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Affäre manchmal noch im Kopf- wie Flashbacks vermeiden?

darkenrahl
Zitat von paulaner:
Mensch darki, wann wirst du das endlich verstehen. Alle Affärenleute sagen das zu fast 100% einhellig: Nicht egal. Ausgeklammert. Nicht vorhanden. Spielte keine Rolle...such dir was aus. Die Affäre ist eine totale Parallelwelt. Ich kann's mir ja auch nicht vorstellen, aber ich muss doch den übereinstimmenden ...


Ach paulaner, ich kann immer noch lesen trotz meinem Alter, aber beim Verstehen happert es bei mir wie bei diesen Affärenleuten, die verstehen ja laut ihrer Aussagen auch nicht, warum sie da so unwissend reingerutscht sind. Und das trotz einer doch sooooooo intakter Ehe
Da kann ich ja doch auch meine eigenen Vorstellungen von einer Partnerschaft haben.

03.03.2021 20:32 • x 1 #166


I
Zitat von darkenrahl:
Und wenn ihr das nicht verarbeiten könnt, wie sollen das dann eure Partner


Dann wäre es das beste man trennt sich, um zwar als Betrogener.
Denn wenn du das spürst und ich bin der Meinung, ein Paar was sich viele Jahre verbunden gefühlt hat, bis auf die Affärenzeit, kennt sich in und auswendig , dann hat das alles keinen Wert für einen Neuanfang.

03.03.2021 20:36 • x 1 #167


A


Affäre manchmal noch im Kopf- wie Flashbacks vermeiden?

x 3


B
Ich möchte mal schüchtern folgendes einwerfen:
Ich habe eine sehr gute Freundin. Und wenn ich mit ihr unterwegs bin, dann ist mir die Familie und meine Frau völlig unwichtig.
Zwischen uns läuft nix und lief nix. Aber wenn ich die Existenz meiner Familie schon auf dieser Ebene ausblenden kann, dann kann ich mir zumindestens ansatzweise vorstellen, was in einer Affäre passiert.

03.03.2021 20:45 • x 1 #168


F
Zitat von darkenrahl:
Wow, und da wollt ihr ehrlich sagen, dass die Affäre Geschichte ist. Und wenn ihr das nicht verarbeiten könnt, wie sollen das dann eure Partner


Naja, was ist das Problem, wenn man über diese Zeit noch nachdenkt? Das gehört doch verarbeitet, auch für die Affärenleute. Gerade der Blick zurück hilft einem für den Blick nach vorn.

Es auszublenden und zu ignorieren, hilft keinem und ist zudem nicht ehrlich.

03.03.2021 20:59 • x 1 #169


darkenrahl
Zitat von Felica:
Naja, was ist das Problem, wenn man über diese Zeit noch nachdenkt? Das gehört doch verarbeitet, auch für die Affärenleute. Gerade der Blick zurück hilft einem für den Blick nach vorn. Es auszublenden und zu ignorieren, hilft keinem und ist zudem nicht ehrlich.


Wow, jetzt wird es auf einmal unehrlich
Wie sagte mal in meiner Lehrzeit ein älterer Vorgesetzter zu mir... Junge schau vorwärts und nicht zurück, was vor dir liegt kannst du beeinflussen, verflossenes nicht.

03.03.2021 21:59 • x 2 #170


F
Zitat von darkenrahl:
Wow, jetzt wird es auf einmal unehrlich Wie sagte mal in meiner Lehrzeit ein älterer Vorgesetzter zu mir... Junge schau vorwärts und nicht zurück, was vor dir liegt kannst du beeinflussen, verflossenes nicht.


Genau, vorwärtsschauen mit Erfahrung

03.03.2021 22:05 • x 1 #171


S
Ich muss dazu jetzt auch was sagen. Ich bin ja nun Betrogene. Und ich wurde in einer Phase der Ehe betrogen, in der ich sie auch für davonlaufenswert hielt. Aber auf die Idee zu mir etwas nebenher zu suchen, wäre ich im Leben nicht. I
ch hielt mich hinterher sehr lange immer wieder an dem Gedanken auf, wie es Darkenrahl und Paulaner oder auch Rama, wenn auch etwas radikaler, beschreiben. Wie kriegt man sowas zusammen, wenn doch zuhause Frau, Kind und Wellensittich warten, die man angeblich liebt und nicht verlassen will?
Wenn man abends gemeinsam am Tisch sitzt und in einem Bett schläft. Nach dem Piiiiiiep Ich liebe Dich säuselt (oft er zuerst). Die Frau die dreckige Wäsche wäscht, man Finanzen bespricht, weil eventuell Schulden da sind, sich Unterstützung zusagt, für was auch immer. Und dann geht er los und zwitschert eine andere. Das werde ich auch nie begreifen. Und sind die Probleme noch so groß...!
Und falls man das völlig ausblenden kann, kann ich das noch bis zu einem Punkt verstehen, wenn - um bei der TE zu bleiben - man sich in einer Woche durchgehend in den Armen liegt. Aber spätestens beim Betreten des gemeinsamen Zuhauses, wenn man zur Begrüßung geküsst wird und die Kinder sich freuen, dass man wieder da ist, muss man doch aufwachen. Oder nicht? Warum tut man es wieder und wieder? Erklärt mir das, das meine ich nicht böse. In diesem Moment muss doch klar sein, dass das alles Geschichte ist. Wenn es auffliegt sowieso, aber selbst wenn nicht. Es ist doch eine riesige Lebenslüge, wenn man nett zurücklächelt und dann das Handy nimmt und anderweitig Bescheid gib gut angekommen zu sein und die nächsten Treffen verabredet!
Und als es bei mir aufflog, weil er in letzter Instanz nicht so wollte wie seine AF und sie ordentlich Druck machte und es auffliegen ließ, war er am Boden zerstört, jammerte und heulte und es tat ihm alles so leid. Aber weiß man nicht schon am Anfang, dass genau dieses Szenario letztendlich die Folge sein wird? Wie geht das zusammen?
Darüber bin ich immer wieder gestolpert. Und dann kamen bald die ersten Gedanken wie So dumm kann doch kein Mensch sein. Wenn man das macht, dann doch erst Recht in der Absicht, dass die Ehe Geschichte ist. Was soll die Jammerei? und dann habe ich so langsam den Respekt verloren.

Und noch was zum Thema schlechten Gewissen zuhause und dass man es manchen anmerkt...!
Ich habe die Veränderung auch bemerkt, die Zerissenheit, schlechte Laune, leichte Reizbarkeit, das Bemühen um Normalität und das nicht in die Augen gucken. Und habe das im Nachhinein lange Zeit als schlechtes Gewissen gewertet und als positiven Aspekt gesehen. Aber was - das kam mir eben erst so richtig - wenn es gar nicht wegen mir war. Vielleicht hatte er kein schlechtes Gewissen, weil er MIR das antat?! Sondern ihr gegenüber, weil er mit mir immer noch und weiterhin Dinge tut. Oder seine Versprechen ihr gegenüber (noch) nicht hält. Weil er jetzt bei mir sein muss und nicht bei ihr sein kann.

Und liebe TE, Jeder etwas einfühlsame Partner, der den anderen kennt, merkt, dass Du manchmal nicht bei der Sache bist. Zumindest nicht mit ihm. Inwieweit das auf Deinen Mann zutrifft, keine Ahnung.
Und bei aller Freiheit der Gedanken und Erinnerungen, die man sich bewahren darf. Wenn ich nur annähernd erfahren würde, dass mein jetziger Partner beim S. mit mir an eine Verflossene denkt, selbst wenn es vor meiner Zeit gewesen wäre, wäre ich bedient und würde das Feld sofort räumen.
Natürlich muss er es nicht wissen und wird es vermutlich nie erfahren.
Aber für Dich...ist es das? Ist er es? Ich sehe das wie Darkenrahl. Er ist Deine Sicherheit und Hafen, aber nicht Dein Herz und Deine Leidenschaft. Sixpack hin oder her, in meinem Bett lagen auch schon gutaussehende Typen, die weit weniger in mir ausgelöst haben, in jeder Hinsicht, als so manch anderer Waschbärbauch.

04.03.2021 13:47 • x 8 #172


F
Zitat von So-What:
Ich muss dazu jetzt auch was sagen. Ich bin ja nun Betrogene. Und ich wurde in einer Phase der Ehe betrogen, in der ich sie auch für davonlaufenswert hielt. Aber auf die Idee zu mir etwas nebenher zu suchen, wäre ich im Leben nicht. I ch ...


Finde ich ganz schwer, die richtigen Worte zu finden, weil ich Deine Seite so gut verstehen kann.

Bei mir war es so, dass es für mich 2 verschiedene Leben waren.

Als EF glücklich verheiratet, harmonisch, gut funktionierend. Als AM lebendig und begehrt.

Kam ich von AM, freute ich mich auf EM.
Ging ich von EM, freute ich mich auf AM.

Beide standen für mich nicht in Konkurrenz, ich liebte EM und war in AM nicht verliebt, aber ich habe es nicht geschafft, ihm zu widerstehen.

Schlechtes Gewissen kam erst, als Affäre vorbei war. Und es wird nicht weniger.

04.03.2021 14:24 • x 2 #173


paulaner
Zitat von Felica:
Bei mir war es so, dass es für mich 2 verschiedene Leben waren.

Das sagen ja viele. Auch meine Frau.
Aber...das gibt es ja nun mal einfach nicht.
Das kann ja allerhöchstens nur dann funktionieren, wenn man auch zwei Persönlichkeiten besitzt. Also gespalten ist.
Und das wäre auf jeden Fall pathologisch.
Nee, da ist ganz einfach simple Verdrängung im Spiel. Und das kann unser Gehirn leider sehr gut.

Zitat von Felica:
Kam ich von AM, freute ich mich auf EM.

Nochmal Stichwort Verdrängung: Wenn man beim AM ist...okay...ich kann mir das zwar nach wie vor nicht wirklich vorstellen, aber das glaube ich mittlerweile, dass man da nicht an den EM denkt.
Aber es ist ja nicht nur dieses komme vom AM, freue mich auf EM, sondern der AM ist doch dann im alltäglichen Eheleben ständig gefühlsmäßig präsent. Das geht doch gar nicht anders. Wenn du deinem EM einen Kuss gibst. Wenn es eine ähnliche Situation wie mit dem AM auch zu Hause gibt. Im Bett. Bei innigen Situationen, und, und, und.
Das kann doch überhaupt nicht so nahtlos funktionieren.

Zitat von Felica:
Schlechtes Gewissen kam erst, als Affäre vorbei war.

Und auch dazu: s.o.
In jeder Situation mit deinem EM, die auch nur im Entferntesten vergleichbar ist, muss doch ein Puh, wenn er wüsste mal auftauchen.

Also wenn ihr das (also du stellvertretend für alle Fremdgeher) wirklich so gnadenlos könnt...Chapeau!
Ich krieg's nicht in meinen Schädel.
Da fehlt mir tasächlich die Vorstellungskraft.

04.03.2021 14:48 • x 4 #174


paulaner
Zitat von So-What:
Ich habe die Veränderung auch bemerkt, die Zerissenheit, schlechte Laune, leichte Reizbarkeit, das Bemühen um Normalität und das nicht in die Augen gucken.

Erstmal Danke für deinen Post.
Aber...witzig...dein Zitat oben: Bei mir war das genau umgekehrt. Ich habe nichts (und wenn ich sage nichts, dann meine ich nichts) bemerkt. Meine Frau war im Gegenteil besser drauf.

Ich glaube, dass es auch da sehr darauf ankommt, wie gut jemand schauspielern kann.
Aber auch das ist ziemlich blöd hinterher. Weil man seiner eigenen (nicht vorhandenen) Wahrnehmung nicht mehr traut. Nach dem Motto Wenn du es da schon so gar nicht mitbekommen hast, kann es ja durchaus sein, dass es noch andere Dinge in der langen Zeit der Beziehung gab, die du auch wieder nicht mitbekommen hast.

04.03.2021 14:59 • x 3 #175


I
Ich kann von uns nicht sagen das wir uns in dieser Affärenzeit oder davor nah waren.
Bei uns war schon sehr viel Distanz.
Also kann ich nicht behaupten er säuselte nur was vor. Getrennt geschlafen hatten wir auch schon einige Zeit vor der Affäre.
Ich war mit meinem Kram beschäftigt und mir fehlte keine körperliche Nähe.

Ohne meinen Mann in Schutz zu nehmen. Aber irgendwie war das fast schon klar das es da mal einen Ausbruch gab.

Und das Benehmen war die 1. Woche eher euphorisch und danach nur noch gereizt, müde, niedergeschlagen...
Vermutlich weil es ihm entweder nach 1 Woche anfing zu dämmern oder weil ja plötzlich 6 dazu kommen sollte, und das haute bei ihm eben nicht hin.
Ich vermute eher beides.
So weit sollte es vielleicht doch nicht gehen.

Wie so oft,,, erst reicht ein wenig flirten und sich toll fühlen und dann läuft es einfach immer weiter...


So ist es überall verschieden. Warum und wieso.

04.03.2021 15:10 • x 1 #176


S
Zitat von Felica:
Finde ich ganz schwer, die richtigen Worte zu finden, weil ich Deine Seite so gut verstehen kann. Bei mir war es so, dass es für mich 2 verschiedene Leben waren. Als EF glücklich verheiratet, harmonisch, gut funktionierend. Als AM lebendig und begehrt. Kam ich von AM, freute ...


Puhh, das liest sich für mich persönlich krass.

Warum das schlechte Gewissen als die Affäre vorbei war? Wenn ich ganz ehrlich bin, klingt das ganz logisch und einfach:
Er ist jetzt weg und jetzt MUSS ich bei meinem Mann bleiben, sonst stehe ich alleine da und auch noch jetzt, wo ich so doll Liebeskummer, das wäre ja doppelt bitter (Ich sagte Dir in Deinem Thread bereits, dass ich so als Ferndiagnose davon überzeugt bin, dass Du verliebst bist/warst.). Hoffentlich erfährt er es nicht und wenn, hoffentlich verzeiht er mir das und blöderweise war es nicht das erste Mal!

Es war kein schlechtes Gewissen. Es war blanke Angst vor dem tiefen Fall alles zu verlieren!

Aber das ist meine Meinung. Muss nicht stimmen. Für Deinen Mann hoffe ich auf jeden Fall, dass es nicht zutrifft.

04.03.2021 15:17 • x 4 #177


I
Ich kann nur jedem raten , der von einer Affäre erfährt und es in Betracht zieht weiter zu machen, - gesagtes und gebeichtetes so gut es geht zu überprüfen, irgendeinen Käse der zur Beruhigung aufgetischt wird, muss man nicht glauben.
Und lieber in die Überprüfung gehen, als Monat um Monat immer wieder und wieder bohren zu wollen...oder sich noch nach Jahren viele Fragen stellt,,, war das auch so ?
Was war da noch ?
Könnte nicht sein,dass....

04.03.2021 15:19 • x 3 #178


paulaner
Puh @So-What
Ich glaube doch, dass es das schlechte Gewissen ist.
Während der Affäre überlagern die schönen Gefühle, die Hormone, die Verliebtheit, die G e i lheit das Gewissen.
99% aller Fremdgeher sagen ja den selben Satz Das hatte mit meinem Partner überhaupt nichts zu tun.
Und erst wenn es vorbei ist, kommt der Partner und die Beziehung wieder (mehr) in den Fokus. Und das Gewissen verschafft sich plötzlich wieder seinen angestammten Platz.

Jedenfalls stelle ich mir das so vor.

Bei meiner Frau z.B. war es laut ihrer Aussage so, dass sie relativ schnell nicht mehr verliebt war. Und da kam das Gewissen so ganz hinterhältig von hinten wieder angeschlichen. Und dann hat sie das Ganze beendet.

04.03.2021 15:26 • x 1 #179


darkenrahl
Zitat von So-What:
Ich muss dazu jetzt auch was sagen. Ich bin ja nun Betrogene. Und ich wurde in einer Phase der Ehe betrogen, in der ich sie auch für davonlaufenswert hielt. Aber auf die Idee zu mir etwas nebenher zu suchen, wäre ich im Leben nicht. I
ch hielt mich hinterher sehr lange immer wieder an dem Gedanken auf, wie es Darkenrahl und Paulaner oder auch Rama, wenn auch etwas radikaler, beschreiben. Wie kriegt man sowas zusammen, wenn doch zuhause Frau, Kind und Wellensittich warten, die man angeblich liebt und nicht verlassen will?


Danke für diesen post, keiner hätte das besser schreiben können, super

04.03.2021 15:29 • x 1 #180


A


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