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Affäre meines Mannes nach über 35 Jahren Ehe

Gretel
Liebe Shemni,
hast Du wirklich mit niemandem von den Leuten im Dorf gesprochen?
Ist da nicht eine Freundin?

Und das mit Deinen Kindern...das muß schlimm sein für Dich.

Ich würde einige von den Dorfleuten einzeln ansprechen und fragen, warum sie sich Dir gegenüber so illoyal verhielten.

Und nochmal. Wieso akzepzieren die das Verhalten dieser Person, die Affären mit den Ehemännern pflegt? Sprich das doch bitte an!

Denn es wäre gut, wenn Du aus der gelähmten passiven Rolle kommen könntest, Stück für Stück...
Und

30.06.2018 21:49 • x 1 #16


K
Eine Freundin von mir war mit einem Mann zusammen, der ihr gleich beim ersten Date seine vermeintliche Schwester vorstellte. Nach einer Weile sagte sie mir, sie würde glauben, diese Frau wäre nicht seine Schwester sondern seine Ehefrau. Ich hielt sie für sehr fantasievoll, denn die drei hatten oft etwas zusammen unternommen.

Wir bekamen dann heraus, dass meine Freundin mit ihrer Vermutung Recht hatte. Ich fragte mich immer, was so toll an so einem Mann sein kann, dass diese Frau/seine Ehefrau derartige Demütigungen über sich ergehen lässt. Oder eben: was stimmt nicht mit dieser Frau, dass sie sich das gefallen lässt.

Ganz ehrlich: in Deinem Fall frage ich mich das auch. Denn ich lese da gar nichts Liebesvolles. Dass er auch liebevoll sein kann, macht doch nicht wett, wie er sich den Rest der Zeit benimmt.

35 Jahre sind eine lange Zeit. Dass Du da nicht so ohne weiteres umdenken und an ein anderes unabhängiges Leben denken kannst, ist klar. Aber nach und nach ist das vielleicht möglich, wenn Dein Mann keinerlei Bereitschaft zeigt, sich wirklich um Eure Ehe, um Dich zu bemühen.

Wie gemein es ist, Dich in der Klinik an Deiner (in diesem Fall berechtigten) Eifersucht arbeiten zu lassen, nach vorne das Unschuldslamm zu geben und hinten herum weiter fremd zu gehen.

Ich bitte Dich, das kann man doch nicht dulden und in so einer Beziehung verbleiben. Wie kann es denn angehen, dass für so einen Menschen nicht jedes Gefühl erlischt?

Dein Mann ist viel kleiner als Du. Allein, dass er Dein Bemühen um das Laufen nicht versteht und sich nicht mit Dir über Deine Erfolge freuen kann, ist armselig. Von allem anderen mal ganz zu schweigen.

Macht das Laufen Dir inzwischen Spaß? Falls nicht, such Dir etwas, was Dir Spaß macht.

Nee, ich verstehe es wirklich nicht. Mein Partner würde sich maximal dreimal mir gegenüber illoyal verhalten und andere einbeziehen. Wenn er das nach dem 1. und 2. Gespräch nicht sein lässt, bin ich weg.

Partnerschaft bedeutet doch, im Schulterschluss durch das Leben zu gehen und nicht, die Partnerin öffentlich zu demütigen.

Bitte überdenke das alles noch einmal. Du bist vermutlich nicht viel älter als ich und arbeitest offenbar. Als Frau kann man heute auch sehr gut allein leben, ohne einen Nörgelpott zuhause, der einen noch dazu verhohnepiepelt.

30.06.2018 22:19 • x 13 #17


A


Affäre meines Mannes nach über 35 Jahren Ehe

x 3


Kontra
Ich möchte @KBR voll zustimmen und noch ergänzen: ohne diesen Mann und diese Freunde bist du weit weniger verlassen und einsam, als mit ihnen.

30.06.2018 22:30 • x 7 #18


Ayaka
eine wirklich furchtbare Geschichte - eine ganz liebe Umarmung und ein bisschen Kraft schick ich dir

ich finde die Idee das noch mal - mit den neuen Informationen - mit deiner Therapeutin zu besprechen wirklich gut. Vielleicht hat sie neue Ansatzpunkte.

meinst du nicht, dass ein Neustart Woanders für dich besser wäre - wenn dein Mann nicht mitkommt eben ohne ihn - du kannst doch dort nicht mehr wirklich von all dem los lassen. irgendwohin wo es schön ist, wo du sicher auch neue leute kennenlernst.

die arbeit kann doch keine ausrede sein - sobald man 2 dörfer weiter zieht hat man ganz andere leute um sich und da pendelts sich noch locker hin und her...

bitte überleg dir gut ob dir das alles so gut tut oder ob du nicht allein woanders mit einem neuanfang besser dran wärst - am anfang ist es etwas schwierig ganz allein auf sich gestellt zu sein - aber wenn du das gemeistert hast könnte es dir viel viel besser gehen - du kannst sogar wieder richtig glücklich mit dir selbst sein

30.06.2018 22:52 • x 3 #19


Gretel
Zitat von KBR:
Ich fragte mich immer, was so toll an so einem Mann sein kann, dass diese Frau/seine Ehefrau derartige Demütigungen über sich ergehen lässt. Oder eben: was stimmt nicht mit dieser Frau, dass sie sich das gefallen lässt.

Ganz ehrlich: in Deinem Fall frage ich mich das auch.

Ich bitte Dich, das kann man doch nicht dulden und in so einer Beziehung verbleiben. Wie kann es denn angehen, dass für so einen Menschen nicht jedes Gefühl erlischt?

Dein Mann ist viel kleiner als Du. Allein, dass er Dein Bemühen um das Laufen nicht versteht und sich nicht mit Dir über Deine Erfolge freuen kann, ist armselig. Von allem anderen mal ganz zu schweigen.

Macht das Laufen Dir inzwischen Spaß? Falls nicht, such Dir etwas, was Dir Spaß macht.

Nee, ich verstehe es wirklich nicht. Mein Partner würde sich maximal dreimal mir gegenüber illoyal verhalten und andere einbeziehen. Wenn er das nach dem 1. und 2. Gespräch nicht sein lässt, bin ich weg.

Partnerschaft bedeutet doch, im Schulterschluss durch das Leben zu gehen und nicht, die Partnerin öffentlich zu demütigen.

Bitte überdenke das alles noch einmal. Du bist vermutlich nicht viel älter als ich und arbeitest offenbar. Als Frau kann man heute auch sehr gut allein leben, ohne einen Nörgelpott zuhause, der einen noch dazu verhohnepiepelt.


Alles schön und richtig,
nur handelt es sich hier um einen Menschen, der nicht nur wegen Depression in der Klinik war, sondern auch eine PTBS hat. Sie schrieb ja, dass sie eine Traumatherapeutin bekommt.

Da ist es noch viel schwieriger, sich zu trrennen und ein neues Leben zu beginnen.........

30.06.2018 23:11 • x 1 #20


A
Zitat von Shenmi:
Es kam auch keine richtige Entschuldigung, so eine von Herzen gemeinte, er meint halt, ich bin da auch nicht dran unschuldig, was ja auch stimmt, aber er hätte mit mir vor der Affäre REDEN können.

. , ich bin sehr enttäuscht, nicht nur von meinem Mann, auch von meinen Kindern etwas (die sagen aber, er hätte sie unter Druck gesetzt, nichts zu erzählen und ich glaube ihnen das auch und verzeihe es ihnen) und bin sprachlos, in welch einen Gewissenskonflikt er sie damit auch gebracht hat. Aber trotzdem bleibt, dass sie mich auch ein Jahr lang angelogen haben, bis es mein Sohn nicht mehr konnte.
Ich bin sehr sehr enttäuscht von den Leuten im Dorf, den Bekannten, den Leuten vom Stammtisch. Es ist für mich sehr schwer, Ihnen gegenüber zu treten. Ich fühle mich einfach verarscht und verraten und verkauft.

Es tut mir leid, was du gerade mitmachst und das Verhalten deines Mannes finde ich einfach würde- und respektlos, dann auch noch eure Kinder in einen Gewissenskonflikt zu stürzen und sie zu seinen Komplizen zu machen zeigt seinen schäbigen Charakter.
Wahrscheinlich haben die Kinder zusätzlich auch wegen deiner psychischen Erkrankung noch zusätzlich nichts sagen können weil sie dich schützen wollten, sie haben es aber immer versucht wie du schreibst, nur du wolltest es nicht wahrhaben, deshalb darfst du ihnen nichts nachtragen, sie haben schon genug unter den Heimlichkeiten ihres Vaters gelitten.

Den Dorfbewohnern geht es überwiegend wahrscheinlich ähnlich, wer will schon einer an Depressionen erkrankten Frau stecken, dass ihr Mann eine Geliebte hat ?
Vielleicht schauen sie auch mitfühlend ?
Es ist auch nicht ihre Angelegenheit es dir zu sagen, sondern die deines Mannes es dir so behutsam wie möglich beizubringen. Für ihn war es wahrscheinlich auch nicht immer leicht deine Erkrankung auszuhalten und damit umzugehen, dennoch finde ich das, was er sich geleistet und herausgenommen hat unverzeihlich, und hoffe für dich, dass der 6, der jetzt wieder bei euch stattfindet auch wirklich von dir gewollt ist , anders herum traumatisierst du dich selbst damit.

Gehe es langsam an, überstütze nichts, lasse dir alle Zeit der Welt die du brauchst um herauszufinden was für dich gut und richtig ist, dein Mann ist jetzt dran dir zu zeigen ob er dein Vertrauen noch wert ist.

Du wirst Gelegenheit haben mit deiner Traumatherapeutin herauszuarbeiten ob du diesen Mann überhaupt noch an deiner Seite haben willst.

Viel Kraft und alles Gute !

30.06.2018 23:24 • x 3 #21


S
Ich danke Euch allen von Herzen für Eure Gedanken und lieben Worte.
Ich muss über alles noch viel nachdenken.
Eben zum Beispiel bin ich aufgewacht und mein Mann saß noch vor dem Computer. Als ich dazu kam und fragte, ob er nicht schlafen könne, schloss er ganz hastig das Bild. Es war eine Frau mit roten Haaren darauf zu sehen gewesen. Auf meine Frage, wer das wäre, sagte er, daß wäre nur ein Bild, was im Hintergrund aufgegangen wäre. Ich solle nicht so misstrauisch sein immer. Er hätte einen Fehler gemacht aber er liebe mich.
Dann sagt er schlaf gut und geht ins Bett. Und ich stehe jetzt da und glaube ihm nicht. Wenn das nur ein Hintergrund Bild ist, was zufällig auf geht, warum schließt er das dann so schnell? Ich glaube ihm nicht. Ich bin einfach so traurig.
Ich werde aber jetzt erstmal versuchen zu schlafen.
Warum die Leute im Dorf nichts zu mir sagten, ist vermutlich die Gründe, die Ihr gesagt habt. Weil sie wissen, daß ich Depressionen habe. Und vermutlich nicht wußten, wie sie es sagen sollten. Meine Lauffreundin läuft zum Beispiel nicht mehr mit mir, seit sie weiß, daß ich es weiß. Sie sagte, als ich sie gefragt habe, warum sie mir nichts sagte, sie hätte es meinem Mann versprochen. Es täte ihr leid. Es ist alles ein einziger Alptraum und ich weiß nicht weiter im Moment. Es ist, als wäre mein Mann ein völlig Fremder. Ich kenne ihn nicht.

30.06.2018 23:45 • x 2 #22


A
Unfassbar was dein Mann sich rausnimmt, damit nimmt er dir auch das Vertrauen in die Menschen deiner Umgebung und wie du leider selbst feststellst, deinem Mann ist nicht zu trauen, er nutzt jede sich ergebende Gelegenheit um sich weiterumzuschauen.

Er scheut auch vor nichts zurück, holt alle, die es zulassen, mit in sein Boot und macht sie damit zu Mitwisser und Verbündeten, das ist ne ganz miese Nummer und das mit Hinblick auf deine Erkrankung ist schlimm, schlimmer geht nimmer .... ein völlig rücksichtsloses und gewissenloses Ego, null Empathie und Mitgefühl.

Schaue jetzt nur auf dich und deine Kinder, versuche etwas Abstand zu bekommen und wenn möglich schaue mal aus einer anderen Position auf eure Ehe, was würdest du da sehen ?

01.07.2018 00:06 • x 2 #23


E
Liebe Shenmi, auch von mir mein herzliches Mitgefühl, auch für deine Krankheit.

Ich erkenne mich in deiner Geschichte aus zwei Perspektiven wieder. Mein erster Mann litt, wie ich heute durch die gleiche Erkrankung eines meiner Kinder weiß, am Borderline-Syndrom. Und mein zweiter Mann hatte letztes Jahr eine Affaire. Es war zwar nicht so kraß, aber viele Verhaltensweisen waren ähnlich.

Wie immer in diesem Forum fallen alle über den Fremdgänger her. Ich denke, das liegt daran, weil viele ähnliches und eine anschließende Trennung hinter sich haben, die sie so zu verarbeiten suchen. Wer wie ich, zu einem guten Ende kam, verläßt das Forum wieder. Ich bin gerade nur hier, weil mein Thread nach ein paar Monaten wieder Kommentare erhielt.

Erst einmal ist es sehr, sehr schwer mit einem psychisch erkrankten Partner zu leben. Man fühlt sich oft einsam und ungeliebt.Ich finde, er sollte erst einmal Lob und Anerkennung dafür bekommen das er zu dir hält und dich weiter liebt.

Mein zweiter Mann begann die Affaire nachdem, wir meine Eltern bei mir aufnahmen, weil mein Vater im Sterben lag. Er starb einige Zeit später, meine Mutter brach sich kurz danach den Oberschenkelhals und war monateleng in KLiniken, zwei meiner Kinder wurden zum ersten Mal Eltern und eines landete stationär in der Psychiatrie. Mein Mann unterstützte mich in allem vorbildlich. Aber kannst du dir vorstellen, wieviel Aufmerksamkeit und Zuwendung er bekam? Ich denke ja. Und nun denke mal an dich. Warst du überhaupt in der Lage, dich um ihn zu kümmern? Ich vermute, oft nicht.

Nun hat er sich woanders die Liebe und Anerkennung gesucht, fühlt sich vermutlich besser und wieder wie ein ganzer Mann und ist trotzdem zurückgekommen. Das ist ein Riesenkompliment für dich! Bekommt er wieder eine Erek? Das wäre ein Beweis, daß meine Vermutung stimmt und im Grunde hast du dann auch von der Affaire profitiert. Und ich kann dir sagen, daß diese Gedanken, wie es mit ihr war etc. mit der Zeit verblassen. Auch das Mißtrauen, wenn er sich von seiner Seite Mühe gibt, sich vertrauenswürdig zu verhalten.

Jetzt stellt sich für dich die Frage ob du mit der öffentlichen Schmach leben kannst und willst.Ich würde niemandem vorwerfen daß er nichts gesagt hat. Oft sind Affairen schnell vorbei und es werden nicht unnötige Dramen erzeugt. Zumal sicher auch jeder wußte, daß du seelisch nicht stabil bist. Die Entscheidung kann dir niemand abnehmen. Ich hatte mich entschieden zu meinem Mann zu stehen und jedem zu sagen, daß ich ihm dankbar bin, daß er in einer schwierigen Zeit zu mir stand und Liebe vor allem verzeihen und verstehen heißt. Mein Mann liebt mich dafür heute umso mehr. Und wenn man so klar ist, verstummen die anderen schnell.

Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft für die richtigen Entscheidungen!

01.07.2018 08:38 • x 1 #24


Herzschmerz100
Hallo @Shenmi
Tut mir sehr leid wie gekränkt, verarscht und gedemütigt wurdest. Hat ein paar Parallelen zu meiner Geschichte .
Ob man dann noch mit dieser Lüge weiter leben kann ? Sicher schwer und ne Menge Arbeit .
Ich habe mich getrennt und je länger ich Abstand habe, je klarer sehe ich die ganze lange Zeit der Affäre und die Lügen die damit verbundenen waren.
Mein Mann hat auch nur an seine Vorteile gedacht ,mich irgendwie gar nicht mehr gesehen. Lass dir Zeit das ganze zu reflektieren . Vielleicht nimmst du dir auch eine Auszeit um runterzukommen.

01.07.2018 08:51 • x 3 #25


P
Liebe @Shenmi

deine Beispiele sollten dir eines auf jeden Fall selber zeigen:

DU kannst deiner Wahrnehmung und deinen Eindrücken trauen.

Du bist viel gesünder, als du denkst. Wenn man immerzu verdrehte Erklärungen vom Partner erhält für die Vertuschung des eigenen Tuns, und du möchtest nur das Gute sehen und Glauben, dann resultiert das in einem Konflikt in dir drinnen. Denn deine Wahrnehmung sagt etwas anderes als dein Mann. Da du ihn liebst und ihm vertrauen willst, kannst ja nur du mit deiner Wahrnehmung falsch liegen. Und wenn du mit deiner Wahrnehmung falsch liegst, liegst du wohl auch mit deinem Tun falsch. Denn was immer du tust, irgendwie scheint das nicht zu reichen für deinen Mann.

Wie ich schon vorher meinte, aus dieser Perspektive ist es für mich nicht verwunderlich, wenn du in Depressionen geraten bist. Denn du setzt dich selber unter einen wahnsinnigen Druck (Pressure) nur ja alles richtig zu machen, damit dein Mann auch so ist, wie er sein kann - lieb und gut zu dir.
Das ist er aber dann, wann und wenn er will und nicht, wenn du dachtest etwas richtig gemacht zu haben.

Dies sind meine Gedanken, die zu deinen Beschreibungen aufkommen. Nur eine ergänzende Idee für dich.

Von daher finde ich, solltest du an deiner Wahrnehmung und an der Stärkung deines Selbstbewußtseins arbeiten. Was sich daraus dann entwickelt, ist ein weiterer Schritt.
Und schreibe gerne weiter hier im Forum, wenn es dir hilft, für dich klarer zu werden und dich weiter zu stärken. Hier sind einige, die wissen, wie deine Situation ist und dich gut verstehen können. Wie es bei dir dann weiter gehen wird, ist deine Entscheidung, aber wohl erst, wenn du selber klarer siehst und stärker geworden bist. Gib dir die Zeit, die du brauchst. Was sich über längere Zeit entwickelt hat, ist nicht in wenigen Tagen geklärt.
Alles Liebe dir

01.07.2018 09:49 • x 3 #26


Gretel
Zitat von Ehefrau:
Und mein zweiter Mann hatte letztes Jahr eine Affaire. Es war zwar nicht so kraß, aber viele Verhaltensweisen waren ähnlich.

Wie immer in diesem Forum fallen alle über den Fremdgänger her. Ich denke, das liegt daran, weil viele ähnliches und eine anschließende Trennung hinter sich haben, die sie so zu verarbeiten suchen. Wer wie ich, zu einem guten Ende kam, verläßt das Forum wieder. Ich bin gerade nur hier, weil mein Thread nach ein paar Monaten wieder Kommentare erhielt.

Erst einmal ist es sehr, sehr schwer mit einem psychisch erkrankten Partner zu leben. Man fühlt sich oft einsam und ungeliebt.Ich finde, er sollte erst einmal Lob und Anerkennung dafür bekommen das er zu dir hält und dich weiter liebt.

Mein zweiter Mann begann die Affaire nachdem, wir meine Eltern bei mir aufnahmen, weil mein Vater im Sterben lag. Er starb einige Zeit später, meine Mutter brach sich kurz danach den Oberschenkelhals und war monateleng in KLiniken, zwei meiner Kinder wurden zum ersten Mal Eltern und eines landete stationär in der Psychiatrie. Mein Mann unterstützte mich in allem vorbildlich. Aber kannst du dir vorstellen, wieviel Aufmerksamkeit und Zuwendung er bekam? Ich denke ja. Und nun denke mal an dich. Warst du überhaupt in der Lage, dich um ihn zu kümmern? Ich vermute, oft nicht.

Nun hat er sich woanders die Liebe und Anerkennung gesucht, fühlt sich vermutlich besser und wieder wie ein ganzer Mann und ist trotzdem zurückgekommen. Das ist ein Riesenkompliment für dich! Bekommt er wieder eine Erek? Das wäre ein Beweis, daß meine Vermutung stimmt und im Grunde hast du dann auch von der Affaire profitiert. Und ich kann dir sagen, daß diese Gedanken, wie es mit ihr war etc. mit der Zeit verblassen. Auch das Mißtrauen, wenn er sich von seiner Seite Mühe gibt, sich vertrauenswürdig zu verhalten.

Jetzt stellt sich für dich die Frage ob du mit der öffentlichen Schmach leben kannst und willst.Ich würde niemandem vorwerfen daß er nichts gesagt hat. Oft sind Affairen schnell vorbei und es werden nicht unnötige Dramen erzeugt. Zumal sicher auch jeder wußte, daß du seelisch nicht stabil bist. Die Entscheidung kann dir niemand abnehmen. Ich hatte mich entschieden zu meinem Mann zu stehen und jedem zu sagen, daß ich ihm dankbar bin, daß er in einer schwierigen Zeit zu mir stand und Liebe vor allem verzeihen und verstehen heißt. Mein Mann liebt mich dafür heute umso mehr. Und wenn man so klar ist, verstummen die anderen schnell.



Sag mal, was hast DU denn für eine absurd subjektivistische Brille auf? Ich frage mich ernsthaft, ob Du damit überhaupt Buchstaben erfassen kannst - jedenfalls scheinst Du ihre Texte nicht gelesen zu haben.

Deinen eigenen Thread hatte ich übrigens mit Interesse verfolgt, und finde Deine Herangehensweise in DEINEM Falle interessant und bedenkenswert, auch mag ich die Distanz. Dass Du Dir da a bisserl selbstschutzmäßig was vormachst, tut nichts zur Sache, der Zweck heiligt die unbewußten Mittel.
Ich selber bin hier nicht gerade dafür bekannt, über böse manipulative sündige Fremdgeher herzufallen, das Gegenteil ist der Fall, und WENN man überhaupt diese Begriffe anwendet, so bin ich die sog. Betrügerin, Warmwechslerin und gefühlsambivalente Madam. - Das nur dazu.

Und jetzt empfehle ich, mal die Brille abzunehmen und ihre Texte noch einmal langsam zu LESEN, ohne dass Du Deine eigene Story überstülpst. -
Das schaffst Du!

01.07.2018 10:43 • x 2 #27


S
Danke für Eure Antworten und Gedanken, es hilft mir enorm weiter, wirklich!
Das mit gestern Nacht habe ich heute morgen nochmal zur Sprache gebracht. Er meinte, er hätte sich halt S. Seiten im Internet angeschaut, weil er nicht schlafen konnte. Damit habe ich ja kein Problem, ich möchte halt, dass er ehrlich zu mir ist, zumindest ab der Affäre. Und das er mir sagt, ob er mit anderen Frauen chattet oder nicht. Ich glaube ihm aber, daß er nicht gechattet hat. Das wäre dann nämlich das definitive Aus für unsere Ehe.
Ich möchte noch zu einer Antwort hier sagen :Ja, er hatte es sicher schwer, mit einer Frau mit Depressionen und PTBS zu leben. Aber wir haben uns schon so kennen gelernt. Er weiß das also auch nicht erst seit gestern. Er ist auch nicht immer einfach, trinkt oft zuviel, ist oft nicht so feinfühlig wie ich mir das wünschen würde. Aber wir haben trotzdem immer zusammen gehalten.
Wir hatten immer viel und ungewöhnlichen S. Bis es bei ihm nicht mehr ging, so war meine Info. Er wollte es auch lange nicht, weil er selbst seinen Missbrauch aufarbeiten musste. Ich habe nie gedrängt, nie deswegen eine Affäre angefangen, immer zu ihm gehalten. Er hätte mir einfach sagen können, hey, normaler S. Geht zwar nicht mehr, ich kann aber O. S. haben und möchte Dich genauso damit verwöhnen. Kannst du dir das vorstellen? Das hat er aber nicht getan. Er hat diesen Teil lieber verschwiegen und mit der Dorfmatratze ausgelebt. Nicht einmal, ein paar Mal, nein, über ein Jahr lang, während er mich in dem Glauben lässt, er kann nicht. Er hat auch keine heimliche Affäre, was verletzend genug gewesen wäre, nein, er macht das ganz öffentlich, nur ich Doofe habe es nicht gecheckt, weil ich ihm so vertraut habe. Er zieht alle und jeden mit rein, sogar unsere Kinder! Er bringt die mit in unsere Wohnung und lässt mich ihr Klamotten geben und Kaffee kochen. Er macht das alles vor aller Augen und stellt mich als grundlos eifersüchtig hin. Usw. Usw. Ne, das ist doch keine Liebe. Warum macht er das nicht wenigstens heimlich? Warum beschützt er seine Familie nicht vor all dem, was danach kommt und kam? Da kann ich doch nur denken, ich bin ihm schnurzegal.
Das geht einfach alles nicht in meinen Kopf rein. Kann diesen Verrat gar nicht in Worte fassen.
Ja, ich muss an meinem Selbstbewusstsein arbeiten. Ich werde eine ambulante Therapie beginnen, um mit dem allem klar zu kommen. Und die Beziehung zu meinem Mann hinterfragen. Das ist wichtig, denke ich. Ich hoffe, wir haben noch eine Chance, aber ich weiß es zur Zeit einfach noch nicht, wie sich alles entwickeln wird.
Es ist noch Liebe da, aber auch viel Mißtrauen, Wut, Trauer, Enttäuschung.

01.07.2018 11:07 • x 1 #28


P
Liebe @Shenmi

wenn dein Selbstbewußtsein gestärkt ist, du selber stehen kannst, Dingen ins Gesicht sehen und ertragen kannst, dann wird es für dich auch einfacher sein, diese Situation anders zu betrachten.
Im Moment ist es ein riesiger Betrug für dich. Ist es auch.
Aus einer höheren Perspektive, die du eventuell bald schaffen kannst, können die Aktionen deines Mannes aus seinem Mißbrauch verstanden werden.
Aber bis dahin geht es darum, dass du deine Wunden versorgst, verbindest und heilen läßt.
Dann kannst du auch seine Wunden sehen und sie mit entsprechender sorgfalt verstehen und behandeln.
Ich weiß nur, dass ständiges Verstehen des Anderen zur Selbstverleugnung führen kann, also auch zu Depressionen. Von daher meine ich, ist es wichtig, dass du gut zu dir selber bist, dir selber glaubst und das Vertrauen in dich entwickelst, dass du mit all dem jetzt umgehen kannst. Du kannst nun die Wahrheit aushalten. Du schaffst das. Und dann verlieren die Stachel an Macht. Die größte Macht ist nämlich die Angst vor den -vermeitlichen- Schmerzen und das Drücken davor. Aber es wird gar nicht so schmerzhaft werden, wenn du dir alles anschauen kannst. Du bist inzwischen viel stärker geworden.
Deswegen: vertraue dir, du kannst die Wahrheit aushalten und du wirst zu deiner Zeit wissen, wie es weiter geht.
Also jetzt erst mal mehr an dir arbeiten als auf deinen Mann schauen. Der kommt jetzt erst einmal nach dir dran. Damit meine ich unter anderem, dass es gerade gar nicht so wichtig ist, all seine Lügen aufzudecken. Decke lieber deine Wünsche, Hoffnungen und Gründe für deine Hoffnungen und Wünsche an dich und deinen Mann auf. Das könnte für dich viel interessanter sein und eventuelle ungünstige Erwartungshaltungen an dich und an ihn entlarven. Es wird wieder. Du schaffst das

01.07.2018 11:20 • x 1 #29


Gretel
Ja, Shemni - DU willst eine Therapie machen, um das aufzuarbeiten.

Und was hat ER eigentlich währenddessen vor? S. -Seiten angucken vielleicht?

Vielleicht wären auch Paargespräche angesagt.

Wobei:

Zitat von Shenmi:
Ich dachte, ich wäre nur grundlos eifersüchtig und arbeitete noch in der Klinik an meiner Eifersucht. In gemeinsamen Therapeuten Gespräch beteuerte er immer wieder (glaubhaft) das da nichts liefe außer einer tiefen Freundschaft.

01.07.2018 11:23 • x 1 #30


A


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