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Affäre gibt es noch eine chance

F
@gast78

Du verkennst den Untersched zwischen Mitleid und Mitgefühl. Mitleid ist weder für den gut, der es hat, noch für den, der es bekommt. Mitgefühl ist der Stoff, mit dessen Hilfe aus einem feedback wie Deinem eine sinnvolle Intervention wird. Mit Mitgefühl kommt das an, was Du mir sagen willst.

Abgesehen davon habe ich das, was Du schreibst, vom Kopf her schon längst begriffen - allein, das Herz will noch nicht mitgehen.

@überlebt: ist es das, was Du meinst, wenn Du schreibst, das man lange braucht, um so etwas zu verarbeiten? Kennst du das - ganz seltene, also bei mir - Gefühl, daß es schöner wäre alleine zu sein als zu zweit mit Angst und dem Gefühl, ungeliebt zu sein? Ich denke manchmal, es wäre vielleicht eine Befreiung. Aber ich glaube, dazu muß ich mich erst einmal von meinen Vorstellungen lösen, wie so ein leben, mein Leben, zu sein hätte. Ich weiß auch nicht, wie viel Zeit mir dazu bleibt oder reicht. Einfach immer so weitermachen kann es nicht sein, oder?

Aber was macht eigentlich die, die den Faden hier aufgemacht hat? Wie geht es Dir inzwischen?

Freda

04.05.2015 08:09 • #31


B
Ja, ich kenne dieses Gefühl. Sehr gut sogar.
Und ich kenne auch meinen Lebensgefährten. Ich weiss, dass er sich ernsthaft in diese Frau (getrennt, ein Kind, entspannt und offenbar stark, lebenslustig und ihm sehr ähnlich) verliebt hat. Ich kenne ihn und ich weiss, dass er bei mir/uns geblieben ist, weil er Angst vor meiner Reaktion hatte, die ganze Situation für ihn kaum zu ertragen war, er die Kinder leiden sah, mich leiden sah. Ich kenne ihn gut genug, um zu wissen, dass er sich oft die Frage gestellt hat, ob er das denn überhaupt tun darf. Seine Familie zu verlassen und neu zu beginnen mit ihr.

Ich habe das lange Zeit ausgeblendet. Die neue Beziehung genossen. Und dass wir wieder so viel gemeinsam unternehmen, dass er sich so bemüht, dass alles wieder so ist, wie früher.

Aber NICHTS ist wie früher. Ich spüre, dass er sie immer noch liebt, dass er hin und her gerissen ist, dass er an sie denkt, dass er vermutlich auch wieder Kontakt zu ihr hatte. Er ist nicht wirklich bei mir - auch wenn er sich sehr bemüht. Wir haben nie geheiratet. Die Vorstellung, dass er sie heiraten wollte, bringt mich fast um.

Ich habe damals, als er mir alles erzählt hat, zu überstürzt reagiert. Ich denke ernsthaft darüber nach, mich von ihm zu trennen. Auch wenn dann kein Stein auf dem anderen bleiben wird. Ich will keinen Mann, der nur aus Pflichtgefühl bei mir bleibt. Und keinen, der mich sofort verlassen hätte, hätten wir keine Kinder gehabt.

Denn wenn ich ganz ehrlich zu mir selbst bin, dann ist es so. Ohne Kinder wären wir heute kein Paar mehr.

Zeit, aufzuwachen!

04.05.2015 09:39 • #32


A


Affäre gibt es noch eine chance

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B
@ Sonny !

Wie geht es dir?

04.05.2015 10:23 • #33


T
Hallo überlebt !
bis zur letzten Woche war ich die Geliebte, wir hatten uns wenigstens hundert mal getrennt konnten aber trotz dem nicht ohne einander. Bei ihm sind genauso die gleichen Gründe vorhanden wie in Deinem Fall ( Kinder u.s.w. ) allerdings hat die Frau von mir keine Ahnung aber van den frührigen Affáren die er hatte , Das Entergebniss er und seine Frau leben eine muss Ehe , beide sind nicht glücklich und keiner kann vergessen nur versuchen zu verdrángen, Bei mir war es schlimm das wir uns verliebt haben in eiander, sehen uns aud der Arbeit ,Horror pur für mich und ihm. Aber ist es wirklich Sinn des Lebens so mit einander zuleben ? frage Dich selbst ,, wenn die Kinder u.s.w. nicht wáhren und die gemeinsamen Jahre würdest DU ihn haben wollen ?

04.05.2015 11:49 • #34


G
@gast78:
Deine Einstellung gefällt mir.
Wie lange hast Du gebraucht, um zu der Einstellung zu kommen?

Ich würde gerne Deine Geschichte lesen. Hast Du die hier irgendwo aufgeschrieben?

Ich würde mich gerne mit Dir austauschen.

04.05.2015 12:40 • #35


B
ich kann nur so viel dazu sagen. Die Gründe, warum Menschen fremd gehen, scheinen mannigfaltig zu sein. Sich neu verliebt, oder Lust auf fremde Haut, Midlife Krise, ode Langeweile, ONSs, Rache, Don Juan Probleme, zu niedriges Selbstwertgefühl, oder zu hohes, Suche nach Bestätigung, Suche nach Zärtlichkeit, Drache zuhause, Lämmchen zuhause, Pantoffelheld, oder Lusche u.v.m.

Was zählt ist aber, was ich dann daraus mache. Und zwar ICH als Betrogene. Und da hat Gast 78 Recht. Nur dass die Erkenntis bei jeden anders schnell funktioniert. Und dass sich jeder von ums anderen Ängsten stellen muss.

@ tiktak: Dein Typ hat es ihr nie gesagt. Das würde mir zu denken geben. Meiner war wenigstens so ehrlich und hat die Karten auf den Tisch gelegt. Egal wie weh das getan hat.

04.05.2015 13:43 • #36


A
Liebe Sonny,

lass dich erst mal umarmen, ich weiß, wie es dir gerade geht. Vielleicht kann ich dir Mut machen, in dem ich dir sage, dass es auch anders ausgehen kann. Wir waren noch länger zusammen als ihr als ich von der Affäre erfuhr und auch diese dauerte um einiges länger als bei deinem Mann.

Ich kenne auch das was hier beschrieben wurde, das Gefühl, er weiß nicht was er will, er sehnt sich nach einer Anderen. Gleichzeitig hat er immer gesagt, es ginge gar nicht um sie, vielleicht doch, vielleicht will er nur alleine leben, eigentlich will er mich, totales Chaos. Auch ich war nicht gleich in der Lage, die Konsequenzen zu ziehen und habe gekämpft. Einige Monate später war ich - wenn auch schweren Herzens - bereit eine Entscheidung zu treffen, weil ich spürte, er ist nicht ganz bei mir. Ich wollte also unsere Ehe beenden, ab diesem Moment begann er zu kämpfen. Erst dann setzte er sich mit sich auseinander und begann nachzudenken. Über die Gründe, warum er sich darauf eingelassen hat und begann seine Baustellen zu bearbeiten.

Heute weiß ich, dass diese Phase des Eierns ganz viel damit zu tun hatte, dass er im Grunde erahnte, dass das Problem bei ihm liegt und das Eiern bestand zwischen den Optionen sich seinen Themen zu stellen oder vor sich selbst davon zu laufen.

Genau wie du bin ich damals aus allen Wolken gefallen, weil wir eine wirklich gute Ehe hatten, schlecht wurde es erst ab dem Tag an dem er begann, mich zu betrügen. Bitte grüble nicht und zieh dir nicht den Schuldschuh an, wo er dir nicht passt. Er hat dich betrogen und es ist an ihm, um dich zu kämpfen. Ich weiß, du bist gerade am Boden und total verzweifelt, vielleicht gelingt es dir trotzdem, dich nicht zu klein zu machen.

Damals dachte ich oft, ich will mein altes Leben zurück, heute möchte ich es nicht mehr, obwohl ich nach wie vor der Überzeugung bin, dass es sehr gut war. Durch die wirkliche Auseinandersetzung meines Mannes mit sich selbst, hat die Beziehung heute eine ganz andere Tiefe. Bevor jetzt aber wieder eine Geliebte meint, sich würden dafür sorgen, dass eine Ehe nachher besser ist, kann ich nur sagen, wir haben es keinesfalls wegen der Affäre dahin geschafft, wo wir heute sind, sondern trotz der Affäre.

04.05.2015 13:56 • #37


G
@Annjulie:

Zitat:
Durch die wirkliche Auseinandersetzung meines Mannes mit sich selbst, hat die Beziehung heute eine ganz andere Tiefe.


Darf ich hier mal nachfragen?

Dein Mann hat sich mit sich selbst auseinandergesetzt und dann? Hat er das Problem selbst lösen können? Oder hat er dadurch formulieren können, was ihm gefehlt hat und ihr konntet deshalb beide erfolgreich daran arbeiten, so dass Du ihm jetzt geben kannst, was ihm fehlte? Und die offenen Gespräche über das Defizit haben Euch einander näher gebracht, was der Beziehung heute eine ganz andere Tiefe gegeben hat? Ist es das?

04.05.2015 16:20 • #38


S
@ueberlebt
Mir geht es so einigermaßen Traurig aber wir gehen normal miteinander um. Mal schauen wie es weiter geht. Ich weiß das mein Mann die Frau liebt und auch nur aus Vernunft bei uns bleibt.
So wie ich es lese geht es ja einige Frauen genauso.

04.05.2015 20:13 • #39


B
@ Sonny

Ich bin froh, dass du dich meldest. Hatte befürchtet, unsere Berichte hätten dich geschockt und vergrault.

Dieses wir gehen normal miteinander um, das kenne ich auch. Und Freda und viele andere vermutlich auch. Ich weiss nicht, warum das überhaupt funktioniert, denn es ist nichts normal. Hätte ich anders reagiert nach seiner Beichte, nämlich ruhiger, reflektierter, nicht sofort eine Entscheidung treffend und nicht einfordernd, dass er die Beziehung beendet, wäre er dann noch hier?

Habt ihr viel darüber geredet? Was sagt denn er?

Und @ Freda - ich schwanke jeden Tag zwischen lieber allein und zu zweit aber nicht mehr aufrichtig geliebt, aber funktionierend.

Ich hätte niemals gedacht, dass ich mal in der Situation sein würde. Habe mir heute Abend eine Auszeit gegönnt und war mit einer Freundin unterwegs. Sie hat das selbe auch letztes Jahr durch gemacht. Sieht das alles aber viel nüchterner und pragmatischer. Er hat sich für sie entschieden, Spiel gewonnen, zurück zur Normalität. Ich weiss nicht, ob ich das kann.

04.05.2015 23:33 • #40


F
Hallo -

naja, zurück zur Normalität? Für mich ist das nicht normal. Alles ist zerstört, irgendwie. Es hat einen schalen Geschmack. Und ich weiß, daß meine Ängste einen realen Hintergrund haben. Den Mann einfach nur hierzuhaben ist irgendwie nicht das. Denn das ist keine lebendige Beziehung. Es ist nicht ehrlich.

Und das Schlimmste ist: ich denke, daß es auch den Kindern nicht gut tut. Die haben höchst sensible Antennen für so etwas. Für seine Traurigkeit und meine Ängste. Die wachsen mit einem Geheimnis auf. Und ich weiß, was das bedeutet: meine Mutter hatte ein Verhältnis mit einem verheirateten Mann, die Ehe meiner Eltern wurde am Ende auch deshalb geschieden und die Zeit vorher erinnere ich dunkel als kalt und irgendwie falsch. Dieser Mann hat sich nie getrennt, meine Mutter hat das irgendwie gemeistert, aber glücklich war sie nicht - und er, glaube ich, auch nicht. Ich kenne das also. Und ich möchte nicht, daß ich in einer dieser Rollen normal werde. Das wird für mich auch nie normal sein.

Aber Liebe kann man nicht erzwingen, das wird mir langsam immer klarer.

Freda

05.05.2015 07:36 • #41


B
Ja, Kinder spüren das. Ganz instinktiv. Sie haben, genau so wie ich, schon damals während der Affäre mitbekommen, dass ihr Papa plötzlich total verändert ist, ständig am Telefon klebt und dass er überhaupt wie ausgewechselt war. Er hat sie ihnen sogar einmal vorgestellt und sie fanden sie toll! (Ich könnte mich heute noch übergeben, wenn ich daran denke)

Leider haben sie auch die Trennung/Doch-nicht-Trennung hautnah miterlebt. Es ist irgendwann so eskaliert, dass meine Tochter alles gehört hat. Bis vor Kurzem hat sie noch gefragt, warum Papa eine neue Frau hat. Schätze, das war ein weiterer Grund, warum er es nicht geschafft hat, zu gehen. Seine Kinder so leiden zu sehen.

Ob sie jetzt etwas davon bemerken weiss ich nicht. Wie gesagt, wir unternehmen so viel wie schon lange nicht mehr, Ausflüge, kleine Reisen, etc., er bemüht sich, ist so viel wie schon lange nicht mehr für sie da, die Kinder scheinen momentan glücklich zu sein. Die Lage hat sich quasi entspannt. Rein äusserlich. In mir drinnen arbeitet es. Als ich mich nach ein paar Monaten zur Trennung durchgerungen hatte, weil ich ihm das nicht verzeihen konnte, hat ER gekämpft. Ähnlich wie bei Annjulie. Aber trotzdem bin ich mir fast sicher, dass sie noch Kontakt haben. Trotzdem sehnt er sich nach ihr, das spürt man. Auch wenn die Fassade nach aussen wieder steht.

Es ist alles anders geworden seitdem. Nichts ist mehr normal. Nichts so wie früher.
Auch das ist etwas, was mir zu denken gibt. Will ich das meinen Kindern vorleben?

05.05.2015 09:42 • #42


S
Hallo,
Ich habe mir eure Geschichten durchgelesen. Genauso erging es mir. Er sagte mir, was er besonders liebte an ihr, war das sie fürsorglich war und ihm sehr viel liebe gab. Ich bin von Natur eher ein Mensch, der wenig emotional ist. Wenn mein Mann mich beim kochen umarmte und mir den Hals küsste, nahm ich das an, verschmolz nicht darin. Ich habe sie im Internet gesucht und bin auf ihre Facebook Seite gelangt. An diesem Abend hatte ich einen Zusammenbruch. Sie ist sehr viel schöner und weiblicher als ich. Ich fühlte mich sehr hässlich in diesem Moment. Ich hatte den Fehler gemacht, ihn zu sehr über Details gefragt. Wie war der S. mit ihr? Ich wollte es unbedingt wissen. Er warnte mich einige Male, damit aufzuhören. Ich wollte es wissen. Er sagte, er hätte noch nie eine Frau so begehrt und würde selbst nie in dieser Form geliebt. Trotzdem hänge ich an ihm. Ich habe an ihm gezerrt, sie beleidigt, ihm gedroht. Er hat die affäire mit ihr beendet. Aber sie waren schon zweimal getrennt. Ich habe Angst, dass sie wieder zusammenfinden. Ich hasse diese Frau! Auch wenn ich weis, dass mein Mann Schuld ist. Ich hasse sie dafür, dass sie meinem Mann mehr liebe schenken konnte als ich in 20 Jahren. Ich hasse sie dafür, dass er neben mir liegt, aber ich weiß, dass er lieber bei ihr wäre. Er ist nur wg. Der Jahre, der Kinder, Haus und Hof hier. Ich mache mir nichts vor. Im Stillen weiß ich sogar, dass wir es nicht weit schaffen. Er kümmert sich wieder um uns. Aber das macht er, weil er sich selber dazu zwingt, nicht aus tiefer Liebe zu mir, sondern aus Verantwortung. Ich würde ihn gerne loslassen, aber ich kann nicht!

05.05.2015 10:50 • x 1 #43


I
Ihr Lieben,
sich in einer langen Ehe mal in einen anderen zu verlieben, halte ich für normal.
Aus meiner Erfahrung stimme ich Anselm Grün zu, der hinterfragt:
Was lebt dieser Mensch, der mich fasziniert, in denbich verliebt bin,
was ich auch gern leben würde ?
Bei mir war es das Tanzen !
Seitdem geh ich allein in Tanzkurse und habe sympathische Tanzsportfreundschaften geschlossen.

Meinen Exfreund hatte ich in der Trennungszeit.
Mein Mann und ich knüpfen langsam an unsere 'alte' Liebe an, behalten aber nun Freiheiten, was Hobbys angeht.

In einer längeren Partnerschaft oder Ehe wird man immer etwas vermissen, mit dem neuen Partner steht man nach einiger Zeit vor der gleichen Aufgabe.

05.05.2015 10:55 • #44


I
Liebe Schmerzfrei,
mach Dich nicht so fertig,
Deinen Mann zu fragen war Selbstquälerei,
logisch dass er mit ihr 'angibt'.

Mein schwieriger Mann wurde von seiner ersten Frau verlassen, die so der Typ ist wie die Affäre Deines Mannes.
Ich bin vom Typ her auch anders.
Mach Dich nicht so runter,
sei a u t h e n t i s c h Du selbst und hege und pflege Dich selbst ...
Verbiete Deinen Minderwertigkeitskomplexen ihn auszufragen und vergleiche nicht, das hinkt immer !
Mach Dich authentisch schön wie Du bist und achte auf die Männer, die Dich anlächeln oder die zurücklächeln wenn Du sie anlächelst !
Lass den Machtkampf gegen die andere, der nur in Angebereibund Komplexen enden kann.
Wenn er bei Dir bleibt, dann nimm ihn für voll und werde wieder authentisch ganz Du selbst und noch mehr !!

05.05.2015 11:13 • #45


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