Affäre - ein Nutzen und ein benutzen!?

@ Vegetari,

die Beschreibung zeigt auf, was es mit einer Affäre auf sich hat. Das sind Breitseiten für den anderen Partner. Der Ausmaße ist sich sicher niemand bewusst, was ein fremdgehender EP anzurichten in der Lage ist. Und...das ging aus deiner Beschreibung hervor - es wurde etwas vorausgesetzt, was keine Selbstverständlichkeit ist. Es wird oft nur angenommen, dass etwas (noch) so ist, wie es immer war. ohne sich dessen sicher zu sein. Aber wie ist es möglich, sich sicher zu sein?
Kommunikation? Hätte sie etwas bewegen können, die Affäre deines Mannes vermeiden können? Es ist müßig, dass jetzt zu hinterfragen. Es macht keinen Sinn, sich darüber einen Kopf zu machen, obwohl es einen Teil der Verarbeitung darstellen kann, um in der Gegenwart und auch zukünftig gewappnet zu sein. Ich denke, dass es mit dem der Weg ist das Ziel eine Basis gibt, weil BEIDE jetzt wissen, worum es geht.
Enttäuscht zu haben - dein Mann - und enttäuscht worden zu sein - du - das ist etwas, was wieder auf einen Weg gebracht werden will....die Bemühungen sind vorhanden... und das anpacken auch. Wie sich das verbinden lässt...du hast es beschrieben....aufgewacht zu sein, um einen anderen Weg zu gehen....

Man kann einen anderen Weg suchen...aber es darf nicht so weit kommen, dass ich mich verbiege. Vielleicht ist es müßig zu schauen, ob mit mehr Kommunikation die Affäre verhindert werden konnte. Ist ja nun passiert. Trotzdem glaube ich, dass es richtig ist Kommunikation als wichtigen Faktor neu anzuerkennen- gerade in der Aufarbeitung einer Affäre. Wer ist dieser Mensch, der mir so weh getan hat?
Was hat er für sich aus der Affäre gelernt?
Wie soll es weitergehen?
Will und kann ich überhaupt seinen Erwartungen entsprechen?

Ich finde es wichtig, diese Fragen zu klären, auch wenn es manchmal sich etwas künstlich anfühlt. Aber ohne Kommunikation ist es ja schon mal gescheitert...

Zitat von angel09:

(...)

Will und kann ich überhaupt seinen Erwartungen entsprechen?

Ich finde es wichtig, diese Fragen zu klären, auch wenn es manchmal sich etwas künstlich anfühlt. Aber ohne Kommunikation ist es ja schon mal gescheitert...

@ angel09

Umgekehrt gelten die Fragen, bzw. die nach den Erwartungen allerdings auch - was ist die jeweilige
Erwartungshaltung, was sich die jeweiligen Hoffnungen, was sind die jeweiligen Vorstellungen... und meist zeigt sich erst nach schweren Krisen, welche Bedeutungen diese Dingen haben könn(t)en. Und die können nur durch Kommunikation geklärt werden....und zwar von beiden ausgehend - sonst wird Kommunikation langweilig, wenn immer nur einer damit beginnt....und es sich immer nur um das selbe dreht. Und...was geht von mir selbst aus und was geht vom Partner aus....an Erwartungen, an Hoffnungen....an Wünschen (egal welcher Art). Usw....

Affären - Nutzen, benutzen, benutzt worden sein....davor, während, danach...

Eine Affäre ist für mich wie die härteste Prüfung für eine Beziehung!

Allerdings ist für mich in einer 3er Konstellation / Affäre noch nicht 100% alles entscheiden: d.h. eine endgültige Trennung ist es nicht, erst wenn einer ganz aussteigt und sagt die Ehe ist für mich beendet! Das kann der Betrügende so sagen oder der Betrogene. Die 3. Person entscheidet meistens indirekt nicht mit .

Die Stastik Affären sieht meist so aus:
90 % gehen wieder zurück zum alten Partner, die Entscheidung wird meist ca. innerhalb von 6 Monaten so entschieden. Wer gleich sich sofort ernsthaft trennt und sagt, die Affäre wird 100% jetzt meine Partnerschaft , der meint es auch so. Von den 90% die sich wiedervereinigen, trennen sich nach ca. 1 Jahr die Hälfte. Die andere HälFte, 50 %, hat eine reale Chance auf eine bessere, vertiefte Beziehung, als vor der dem Betrug. Das vorrausgesetzt, das Paar lernt aus der Krise und setzt sich schonungslos und offen , besser mit Paarberatung, damit auseinander!


Parallelen zu unserer Geschichte / Krise lese ich meistens hier so : Einer ist in der Ehe besonders unglücklich , Paar hat sich entfremdet , geht im Alltag mit Stress/ Kindern unter und Distanz nimmt zu , man spicht zunehmend weniger miteinander, vor allem , welche eigentlichen Bedürfnisse man hat. So und dann kommt dann irgendwann ein ( e) andere ( r) und flirtet mit dem unglücklichen Ehepartner oder umgekehrt. Der Unglückliche wird plötzlich wieder wahrgenommen, Selbstbewusstsein steigt und Schmetterlinge im Bauch. Ein Liebeswahn bricht aus. Der Nochpartner wird degradiert, schlecht bewertet, der neue Partner wird idealisiert. Man schwebt auf Wolke 7 und man macht sich schön zurecht zur Verabredung, erlebt aber nicht den wirklichen Alltag, weil man ja nicht ( schon solange) zusammen wohnt . Der Ex oder Nochpartner bekommt die Affäre irgendwann mit ,bricht zusammen, wird depressiv, ängstlich , wütend und es gibt dann Zuhause nur Leid und Ärger, auch aufgrund des Betrugs und Lügerei des Betrügers. Also zieht es den anderen wieder hin zur Affäre, obwohl er / sie immer abwiegt, welche Entscheidung ist richtig ? Lt. Stastik lieben 80% der Seitenspringer doch noch ihren alten Partner! Irgendwann, wenn die Flucht in die Affäre erste Schatten bereitet und Affärenmensch dann immer mehr zur Besinnung kommt , fragt er sich : Soll ich mein ganzes Leben , Kinder, Familie, Freunde, Haus aufgeben für die schnelle Affäre ? Und dann wenn die Affärenmenschen entdecken, es war ja doch nicht alles so schlecht in der alten Beziehung ... dann wird abgewegt. Über 90 % gehen wieder zurück zum alten Partner.

Interessanterweise sagen aber 80% der Fremdgeher, dass Sie ihren Partner lieben und ihm lieber treu wären, wie ich in einer Studie gelesen habe.....

Danke @Vegetari

Der Text und die Statistik lösen in mir gleichermaßen Enttäuschung und Hoffnung aus.
Die Verzweiflung hat heute wieder die Oberhand über mich. :-

@Vegetari

Wenn sich Fremdgeher diese Fragen stellen, wie du sie oben beschreibst, ist eine Entscheidung zwischen zwei Lebensmodellen und nicht zwischen zwei Menschen. Dies kann sicher tragfähig sein.

Sie gehen fremd, obwohl sie ihren Partner lieben...
Aber was ist das für eine Liebe.

Jeder liebt anders. Jeder versteht unter Liebe etwas anderes.

Der Auslöser liegt aus meiner Sicht darin, dass nicht, bzw. viel zu wenig kommuniziert wird - im Alltag und dass dann der Alltag seine Wellen schlägt - bei beiden EP. Es wird dann nicht nach innen gearbeitet, um den EP wieder für sich zu gewinnen, sondern nach außen - durch Flucht in etwas, was möglichst schnell Abhilfe schafft....andere Menschen, die zuhören, die auffangen, die verstehen.
Und wo ist es am einfachsten, andere Menschen zu finden - die Palette ist sehr viel größer geworden. Es ist nicht mehr nur die/der Nachbar/in, die/der Freund/in, Sportfreund/in, Arbeitskolleg/in.
Dank Internet ist der 1. Fluchtpunkt ...eben das Internet, wo anonym und ohne Probleme rumgeklickt wird, bis sich etwas tut, um zu finden, bzw. gefunden zu werden. Das Internet öffnet Tür und Tor - denn es wartet niemand an der Straßenecke, am Gartenzaun, im Straßencafé, im Restaurant, der verstehen, bzw. verstanden werden soll/will. Die Hemmschwelle ist sehr viel niedriger, auf die Art und Weise ein bisschen Flucht zu haben....so bitter das ist. Ich habe den Eindruck, dass es mit ein bisschen Flucht beginnt, was dann die von dir beschriebenen heftigen Ausmaße annimmt, wenn es zu einer Affäre kommt.

Ja....es wird geflohen! Und es stellt sich die Frage, vor was geflohen wird? Und...geht das beide EP an? Es gehört sicher zur Aufarbeitung, das zu klären - für sich selbst und für die/den Betrüger/in. Wie liegen irgendwelche Probleme? Gibt es tieferliegende Probleme? Was ist im Laufe der Jahre Gewohnheit geworden? Was wurde Alltag? Was hat die Flucht des Anderen begünstigt? Was hat die Flucht ausgelöst? Und...die Fragen gilt es, dass beide EP sich diese stellen, auch wenn sie mit einem evtl. dicken nein beantwortet werden können!
Aber...ist es wirklich richtig, das evtl.nein für sich allein zu beanspruchen? Was gehört zur Verarbeitung dazu? Offen...na klar! Ehrlich ...na klar! Schonungslos ... na klar, oder na ja! Es nutzt allerdings nichts, mit Halbwahrheiten verarbeiten/aufarbeiten zu wollen - da bin ich mir sicher. Dann bleiben Vorbehalte, die einen Fortbestand der Partnerschaft eher unwahrscheinlich werden lässt.

Ob die oben angegebenen Zahlen relevant sind...es sind statistische Zahlen. Sie können als Anreiz dienen, dass ein Fortbestand einer Partnerschaft doch erstrebenswert scheint. Die Zahlen können aber auch als Alibi herhalten, die ein größeres Bemühen um den Erhalt einer Partnerschaft gleich abwürgen. Fifity-fifty zu denken....macht das Sinn? Wie sieht es dann mit dem beidseitigen Bemühen aus, für den Erhalt einer Partnerschaft zu arbeiten? Ist ein endgültiges AUS der Partnerschaft dann einfacher zu verkraften, wenn diese Zahlen im Hinterkopf kreisen? Ist die Freude größer, wenn es doch wieder klappt - mit der/dem Partner/in, nur weil die Zahlen widerlegt wurden?

Gehen/nicht gehen - Bequemlichkeit? Wirtschaftlichkeit? Gesellschaftliche Gründe? Der/dem Partner/in DOCH (noch) näher zu sein, als dem AP? Gehen Trennungen nicht auch oft mit einem wirtschaftlichen Ruin einher, gibt es nicht auch genug gesellschaftliche Einbußen, die einen völligen Neuanfang erzwingen? Kommt es denn nach Trennungen/Scheidungen zu gütlichen Einigungen, oder kommt es zum Rosenkrieg um die Kaffeetasse? Kommt es zu Trennungen, die dem Betrogenen eine Zukunft ermöglichen, ohne dass die Affäre Auswirkungen als Spätfolgen hat? Was bleibt an Vorbehalten, wenn Betrogene (Frauen wie Männer) nach einer Trennung neue Partnerschaften eingehen wollen/möchten?

Es gibt keinen Freibrief. Es gibt keine Garantien. Es ist und bleibt mit einem Risiko verbunden, was den Umgang mit einer Affäre angeht....von allen Beteiligten und der jeweiligen (Mit-)Verantwortung...

Affären - Nutzen, benutzen, benutzt worden sein...

Zitat von KikiHerbst:

Danke @Vegetari

Der Text und die Statistik lösen in mir gleichermaßen Enttäuschung und Hoffnung aus.
Die Verzweiflung hat heute wieder die Oberhand über mich. :-

@KikiHerbst

Das ist mit Statistiken verbunden...es sind und bleiben Statistiken. Es ist die jeweilige
und momentane Verfassung, die einen nach rechts oder nach links in die Waagschale
blicken und tendieren lassen.

Statistiken sagen Allgemeines aus...aber niemals etwas auf den persönlichen - Deinen -
Bereich bezogen.

Zitat von frischgeföhnt:

@Vegetari

Wenn sich Fremdgeher diese Fragen stellen, wie du sie oben beschreibst, ist eine Entscheidung zwischen zwei Lebensmodellen und nicht zwischen zwei Menschen. Dies kann sicher tragfähig sein.

Sie gehen fremd, obwohl sie ihren Partner lieben...
Aber was ist das für eine Liebe.

Jeder liebt anders. Jeder versteht unter Liebe etwas anderes.

@ frischgeföhnt

es nutzt aber nichts, das Ideal der eigenen Vorstellung von Liebe durch sie gehen fremd, man geht
fremd erschüttern zu wollen.
Jeder hat seine eigenen Vorstellungen von Liebe. Und eine langjährige Ehe sollte Klarheit schaffen, welche das sind. Klar ändern sich gewisse Vorstellungen, sollten dann aber nicht damit erklärt werden, dass sie gehen fremd, man geht fremd, als Alibi herhalten.
Es nutzt auch nichts bei der Verarbeitung so zu denken, zu argumentieren, weil vom Prozess der eigenen Verarbeitung abgelenkt wird. Es geht darum, dass sie (die Menschen) und man (die Anderen) nicht im Fokus der Verarbeitung stehen, sondern die/der, die/der etwas verarbeiten will/ muss, um überhaupt klar zu kommen.

In Form von sie und man zu denken, macht aus meiner Sicht keinen Sinn. Das lenkt nur von sich selbst ab, lenkt davon ab, was es im Umgang mit der/dem Partner/in zu verarbeiten gilt, auszuarbeiten gilt, um ggf. (wieder) einen gemeinsamen Weg zu gehen, bzw. um wirklich loslassen zu wollen und loslassen zu können.

Ich meine, was ich schreibe. Nicht mehr und nicht weniger.
Leider liest du etwas, was ich weder gemeint noch geschrieben habe.
Aber..wie sagst du immer? Geschenkt
Wie immer.

Zitat von frischgeföhnt:

Ich meine, was ich schreibe. Nicht mehr und nicht weniger.
Leider liest du etwas, was ich weder gemeint noch geschrieben habe.
Aber..wie sagst du immer? Geschenkt
Wie immer.

@frischgeföhnt

lies Deine Texte nochmals....

Ich lese Deine Texte...sonst nichts...

Und es ist schade, dass eine offene Diskussion um die SACHE nicht möglich erscheint.

Nein...das geschenkt schreibe ich nicht, um die Diskussion um die Sache zu ermöglichen...

Es gibt Interessenten, die das wünschen...

Zitat:

Sie gehen fremd, obwohl sie ihren Partner lieben...
Aber was ist das für eine Liebe.

?

Über die Qualität der Liebe erhält man wahrscheinlich erst während oder nach einer Krise / Affäre Gewissheit. Gerade in Langzeit-Beziehungen halte ich es für möglich , vielleicht sogar oft vorkommend , dass man mal eine Durststrecke hat , sich verloren hat , sich nicht mehr ganz spürt. Aber solange immer irgendwie noch Gefühle vorhanden sind , sei es auch erstmal versteckt, gebunkert im Herzen, kann man Gefühle ja auch wieder reaktivieren. Gibt es allerdings keine spürbaren Gefühle mehr für den anderen, dann ist wohl die alte Beziehung tot und die Affäre hätte eine Chance?

Zitat von kuddel7591:

Zitat von KikiHerbst:

Danke @Vegetari

Der Text und die Statistik lösen in mir gleichermaßen Enttäuschung und Hoffnung aus.
Die Verzweiflung hat heute wieder die Oberhand über mich. :-

@KikiHerbst

Das ist mit Statistiken verbunden...es sind und bleiben Statistiken. Es ist die jeweilige
und momentane Verfassung, die einen nach rechts oder nach links in die Waagschale
blicken und tendieren lassen.

Statistiken sagen Allgemeines aus...aber niemals etwas auf den persönlichen - Deinen -
Bereich bezogen.

Ich weiß . Ich habe leider noch dieses 'Herz vs. Kopf-Ding' am laufen. Und dieses '90% gehen zurück' befeuern natürlich mein Herz. Obwohl mir klar ist, dass das bei mir was völlig anders laufen kann. Da ich ein unerträglicher Pessimist bin, rechne ich ja eigentlich in meinem Fall mit dem Supergau und dann sowas zu lesen lässt mich halt hoffen.

Wurde eigentlich schon immer so betrogen, wie heutzutage? Das würde mich sehr interessieren, meiner mußte es auch tun und er gab es nicht zu. Er belügt mich, allerdings sage ich nichts mehr dazu, sondern, lebe ohne Liebe dahin. Er beschäftigt sich tagtäglich mit der ExAffäre, die eigentlich schon einen neuen an der Leine hat und aus der Ehe ging. Er trauert ihr hinterher, er schaut jeden Tag Facebook, er schaut WA, er arbeitet dort wo sie wohnt, er tankt dort wo sie aushilft und er hat sich ein Motorrad gekauft. Meine Nachbarn sagen mir, er ist häufig unterwegs am Vormittag wenn ich arbeiten bin, er teilt sich gerne WE Dienst ein, damit er von der Familie nicht eingespannt wird und seine ExA immer wieder mal sieht, da diese eine Wohnung in seinem Arbeitsgebiet hat. Ich muß mich erstmal damit abfinden und denke jeden Tag stärker an Trennung, vor allem weil er so feige ist, mir die Wahreit zu sagen.

Ich wurde auch ausgenutzt. Und mein großer Fehler war ehrlich in diesem Forum zu schreiben. Ich bin weder eine Ellen noch eine 0815 die meine Geschichte 10 Monate lang benutzt haben um einen Mann zu teilen. Ja, ich bin diejenige die seine Schmerzen spürt. Und ihr habt DAS ausgenutzt und ihn in Stücke zerteilt, manipuliert bis er keine eigene Entscheidungen treffen konnte, mit Psychotricks voll gepumpt aufgrund der Nachrichten der 2 Frauen, damit er 10 Monate ein kaputer Mensch wird und verrückt. Damit er selbst NICHTS für sich selbst entscheiden kann. Damit er selbst nicht mehr weißt wer er ist. Damit er KEIN ICH mehr hat!
Ich hoffe es hat sich gelohnt.
Ich bin weit weg und spüre jeden Tag diese Schmerzen. Ihr habt ihn auf mich aufgehetzt, ihr habt ihn dazu gebracht mich zu hassen und somit sich selbst.
Ich hoffe die 2 Frauen sind glücklich. Mit einem KOMPLETT KAPUTER MANN.
Ich leide mit Dir, mein Liebster...
Sorry diesen Thread für meine Zeilen benutzt zu haben.