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Affäre manchmal noch im Kopf- wie Flashbacks vermeiden?

F
Zitat von marina1974:
Partners reden, sind meiner Meinung nach nicht in der Lage, ihre alleinige Verantwortung für die Affäre zu übernehmen. Das muss sich doch eigentlich auch negativ auf die ganze Aufarbeitung und auf die gemeinsame Zukunft auswirken, oder?


Da wird vieles vermischt und ist in der Aufarbeitung schwer zu separieren.
Die Affäre ist in alleiniger Verantwortung, der Weg bis zu Entscheidung Affäre ein gemeinsamer.
In der Zwischenzeit wurden aber bereits noch viele andere Entscheidungen getroffen, davon auch viele im Alleingang von beiden Seiten.
Beispiel: ein Paar hat kaum S, ihn stört es, sie nicht. Sie streiten sich, und nach und nach zieht jeder Konsequenzen.
Die Frau mag das Thema nicht besprechen und zieht aus dem gemeinsamen Schlafzimmer, cancelt gemeinsame Urlaube und sucht sich Hobby ohne Mann.
Er widmet sich dem Sport ohne sie, verweilt zunehmend in Kartenspielgruppen und beginnt irgendwann eine Affäre.

Nun kann die Aufarbeitung nicht durch das alleinige Schuldgeständnis des Mannes laufen.

Vielmehr muss doch auch das Verhaltensmuster des Paares hinsichtlich Krisen beäugt werden, und das ist ein gemeinsames Projekt.....

07.03.2021 12:56 • x 3 #256


paulaner
@Felica
Übereinstimmung.
Verantwortung für die Affäre: einzig und allein der AF.
Verantwortung für den Zustand der Beziehung (davor und danach): ganz klar beide.

07.03.2021 13:00 • x 4 #257


A


Affäre manchmal noch im Kopf- wie Flashbacks vermeiden?

x 3


F
Zitat von paulaner:
@Felica Übereinstimmung. Verantwortung für die Affäre: einzig und allein der AF. Verantwortung für den Zustand der Beziehung (davor und danach): ganz klar beide.



Ich wollte mit meinem Beispiel nur verdeutlichen, dass viele Schritte innerhalb einer Krise sich bedingen und alleinverantwortlich getroffen worden, so auch die Affäre, als eine von vielen Schritten, aber vielleicht mit anderer Brisanz.

07.03.2021 13:06 • x 1 #258


M
Das, was hier in den letzten Beiträgen geschrieben wurde ist ja völlig richtig, trotzdem habe ich ja mit dem Beginn meiner Affäre eine definitive Entscheidung gegen die bestehende Partnerschaft getroffen (zumindest wenn Monogamie vereinbart wurde). D.h. doch im Prinzip auch, dass das Interesse an einer Fortführung der Ehe nicht so groß sein kann, zumindest ist man sich den möglichen Konsequenzen bewusst - oder besser gesagt: man sollte sich als Erwachsener darüber bewusst sein. Ich habe es damals auch ganz gut verdrängt, aber ja auch die Quittung dafür bekommen.
Es gibt aber eben auch Beispiele, wo man trotz schwieriger Situation richtig um seine eigene Ehe kämpft.
Eine befreundete Arbeitskollegin hatte vor wenigen Jahren mit Ende vierzig auch das Problem mit ihrem Mann - kaum noch S., Mann suchte sich neue (alleinige) Hobbys, also ohne Frau, machte mehr mit Freunden, wollte mit den Freunden / Kumpels in den Urlaub, nicht mehr mit der Familie, ... Meine Arbeitskollegin sprach das öfters an, schlug eine gemeinsame Paartherapie vor, versuchte alles mögliche an gemeinsamen Freizeitaktivitäten, alles ohne Erfolg. Der Mann hatte sich so eingerichtet und fand alles o.k. so wie es war: zu Hause wurde geputzt, gekocht, sich um die Kinder gekümmert, er schaffte den Großteil des Geldes heran (meine Arbeitskollegin hatte eine halbe Stelle) und er machte dafür, was er wollte.
Meine Arbeitskollegin zog daraufhin vorübergehend aus, ging für zwei Wochen zu ihren Eltern (Kinder waren schon ältere Jugendliche) und teilte ihm in einem sehr ausführlichen Brief mit, dass sie nun eine zweiwöchige Beziehungspause möchte, um sich über den Fortgang ihrer Ehe klar zu werden. Sie würde momentan zur Trennung (Scheidung) tendieren und hat ihm halt ganz ausführlich die Gründe dargelegt. Und oh wunder, dem Herren wurden dann doch die Augen geöffnet, eine Paartherapie war plötzlich doch möglich, ebenso wie ein Familienurlaub. Man fand eine ganze Reihe von Kompromissen, dank der Anleitung der Therapeutin und die beiden sind heute wieder glücklich zusammen. Der Mann hat mehrfach gesagt, wie dankbar er seiner Frau ist, dass sie diesen Weg gewählt hat und sich nicht unfair verhalten hat, wie so viele andere. Er sagt, er habe das auch als klares Zeichen gesehen, wie wichtig ihr doch die Ehe und auch er seien und sei u.a. auch deswegen wieder zur Vernunft gekommen.
So etwas hört man, so finde ich, viel zu selten, viel lieber wird der heimliche, betrügerische Weg gewählt, und das häufig unter dem Deckmäntelchen der Mitverschuldung der Situation. Auch bei meiner Arbeitskollegin hatte der Man wohl hauptsächlich Schuld an der Situation. Trotzdem rechtfertigt das nicht Lügerei und Betrügerei des Partners. Es geht eben auch anders, wenn man wirklich will.

marina1974

07.03.2021 16:55 • x 6 #259


darkenrahl
Zitat von marina1974:
Meine Arbeitskollegin sprach das öfters an, schlug eine gemeinsame Paartherapie vor, versuchte alles mögliche an gemeinsamen Freizeitaktivitäten, alles ohne Erfolg. Der Mann hatte sich so eingerichtet und fand alles o.k. so wie es war: zu Hause wurde geputzt, gekocht, sich um die Kinder gekümmert, er schaffte den Großteil des Geldes heran (meine Arbeitskollegin hatte eine halbe Stelle) und er machte dafür, was er wollte.
Meine Arbeitskollegin zog daraufhin vorübergehend aus, ging für zwei Wochen zu ihren Eltern (Kinder waren schon ältere Jugendliche) und teilte ihm in einem sehr ausführlichen Brief mit, dass sie nun eine zweiwöchige Beziehungspause möchte, um sich über den Fortgang ihrer Ehe klar zu werden. Sie würde momentan zur Trennung (Scheidung) tendieren und hat ihm halt ganz ausführlich die Gründe dargelegt. Und oh wunder, dem Herren wurden dann doch die Augen geöffnet, eine Paartherapie war plötzlich doch möglich, ebenso wie ein Familienurlaub. Man fand eine ganze Reihe von Kompromissen, dank der Anleitung der Therapeutin und die beiden sind heute wieder glücklich zusammen. Der Mann hat mehrfach gesagt, wie dankbar er seiner Frau ist, dass sie diesen Weg gewählt hat und sich nicht unfair verhalten hat, wie so viele andere. Er sagt, er habe das auch als klares Zeichen gesehen, wie wichtig ihr doch die Ehe und auch er seien und sei u.a. auch deswegen wieder zur Vernunft gekommen.
So etwas hört man, so finde ich, viel zu selten, viel lieber wird der heimliche, betrügerische Weg gewählt, und das häufig unter dem Deckmäntelchen der Mitverschuldung der Situation. Auch bei meiner Arbeitskollegin hatte der Man wohl hauptsächlich Schuld an der Situation. Trotzdem rechtfertigt das nicht Lügerei und Betrügerei des Partners. Es geht eben auch anders, wenn man wirklich will.


Toller Beitrag, danke.
Du, besser deine Arbeitskollegin zeigt hier sehr schön auf, wie man Probleme angehen und ev. lösen kann ohne gleich eine Affäre zu beginnen, wenn der Partner darauf merkt, was eigentlich das Problem ist.

07.03.2021 17:09 • #260


F
Zitat von marina1974:
Und oh wunder, dem Herren wurden dann doch die Augen geöffnet, eine Paartherapie war plötzlich doch möglich, ebenso wie ein Familienurlaub. Man f



Ich selber habe es leider nicht erlebt und kenne auch niemanden.

Vllt ein Einzelfall?

Auf jeden Fall sehr schön.

07.03.2021 17:12 • #261


M
@Felicia
Zitat:
Ich selber habe es leider nicht erlebt und kenne auch niemanden.


Das ist für mich auch leider ein Einzelfall, der aber zeigt , wie es auch gehen kann. Viele geben ja schon auf, wenn die Gespräche zu nichts führen. Härte Geschütze, wie z.B. die Beziehungspause mit kurzzeitigem Auszug, fahren ja doch, so glaube ich, relativ wenige auf. Dann wird sich häufig doch lieber in eine Affäre geflüchtet und dem Partner dann hinterher seine Schuld daran aufs Brot geschmiert.

marina1974

07.03.2021 17:24 • x 1 #262


S
So sehe ich das auch. Die Entscheidung liegt immer bei einem selbst. Auch Dinge zwanzig Jahre mitzutragen und plötzlich als Erklärung zu liefern, was schief lief. Niemand muss doch ertragen was er nicht wirklich will. Man hat immer eine Wahl, jederzeit. Aber seltsamerweise waren die Dinge nicht wichtig genug die Ehe rechtzeitig zu überprüfen, erst wenn ein/e Andere/r daherkommt. Man lebt komischerweise sehr lange damit nicht wahrgenommen zu werden, keinen Sieben zu haben, aber nie würde man die Ehe deshalb beenden. Also scheint es doch nicht wichtig genug. Und plötzlich ist es aber DER Grund um die Affäre zumindest ein bisschen zu rechtfertigen. Vielleicht schon irgendwie zu recht, objektiv. Aber man ist doch keine Marionette. Man hängt an den Schnüren und findets doof. Abschneiden will man sie nicht, weil man ja nicht gleich alles hinschmeißen will und EIGENTLICH ist doch sonst alles prima und erst die äußeren Zwänge..., aber dann drückt man dem nächstbesten die Schere in die Hand? Man hat quasi jede Macht über sein Leben erst dem Partner, dann der Affäre abgegeben. Der Betrüger ist doch das Opfer und zwar seiner eigenen Unfähigkeit für sich und seine Bedürfnisse wirklich einzustehen, egal wer an welchen Zuständen der Ehe schuld ist. Und auch wenn man den Grund nicht genau benennen kann, kann man für sich bereits spüren, dass man aktuell nicht glücklich ist.

Ich kenne auch so ein Beispiel. Ihm wars zu selten, hat alles versucht. Verführungskünste, Gespräche und zwar deutliche und wurde wohl nicht ernst genommen. Dann hat er seine Koffer gepackt und die Trennung verkündet. Sie sind heute immer noch glücklich verheiratet, sicher auch nicht ohne Probleme, aber er hat weder gelogen noch betrogen. Sondern ist einfach für sich eingestanden. Hätte auch anders ausgehen können, aber beide haben wohl festgestellt mit was sie leben wollen bzw. mit was sie es eben nicht können.

Auch das Argument, dass man sich nicht wertgeschätzt gefühlt hat. Wer ist wirklich schuld, dass man immer und immer wieder nicht wertgeschätzt wird?
Wer ist schuld, dass man als Hausfrau lebt und es nicht will?
Wer ist schuld, dass man seinen Kinderwunsch nicht erfüllt bekam?
Wenn man selbst nicht für sich sorgt und einsteht, wer soll es sonst tun?
Der Gegenüber kann die Gefühle, die man hat, nicht selbst fühlen. Wer kann es ihm verdenken, dass er es für "in Ordnung" empfindet, weil er eben das für weniger dramatisch hält, subjektiv. Und wenn es doch x Jahre ok war, warum fliegt es einem plötzlich als Affärengrund um die Ohren?

Damit meine ich nicht, dass man rein egoistisch durchs Leben rennen soll und ständig alles hinschmeißen. Aber auch für Kompromisse entscheidet man sich selbst, meist sogar aus rein egoistischen Gründen. Und wenn sie nicht (mehr) tragbar sind - das kann sich natürlich ändern, alles ist permanent im Wandel - muss man Konsequenzen ziehen, für sich selbst. Das muss auch nicht immer gleich in einer Trennung enden.
Ich denke nämlich, dass es für die meisten auch aus subjektiver Sicht hinterher total bescheiden anfühlt gelogen und betrogen zu haben, egal wie es ausgeht! Wieder hat man sich selbst irgendwie verbogen und verraten, nicht nur den Partner.
Hört man ja oft: "Ich verurteile das eigentlich und hätte das nie von mir gedacht."
Und das kann man meiner Meinung nach vorher wissen ohne damit bereits echte Erfahrung zu haben.

07.03.2021 17:42 • x 2 #263


I
Zitat von marina1974:
@Felicia Das ist für mich auch leider ein Einzelfall, der aber zeigt , wie es auch gehen kann. Viele geben ja schon auf, wenn die Gespräche zu nichts führen. Härte Geschütze, wie z.B. die Beziehungspause mit kurzzeitigem Auszug, fahren ja doch, so glaube ...


Ja aber ehrlich, dass ist wieder eher so ein Frauen Ding.
Für Männer hiesse das wieder über Gefühle reden und was einfordern, Sachen packen und irgendwo unterkommen.
Ich will die Männer nicht in Schutz nehmen, aber in so was sind die eher träge.

Deine Beispiel Geschichte kenne ich von mindestens 3 mir bekannten Frauen und in sehr abgeschwächter Form selbst von meiner Mutter.
Ich kenne allerdings keinen einzigen Mann der das so gemacht hätte... dann doch lieber die Affäre die ihm zugeflogen kam und das im wahrsten Sinne des Wortes.

07.03.2021 17:44 • #264


B
NAtürlich gibt es andere Methoden, als eine Affäre. Ich wage aber mal zu behaupten, dass es im wesentlichen wie folgt aufteilt:

Im Schicksal ergeben bleibend
Affäre
Trennnung
Vorrübergehende Trennung/Beziehungspause
Ich bin mittlerweile aber der Meinung, dass die Wenigsten die Größe haben, nicht schwach zu werden. Es ist einfach Fakt.

07.03.2021 18:02 • x 1 #265


M
Zitat von marina1974:
Eine befreundete Arbeitskollegin hatte vor wenigen Jahren mit Ende vierzig auch das Problem mit ihrem Mann - kaum noch S., Mann suchte sich neue (alleinige) Hobbys, also ohne Frau,....


Tolle Arbeitskollegin! Viele Fraueen haben aber weder das nötige Selbstbewusstsein, noch den nötigen Verdienst um so effektiv zu rebellieren. Die gehen dann eben den unteren Weg, so wie Mama es vorgelebt hat und wie es seit Generationen eingeimpft wurde. Die leiden dann und gehen fast kaputt, ...bis dann der vermeintliche Mr. Right um die Ecke blinzelt.

Wer von euch ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein.

07.03.2021 19:33 • #266


darkenrahl
Zitat von Isely:
Ja aber ehrlich, dass ist wieder eher so ein Frauen Ding. Für Männer hiesse das wieder über Gefühle reden und was einfordern, Sachen packen und irgendwo unterkommen. Ich will die Männer nicht in Schutz nehmen, aber in so was sind die eher träge. ...


Ach Isely, nicht alle Männer sind so fad und eingleisig wie du da denkst.
Ich auf alle Fälle habe reagiert, nicht mit einer Affäre, aber auf eine Weise wie viele hier nicht verstehen können. Habe das schon mal geschrieben, wurde aber in diesem Forum nicht gerade toleriert.

07.03.2021 19:45 • x 1 #267


I
Zitat von darkenrahl:
Ach Isely, nicht alle Männer sind so fad und eingleisig wie du da denkst. Ich auf alle Fälle habe reagiert, nicht mit einer Affäre, aber auf eine Weise wie viele hier nicht verstehen können. Habe das schon mal geschrieben, wurde aber in diesem Forum ...


Ach Darki, ich habe auch nicht behauptet das alle Männer so sind. Aber doch zu viele, ansonsten würde es doch nicht in solchen Ausmass zu Affären kommen.,

07.03.2021 19:53 • #268


darkenrahl
Zitat von Isely:
Ach Darki, ich habe auch nicht behauptet das alle Männer so sind. Aber doch zu viele, ansonsten würde es doch nicht in solchen Ausmass zu Affären kommen.,


Du meinst also, Frauen sind da anders, die hauen auf die Pauke, bevor sie eine Affäre eingehen?
Oder beschweren sie sich einfach, nachdem diese aufgeflogen ist?

07.03.2021 20:21 • #269


I
Zitat von darkenrahl:
Du meinst also, Frauen sind da anders, die hauen auf die Pauke, bevor sie eine Affäre eingehen? Oder beschweren sie sich einfach, nachdem diese aufgeflogen ist?


Das machen Frauen oft ohne überhaupt je eine Affäre zu wollen... puh....
Ich sag ja, Männer- schwerfällig oder manchmal langsam checker

Das habe ich doch schon gerade geschrieben, entweder ändert sich was oder ich bin weg... oder Brief auf den Küchentisch , bin bei meiner Mutter.... lies es... mach dir Gedanken, vorher komme ich nicht wieder...

So in etwa.... machen Männer so was ?
Neeee eher weniger,,,,

07.03.2021 20:29 • #270


A


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