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Affäre mit Arbeitskollege trotz glücklicher Beziehung

Y
@juliet
Zitat:
ich finde die diskussion hier ziemlich einseitig, denn hier outet sich mal eine frau, dass sie im prinzip DASSELBE macht, was 10000-e männer, wohl auch gebundene, brave familienpapis, tagtäglich machen: s. ohne küssen, ohne gefühle, mal schnell nummern nebenbei.


Zitat:
ich würde definitiv nicht so weit gehen und ihr eine krankhafte neigung diagnostizieren, beileibe nicht! ich würde ihr keine therapie aufoktroyieren oder gar anraten, dass sie ihren partner verlassen muss.
das halte ich für extrem übergriffig und mir wird übel dabei, wieviele sich hier angesichts der doch recht sparsamen infos, die wir haben, als moralische metainstanz aufspielen.


die Frage ist ja, warum die TE das macht.
Zitat:
ich schaffe es für mich selber nicht, den wahren Grund herauszufinden
Du unterstellst ja auch implizit, dass es einfach aus Lust geschieht und sie nur mit der Moral hadert.
Aber ist dem wirklich so?
Ich kann es auch nicht wissen, hatte aber bisher in noch keinem einzigen Affairenthread außer diesem hier den Eindruck, dass da ganz andere Beweggründe eine Rolle spielen.
Und das wird auch bei dem einen oder anderen braven Familienvater, der ins Bor dell geht, der Fall sein.
Manchmal ist der Beweggrund weniger Säggs, sondern so etwas wie eine (unbewusste) Rebellion gegen ein falsches Leben, das dem Inneren nicht entspricht. Zu viele Zwänge, zu wenig Authentizität usw.

Zitat:
S. gesehen meinst du? Eigentlich nicht. Es ist einfach heiß, weil es verboten ist, er gibt mir nicht mehr Anerkennung oder sonst was als mein Verlobter. . . ., der S. ist gut. . ... Es sind wie 2 Welten. Oder vielleicht wie eine Option, die ich mir offen halte, ein Stück Freiheit, ich weiß es nicht...


Und wenn es dann so ist, dass es eigtl. nicht um Säggs geht, sondern um diese Freiheit, dann ist wohl keinem Menschen damit geholfen, ihm einfach nur sein schlechtes Gewissen (wg der Moral) auszureden. Dann würde es meines Erachtens eher Sinn machen, mal zu schauen, ob und wo sie sich selbst vielleicht verleugnet und verbiegt, so dass sie dann schon zwanghaft auf der säggsuellen Ebene ausbrechen.

Zumal sie ja drunter leidet.
Zitat:
habe ich die Sache ja mit dem Streit über etwas anderes beendet, wie gesagt haben wir ein halbes Jahr nichts miteinander geredet, weil ich dachte, so schaffe ich es besser. Aber das erschreckende war wirklich, dass ich JEDEN Tag mit dem Thema beschäftigt war innerlich.
Es war jeden Morgen komisch, ihn zu sehen. Und das wurde auch mit der Zeit nicht besser. Das belastet mich enorm.


Zitat:
Das war wirklich ein Versuch von mir, das alles endgültig zu beenden, aber es beschäftigt mich so sehr, ich werde noch verrückt. Ich dachte, die Zeit wird es schon richten, aber ich konnte gedanklich nicht zur Normalität übergehen und das einfach abhaken, das macht mich völlig fertig.


das liest sich für mich eben schon etwas zwanghaft, zumal die TE nichtmal ein wenig in ihren Affairenmann verliebt ist.
Woher also fast schon diese Besessenheit? Oder eine Su cht. Ich stelle es mir extrem belastend vor 4 Jahre lang völlig eingenommen von dieser Thematik zu sein. Das ist für mich alles andere als Freiheit, selbst wenn man auf Moral nichts geben würde.

Zitat:
aber das (ernsthafte) Beenden der Affäre war schon ein großer Schritt für mich und ich bin ein bisschen stolz, wie gut ich das durchhalte (auch wenn es erst so kurz ist, trotzdem länger als ich es sonst immer geschafft habe, vor allem weil es schon wieder diverse Gelegenheiten gab und mein Kollege das wohl noch nicht ganz so ernst nimmt)

und dass es nach 24 Stunden (oder 48?) sooo krass ist, erweckt bei mir eben mehr den Eindruck einer Su cht, als einer Leidenschaft. Und das nicht im Wirbel der Anfangszeit, sondern nach 4 Jahren! Da scheint ja das ganze Leben von dieser Thematik beherrscht zu sein und das empfinde ich eben auch in einer ganz normalen Beziehung als nicht gesund.
Zitat:
Oder vielleicht wie eine Option, die ich mir offen halte, ein Stück Freiheit, ich weiß es nicht...

was ist das denn bitte für eine Freiheit?!

Zitat:
Das, um was es geht, ist eigentlich das drumrum, nicht die S. Befriedigung an sich, sondern die Blicke, das schreiben, das zufällige berühren...


Zitat:
Dann wird er bestimmt bei der nächsten Betriebsfeier o.ä. die Gelegenheit für Annäherungsversuche nutzen, ich muss zugeben, dass das auch immer bisschen Teil des Spiels war wir dürfen ja eigentlich nicht, aber es ist nunmal soo gut.


ich kann mir gut vorstellen, dass der Sog zwischen den beiden sofort zerplatzen würde, wäre all das nicht etwas ganz verbotenes unmoralisches. Dass es also nicht um die körperliche Lust an sich geht. Und da macht es doch mehr Sinn, mal zu schauen, dass man vielleicht eher im Alltag weniger das Gebotene macht, damit das Verbotene nicht so sehr lockt.
Auf mich wirkt das nicht selbstbestimmt, sondern ein bisschen wie ein Jugendlicher, der erzspießige Eltern hat und dann auf Punk macht, um dagegen zu halten.
Das Eigene ist das aber noch nicht, sondern nur ein Dagegen.

In anderen Affairenthreads kann mMn sehr oft genau heraus lesen, dass es wirklich um die Lust oder um die Gefühle für den Affairenpartner geht. Hier habe ich einen anderen Eindruck. Unterstelle es aber nicht der TE, es ist eine Vermutung.

Es gibt einerseits psychische Symptome, die verdrängte säggsuelle Ursachen haben, aber es gibt genau so säggsuelle Symptome, die nicht-säggsuelle Ursachen haben.
Und das heißt doch gewiss nicht immer gleich, dass jemand psychisch krank ist! Es kann aber bedeuten, dass da eben ein Thema auf der Seele brennt.

@whynot60

ich nenne es mal -Antimoralische Prinzipien (weil mir nichts besseres einfällt) können genau so in die Irre führen, wie moralische Prinzipien. Denn es ist gewiss nicht immer einfach nur die Lust, die zum Fremdgehen verführt (selbstverständlich kommt das aber oft vor!). Manchmal ist es Angst vor dem sich einlassen, manchmal eine Rebellion gegen ein falsches Leben uvm.
Dann macht es doch überhaupt keinen Sinn für die Betroffenen, einfach nur die Moral zu hinterfragen. Das tut man ja auch nicht, wenn jemand bsw Al koholabhängig ist. Da könnte man auch erstmal hinterfragen, ob eine S ucht, ein Leben im Dauerrausch tatsächlich das schlechteste ist. Die Frage ist zwar durchaus berechtigt weil sich genau so fragen ließe, ob ein Leben in Dauervernunft und Selbstbeherrschung nicht auch krankhafte Züge annehmen kann, Orientierungspunkt sollte aber doch immer das Befinden des einzelnen Betroffenen sein.

20.02.2020 13:55 • x 5 #346


R
@unbel Leberwurs.
Dankeschön für deine Ausführungen. Sehr schlüssig. Ich denke auch, dass man Affären differenziert sehen muss. Und diese hier hat leider (sehr wahrscheinlich) in der Hinsicht schlechte Karten. Auch wie du schon schriebst, weil die klassichen Gründe fehlen und die beiden immer noch zusammenarbeiten.

Ich könnte so eine Affäre niemals verzeihen. Das bin ich mir sehr sicher. Ich würde das nicht packen. Wahrscheinlich würde ich es versuchen, aber es würde mir den Boden unter den Füßen wegreißen. Ich habe es in meinen Beziehungen auch immer so gehandhabt, dass ich darüber auch gesprochen habe. Ons okay, aber ich will es nicht wissen. Affäre nein, das führt dann zur Trennung.

20.02.2020 13:59 • x 1 #347


A


Affäre mit Arbeitskollege trotz glücklicher Beziehung

x 3


unbel-Leberwurst
Zitat von Rana:
@unbel Leberwurs.
Dankeschön für deine Ausführungen. Sehr schlüssig. Ich denke auch, dass man Affären differenziert sehen muss. Und diese hier hat leider (sehr wahrscheinlich) in der Hinsicht schlechte Karten. Auch wie du schon schriebst, weil die klassichen Gründe fehlen und die beiden immer noch zusammenarbeiten.


Eins habe ich noch vergessen, was die TE im Erstbeitrag schrieb:
Deshalb verstehe ich auch nicht, wie ich in die folgende Situation geraten konnte: Ich habe seit 4 Jahren eine Affäre mit meinem Arbeitskollegen.

Ich habe hier ja geschrieben, was ich für den Affärengrund halte.
Solange sie mir aber erzählen würde, dass sie nicht weiss, wieso sie über einen derartig langen Zeitraum fremdging, würde ich sie erstmal der Tür verweisen, um darüber nachzudenken, bis sie mir einen Grund nennen kann.
Auch wenn mir der Grund weh tun würde. Aber der Schmerz wäre ohnehin schon extrem und die Wahrheit wäre da besser als ein ich verstehe mich da selber nicht.
Sie hat Mist gebaut. Dann soll sie nun aber auch ehrlich zu sich selbst sein. Denn das ist extrem wichtig für die Aufarbeitung.

20.02.2020 14:10 • x 2 #348


Y
oder anders gefragt und mal angenommen, es wäre keine Affaire, sondern eine normale Beziehung: findet ihr es normal und gesund, 4 Jahre lang so besessen in diesem Thema zu leben, täglich damit zu ringen und täglich wie besessen rumzufummeln?
Ich stelle mir das wie eine schreckliche S ucht vor. Für mich ist eine schöne leidenschaftliche Beziehung etwas anderes.
Wenn man nur einigermaßen mit sich im Einklang ist und ein erfülltes Leben hat, gibt man doch nicht 4 Jahre zentral für so einen Kampf dahin.

20.02.2020 14:12 • x 4 #349


R
Zitat von unbel Leberwurst:
Solange sie mir aber erzählen würde, dass sie nicht weiss, wieso sie über einen derartig langen Zeitraum fremdging, würde ich sie erstmal der Tür verweisen, um darüber nachzudenken, bis sie mir einen Grund nennen kann.

Ja das stimmt ohne eigene Einsicht in die tiefen Gründe und Motivation ist weder ein Verzeihen, Aufarbeitung und Fortführen der Beziehung möglich.

Was mich als Betrogener auch völlig abstoßen würde ist, wenn sie nie etwas zu ihm gesagt hat. Zum Beispiel ein beiderseitiges Öffnen der Beziehung vorgeschlagen oder dass mehr frischer Wind ins Säxleben kommt.

Denn dann kommt die Beichte sowas von aus der Kalten. Oh man...

20.02.2020 14:18 • x 2 #350


paulaner
Zitat von Holzer60:
Also ich persönlich, ich hätte gerne auf gewisse Informationen verzichten können (!). Verschiedene Experten raten ja ebenfalls davon ab, aber das muss und kann letztendlich nur jeder für sich selbst entscheiden.

Ja, aber derjenige, der (ungefragt) eine Beichte hört, kann ja nicht (mehr) entscheiden, dass er es lieber nicht gehört hätte.
Diese Entscheidung, wie alle davor, liegt also (wieder mal) alleine beim Betrüger.

20.02.2020 14:19 • x 2 #351


R
Zitat von paulaner:
Ja, aber derjenige, der (ungefragt) eine Beichte hört, kann ja nicht (mehr) entscheiden

Genau DAS ist für mich auch ein sehr zentraler Punkt.

Sie muss das entscheiden und wenn sie ihn wirklich liebt, hält sie meiner Meinung nach den Mund. Wenn man wirklich liebt, dann will man nicht verletzen. UND beendet natürlich trotzdem ihre Affäre und sucht parallel meiner Meinung nach auch mit therapeutischer Unterstützung nach den Gründen ihres Handelns. 4 Jahre ist vorsätzlich und nicht mal eben passiert.

20.02.2020 14:24 • x 1 #352


unbel-Leberwurst
Zitat von paulaner:
Ja, aber derjenige, der (ungefragt) eine Beichte hört, kann ja nicht (mehr) entscheiden, dass er es lieber nicht gehört hätte.
Diese Entscheidung, wie alle davor, liegt also (wieder mal) alleine beim Betrüger.


Ich denke, damit sind Detailinformationen gemeint, nicht die grundlegende Beichte daselbst.
Der Freund muss nicht wissen, ob der Kollege einen grösseren Lurchi hat, schneller oder später kommt, wieviele Finger wo und wie lange waren oder wie göttlich seine Zunge schlabbern kann.
Das sind die verzichtbaren Informationen...

20.02.2020 14:26 • x 1 #353


unbel-Leberwurst
Zitat von Rana:
Wenn man wirklich liebt, dann ...


Oh bitte. Auf diesen Spruch bin ich allergisch.

So was kann man immer beliebig umkehren.
Beispiel gefällig?
Wenn er sie wirklich liebt, dann kann er ihr das auch verzeihen.

20.02.2020 14:29 • x 2 #354


Z
Zitat von unbel Leberwurst:

Oh bitte. Auf diesen Spruch bin ich allergisch.

So was kann man immer beliebig umkehren.
Beispiel gefällig?
Wenn er sie wirklich liebt, dann kann er ihr das auch verzeihen.


Oder: wenn er wirklich liebt, dann hätte er ihre innere Zerrissenheit gespürt

20.02.2020 14:33 • x 2 #355


R
Okay, okay ihr habt ja recht.

Zitat von Zugaste:
Oder: wenn er wirklich liebt, dann hätte er ihre innere Zerrissenheit gespürt

Und das will mir aber auch wirklich nicht so recht in den Kopf. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass zwischen zwei Menschen eine innige Verbundenheit existiert und trotzdem so ein Parallelleben stattfindet. Aber vielleicht bin ich auch einfach nur einen Happen naiv.

20.02.2020 14:36 • #356


unbel-Leberwurst
Zitat von Rana:
Und das will mir aber auch wirklich nicht so recht in den Kopf. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass zwischen zwei Menschen eine innige Verbundenheit existiert und trotzdem so ein Parallelleben stattfindet. Aber vielleicht bin ich auch einfach nur einen Happen naiv.


Ich bin ja grundsätzlich jemand, der Liebe und 6 gut trennen kann. Das wäre die eine Möglichkeit.

Die andere Möglichkeit ist die, dass man auch zu mehreren Personen gleichzeitig eine innige Verbundenheit (oder auch Leibe) empfinden kann. Das wird ja gerne von den Hardcoremonogamisten abgestritten, dass so was geht.

20.02.2020 14:45 • x 1 #357


R
Zitat von unbel Leberwurst:
Ich bin ja grundsätzlich jemand, der Liebe und 6 gut trennen kann. Das wäre die eine Möglichkeit.

Die andere Möglichkeit ist die, dass man auch zu mehreren Personen gleichzeitig eine innige Verbundenheit (oder auch Leibe) empfinden kann. Das wird ja gerne von den Hardcoremonogamisten abgestritten, dass so was geht.

Okay, das mag sein, aber selbst wenn wir das Emotionale mal rausnehmen.

Man kann dann doch zu Hause auch nicht frei von der Leber weg erzählen. Man muss sich doch jedes Wort überlegen. (War toll heute auf der Arbeit, habe mit Sabine am Projekt gearbeitet, zum Mittag gab es Eintopf und dann habe ich mit xyz in der Besenkammer... ups)
Oder nach der Arbeit erst einmal zur Dusche zu rennen, weil man nach einem anderen Mann riecht. Schon auch auffällig, wenn man nicht gerade Bauarbeiter ist.
Und wenn sie im Homeoffice auch was miteinander hatten, wie sie schreibt, erstmal die Betten, die Waschmaschine oder das Bügelbrett richten. Auch den Anderen immer ganz genau fragen, wann er nach Hause kommt, damit xyz nicht nack.ig in den Kleiderschrank muss.
Handy ständig unter Kontrolle haben....
Sind doch alles so Sachen....

20.02.2020 14:52 • x 5 #358


Heffalump
Zitat von unbel Leberwurst:
Der Freund muss nicht wissen, ob der Kollege einen grösseren Lurchi hat, schneller oder später kommt, wieviele Finger wo und wie lange waren oder wie göttlich seine Zunge schlabbern kann.
Das sind die verzichtbaren Informationen..

Dabei sind das doch die wichtigsten Infos überhaupt, da ja sonst keine Gründe für die Affäre sprechen

20.02.2020 15:18 • #359


paulaner
Zitat von Rana:
Man kann dann doch zu Hause auch nicht frei von der Leber weg erzählen.

Ja, das ist nun mal die Crux. Auch wenn man es beendet und es nicht beichtet.
Das ist doch das, was ich immer meine, wenn ich sage, dass die Beziehung dann doch nie mehr richtig innig werden kann.
Ständig muss man aufpassen. Man darf sich nie verplappern. Man muss immer Angst haben, dass es evtl. doch noch rauskommt.
Es steht immer zwischen den beiden. Einer weiß etwas (und erinnert sich), und der andere darf nie auch nur ein Fitzelchen davon wissen.
Für mich (wenn ich der Betrüger wäre) ginge das nicht. Das hat mit einer gesunden Beziehung nicht das Geringste zu tun.

20.02.2020 15:19 • x 3 #360


A


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