ende der Ehe vor allem fehlte war das, was mich nach so vielen Jahren gleichzeitig so massiv gestört/eingeschränkt hatte. Der sichere Halt, den ich dort definitiv hatte. Nach dem ersten Freudentaumel der Freiheit fehlte mir dieser rasch, und es hat ein wenig gedauert, bis ich mir mein eigenes Fundament wieder zusammengezimmert hatte (ich bin noch dabei, ist noch etwas wacklig, das Ganze ).
Auch ich hab mich ja dann von einer Affäre verleiten lassen, weil sie mir vermeintlich alles Vermisste in einem bot - eine gewisse Sicherheit/emotionaler Halt, lang vermisste Gefühle des Begehrens und Begehrtwerdens, gleichzeitig war es so verrucht und verboten und irgendwie abenteuerlich ... das Hochgefühl hielt nicht lang, nur ein paar Monate, dann stellte ich fest, dass dieser emotionale Halt nur eine sehr wacklige Krücke war. Und irgendwann merkte ich, dass diese Krücke mich daran hinderte, endlich wieder alleine und frei laufen zu können. Eine Zeitlang fühlte es sich ja leichter und einfacher an, mit dieser Krücke. Aber im Nachhinein habe ich gemerkt, wie sehr mich das letztlich doch behindert hat. Ich wäre heute definitiv schon weiter ohne die Affäre, da bin ich mir sicher. Andererseits habe ich auch genau diese Erfahrung gebraucht, für mich. Um einige Dinge über mich zu lernen und zu verstehen.

Das schönste Kompliment vom Ex-Mann bekam ich übrigens ungefähr ein Jahr nach der Trennung. Da sagte er zu mir: Du bist wieder genau die Frau, in die ich mich damals verliebt habe.
Leider war ich die in vielen Jahren unserer Ehe nicht, was ja normal ist. Man verändert sich halt in Beziehungen, aber wenn ich merke, dass ich zu jemandem werde, den ich selbst nicht mag - dann ist was nicht richtig. Ich wollte am Ende einfach nur wieder Ich sein.

You were red, and you liked me because I was blue. But you touched me, and suddenly I was a lilac sky. Then you decided purple just wasn't for you.

25.02.2018 22:33 • x 3 #579


W
@Drakonie

Ja, ich bin mittlerweile recht gelassen geworden . Und in eine solche Aufregung, wie man sie hier des öfteren findet, wo man schon Mord und Totschlag fürchten muß, wenn nicht gar ein nukleares Aufrüsten der guten Werte, bin ich ohnehin nie geraten. Also nicht in diese aufschäumende Wut, sondern vielmehr in die Melancholie, und sobald diese dann produktiv wird, biegt sich alles von selbst wieder gerade. Auch wenn ich selber beim letzten Mal beinahe nicht mehr daran geglaubt hätte, ich käme noch einmal heraus aus diesem Elendszustand. Manchmal braucht man mehr Geduld als man eigentlich hat.
Jedenfalls bin ich mir bei Dir ganz sicher, daß auch Du wieder zuversichtlich werden und ganz andere Zeiten erleben wirst. Du darfst ja nicht vergessen, daß ich Dir mehr als 20 Jahre voraus bin . Allein das macht eine ganz Menge aus. Zeit und Erfahrungen machen fast unweigerlich gelassener, wenn man es nicht gerade vorzüglich versteht, nichts zu begreifen.

Aber Du warst, wie Kätzchen, auch mit einem Gründer verheiratet?
Offenbar müssen die auf Frauen einen besonderen, mir unergründlichen Eindruck machen. Mit einem Gründer würde ich es ja nicht einmal einen halben Abend aushalten - an sonstige Gründungen und Begründungen will ich ja nicht einmal denken! Das muß ja sein, wie jeden Tag in ein Überraschungsei hineinzuschauen und jedes Mal dasselbe vorzufinden. Da wird sich die Spannung mit der Zeit wohl etwas abschwächen .
Jedenfalls macht mir diese überraschende Erkenntnis nun ja fast Lust, einen spirituellen Psycho-Fonds für Gründer-Geschädigte zu gründen .

@Waspy

Ja, da hast Du recht: In der chinesischen Philosophie geht es bei der Arbeit am Verdorbenen ursprünglich ja darum, das, was man, salopp gesagt, verbockt hat, durch die Arbeit daran wieder ins Lot zu bringen oder etwas daraus zu machen und Fortschritte zu erzielen.
Allerdings war ich so frei, diesen Begriff etwas anders aufzufassen . Denn um ihn nach dem ursprünglichen Verständnis auffassen zu können, bin ich viel zu wenig Chinese des Schmerzes, viel zu wenig Buddhist und Meister des Wackelpuddings. Es hätte für mich jedenfalls etwas Anachronistisches an sich, das nur in der Not als eine Art von Beschäftigungstherapie tauglich wäre. Ich glaube eher, wenn etwas verdorben ist, aus welchen Gründen auch immer, dann sollte man es ganz verderben lassen und sich höchstens auf einer Metaebene damit noch weiter beschäftigen, um daraus Erkenntisse gewinnen und Lehren ziehen zu können. Aber unmittelbar aus dem Verfallenen heraus Neues bauen zu wollen, das erschiene mir als vergebliche Mühe. Das ist eine Hintersichgewandtheit, die Neues schöpfen will, aber doch nur Altes in die Hände bekommt. Und ehe ich aus einem vergifteten Brunnen die einzelnen Giftmoleküle herausklaube, grabe ich lieber gleich einen neuen Brunnen .

@Kaetzchen

Wenn Du so schwarze Klamotten trägst, die schwarz wie Deine Seele sind, dann könnten auch wir beide Schwestern sein!
Allerdings: Was sollte an Deiner Seele denn gar so schwarz sein? Ich hoffe, Dir ist nicht der Blick verdorben durch die Bewertung anderer, denen es zu bunt geworden ist mit Dir. Schwarz an einer Seele kann höchstens das erscheinen, was nicht richtig beleuchtet oder mißverstanden wird.

26.02.2018 02:56 • x 1 #580


D
Den Gründer-Fonds kann man getrost einrichten.
Geht mir da auch so.
So ein Gründer bedeutet erstmal Sicherheit und Stabilität.
Auch emotional.
Auf meinen Exmann konnte ich mich immer verlassen. Der war loyal, verschwiegen, lösungsorientiert, ehrlich. Und nicht zuletzt hat er mich geliebt mit meinen Fehlern und Ecken und Kanten.
Das war sowohl der traurigste als auch der schmerzhafteste Teil.
Über die Schuldgefühle bin ich noch nicht ganz hinweg, die werden wohl auch immer irgendwie bleiben, schon allein wegen der Kinder.
Wir hatten nicht mal so ganz viele Auseinandersetzungen , das war ein ganz leiser Prozess.
Wenn so jemand weg ist, bricht da erstmal einiges ein.

Deswegen schrieb ich auch eingangs, dass ich gar nicht sicher bin in Bezug auf eine neue feste Partnerschaft. Ob und wann und wie ich mir das wünsche. Dafür sind in meinem Alltagsleben und meinem Seelenleben noch ein paar Baustellen zu viel offen.

@Kaetzchen
Das schönste Kompliment, was ich meinen Exmann machen konnte: du bist wieder der, in den ich mich mal verliebt habe. Er hat abgenommen, macht Sport, hat eine kleine SEHR saubere Wohnung und kümmert sich super um die Kinder, seit er nicht mehr der Dauerbelastung ausgesetzt ist.

@all
Mein armes Auto hat einen Motor-Totalschaden.
Muss mich jetzt also ganz weltlichen Belangen widmen, was auch ganz gut ist.
Mein Freund hat sich zwischendurch mal per Whatsapp gemeldet, es ist aber beim Austausch von kleinen Belanglosigkeiten geblieben.
Freitag geht's auf ein Konzert, aber ohne ihn.

27.02.2018 20:40 • x 1 #581


Gorch_Fock
Zitat:
Der war loyal, verschwiegen, lösungsorientiert, ehrlich. Und nicht zuletzt hat er mich geliebt mit meinen Fehlern und Ecken und Kanten.

Sehr schade, dass diese Werte immer erst sehr spät (wenn überhaupt wahrgenommen werden). Für mich Kernbestandteil einer Beziehung. Aber das ist halt jeder unterschiedlich. Mit schweißtriefenden Sängern im Gegenlicht hat dies natürlich nichts zu tun. Und das wird den loyalen Männern halt schnell zum Verhängnis.
Ich würde diese Werte trotzdem nie aufgeben wollen

27.02.2018 21:03 • x 2 #582


D
Mitnichten (zu) spät wahrgenommen, das war mir immer bewusst.

Was die Trennung auch so schwer gemacht hat. Er war und ist jemand, auf den ich mich verlassen konnte. Jemand zum Quatschen (zumindest war er das als wir uns kennenlernten. Bevor uns die gemeinsamen Themen ausgingen) und anlehnen. Jemand für ausgefallenen S..

Das sind und waren die Werte, weswegen ich die Partnerschaft eingegangen bin und die ihr schlussendlich das Genick gebrochen haben.

Leider sind nämlich andere Qualitäten und Werte dabei auf der Strecke geblieben.
Unternehmungslust, ero. (OHNE immer gleich das komplette Spielzeug- und Rollenspielprogramm aufzufahren), Spaß, Beweglichkeit, Reisen, Spontanität, Ehrgeiz, Engagement.

Denk dir das alles weg und du hast so eine Beziehung: wie ein fetter Teddybär, der auf dem Sofa sitzt und sich alle 4-5 Monate mal ein Ledergeschirr anzieht.
Nett, kuschelig, behaglich, vertraut. Still.

Die nicht so berauschenden Eigenschaften waren ein totales Eigenbrödlertum bis hin zur Misanthropie, Unbeweglichkeit (sowohl geistig als auch körperlich), Pedanterie, Gereiztheit, Kontrollwut usw
Das habe ich allerdings auch nicht vergessen.
Ich habe nicht vergessen, wie er Fake-Kameras an den Fenstern anbrachte gegen Einbrecher. Und eine Minispionkamera ohne mein Wissen im Wohnzimmer installierte um die Babysitterin zu überprüfen. Jedes verfluchte Mal nochmal kontrollierte, ob ich WIRKLICH die Tür abgeschlossen habe.
Für den eine Urlaubereise eine mittelschwere Planungskatastrophe darstellt und der nicht in der Lage ist, Spaghetti zu kochen oder einen Zahnarzttermin auszumachen. Besuche bei Freunden und Bekannten endeten meist in einer Litanei der schlechten Eigenschaften anderer Menschen und wurden dann eingestellt. Entscheidungen wurden samt und sonders mir übertragen: von Geburtstagsgeschenk für seine Mutter, über den Autokauf bis hin zur Finanzierung des Hauses und zuletzt (da war's dann auch aus bei mir) gar die Frage, was er wohl beruflich machen solle.

27.02.2018 22:42 • x 4 #583


K
Zitat von Drakonie:
Die nicht so berauschenden Eigenschaften waren ein totales Eigenbrödlertum bis hin zur Misanthropie, Unbeweglichkeit (sowohl geistig als auch körperlich), Pedanterie, Gereiztheit, Kontrollwut usw
Das habe ich allerdings auch nicht vergessen.
Ich habe nicht vergessen, wie er Fake-Kameras an den Fenstern anbrachte gegen Einbrecher. Und eine Minispionkamera ohne mein Wissen im Wohnzimmer installierte um die Babysitterin zu überprüfen. Jedes verfluchte Mal nochmal kontrollierte, ob ich WIRKLICH die Tür abgeschlossen habe.
Für den eine Urlaubereise eine mittelschwere Planungskatastrophe darstellt und der nicht in der Lage ist, Spaghetti zu kochen oder einen Zahnarzttermin auszumachen. Besuche bei Freunden und Bekannten endeten meist in einer Litanei der schlechten Eigenschaften anderer Menschen und wurden dann eingestellt. Entscheidungen wurden samt und sonders mir übertragen: von Geburtstagsgeschenk für seine Mutter, über den Autokauf bis hin zur Finanzierung des Hauses und zuletzt (da war's dann auch aus bei mir) gar die Frage, was er wohl beruflich machen solle.


Entschuldigung, aber warst Du mit meinem Ex-Mann verheiratet?!

27.02.2018 22:50 • #584


D


Ich WUSSTE immer, es gibt noch mehr da draußen.

27.02.2018 22:53 • #585


A


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