Affäre kann nicht aufgearbeitet werden - Blockade!

Zitat von unknown1:

@Seneca22 nein, ich habe eigentlich mit niemandem mehr Kontakt, außer mit den Menschen an meinem Arbeitsplatz.

Wieso hast du mit niemandem mehr Kontakt?

Diese Detailfragen zum 6 sind absolut unangemessen, da gehören klare Grenzen gesetzt! Du gehörst ihm ja nicht, dein Körper gehört nur dir. Natürlich solltest du ihm die Frage beantworten, warum es zur Affäre gekommen ist und ob bzw wie oft etwa etwas gelaufen ist. Auch ob du noch etwas empfindest und Kontakt willst. Irgendwie scheint er entweder ein Kontrollfreak zu sein oder dich demütigen wollen. Beides solltest du nicht zulassen, denn du hast genauso Rechte, über dich selbst zu bestimmen. Wenn das nicht funktioniert, solltest du eine Trennung in Erwägung ziehen - ihr seid beide noch jung!

Zitat von frechdachs1:

Um eine Affäre aufzuarbeiten, haben die Details, welche den anderen betreffen, nichts zu suchen. Er hat mit eurer Beziehung nichts zu tun. Wenn ihr diese aufarbeiten möchtet, dann fangt da an, wo die Affäre anfing, nämlich bei unbefriedigten Bedürfnissen oder Sehnsüchten. Die Fragen sollten nicht lauten, wann, wie und wie tief, sondern vielmehr warum, was fehlte und was können wir ändern.

Das denke ich auch. Abgesehen davon dass intimste Details ihn nichts angehen, er würde ja wohl auch nicht wollen dass du euer S. in Einzelheiten weitergibst. Es trifft nicht den Kern des Problems, jedes Detail zu wissen, sondern führt zu noch mehr Nachfragen und ändert nichts am Sachverhalt, der Unsicherheit, dem Vertrauensverlust, den Zweifeln die er erlitten hat.
Die Frage ist doch, wie und warum kam es dazu? Was ist mir wichtig, was ist dem Partner wichtig? Was können (ich) wir tun, damit es (mir) uns besser geht? Etc.
Am reden führt kein Weg vorbei, ich finde die vorgeschlagene schriftliche Variante gut, dann seid ihr beide nicht gleich wieder in eurem Druck- und- Blockade- Muster drin.

Zitat von frechdachs1:

Alles andere macht keinen Sinn. Am besten unter professioneller Begleitung, denn die stellen die richtigen Fragen.

Das würde ich auch vorschlagen. Warum sperrt dein Partner sich so dagegen? Ihm geht es bestimmt nicht besser, wenn du ihm alle Stellungen darlegst und ihr das was euch beide betrifft nicht bearbeitet, und sei es nur zur Trennung.
So wie jetzt macht ihr euch gegenseitig kaputt.

Zitat von Annre:

Akzeptanz heisst, ich bin einverstanden

Wenn ich mir zum Beispiel einen Arm breche muss ich das auch akzeptieren im Sinne von: annehmen, wie es ist, unveränderbares billigen. Einverstanden bin ich damit trotzdem nicht und muss es auch nicht sein.

Zitat von Lillilli:

Es ist ein Versuch Kontrolle zu erlangen, der halt mächtig in die Hose geht.

Bei uns ist es - bislang - nicht in die Hose gegangen. Aber ja, ich denke auch, dass es der Wunsch nach Zurückerlangung von Kontrolle über das eigene Leben ist.
Mein Mann weiß das. Und er akzeptiert es. Er versteht es auch, warum ich das brauchte.

Zitat von Lillilli:

Vertrauen heisst eben nicht zu kontrollieren, es ist das Gegenteil davon. Man muss also die Kontrolle Stück für Stück wieder abgeben.

Ja, allerdings steht für mich am Anfang des Vertrauens die Kontrolle. Mit steigendem Vertrauen, reduziert sich das Bedürfnis nach Kontrolle.
Ich brauchte lange, um zu vertrauen. Nun wurde dieses Vertrauen missbraucht. Und ich gehe davon aus, dass es wieder sehr lange dauern wird, dieses Vertrauen wieder aufzubauen.

Aber - ein Betrüger, der es mit seiner Reue Ernst meint, tut alles dafür, dieses Vertrauen wieder aufzubauen und akzeptiert auch, dass eine gewisse Kontrolle eine zeitlang erforderlich ist.

So haben wir unsere Googlestandorte dem anderen freigeschaltet. Natürlich weiß man dann nur, wo das Handy ist.

Oder wir kennen die PIN vom Handy des jeweils anderen. Allerdings geht keiner an das Handy des anderen, ohne vorher zu fragen - falls das eigene zum Googlen gerade nicht da ist. Und auch da ist die Kontrolle nur Illusion, denn jeder kann ein Zweit- oder Dritthandy haben.

Aber es sind kleine vertrauenbildende Maßnahmen, die Menschen, denen es Ernst ist mit einer Ehe 2.0 gerne mittragen.

Zitat von Clementine44:

Diese Detailfragen zum 6 sind absolut unangemessen, da gehören klare Grenzen gesetzt!

Stimmt! Allerdings wollte ich das auch wissen. Einfach weil ich wissen wollte, ob es an unserem S. lag. Und ich wollte wissen, ob er irgendwelche heimlichen Vorlieben hat, die sie befriedigte. Ich wollte wissen, ob ich etwas beim S. anders hätte machen können. Ich wollte wissen, ob er mit ihr irgendwas gemacht hat, was er mit mir noch nicht gemacht hatte. Das gehörte für mich zum Verstehen des Grundes für die Affäre. Es gehörte zur Antwort auf die Frage nach dem Warum.

Warum will er, trotz allem, bei Dir bleiben?
Und warum willst Du, trotz allem, bei ihm bleiben?
Habt ihr hier Gründe für euch?

Vermutlich diese Fragen, weil der S. sein größtes Problem ist. Er fühlt sich als Versager, konnte es Dir nicht mehr besorgen. Deshalb der andere. Es gibt leider Männer, die hier ihre wichtigste Bestätigung sehen. Oder eben ihren Untergang. Hattet ihr schon mal wieder S. seitdem?
Bei Frauen (also Betrogene) ist es eher wegen der Gefühle. Die meisten brauchen die große Gefühle zum S. und schließen von sich auf andere, also auf ihren Partner. Und bewerten die Affäre eher als emotional. Und das tut Frauen wahrscheinlich mehr weh.

Ich denke auch, wenn ihr so weiter macht, wird es irgendwann zwangsläufig auf eine Trennung hinauslaufen.
Was soll denn passieren, wenn Du endlich sprichst?
Wenn Du bei ihm bleiben willst, hat er das Recht die Wahrheit (die echte) zu erfahren.
Wenn er bei Dir bleiben will, hast Du das Recht, dass er sie (also die echt echt echte Wahrheit) akzeptieren muss.
Aber zu intime Fragen schaden eher.

Ich gehöre auch zur Fraktion „Brief“. Schreibe ihn. Ungeschminkt ehrlich. So ausführlich wie möglich. Vom Affärenbeginn bis heute. Den Hergang, aber auch was Du wann gedacht und gefühlt hast. Keine S.. Aber wann, also wo er zu dieser Zeit war und dass es nie in eurem Auto oder bei euch zuhause passiert ist (hoffe ich doch).
Auch wie Du Dich heute fühlst. Und - ganz wichtig - warum Du mit ihm zusammen bleiben willst. Bitte ihn noch mal um eine Paartherapie.
Den legst Du ihm hin und gehst irgendwohin bis er sich daraufhin meldet.

So wie Du allerdings schreibst, kommt es mir vor wie @MissLilly schon angemerkt habt. Ihr macht euch gegenseitig fertig und vor allem was vor, weil keiner den Ar… in der Hose hat die Trennung auszusprechen.

@Trust_him das ist schon klar, diese allgemeinen Dinge wie Vorlieben etc sollte man kennen. Aber wohl nicht, wo man die Hände hatte, wo man hinsah, welche Stellungen in welcher Reihenfolge, wer zuerst einschlief etc das geht schon in eine sehr krasse Richtung.

Zitat:

Die Dinge, die ich bräuchte um zu reden, die Verwährt er aus unterschiedlichen Gründen.

Was genau wären denn die Dinge die du bräuchtest um zu reden ?

Zitat von unknown1:

Ich habe alles aufs Spiel gesetzt, für ein bisschen Aufmerksamkeit, Anerkennung und Bewunderung

Weiß dein Freund das bzw hast du es genauso und in aller Deutlichkeit gesagt ?
Und wenn ja, was hat er darauf geantwortet?

Zitat von unknown1:

Ich sage ihm manchmal, dass es passiert ist, und ich es leider nicht ändern kann, das regt ihn aber nur auf.

Ah nee, das ist auch zu einfach.

Zitat von unknown1:

Ich bekomme nicht mehr raus, als es tut mir leid, es wird nicht mehr vorkommen, du hast das nicht verdient usw. Das nimmt er mit höhnischem Gelächter auf, dass ich sowas nicht tun würde, das habe ich damals auch immer gesagt. Dadurch entsteht kein Vetrauen

Es spielt keine Rolle ob er das verdient hat oder nicht, solange du den unausgesprochenen Eindruck hinterlässt, dass DU dir die Affäre verdient hast!
Entsprechend kommt deine Art dich zu „entschuldigen“ bei deinem Freund nicht als solche an, sondern eher wie eine stille Rechtfertigung und ist damit wohl eher für IHN der gefühlt blanke Hohn ..

......Du kannst es leider nicht mehr ändern, er aber schon gar nicht.
Für ihn klingt es, als ob Du Dich etwas von der Verantwortung freimachst. Inhaltlich hast Du natürlich Recht.

Zitat von unknown1:

liebend gerne meinerseits!

Zitat von unknown1:

ich habe eine Therapie angefangen, diese wieder abgebrochen, weil ich es nicht schaffe überhaupt da aufzutauchen, weil ich richtig fertig bin.

Zitat von unknown1:

Ihm ist es zu peinlich um mit jemandem darüber zu sprechen, er schämt sich zu sehr, sagt er.

Interessant.. In Anwesenheit deines Freundes bekommst du aufgrund deiner Schuld und Schamgefühle kein Wort raus und würdest das alles am liebsten in Begleitung eines Paartherapeuten machen, wobei DU es selbst, aber nicht schaffst deinen eigenen Therapeuten aufzusuchen.

Sorry, aber das ist alles schon ziemlich auffällig, wenn man das in Kombination mit dem hier liest :

Zitat von unknown1:

wenn er die Beziehung nicht mehr wollen würde, dann hätte ich vollstens Verständnis dafür.

Zitat von unknown1:

sondern auch für seine eigene Zukunft, die vielleicht ohne mich sein wird, aber dass er nicht für alle Zeiten geschädigt ist und eine gesunde Beziehung haben kann. Aber vielleicht bin ich einfach die Falsche dafür...

Zitat von unknown1:

ich würde das gerne machen, ich würde mich gerne räumlich trennen um auf Neustart drücken zu könne, dieser Teufelskreis muss an irgendeiner Stelle durchbrochen werden.

Zitat von unknown1:

Ich will, dass wir beide irgendwann in Frieden leben können, auch wenn es ohne einander sein sollte