Affäre mit dem Chef

Zitat von Butterblume63:

Will dir nicht zu nahe treten,aber bei mir kommt es so an als ob du deine Entscheidung bei ihr zu bleiben irgendwie bereust.

Nein. Wirklich nicht.
Ich bin sogar ziemlich sicher, dass wir heute auch noch zusammen wären, wenn ich damals die Wahrheit bekommen hätte.
Nur meine Entscheidungen (Heirat, Nachwuchs, etc.) würden sich richtiger anfühlen.
Besser kann ich's nicht erklären.

Zitat von paulaner:

Aber...
Ich bin paulaner. Ich bin nicht Isely. Ich bin auch nicht oder oder irgend jemand anders.
Und darum kann es theoretisch sein, dass ich Dinge anders angehe, bewerte und damit umgehe, als das vielleicht jeder andere tun würde.
Und, wie gesagt, auch zu einer Ver- oder Aufarbeitung gehören zwei!

Es ist nur ein Gedanke, aber ich glaube, mein Mann hat stets geahnt was das mit einem macht, er war ja selbst betrogener Ehemann von seiner 1. Frau, die hat ihn sogar wegen einem anderen verlassen…

Ich glaube, dass spielt dann zumindest beim aufarbeiten , irgendeine Rolle, und sei es , selbst erlebtes, dann besser zu verstehen.
Gut, hat ihn aber trotzdem nicht davon abgehalten überhaupt eine Affäre einzugehen.

Also, ein einziges Mutmassen und Erklärungen suchen, hätte, könnte, wäre, - bringt alles nüscht.
Wer A sagt muss auch B sagen.

Sag ich ja, besser lebt es sich mit dicken Strich darunter…

Wie meine Schwägerin mir damals sagte… hör auf damit, immer zu wühlen und Kreuzverhöre zu führen, dass bringt dich kein Stück weiter… du leidest nur, und ? Leidest du gerne ?
Nein.
Na also, es liegt jetzt an dir… er liebt dich, sonst wäre er gegangen… und nun ist gut

@paulaner , sie hätte auch gehen können…

Zitat von Isely:

Ich glaube dein Problem ist, du teilst dein Leben mit ihr in … vor der Affäre und nach der Affäre auf… davor hatte war alles gut, danach eben nichts mehr, oder nicht mehr viel… Du müsstest diese Gewaltenteilung weg bekommen, vor und nach… dass ist auch ne Kopfsache…

Das glaube ich nicht.
Er schreibt, wie er es sieht mit seinen Erfahrungen.
Macht doch jeder... auch die, die andere schulmeistern oder unter der Gürtellinie angehen. Habe ich auch schon gemacht, mich aber auch dafür entschuldigt im Gegensatz zu anderen hier.

Zitat von Isely:

sie hätte auch gehen können…

Jein. Nicht mit dem AM. Sie 30, er 50 mit Familie und drei jugendlichen Kindern.
Wäre es ein anderer mit Zukunftschancen (Familie, Kinderwunsch) gewesen...tja... wahrscheinlich...

Zitat von paulaner:

Nur meine Entscheidungen (Heirat, Nachwuchs, etc.) würden sich richtiger anfühlen.

Ich finde, dass es das sehr gut erklärt!

Du hast diese Entscheidungen vor einem Hintergrund getroffen, der falsch war, was wiederum die getroffenen Entscheidungen zuerstmal in Frage stellt.

Aber wenn du für dich weißt, dass das, wozu diese Entscheidungen führten, für dich grundsätzlich richtig ist und das, was du willst, können sie nicht so falsch sein.

Was passiert ist, ist passiert. Sie kann es nicht ungeschehen machen. Aber sie kann daraus lernen. Das geht aber nur im Gespräch. Erst wenn sie wirklich versteht, was das mit dir gemacht hat, könnt ihr einen Umgang mit der Geschichte für die Zukunft finden.

Da mir zum Beispiel wichtig war, dass mein Mann meinen Schmerz und meine Verletzung versteht, hielt ich mich nicht zurück. Er bekam alles ungefiltert mit.

Ich weiß nicht, wie eure erneute Aufarbeitung aussieht oder aussah, aber ihr könnt sie jederzeit erneut starten. Dafür muss sie verstehen, dass du mit der Vergangenheit ein Problem hast. Und sie darf es nicht runterspielen. Sie muss dich Ernst nehmen.

Zitat von Trust_him:

Das geht aber nur im Gespräch.

This!

Zitat von Isely:

, sie hätte auch gehen können…

Isely, wenn du seine Frau meinst, nein das wollte sie damals doch gar nicht, der AM war nicht der Typ mit dem sie eine Partnerschaft eingegangen wäre.
Bei paulaner ist es eher so, dass seine Frau die Affäre gar nicht unbedingt schlimm fand. Wer weiss, wenn diese nicht aufgeflogen wäre wie lange es da noch weitergegangen wäre.
Paulaner und ich haben uns mal ausgetauscht und wir kennen die Geschichte des Andern ziemlich gut... ich kann verstehen wie er hier schreibt. Und er hat noch niemals krass über jemanden geschrieben, im Gegensatz zu mir.
Wir alle schreiben doch zu 80% von unseren Erfahrungen.

Zitat von Trust_him:

Ich weiß nicht, wie eure erneute Aufarbeitung aussieht oder aussah, aber ihr könnt sie jederzeit erneut starten. Dafür muss sie verstehen, dass du mit der Vergangenheit ein Problem hast. Und sie darf es nicht runterspielen. Sie muss dich Ernst nehmen.

Ja, du sagst es. Danke!

Zitat von BernhardQXY:

@So-What Ganz so ist es nicht. Von alleine verschwindet alles nur unter einem Teppich.

Wer sagt was „von allein“. Wenn beide das gleiche wollen, passierts „automatisch“ zu zweit, alles was man so unter Aufarbeitung versteht. Dann fühlt man das auch. Meine Meinung!

Das scheitert aber auch dann, wenn der Betrogene nicht zu 100 Prozent dahinter steht, weil er vielleicht EIGENTLICH bleiben will, warum auch immer, aber es gar nicht richtig kann. Dann sollte man sich auch irgendwann trennen.

Zitat von darkenrahl:

Bei paulaner ist es eher so, dass seine Frau die Affäre gar nicht unbedingt schlimm fand

Das glaube ich auch. Lange her und längst abgeschlossen bzw.vergessen.....ein Stück weit kann ich das sogar verstehen, bei mir ähnlich.
Ich glaube, wenn manche Partner wüssten wie manche Affären ablaufen, wären sie fast enttäuscht . Es ist schlimm, aber oft noch schlimmer ist das Kopfkino.
Hier verstehe ich, dass die spätere Wahrheit verletzt.
Aber für mich gibt's nur 2 Möglichkeiten: entweder ich lebe und arrangieren mich oder ich fange neu an. Ich lebe nur ein Mal.

Zitat von darkenrahl:

wenn diese nicht aufgeflogen wäre wie lange es da noch weitergegangen wäre.

Nee, da vertust du dich

Sie hat gebeichtet. Warum auch immer. Die Gefahr des Auffliegens ging gegen Null.
Und warum SO gebeichtet...hmm...die Angst vor der eigenen Courage?

Zitat von paulaner:

So blöd das klingt: wenn ich mich heute deswegen trennen würde...das würde ja niemand wirklich verstehen (siehe hier das Forum).
Aber ich würde mich eben NICHT wegen der Affäre an sich trennen, sondern eben wegen dieser besch... gelaufenen Aufarbeitung.

Ich glaube, da irrst du dich. Also darin, dass das niemand verstehen würde, wenn du dich jetzt noch deswegen trennst. Ich zum Beispiel würde es verstehen.
Ich würde es auch verstehen, wenn du sagst, dass du dich nicht wegen der Affäre an sich trennen würdest, sondern wegen der mangelnden, bzw. beschissen gelaufenen Aufarbeitung.

Auch ich gehöre zu denen, denen es hier im Forum immer wieder auffällt, dass du da noch ein schweres Päckchen mit dir herumschleppst von etwas, das du nie überwunden hast. Und auch ich habe sehr oft den Eindruck, dass du dich hier stellvertretend oft an anderen abarbeitest, die eigentlich nichts damit zu tun haben, außer dass sie eben auch irgendwann einmal in einer Affäre gesteckt haben.
Das wird dir aber meines Erachtens nicht so viel nützen. Denn die eigentliche Aufarbeitung musst du mit deiner Frau - oder notfalls mit dir selbst - machen, nicht mit anderen.

Natürlich ist Trennung nicht die einzige mögliche Lösung. Aber du erweckst den Eindruck, dass du für dich bislang überhaupt keine zufriedenstellende Lösung gefunden hast. Also eine, mit der du wirklich gut leben kannst.
Du kannst nicht abschließen (also nicht richtig verzeihen) und trennen möchtest du dich auch nicht.


Übrigens: Du hast ein paar Seiten zuvor mal einige Reaktionen deiner Frau hier beschrieben.
Unter uns gesagt: Wenn das so war, wie du es schilderst, finde ich das ziemlich mies, wie sie sich dir gegenüber verhalten und geäußert hat.
Mir scheint es da ein ziemliches Machtgefälle zwischen euch zu geben und sie scheint sich sehr sicher zu sein, dass du sie nicht verlässt. Mir scheint, euch ist es nie richtig gelungen, die Augenhöhe wieder herzustellen.
Ist natürlich nur mein Eindruck. Aber wie gesagt: Wie sie sich deiner Beschreibung nach dir gegenüber geäußert hat, das würde mir an deiner Stelle auch echt querliegen.

Zitat von paulaner:

Ich wollte das glauben, aber tief in mir drin wusste ich, dass da mehr hinter steckte. Dann === Verdrängung par excellence

Interessant, was du da sagst.
Du wusstest es also irgendwie, hast es aber verdrängt.
Kann es sein, dass du es immer noch so halb verdrängst, dass da etwas in eurer Beziehung sehr in Schieflage ist? Dass du dir das selbst immer wieder schönredest, um weiterhin mit ihr auf dieser schrägen Basis zusammensein zu können?

Vielleicht machst du ja echt mal einen eigenen Thread auf und schreibst deine Gedanken dazu nieder. Allein schon, um dich besser zu sortieren und mal auszusprechen, was dir alles auf der Leber liegt. Oft finden sich dabei tatsächlich auch Lösungsansätze.

Edit:
Noch zu den Aussagen oben: Es ist ziemlich wurscht, ob andere dein Handeln verstehen oder nachvollziehen können. Wichtig wäre, dass du eine Lösung findest, mit der du selbst zufrieden bist.

@Ema
Ziemlich gut analysiert. Danke.

BTW: ich gucke jeden Abend vorsichtig zu unseren zwei Birken...hab noch nie Hexen gesehen

Zitat von Ema:

Und auch ich habe sehr oft den Eindruck, dass du dich hier stellvertretend oft an anderen abarbeitest, die eigentlich nichts damit zu tun haben, außer dass sie eben auch irgendwann einmal in einer Affäre gesteckt haben.

Ich versuche das nicht mehr so oft zu tun, wie ich das vor ein paar Jahren gemacht habe. Ich glaube auch, dass ich moderater geworden bin.
Aber wenn man mir aufzeigt, dass ich über's Ziel hinausschieße, dann versuche ich mich zurück zu halten... versprochen

Aber... Affären-Menschen einen anderen Blickwinkel anbieten...das darf ich schon, oder?