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Affäre macht was sie will

T
erbärmlich

18.07.2022 08:48 • #256


E
Zitat von tine131313:
erbärmlich

Ja, aber sei nicht so streng mit dir. Erstens bist du nicht die einzige und zweitens hat alles irgendwie seinen Grund. Nimm es als ein Signal deiner Seele. Die muss echt ziemlich auf dem Zahnfleisch gegangen sein, wenn du sogar zu Tinder greifst. Wird Zeit, dass du dich mal selbst um die kleine Tine kümmerst, die da in dir wohnt. Sie scheint es dringend zu brauchen.

Selbstmitleid ist da durchaus angebracht und hilfreich. Wenn sich schon sonst keiner kümmert, dann muss man es eben selbst tun.

18.07.2022 08:52 • x 2 #257


A


Affäre macht was sie will

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aequum
Zitat von Elfie1:
Ich glaube ich denke über das ganze noch viel mehr und intensiver nach, als mein Mann. Für ihn ist die Welt inzwischen wieder ganz in Ordnung. Vielleicht sind Männer einfach auch die besseren Verdränger.

Bist Du Dir dessen wirklich so sicher? Also ich glaube dass man eine solche Erfahrung als Mann niemals vergessen kann. Mit der Zeit wird es sicherlich immer weiter in den Hintergrund rutschen aber genau so wie man in gewissen Situationen immer mal für sich selbst an bestimmte schöne Erlebnisse aus der Vergangenheit zurückdenkt, wird man durch bestimmte Vorkommnisse immer mal wieder getriggert auch an die schlimmen Dinge die man irgendwann mal erlebt oder durchlebt hat. zurück zu denken.

18.07.2022 08:54 • x 3 #258


E
Weißt du viele hier sagen, wende deinen Blick mal ab vom AM und guck dir deinen Mann und seine Situation wieder an. Das wäre aber der zweite Schritt vor dem ersten. Deshalb sage ich, guck zuerst und ausführlich mal dich selbst an. Pack dich in Watte und tue dir etwas gutes. Bemuttere und bevatere dich selbst, wann immer und wo immer es möglich ist. Das genau brauchst du jetzt erstmal am dringendsten.

18.07.2022 08:55 • #259


T
das stimmt wohl, ja. ich kann mich gerade nicht um meinen mann kümmern. ich muss mich erstmal finden...keine ahnung wie das geht...
Zitat von aequum:
Also ich glaube dass man eine solche Erfahrung als Mann niemals vergessen kann

glaube auch, dass das schwierig ist...

18.07.2022 09:01 • x 1 #260


E
Zitat von aequum:
Bist Du Dir dessen wirklich so sicher? Also ich glaube dass man eine solche Erfahrung als Mann niemals vergessen kann. Mit der Zeit wird es sicherlich immer weiter in den Hintergrund rutschen aber genau so wie man in gewissen Situationen immer mal für sich selbst an bestimmte schöne Erlebnisse aus der Vergangenheit zurückdenkt, wird man durch bestimmte Vorkommnisse immer mal wieder getriggert auch an die schlimmen Dinge die man irgendwann mal erlebt oder durchlebt hat. zurück zu denken.

Das stimmt natürlich und dafür habe ich feine Antennen entwickelt. Wenn ich merke, dass er abrutscht, schrillen meine inneren Alarmglocken ganz laut. Am Anfang war das häufig der Fall. Inzwischen nur noch gelegentlich. Dann wende ich mich ihm bewusst zu und fange ihn auf. So, wie er auch mich auffängt. Manche Dinge aber muss immernoch jeder mit sich selbst ausmachen. Auch nach all den Jahren noch. Das kann uns keiner abhnehmen und das ist der Grund, warum ich mir trotz allem immernoch wünsche, ich könnte es ungeschehen machen. Unsere Liebe hat irgendwie ihre Unschuld verloren. Sie ist nicht mehr selbstverständlich. Das ist uns beiden klar und das ist natürlich meine Schuld, die mir keiner abnehmen kann.

Andererseits weiß ich nicht, wo wir heute stehen würden, wäre das alles nicht passiert. Wir gehen sehr achtsam und liebevoll miteinander um. Trotz all der Jahre, die wir inzwischen zusammen sind. Wenn ich mich in unserem Bekanntenkreis so umgucke, ist das nicht überall so. Ich finde es erschreckend, wie lieblos manche Eheleute miteinander sind. Die haben vielleicht nicht verstanden, welches Geschenk sie da mit Füßen treten.

Wie immer im Leben hat alles zwei Seiten. Und eine Affäre und die damit verbundene Ehekrise hat nicht nur negative Konsequenzen. Es gibt eben niemals nur schwarz oder weiß.Trotzdem würde ich diesen Weg auf keinen Fall zur Nachahmung empfehlen. Um Himmels willen, Nein!

18.07.2022 09:05 • x 5 #261


E
Zitat von tine131313:
glaube auch, dass das schwierig ist...

Natürlich ist das schwierig. Und deshalb sage ich nicht so einfach, hau alles raus. Nein, du kennst deinen Mann am besten und weißt, was du ihm wann zumuten kannst und willst. Wenn du aber vollumfänglich beichtest, dann mach es ohne Salamitaktik. Und sei dir im klaren, dass es das Ende eurer Ehe einläuten könnte. Aber wenn du dich dagegen entscheidest, dann lebe mit den Konsequenzen und nimm dieses Geheimnis mit ins Grab. Ich hätte das nicht gekonnt.

18.07.2022 09:08 • x 3 #262


darkenrahl
Zitat von Elfie1:
Nein, habe ich weiter unten ja geschildert. Wir waren nur kurzzeitig getrennt. Ich hatte sogar eine Wohnung angemietet und wollte da einziehen. War dann aber nur zwei drei Tage da. Mein Mann holte mich wieder zurück und dafür bin ich ihm bis heute total dankbar. Ich bin dann in eine Therapie gegangen. Ich war auch ...

Elfie1, herzlichen Dank für deine Antwort.
Wunderbar, dass ihr es nochmals geschafft habt, Gratulation an dich und EM, Klasse.
Und, ich hoffe von Herzen, dass ihr in Zukunft nicht vergesst, dass die Probleme angehen und auszudiskutieren immer besser ist als das, was ansonsten unwillkürlich passieren kann.

18.07.2022 09:16 • x 2 #263


E
Zitat von darkenrahl:
Elfie1, herzlichen Dank für deine Antwort.
Wunderbar, dass ihr es nochmals geschafft habt, Gratulation an dich und EM, Klasse.
Und, ich hoffe von Herzen, dass ihr in Zukunft nicht vergesst, dass die Probleme angehen und auszudiskutieren immer besser ist als das, was ansonsten unwillkürlich passieren kann.

Dankeschön. Nein, das werden wir wohl beide nie wieder vergessen.

Mein Mann hat gelernt, dass er mir zuhören und mich ernst nehmen muss. Und ich habe gelernt, dass ich Dinge ansprechen muss. Klar und deutlich. Manchmal überdeutlich. Männer verstehen die Dinge, die Frauen zwischen den Zeilen so ansprechen leider nicht immer. Die haben einfach die Antennen nicht. Die verstehen nur klare, eindeutige Aussagen. Das ist wohl bei den meisten Paaren eines der schlimmsten Kommunikationsprobleme. Ich wünschte, wir hätten das ohne diesen Umweg gelernt, richtig miteinander zu reden. Aber es war eben alles so, hilft ja nix. Jedenfalls bin ich nicht stolz drauf.

18.07.2022 09:24 • x 3 #264


aequum
Zitat von tine131313:
das stimmt wohl, ja. ich kann mich gerade nicht um meinen mann kümmern. ich muss mich erstmal finden...keine ahnung wie das geht...

Solange man ein Ziel vor Augen hat geht irgendwie alles. Mache einen Schritt zur Zeit und fange , wie es @Elfie1 geschrieben hat, bei Dir an.
Zitat von aequum:
Also ich glaube dass man eine solche Erfahrung als Mann niemals vergessen kann.

Ich denke eigentlich dass das geschlechterunabhängig ist. Könnte mir vorstellen dass das bei Frauen ähnlich sein wird.

18.07.2022 09:38 • x 1 #265


T
Zitat von aequum:
Mache einen Schritt zur Zeit und fange , wie es geschrieben hat, bei Dir an.

habt ihr da tipps für mich?

18.07.2022 09:40 • x 1 #266


E
Ein Tipp und noch eine letzte Ergänzung an Tine. Neben der Kommunikation ist noch etwas wichtig. Und das betrifft zunächst mal dich selbst. Wenn man nämlich in diesem Krümelliebe-Muster drin hängt, was ja meistens irgendwie aus der Kindheit kommt, dann ist man blind für die eigenen Bedürfnisse. Man hat gelernt und tief verinnerlicht, eigene Wünsche und Sehnsüchte ganz nach hinten zu schieben und auszublenden. Aber die Seele lässt sich leider nicht beschummeln. Die sucht sich Wege um auf ihre Kosten zu kommen. Erstmal wird sie krank. Depression, kennst du ja. Wenn man dann immernoch nicht reagiert, sucht sie andere Möglichkeiten. Und da kam dann bei mir der Kollege ins Spiel und bei dir eben Tinder.

Dabei hast du wohl einen blinden Fleck für deine eigentlichen Bedürfnisse entwickelt. Die musst du also zunächst mal wieder ausgraben und ernst nehmen. Dazu brauchst du keinen AM und auch kein Tinder. Dazu brauchst du professionelle Hilfe.

Ich kann nicht beurteilen, wie schlecht es dir geht, ob eine ambulante Therapie ausreicht oder doch besser die Klinik. Aber eine Woche ist auf jeden Fall zu wenig. Du stehst am Anfang eines Weges, der Jahre in Anspruch nehmen wird. Such dir gute, professionelle und stabile Wegbegleiter. Jetzt! Tue es für dich und für dein Kind. Das braucht dich nämlich dringend als gesunde und stabile Mama! Ansonsten gibst du diesen sch. weiter in die nächste Generation. Tu das deinem Kind nicht an!

Alles gute dir!

18.07.2022 09:41 • x 2 #267


aequum
Zitat von Elfie1:
Männer verstehen die Dinge, die Frauen zwischen den Zeilen so ansprechen leider nicht immer. Die haben einfach die Antennen nicht. Die verstehen nur klare, eindeutige Aussagen.

Wie wahr! Das musste meine Frau zu Beginn auch erst lernen denn ich genauso ein Kandidat.

Und ich musste feststellen, dass das sogar auf gewisse Aussagen und gewisses Verhalten meiner Tochter als Teenager zutraf. Ich kannte als ich Teenager war nur die Kommunikation mit meinem Bruder und hatte keine Schwester also musste ich des Öfteren meine Frau bitten, mir das zu übersetzen.

Also ja, ich brauche tatsächlich klare und möglichst unmissverständliche Aussagen...

18.07.2022 09:46 • x 2 #268


aequum
Zitat von Elfie1:
Das stimmt natürlich und dafür habe ich feine Antennen entwickelt. Wenn ich merke, dass er abrutscht, schrillen meine inneren Alarmglocken ganz laut. Am Anfang war das häufig der Fall. Inzwischen nur noch gelegentlich. Dann wende ich mich ihm bewusst zu und fange ihn auf. So, wie er auch mich auffängt. Manche ...

@Elfie1,

Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.
Alles das was Du geschrieben hast ich sehr schön und verständlich geschildert und begründet.

18.07.2022 09:56 • x 1 #269


E
Konkrete Tipps könnte ich dir viele geben. Z.B. frage dich täglich mehrfach, wie es dir geht und dann gehe dem Gefühl nach. Weine, wenn du traurig bist, mache Sport, wenn du wütend bist, nimm dich in den Arm oder lass dich in den Arm nehmen, wenn dir Nähe fehlt. Möglichst natürlich von deinem Mann, deinem Kind oder einer Freundin. Niemals mehr von deinem AM. Den musst du vom Sockel stoßen. Der darf nie wieder Macht über dich gewinnen.

Es gibt viele Techniken zur Selbstwahrnehmung, die du in einer Therapie lernen wirst. Mantras waren mir eine gute Hilfe. Sätze wie, ich bin es wert, glücklich zu sein, habe ich mir oft selbst ganz bewusst gesagt. Selbsthypnose, einen sicheren inneren Ort finden, an den man sich flüchten kann, wenn es hart wird. Bei mir war das der Ostseestrand, an den ich mich in einer Selbsthypnose weg träumte. Geschichten vom Loslassen, die meine Therapeutin mir in Hypnotherapeutischen Sitzungen erzählte.Ihre Bildersprache kam dabei immer gut bei mir an. Meine Kindheit wurde zu einem verlassenen, verwilderten Garten, der keine Früchte mehr brachte. Meine Beziehung zu den Eltern waren gekappte Wurzeln und abgestorbene Bäume. Der AM wurde zum Dornengestrüpp, in dem ich mich verfangen hatte. Meine Ehe, die ich retten wollte, wurde zum Berg, den ich hochlaufen musste. Solange ich dazu noch keine Kraft hatte, saß ich eben am Fuß des Berges und blickte zurück auf den verwilderten Garten meiner Kindheit. Und der AM als Dornengestrüpp wurde zum Teil dieses Gartens, den ich hinter mir lassen wollte und musste.

Manchmal lief ich zurück zum Eingangstor und weinte, weil dieser Garten, den ich so sehr geliebt hatte, für immer verloren war. Dann lief ich wieder zum Berg, hatte keine Kraft, hinauf zu klettern und blieb erstmal am Gebirgsbach sitzen, um mich zu erfrischen. Aber dann sah ich irgendwann ein paar Meter höher meinen Mann und meinen Sohn, die mich riefen und endlich schaffte ich den ersten Schritt. Dann noch ein paar und dann war es schon Zeit für die erste gemeinsame Brotzeit mit ihnen. Unser erster Urlaub nach der Affäre am Bodensee. Ein tolles Erlebnis, weil wir wirklich real mit der Seilbahn auf den Säntis fuhren. Einen hohen beeindruckenden Berg auf der schweizerischen Seite des Sees. Dort stand ich in der Realität und genoss den Ausblick mit meinem Mann und meinem Sohn und bekam einen Vorgeschmack, wie es wieder sein könnte. Und so ging es stetig weiter bergauf. Ich löste mich von meinen Eltern und meiner Kindheit. Ich lernte, meinem Mann und mir wieder zu vertrauen. Er und mein Sohn und noch andere Familienmitglieder hielten mich in ihrer Seilschaft, wenn es wackelig wurde. Und endlich lernte ich, mich bei ihnen fallen zu lassen. Das Geschenk ihrer Liebe anzunehmen.

Heute ist der Garten und der AM als Dornengestrüpp nur noch Erinnerung. Von ganz oben vom Berg schaue ich ab und zu hinab und freue mich über den Weg, den ich geschafft habe.

Alles das sind Techniken, die ich in der Therapie gelernt habe und die mir immernoch helfen. Sie zu lernen und zu verinnerlichen dauert viel Zeit. Aber besonders hier gilt der Satz, der Weg ist das Ziel.

Tine, du schaffst das! Ich glaub an dich!

18.07.2022 10:01 • x 3 #270


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