Zitat von Hola15:Sie scheint ja nicht viel zuhause zu sein- weshalb benötige ich dann drei (!) Pferde und einen Hund?
2 Pferde, 2 Hunde ...
Und jetzt hat sie sich eine 2-monatige Auszeit von der Arbeit verordnet. Zum einen, denke ich, um mir nicht über den Weg zu laufen, zum anderen, um für sich selbst nachzudenken.
In unserem letzten persönlichen Gespräch sagte sie, dass sie sich nur ihren Tieren gegenüber vollständig öffnen konnte, da diese sie noch nie verletzt hätten.
Daraufhin fragte ich sie, warum sie mich in dem Zusammenhang nicht erwähne bzw. ob auch ich sie schon einmal verletzt habe. Dies musste sie dann zwar verneinen, fügte aber gleich in einem Atemzug hinzu, dass das etwas anderes wäre und mit ihrer Vergangenheit mit Männern vor ihrer Ehe wohl zu tun hätte, wo sie aufs Übelste physisch und mental misshandelt worden sei, so sehr, dass sie Angst um ihr Leben gehabt habe.
Bei der Tierarztrechnung muss ich allerdings sagen, dass sie mich nicht explizit darum gebeten hatte, ich hatte dies freiwillig getan, um, wie schon gesagt, ein Zeichen zu setzen, dass wir beide an einem Strang ziehen, das geteilte Sorgen halbe Sorgen sind usw.
Sie sagt, die Pferde könnten ihr in die Seele gucken, die Hunde seien ihr Kinderersatz und nur den Tieren gegenüber könne sie vollständig auf ihre Emotionen zugreifen (Anmerkung vom Autor: oder auch im Bett).
Sie liebe ihren Mann nicht und habe ihn sehr wahrscheinlich auch noch nie geliebt. Bei mir wäre das aber anders gewesen. Sie sei sich sicher, dass sie mich einmal geliebt habe, aber sie hätte momentan keinen Zugriff auf ihre Gefühle, sie fühle sich, wie abgestorben und könne gar nichts mehr empfinden.
Stefanie Stahl:
Viele Bindungsängstliche klagen darüber, dass sie ihren Partner nach einer leidenschaftlichen Anfangsphase nicht mehr oder nur noch sporadisch lieben. Sobald sich ein Gefühl der Sicherheit und Verbindlichkeit einstellt, verschwinden ihre Liebesgefühle. Partnerschaftliche Nähe löst bei ihnen Druckgefühle aus, die ihre Liebe erstickt. Bei anderen stehen die Angst vor Ablehnung und Verlustangst im Vordergrund, sie geraten in Panik. Diese extrem belastenden Reaktionen erdrücken ihre Liebesgefühle und lassen sie aus der Beziehung flüchten.
Daraufhin fragte ich sie, wieso sie dann mit ihrem Mann überhaupt noch zusammen ist - unabhängig von uns beiden -, wenn sie ihn nicht lieben würde?!? Und ich sagte ihr, dass ich es als ihre Pflicht empfinde - immer noch unabhängig von uns beiden -, dass sie diesem Mann seine Würde zurückgibt und sich von ihm trennt.
Ja, sie wisse das angeblich alles selbst.
Aber wenn ich mir die 8 Affären-Jahre meines befreundeten Kollegen mit ihr vor unserer Zeit angucke und unsere mittlerweile sich im sechsten Jahr befindliche 'gute Sache', dann kann ich mir nicht vorstellen, dass sie überhaupt einmal irgendwann konsequent handelt.
Und ich fragte sie, warum sie mit ihrem Mann überhaupt noch zusammen ist. Ihre sinngemäße Antwort: Der würde ihr nicht mehr zu nahe kommen und sie könne sich auf ihn verlassen bzw. den könne sie so positionieren, wie sie ihn brauche, ohne, dass er Stress mache.
Daraufhin gab ich ihr zu verstehen, dass ihr hoffentlich bewusst sei, dass ich mich nicht so ausrichten lassen werde, wie sie ihren Ehemann regelmäßig ausrichtet. Ja, das wisse sie.
Rückblickend muss ich mir ja heute attestieren, dass ich mich sehr wohl, wenn auch verdeckt, durch sie ebenfalls auch ausrichten lassen habe.
Und so sagte ich ihr, als sie das letzte Mal bei mir war, mitten ins Gesicht, dass sie einfach nur zu bequem sei, sich den Realitäten zu stellen:
Deinen Alten hast Du wohl ausgerichtet in der 'vorletzten Ecke' Deines Alltags geparkt, mich in der 'letzten'. Aber so kannst Du eben auf den Allround-Hundesitter jederzeit zugreifen. Und auf die Gassirunden kommt der nicht mit. Aber nicht, weil er es nicht will, wie Du immer sagst, sondern weil Du - und nur Du - das nicht willst.
Wir haben in all den Jahren wirklich wenig mit einander gestritten gehabt, aber nach dieser meiner Ansage hatten wir tagelangen Streit gehabt.
Sie reagierte *beep*: die Hunde könnte sie auch genau so gut zu ihrer Tante bringen, wenn sie berufsbedingt abwesend ist. Ich lachte sie mit ausgestrecktem Zeigefinger aus. Ich solle den Zeigefinger wegnehmen. Gesagt, getan. Halt der übliche Streitmist. Ich sagte ihr, dass sie so etwas keinem Menschen zumuten könnte, die Hunde oft 10 Tage im Stück Tag und Nacht zu nehmen. Doch, das ginge angeblich. Da log sie sich selbst 'mal wieder etwas in die Tasche'.
Dann kam das Gassi-Thema. Denn all die Jahre wurde mir ja weiß gemacht, der Typ hatte nie Bock mit Gassi zu gehen, aber in Wirklichkeit will sie das doch gar nicht. Auch dies sagte ich ihr. Und auch, dass ich später ganz bestimmt nicht jede Gassirunde mit ihr gemeinsam machen möchte, aber schon selbst entscheiden möchte, ob ich mitkomme oder nicht. Daraufhin sagte sie: Ja und! Der hat mich jahrelang 'gedemütigt'. Und bei uns wird das natürlich anders sein.
Aha ...
Ich sagte ihr, dass sie sich einfach bequem in ihrer Komfortzone des Alltags eingerichtet habe und dass ich nicht verstehe, wieso sie sich nicht endlich aufmacht diese zu verlassen, zumal sie einen so tollen Mann, wie mich an ihrer Seite hat, der gut aussieht, extrem leistungsfähig, ehrlich und liebesfähig ist und der bereit ist, ihr die Welt zu Füßen zu legen, allerdings nicht als Weichei, sondern als ein souveräner Mensch.
Ja, das wäre es ja, warum sie sich momentan selbst nicht verstünde.
Und davor, vor diesem Zustand, hatte ich jahrelang regelmäßig extremst gewarnt gehabt. Ich hatte dies dann Zeitfensterfallbeilguillotine genannt. Und ich sagte, dass uns das Schicksal ein ganz bestimmtes Zeitintervall gewähren wird und danach, wenn wir die Zeit nicht nutzen, wird unsere eigentlich gute Sache unwiederbringlich durchtrennt werden, denn wenn Entfremdung erst einmal eingesetzt hat, ist sie in. d. R. irreversibel in einer Beziehung verankert.
Ja, das wisse sie alles auch selbst ...
Als wir uns kennen lernten sagte sie mir, dass sie ihren Mann nicht liebe, sehr wohl aber ihre Tiere. Ihre Tiere würden aber irgendwann weggestorben sein und dann möchte sie nicht alleine sein.
Und jene Erklärung fand ich damals ehrlich und nachvollziehbar. Und an diese ihre Worte erinnerte ich sie vor nunmehr drei Wochen. Ja, das wisse sie alles selbst, aber sie habe momentan eben keinerlei Zugriff auf ihre Gefühlsebene, sie könne nichts mehr empfinden, auch für ihren Mann nicht, nur noch für ihre Tiere.
Tja, und dafür war ja dann eigentlich die Paar-Therapie nächsten Monat angedacht gewesen. Und ich hätte diesem Menschen wirklich so gerne beigestanden. Aber jeder soll ja seines eigenen Glückes Schmied sein, sagt man.
Aber mir ist es sonnenklar, dass ein Mensch, der sich dermaßen von seinem eigenen Lügengerüst erschlagen fühlen muss, nun für Ärzte unerklärliche Ohrenschmerzen bekommt und den Eindruck hat, nicht mehr atmen zu können.
Sie habe den Eindruck, ich wolle sie ganz haben. Ich sagte dann zu ihr, dass ich, ja, mit ihr zusammen leben will und fragte dann, was sie denn mit ganz haben meine. Und sie erwiderte, dass sie sich von mir vereinnahmt fühle. Und dies würde bei ihr zu Panikattacken manchmal führen.
Und auch jene Panikattacken und jenes Gefühl von Vereinnahmung sind typische Symptome von Bindungsphobikern.
Uns so habe ich jetzt eine neue Aufgabe bekommen, indem ich mir jetzt jeden Abend mit einem Jägermeister anproste und mich dazu beglückwünsche, dass jener Kelch nun noch einmal an mir vorbeigezogen ist (Verstandesebene).
Ich war übrigens noch nie verheiratet gewesen, bin also noch quasi rein und unschuldig. Aber auch als Unverheirater frage ich mich manchmal, was es bei Eheschließungen eigentlich bedeutet, wenn jenes in guten, wie in schlechten Zeiten ausgesprochen wird. Für mich ist das eine innere Einstellung, welche ich losgelöst von Standesamt und Kirche betrachte (Emotionalebene), weil dies ein Wunsch meinerseits ist. Und ohne jenen Wunsch in mir zu tragen, könnte ich mich auch nicht auf jemand anderen ernsthaft einlassen.
Meine Ex hat mit Kirche nichts 'am Hut' und ist auch aus dem 'Verein' ausgetreten. Und so fragte ich sie auch, warum sie in guten, wie in schlechten Zeiten an deren Ehe festhalte. Ja, sie hätte ein schlechtes Gewissen. Er habe doch sonst niemanden und ohne sie wäre er nicht überlebensfähig.
Ich denke eher, es sind gemeinsame Vermögenswerte, das gesellschaftliche Ansehen, seelische Stabilisierung durch ein jahrelang etabliertes soziales Netzwerk, ungestörter animalischer Zugriff und irgend etwas, das deren Ehe eine Existenzberechtigung verleihen möchte, vielleicht, um sich wenigsten öffentlich vermeinich bescheinigen lassen zu können, dass frau nicht versagt hat.
Ich denke, da gibt es jede Menge offene Lügen, aber auch verdeckte Lügen und definitiv eine große eigene Lebenslüge. Es mag sein, dass Angststörungen einen Menschen in solche Sackgassen führen, dass man zu lügen beginnt. Aber auch hier sollte ich zu differenzieren beginnen, welchen Schweregrad gewisse Lügen haben und welchen zeitlichen Verlauf sie aufweisen.
Und bei diesem Abgleich tue ich mir - immer noch - nicht nur a bissl schwer.
Nun ja, that's it ...