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Affäre mit Bindungsangst und abruptem Gefühlstod nach ü

P
Zitat von thegirlnextdoor:
In einer echten Partnerschaft macht man sich nicht täglich Hoffnungen darauf, dass der andere sich endlich trennt.
Muss überall Stillschweigen bewahren.
Kann sich nicht gegenseitig anrufen. Muss heimlich Zeit miteinander verbringen.
Rücksicht auf den echten Partner nehmen... usw.

Ja, und das ist es ja, was mir all die Zeit seelische Schmerzen bereitet hat.

09.06.2022 07:47 • #106


DieSeherin
Zitat von thegirlnextdoor:
Ich finde das, was die Frau abgezogen hat - mit erlogenen Krebsdiagnosen und allem - absolut indiskutabel.

ääähhh.... das finde ich auch! nur sollte sich @Pilot66 durch die abwertung dieser geteilten jahre nicht selber abwerten! er hat ja durchaus viele schöne momente gehabt, in diesen 6 jahren!

09.06.2022 07:49 • #107


A


Affäre mit Bindungsangst und abruptem Gefühlstod nach ü

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R
Zitat von Pilot66:
Tja, aber hatte, hatte, Fahrradkette ... bringt mich jetzt auch nicht mehr weiter.

Darum verstehe ich nicht, warum du so viel Zeit und Mühe investierst dir ihr Verhalten mit einer 'Bindungsangst' schönzureden.
Bringt dich das irgendwie weiter in deinem Abschluss wenn ihr eine Diagnose aufgestempelt ist?

Ist es nicht viel zielführender, den Hebel bei dir selbst anzusetzen und dich zu fragen warum du jahrelang vor der Realität die Augen verschlossen hast?

Aus den daraus resultierenden Erkenntnisse könntest du zumindest für dich selbst eine Lektion mitnehmen, die dich für die Zukunft besser rüstet.

09.06.2022 08:05 • x 3 #108


Hola15
Zitat von _Raven:
Darum verstehe ich nicht, warum du so viel Zeit und Mühe investierst dir ihr Verhalten mit einer 'Bindungsangst' schönzureden. Bringt dich das ...

Ich glaube es geht darum, sich nicht so verarscht vorzukommen.

Pilot66, vllt. ist der Pragmatismus von Christian Hemschemeier (You Tube) ja eher hilfreich für dich.

09.06.2022 08:14 • #109


P
Ich hatte Ostern so viel Druck gemacht, dass sie sich einfach entscheiden musste.

Denn ihre Nicht-Entscheidungsfähigkeit hatte bei ihr Verlustängste und mindestens depressive Episoden aufkommen lassen, die natürlich auch als Brandherde bekämpft werden mussten, damit sie für sich selbst wieder mehr seelische Balance erfahren konnte.

Letztlich hat sie sich für sich selbst entschieden und damit für das, was ihr am meisten Lebenserfüllung verspricht. Und da stehen an erster Stelle weder ich, noch ihr Ehemann, sondern ihre Tiere mitsamt ihrem sozialen Umfeld, dass sie zur Pflege ihrer Hunde und Pferde dringend benötigt. Und jenes soziale Umfeld mitsamt ihren 'animalischen Begleitern' stellt für sie offensichtlich den höchsten Garant eigenen seelischen Gleichgewichts dar.

Außerdem würde sie es auch nicht ertragen, ihre Mutter im Süden Deutschlands alleine zu lassen, wenn sie in den Norden zöge, wie sie sagte.

Ihr Ehemann - und dies soll jetzt keine Abwertung meinerseits darstellen - ist sehr unscheinbar. Ich kenne ihn nicht persönlich, sondern nur von Bildern und den Beschreibungen eines Kollegen, der ihm einmal begegnet ist und jenen Ehemann einfach nur peinlich und ungebildet und ein bisschen primitiv findet. Der ist halt so ein Chapter-Typ. Also ein Rocker, allerdings nur 1,70 m groß. Wie gesagt, ich kenne ihn nicht, daher auch keine Bewertung, sondern nur eine Beschreibung.

Aber jener Ehemann lässt sich im Gegensatz zu mir wesentlich besser ausrichten. Denn dies habe ich mir bis zum Schluss stets expressis verbis verbeten gehabt und ihr auch gesagt, dass sie eine solche partnerschaftliche Ausrichtung gerne bei ihrem Noch-Ehemann vollziehen könne, aber nicht mit mir. Und dies gesagt zu bekommen stank ihr gewaltig und sorgte immer öfter ffür Streitpotential zwischen uns.

Ich habe mich innerhalb unserer 'Beziehung' schon behauptet, ich war stolz, bin senkrecht gegangen, habe mich nicht unterbuttern lassen etc. Aber ich war auch nicht mehr bereit gewesen, unsere Beziehung in der Öffentlichkeit geheim zu halten. Und dies löste immer mehr Druck auf ihrer Seite aus.

Dieses Jahr habe ich ein Mal etwas gemacht, was man eigentlich nicht macht. Ich habe das Postgeheimnis verletzt, indem ich ein Mal in ihr Handy heimlich geguckt hatte.

Ich wollte lediglich wissen, was die beiden, Ihr Mann und sie, sich eigentlich schreiben und wie sehr sie womöglich emotional noch verbunden sind. Und es kam dann genau so, wie ich vermutet hatte.

Er schickte fast ausschließlich irgendwelche Hundefotos von deren beiden Hunden ohne ihn (vielleicht war mal aus Versehen ein Knie darauf mit zu sehen gewesen). Sie beantwortete diese Bilder i. d. R. nie schriftlich, sondern eher indirekt und unpersönlich mit nichtssagenden Emojis.

Und dann sprach ich sie einmal von mir aus an, wie sich deren Eheleben, wenn sie nicht zu Hause ist, eigentlich so gestaltet. Und wenigstens in dieser Hinsicht war sie wohl ehrlich gewesen, denn sie sagte, dass sie sich überwiegend über die Hunde austauschen würden.

Tja, natürlich könnte ich jetzt sagen, dass ich dann doch eher froh sein sollte, dass jener Kelch nun noch einmal an mir vorbeigezogen ist.

Einerseits (rationale Ebene) bin ich dies ja auch, andererseits (emotionale Ebene) schmerzt mich die Trennung enorm.

Ich denke, eine Trennung von ihrem Ehemann, kommt für sie aus mehreren Gründen nicht in Frage:

• Wahrung der bürgerlichen Fassade,
• Folgen eigener (unbewusster) Glaubenssätze,
• Allzeit-Pflege und -Zur-Verfügung-Stellung ihrer Tiere durch den Ehemann während ihrer regelmäßigen beruflich bedingten Abwesenheitszeiten,
• Ego-Aufwertung dadurch einen Mann zu Hause zu haben, der ihr verfallen ist, der sie liebt, ohne, dass sie ihn lieben muss,
• gemeinsame Wirtschaftswerte (Haus, Lebensversicherungen etc.)
• die Angst, dass, wenn sie ihren Ehemann verlässt und zu mir in den Norden zieht, ich dann auch ganz schnell der für sie langweilige Lebenspartner werden könnte.

Und so scheint sie einen Summenstrich für sich gezogen zu haben, welche Lebensform ihr die größte emotionale Sicherheit bietet. Und dies ist mehr als offensichtlich nicht ihre Langzeitaffäre, sondern dies sind ihre 'animalischen Wegbegleiter', zu deren Nutzung ihr soziales Umfeld sowie ihr Ehemann die unkaputtbaren Stützpfeiler darstellen.

Ich hatte dann stets argumentiert, dass man das doch auch alles hier im Norden etablieren könnte. Eine Hundepension für unsere berufsbedingten Abwesenheiten gibt es gleich hier um die Ecke, Pferdeställe gibt's unzählige. Aber dann wurden halt Ausreden gefunden, warum z. B. die Hundepension nicht gut genug für ihre Vierbeiner wäre usw.

Und so wurde ich über den Faktor Zeit immer mehr abgewertet. Zwar sagte sie vor 4 Wochen noch, ich und unsere partnerschaftliche Zukunftsfähigkeit wären ihre Alltagspriorität, aber was bedeuten schon Worte, wenn ihnen keine glaubhaften Taten folgen, nicht wahr.

09.06.2022 08:40 • #110


P
Zitat von _Raven:
Ist es nicht viel zielführender, den Hebel bei dir selbst anzusetzen und dich zu fragen warum du jahrelang vor der Realität die Augen verschlossen hast?

Aus den daraus resultierenden Erkenntnisse könntest du zumindest für dich selbst eine Lektion mitnehmen, die dich für die Zukunft besser rüstet.

Ja, und das muss ich definitiv!

Und ich habe auch nachgedacht.

• 2010: Trennung von der Mutter meiner Kinder (= Familienzerstörung mit gerichtlichem nicht von mir inszenierten jahrelangem Rosenkrieg)

• Danach 4 ein halb jährige Beziehung mit einem Gefühlstod mir gegenüber nach dem Tod der Mutter meiner damaligen Beziehungspartnerin

• Dann kam nach anderthalb Jahren Beziehungspause die neue.

Und ich wollte einfach einmal für mich zur Ruhe kommen, indem mein 'Schiff des Lebens' in seinen sicheren 'Bestimmungshafen' einfahren kann, nachdem ich so viele Jahre falsch navigiert hatte.

Und ich wollte auch für meine Kinder, dass sie in ihrer Jugend noch einmal so etwas wie ein schönes Familienleben erleben.

Und wenn wir, die Kinder, die Affärenpartnerin und ich, zusammen waren, fühlten wir uns alle wohl und auch die Kinder sich bei ihr. Und die Kinder freuten sich schon immer auf das nächste Wiedersehen. Und das sagten sie ihr auch und gaben es ihr zu verstehen.

Und eine solche emotionale Konstellation ist mit einem enormen Suchtpotential ausgestattet, da ich nie eine funktionierende und intakte Familie mein Eigen in diesem Leben nennen konnte.

09.06.2022 08:51 • x 1 #111


P
Zitat von Hola15:
Ich glaube es geht darum, sich nicht so verarscht vorzukommen.

Oh, ja, denn dies drückt mein Selbstwertgefühl derzeit so etwas von auf den Boden.

Ich kann Flugzeuge fliegen, ich bin in meinem Beruf außerordentlich erfolgreich, ich bin ein guter Vater, ich bin kein langweiliger Mensch, ich sehe nicht schlecht aus, ich besitze Humor ...

... und fühle mich trotzdem wie ein Hund, der, obwohl er mit Füßen getreten wird, zum Herrchen zurücklaufen möchte.

Und ich möchte diese Widersprüchlichkeit auflösen, nämlich jene, überhaupt noch Sehnsucht zu empfinden, nachdem ich so lange hingehalten und verarscht wurde.

Und der Umstand, dass mir dies (noch) nicht gelingt, lässt mich wie ein Verlierer vorkommen.

Ich möchte aber wieder aufrecht durchs Leben gehen.

09.06.2022 08:56 • #112


T
Zitat von Pilot66:
Und eine solche emotionale Konstellation ist mit einem enormen Suchtpotential ausgestattet, da ich nie eine funktionierende und intakte Familie mein Eigen in diesem Leben nennen konnte.

Ich fürchte, das ist der Kernpunkt der ganzen Sache...
Und wie schon gesagt wurde, kannst du da leider nur bei dir selbst ansetzen.
Intakte Beziehung/Familie (zumindest das, was man landläufig darunter versteht, perfekt und immer nur ideal glücklich, gibt es nirgends!) geht anders...

Ich fürchte auch, dass es jetzt absolut sinn- und fruchtlos ist, den Mann deiner Ex-Affäre schlecht zu reden - mag er auch noch so farblos und hörig sein.
Es ändert nichts daran, wie DU behandelt worden bist und wie es zwischen EUCH gelaufen ist.

Oder an der Krebslüge - die ich persönlich als unterste Schublade von allem empfinde. Wer in solchen Dingen lügt ist mE pietätlos. Es gibt kaum schlimmeres als Krebs im Endstadium, und wer diesbezüglich lügt hat in meinen Augen mächtig einen an der Klatsche.

09.06.2022 08:58 • x 4 #113


P
Zitat von Hola15:
Pilot66, vllt. ist der Pragmatismus von Christian Hemschemeier (You Tube) ja eher hilfreich für dich.

Ja, jener Pragmatismus tut wirklich gut, weil er einen aufweckt und daran erinnert, wo man nicht rechtzeitig reagiert hat.

09.06.2022 08:58 • #114


T
Zitat von Pilot66:
... und fühle mich trotzdem wie ein Hund, der, obwohl er mit Füßen getreten wird, zum Herrchen zurücklaufen möchte.

Wie war das mit dem hörigen Mann deiner Ex-Affäre..?
Die Frau weiß offensichtlich welche Knöpfe sie drücken muss - und sicher gibt es auch auf deiner Seite Muster, die es begünstigen, dass du dich so hast behandeln lassen. Von Augenhöhe kann da nicht die Rede sein.

09.06.2022 09:00 • x 1 #115


P
Kennt Ihr eigentlich das Gleichnis mit dem Jungen und dem Hasen?




Ungewöhnlich sagte der Junge. Das Gras hat als Einziges den Sturm heil überstanden.

Manchmal sind die Sanften die Stärksten sagte der Hase.

09.06.2022 09:10 • #116


T
Zitat von Pilot66:
Manchmal sind die Sanften die Stärksten sagte der Hase.

....und fraß das Gras.

Wer ist in dieser Geschichte das Gras? Der Ehemann der Ex-Affäre, weil er seine lügende Frau, die ihn schon so viele Jahre springen lässt und öffentlich gedemütigt hat (wenn obendrein auch noch jeder von der Affäre wusste) so wacker erträgt..?

09.06.2022 09:15 • #117


Wirdschon
@Pilot66 , ich kann verstehen, dass du Antworten suchst, Entschuldigen
(auch wenn es eine Störung sein sollte) , denn die meisten denken, wenn man auf alles die Antwort weiß, kann man Abschließen.
Meiner Erfahrung nach schließt man ab, indem man auf sich selber schaut. Es ist egal, was sie gesagt hat, es ist egal, was ihr Mann tut, es ist egal, was die Mutter denkt.

Nicht egal ist, was das alles mit und aus DIR gemacht hat und warum du es hast geschehen lassen. Und nein, Liebe ist nicht die Antwort auf alles. Nach so einer frischen Trennung ist es schwer, sich auf sich zu konzentrieren. Früher oder später wirst du es tun müssen und dazu braucht es keine griechische Mythologie oder wenn schon, bleib eben bei Semele und versuche, Dich selber zu verstehen. Anderen kann man einfach weder ins Hirn noch und Herz sehen. Rumhirnenkarussel abstellen ist ordentlich schwer, sagt Dir die Rumhirnmeisterin nachdem sie daran fast draufgegangen ist ( ein wenig Drama, sorry) und versucht Dich wegzuschubsen, damit Du auf Dich schaust!

LG , Wirdschon

09.06.2022 09:19 • x 1 #118


P
@thegirlnextdoor

Bei Bindungsänstlern kann von Augenhöhe niemals die Rede sein, da sie die alleinigen Herrscher über Nähe und Distanz sind. Grundsätzlich!

Trotzdem habe ich stets versucht mich zu wehren und jener Alleinherrschaft einen regelmäßigen Riegel davor zu schieben.

Und bis vor ca. einem Viertel Jahr waren wir hinsichtlich Nähe und Distanz eigentlich auch immer kompromissfähig gewesen.

Das letzte Viertel Jahr dann nicht mehr. Sie wollte ihre zeitlichen Interessen durchsetzen, ich hatte aufbegehrt, es kam zu wiederholtem Streit.

Ich argumentierte langatmig sachlich, sie argumentierte eher kurzatmig emotional. Keiner wollte nachgeben, was dazu führte, dass für sie eine Entscheidungsfindung unausweichlich wurde.

Natürlich könnte man jetzt auch argumentieren, warum ich denn nicht bereit war, eine Entscheidung herbeizuführen?

Ganz einfach: weil ich mich für diese Person in der Vergangenheit einmal ganz bewusst entschieden hatte und verlässlich bin, weil wir auf beruflichem Parkett zusammen unglaublich leistungsstark waren (so etwas gibt es kein zweites Mal in Deutschland und hat nichts mit Karrieregeilheit zu tun, sondern mit Selbstaufwertung und Sicherheitsdenken), weil ich auch familiäre Verantwortung auch für drei Kinder trage, weil ich meinen Lebenstraum nicht verraten wollte, weil ich wollte, dass investierte Zeit und Mühe nicht umsonst waren und wohl auch, weil ich einfach so und zu naiv war, mich mit Besserungsgelöbnissen regelmäßig zufrieden zu geben und auch abspeisen zu lassen.

09.06.2022 09:23 • #119


Sentimentalo
Hallo @Pilot66,
sei froh, dass du sie los bist und sinne nicht auf Rache, sonst könnte dich das unter Umständen ruinieren!

Viele fragen hier, warum Affäre überhaupt so lange - 6 Jahre waren es wohl - gedauert hat. Üblicherweise neigen Menschen mit so einer instabilen Psyche - ob das nun Bindungsangst, BorderlinerIn oder bipolar genannt wird - dazu sich rascher und spontaner zu trennen. Die kommen aber alle wieder und das mit Vorwürfen an den Verlassenen im Gepäck.

Darauf solltest du dich einstellen und vor einer Neuauflage schützen! Dafür scheinst du mir zurzeit noch nicht gewappnet zu sein.

6 Jahre bei dir und 13 Jahre bei deinem Vorgänger waren wohl deshalb drin, weil die Rahmenbedingungen der Auswärtstätigkeit das begünstigten. Nähe und Distanz wie man sie gerade braucht. Da blieb auch noch Zeit für Gaul, Ehemann und Einhorn, erstaunlich

Du bist nicht zufällig Sportpilot?

Viel Glück!

09.06.2022 09:24 • x 2 #120


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