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Affäre - ein Nutzen und ein benutzen!?

Y
Zitat:
Die Digitalisierung hat die größte Veränderung der Menschheit gebracht. Mehr als die Industrialisierung und die Globalisierung. Sie hat uns u.a. eine geringere Aufmerksamkeitsspanne beschert, nur zehn Jahre nach Einführung des Smartphones ist die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne von Menschen auf die einer Wüstenrennmaus gesunken wenn das so weitergeht - au weia.

Ja, es gibt sicher Menschen, die monogam sind. Die trennen sich dann halt, wenn einer fremdgeht oder ihnen die Beziehung nicht mehr die Erfüllung bringt, und suchen sich die nächste. Stichwort serielle Monogamie. Ist das nun besser, als bei entsprechenden Mängeln oder auch Versuchungen von außen fremdzugehen? Weiß ich auch noch nicht.

Wir können das Rad nicht mehr zurückdrehen. Es gibt die Emanzipation, Frauen sind selbstständig, nicht nur wirtschaftlich, Männer haben plötzlich Ängste, ihre Frau verlieren zu können. Es gibt Internet und Smartphones und damit auch für jeden noch so langweiligen Couchpotatoe die Möglichkeit, seinen Marktwert auszutesten. Und wenn sich dann erstmal eine Gelegenheit ergibt ... nun ja. Wer kann da schon nein sagen? Wo Geiz doch so g .eil ist ... und jeder nur das Beste haben will. Das beste Auto, den besten Fernseher, das beste Handy - und neben der besten Frau vielleicht auch noch die beste Geliebte? In anderen Ländern ist die Geliebte ein Statussymbol wer keine hat, ist auch nix wert. Und auch in der Generation unserer Eltern und Großeltern wurde betrogen. Da sprach bloß niemand drüber und es flog auch nicht so häufig auf, weil es halt noch kein WhatsApp und Facebook gab

Ein Werteverfall? Ja, vielleicht. Egoismus ist halt wichtiger geworden als Solidarität. Da passt die Affäre natürlich wunderbar ins Bild, denn sie ist ja vom Egoismus geprägt, und Solidarität ist hier fehl am Platz. Oder ist sie gar doch ein Kompromiss? Wenn der Mann der Frau gegenüber solidarisch bleiben will, also zu ihr stehen und bei ihr bleiben, damit sie abgesichert ist, und trotzdem seine eigenen Bedürfnisse stillen möchte, was mit ihr nicht (mehr) geht? Wenn man sieht, wie viele Frauen doch bereit sind, lieber den Betrüger zu behalten als allein dazustehen, ist diese Ansicht vielleicht sogar verständlich. Nach dem Motto: irgendwas ist ja immer


Ja, da ist viel dran. Aber waren nicht die Paare, die sich wirklich liebten und es auch noch hinbekamen, eine schöne Beziehung zu führen, nicht schon immer eher eine Ausnahme?
Und meinst Du nicht, dass die Orte an welchen Du nach Informationen suchst (hier z.B. Fremdgehportale oder ähnliches) nicht ein Ballungspunkt von Menschen mit bestimmter Gesinnung (mir fällt gerade kein treffenderer Ausdruck ein) sind?
Wenn ich bsw. einen Mann suche, der dr.ogenfrei lebt, sollte ich ihn nicht bei den anonymen Alk. suchen.
Dennoch stimme ich Dir dahingehend zu, dass wohl die Mehrzahl der Menschen von dem Zeitgeist, den Du oben beschreibst, angesteckt sind. Aber es gibt eben auch noch andere. Doch diese findet man eben eher nicht in irgend welchen Dating Apps oder ähnlichem.
Es gibt so einen Spruch, der in etwa lautet: Deine Gedanken sind wie Scheinwerfer. Dorthin, wo du das Licht richtest, das siehst du auch.
Mir ist in den letzten 2 Jahren bsw. aufgefallen, dass die Menschen, die ich kennenlerne, wie ich kein Smartphone, kein Facebook...haben. Nein, das steht ihnen nicht auf die Stirn geschrieben, mir selbst auch nicht. Aber offenbar ziehen sich manchmal ähnlich tickende Menschen an. Damit will ich nicht sagen, dass ich die Nutzung dieser Dinge grundsätzlich falsch finde, nein, nur, dass man Gleichgesinnte anzieht und die eigene Lebensweise sehr dazu beiträgt, wem man begegnet. Ich suche nach einem Beispiel....Vielleicht so: die Wahrscheinlichkeit, einen Mann kennenzulernen, der wenig narzisstisch ist (das bin ich, kann ich, habe ich...), und sich für mehr, als für sich selbst interessiert, ist in einem Seminar mit dem Titel Wir erkunden Flora und Fauna der Stadt ( ) größer, als auf einem Flirtportal oder in einer Bar. Selbstverständlich aber gibts auch dort hin und wieder tolle Kerle.
Es gibt auch heute noch eine Menge ernsthafte, beziehungsfähige Menschen....Vielleicht sind sie aber manchmal gar nicht so interessant? Und man versucht statt dessen irgend einen Ego-Glamourtypen für sich zu gewinnen.
Und ja, fremd gegangen wurde schon immer. Aber es ist schon ein gewaltiger Unterschied, ob ein Mensch sich wirklich auf einen anderen einlässt, eine Zukunft mit jemandem aufbaut...und dann vielleicht mal fremd geht oder ins Bor,dell geht; oder, ob man es mit jemandem zu tun hat, dessen Hobby die (online) Jagd nach Anerkennung oder Affairen ist. Und diese Leute kann man m.E. recht gut unterscheiden.

20.09.2016 14:27 • x 1 #331


K
Zitat von maenneken:
Genau kaetzchen,
Das ist das was ich meiner Frau auch gesagt habe:Du kannst tun und lassen was Du willst,hingehen wo Du willst,aber das was Du hoffst zu finden,von dem Du es ja selbst nicht weiss,was es ist wird nicht klappen.Du kannst alles abbrechen,zerstören,verteufeln.Dich selber nimmst Du immer mit


@ maenneken

da läuft mir eine Gänsehaut rauf und runter....Die Anmerkung haut so dermaßen rein!
Und ALLE, die sei lesen, betrifft das gleichermaßen....ob jemand fremd geht, fremd zu gehen gedenkt oder jemand, der betrogen wurde....und auch (vermeintlich) Glückliche, die es ja ach noch gibt! Geben soll!?

20.09.2016 14:33 • #332


A


Affäre - ein Nutzen und ein benutzen!?

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P
Zitat von maenneken:
Genau kaetzchen,
Das ist das was ich meiner Frau auch gesagt habe:Du kannst tun und lassen was Du willst,hingehen wo Du willst,aber das was Du hoffst zu finden,von dem Du es ja selbst nicht weiss,was es ist wird nicht klappen.Du kannst alles abbrechen,zerstören,verteufeln.Dich selber nimmst Du immer mit


alles was man im Außen wahrnimmt ist man selbst. Wir leben nicht in der Welt, sondern die Welt lebt in uns. Die meisten Ängste und Befürchtugnen treffen ein, weil man sie an andere Menschen projeziert, sie sich erfüllen müssen, das nennt man Selbstprophezeiung.

Irgenwann versteht man, dass man nicht von anderen Menschen getrennt ist, das die eigenen Handlungen wie Dominosteine Effekte erzeugen. Das jedes Wort und jede Handlung wie ein Boomerang zu einem zurück kommen. Das die Welt und jeder darin sich nicht ändern kann, wenn man sich selbst nicht ändert.
Das Angst die Abwesenheit von Vertrauen ist und Hass die Abwesenheit von Liebe. Das die Welt halt nicht schwarz und weiß ist, sondern Grautöne hat und sie bunt sein kann, wenn man den Mut hat die Welt in sich selbst zu gestalten.

Man merkt halt mit der Zeit, das die Zeit verinnt, die Träume die man anderen geschenkt hat, noch immer nicht lebbar sind, die eigenen Träume sich verändern.
Vielleicht wacht man eines Tages auf und fragt sich, ob man wirklich sein Leben gelebt hat, oder das Leben anderer führt.
Wenn man feststellt, sich doch nur eine neue Identität übergestülpt zu haben und für eine gewisse Zeit ein Leben führt, das man als normal und erfüllt bezeichnet, dann aber wieder in Frage stellt, das man in der Spirale hängt, die Vorstellung von Leben ein angespasstes ist, das was andere von einem erwarten, wie andere einen sehen wollen.

Es ist nicht so das du machtlos bist. Du kannst tun und lassen was du willst, zwar nimmst du dich selbst mit, aber wenn du etwas tust um dich selbst mal abzuholen, statt nur mitzunehmen, kannst du auch etwas verändern. Die Veränderung muss in dir stattfinden. Wir können Sie nicht von einem anderen erwarten.

20.09.2016 14:38 • x 1 #333


M
Kuddel,
Das ist generell bezogen.Jeder Mensch trägt etwas in sich das Proböeme bereitet.Erkenne ich das nicht und versuche es zu beheben,wenn es mich stört,nehme ich es mit-egal wohin ich gehe und was ich tue.Ja,ist vielleicht knallhart formuliert aber es ist so.Vor Dir kannst du niemals auf Dauer weglaufen

20.09.2016 14:43 • #334


K
Zitat von Pusteblume15:
Dem stimme ich nicht ganz zu. Ich kann auch Beziehungsprobleme aufgrund der Auswahl eines falschen Partners haben. Zbsp. Gewalt, Demütigungen etc. Hier muss ich aber mich selbst schützen und raus. Das bedeutet nicht zwingend, dass ich in der nächsten Beziehung die gleichen Probleme haben werde, es sei denn ich ziehe solche Männer an. Da stellst sich die Frage, wo demütige ich mich selbst, wo gehe ich selbst schlecht mit mir um, dass ich das im Außen anziehe.

Ich glaube schon, dass es mitunter an der falschen Partnerauswahl liegen kann. Aber ja, ich gebe zu, ich kann nur offen für einen falschen Partner sein, wenn ich mit mir selbst nicht gut umgehe. Andernfalls würde mich so ein Mann abstoßen bzw. ich würde sofort gehen.

Kann eines der Nutzen der Affäre sein, dass man danach (wenn man refklektiert hat) vorsichtiger in der Auwahl eines Partners wird?! Damit einen Nutzen hat.


Ja, das sind natürlich andere Dinge. Der Satz bezog sich auf jene, die eine normale Beziehung führen mit normalen Problemen und Krisen, und statt diese völlig normalen Krisen zum persönlichen Wachstum zu nutzen, denn dazu sind Beziehungskrisen da, schauen sie lieber, ob es nicht irgendwo einen besseren Partner gibt. Und auch das ist richtig - wenn ich mit mir selbst im Reinen bin, werde ich solche Partner wie von Dir erwähnt nicht anziehen bzw. mich von ihnen nicht anziehen lassen. Tue ich das doch, habe ICH irgendein Problem (Helfersyndrom oder was auch immer, auch das ist ja eine Auswirkung von mangelndem Selbstwert).

Ich gehe nach der Affäre definitiv reflektierter in die Auswahl potenzieller Partner, das glaube ich schon. Ich habe vor allem gelernt, dass es für mich instinktiv richtig war, den Weg der Affäre gewählt zu haben, statt mich zu früh schon wieder auf eine neue Beziehung einzulassen. Denn so weit war ich noch gar nicht nach meiner Trennung. Mein Unterbewusstsein hat mich in die Arme eines Mannes gelenkt, der in gewisser Weise so exakt meinem Ex-Mann entsprochen hat, dass die zwei auch Brüder sein könnten

Da war halt noch einiges aufzuarbeiten für mich, das habe ich mit meinem Ex-AM getan. Wäre er frei gewesen und aus uns wäre ein Paar geworden, wäre die Beziehung genauso gelaufen wie meine Ehe. Ich habe aber durch die Affäre, weil die eben nicht durch Alltagszankereien getrübt war, meine Muster erkannt und aufgearbeitet. Jetzt hoffe ich, dass ich diesem Muster, wo es erstmal erkannt ist, nicht wieder auf den Leim gehen werde. Mal sehen, ob das klappt

Von daher war der Nutzen für mich sehr hoch. Deshalb fühle ich mich auch ganz und gar nicht benutzt ... im Gegenteil. Aber ich habe meinen Ex-AM benutzt, und natürlich in gewisser Weise auch seine Partnerin, was mir sehr leid tut. Das habe ich einfach zu lange verdrängt, bis es sich so mit Macht in mein Gewissen gefressen hat, dass ich die Affäre beenden musste.

20.09.2016 14:48 • #335


M
Pusteblume,

Ich habe Deine Antwort jetzt dreimal mit zeitluchem Abstand gelesen und muss sagen:Ich stimme zu
Von den selbsterfüllenden Prophezeiungen bin ich überzeugt,weil ich genau die Haltung ausstrahle um das Ziel zu erreichen.
Ändern kann ich nur mich und damit ändere ich wahrscheinlich auch andere irgendwie.Merkt man ja ganz einfach wenn man den Tonfall ändert,ändert der amderen ihn auch (total banales Beispiel)
Und da fängt es an,wenn ich selber immer unzufrieden bin,mich selbst nicht liebe,mich als wertlos und schlecht betrachte,wie kann ich dann sehen was mir eigentlich Gutes widerfährt?

20.09.2016 15:11 • #336


K
Zitat von maenneken:
Kuddel,
Das ist generell bezogen.Jeder Mensch trägt etwas in sich das Proböeme bereitet.Erkenne ich das nicht und versuche es zu beheben,wenn es mich stört,nehme ich es mit-egal wohin ich gehe und was ich tue.Ja,ist vielleicht knallhart formuliert aber es ist so.Vor Dir kannst du niemals auf Dauer weglaufen


@ Maenneken

DAS ist es ja, dass mit Allgemeinem so viel zum Ausdruck gebracht werden kann, weil wir erst
auf das Allgemeine stoßen, bzw. darauf gestoßen werden, wenn es im Speziellen Probleme gibt!
Es braucht diese Rüttler - im Allgemeinen und auch im Besonderen und wenn diese Rüttler noch so deftig sind.

Affären - Nutzen, benutzen!?
Allgemeines - Besonderes, Spezielles!?

20.09.2016 15:28 • #337


B
Kätzchen, ich muss noch antworten...
Ja, ich trennte mich jeweils, weil es für mich unerträglich ist, die Umstände.
Es war jetzt schon einige Male...
Die letzten beiden Male hab ich ihm hinterher SEHR deutlich gemacht, dass mir die jeweilige Wiederaufnahme des Kontaktes sehr geschadet hat.
Er sagt jeweils, er denkt, es hilft mir.
Erklärt dann, es täte ihm leid, er habe gehofft, mir zu helfen.
Er meldet sich, erklärt mir wie grausam er gelitten hat ohne mich.
Meist kommen noch große Worte, dass er jetzt sein Leben doch ändern will.
Ich hänge dann wieder drin.
Neu Trennen ist jedes Mal ein Kampf!

Angeblich ist ihm mein Wohl das Wichtigste.
Aber er handelt fortlaufend so, dass er mir schadet.
Einmal habe ich alle Daten von seinem Handy gelöscht.
Er hat trotzdem einen Weg gefunden, sich wieder zu melden.

Und es stimmt, es geht ihm jeweils sehr schlecht nach Trennung, mir aber auch.
Aber noch schlechter geht es mir neben ihm.
Die Ehe mit seiner Frau ist, auch dadurch, dass er mich nicht loslässt, zerrüttet.
Seine Frau findet immer wieder Kontakt raus.
Trotzdem kann er nicht davon lassen, aber trennen tut er sich des Besitzes wegen nicht.

Er benutzt seine Frau, weil sie hat, was er haben will, er benutzt mich, weil ich ihm gebe, was es in seiner Ehe nicht gibt.

20.09.2016 16:20 • x 1 #338


Y
Bina, ich glaube, dass man irgendwann einsehen muss, dass einige, manchmal auch viele oder alle Menschen, die einen umgeben, so also auch der Partner oder Affairenmann, nicht den gleichen Weg einschlagen wollen oder können wie man selbst.
Ich habe früher ständig versucht, andere Menschen zu irgend etwas zu überreden, sie zu überzeugen oder mitzuziehen.
Dann habe ich geschnallt, dass das vollkommen falsch ist, verschwendete Energie...und verschwendete Zeit. Je älter man wird, desto bewusster wird`s einem und desto mehr geizt man manchmal auch mit seinen Energien.
Wenn man mit einem Menschen festsitzt, es geht nicht vor, nicht zurück und es macht unglücklich, dann muss man ohne diesen Menschen weiter gehen.
Ja, das macht traurig aber auch stark denn es fühlt sich gut an, für sich einzustehen und sich selbst ernst zu nehmen.
Und es ist wahnsinnig befreiend, sich nicht mehr aufhalten zu lassen.
Mach Dir mal bewusst, dass es Deine Lebenszeit, Deine Liebe, Energie ist, die Du investierst. Am Ende interessiert es niemanden wenn Du sie verplempert hast und es wird Dir auch niemand danken.
Ich weiß nicht so recht, wie ich es anderes vermitteln kann. Aber mir selbst hat es einen riesigen Schreck eingejagt, als ich gemerkt habe, wie viel Zeit ich nicht für mich verschleudert habe, sondern dafür, andere zu ändern, ihnen zu helfen, sie zu irgend etwas zu bewegen (und sei`s nur, mich zu lieben ). Fehlgeleitete Energie. Ist ein bisschen so, als würde man sich dem Leben verweigern weil man auf irgend einen Punkt fixiert ist und dort gräbt, redet, hämmert, weint, bittet....Und derweil vergeht die Zeit und so einige Möglichkeiten ziehen an einem vorüber.

20.09.2016 16:50 • x 6 #339


K
Was hat seine Frau was er haben will Bina?

20.09.2016 16:53 • #340


K
Bina, ysabell hat da völlig Recht mit dem, was sie sagt! Ich bin mir auch lange selbst auf den Leim gegangen, weil ich irgendwie dachte, ich müsste meinen Ex-AM retten (aus seiner unzulänglichen Beziehung). Ich war ja schließlich gerade selbst erst befreit aus einer unglücklichen Ehe gekommen. Bis mir klar wurde, dass er sowieso ganz andere Werte hat als ich und deshalb meine Art zu leben und glücklich zu sein gar nicht seine ist. Erst als mir das klar wurde, konnte ich wirklich loslassen. Weil ich gemerkt habe, dass er für sein Glück allein verantwortlich ist und nicht ich.

Wenn er sich dann nach jeder Trennung gemeldet hat, um mir mitzuteilen, wie sehr er leidet, mich vermisst und so weiter, bin ich auch lange immer wieder darauf reingefallen. Das hat aber nichts mit Liebe zu tun, auch wenn man das in dem Moment so gern glauben möchte - er ist bedürftig, klar, und er hat nur versucht, zu sichern, was zu sichern war. Die Affäre eben. Und weil Mitleid bei mir ein Punkt ist, an dem man mich immer emotional erwischt (weiß jeder Bettler dieser Stadt ) und er das erkannt hat, konnte er da natürlich auch jedes Mal wunderbar drauf rumdrücken.

Ich musste mich davon ganz bewusst abgrenzen und das nicht mehr an mich heranlassen. Ich habe mich innerlich von der emotionalen Erpressung distanziert, weil ich eben NICHT für ihn verantwortlich bin. Bis es mir eines Tages tatsächlich egal war, dass er nun angeblich litt. Einer von uns musste halt leiden, und ich beschloss, dass es mir lieber war, dass ER litt. Schließlich hatte er das Ganze angezettelt und damit auch verschuldet, also sollte er auch sein eigenes Leid in Kauf nehmen. Nicht mehr ich

Außerdem war ich mir sicher, dass sein Leiden doch sehr begrenzt sein würde ... und jetzt lässt es mich kalt, wenn er mir schreibt, dass er nachts in sein Kissen flennt. Wenn es wahr ist, ist das eben der Preis, den er bezahlen muss für die Affäre. Ich habe meinen bereits währenddessen abbezahlt, also sind wir quitt.

Ein Tipp - wenn Du wirklich loskommen möchtest, er Dich aber nicht gehen lassen will, dann drohe ihm. Damit, dass Du seiner Frau Auszüge Eurer Korrespondenz schickst. Oder Fotos, Videos, was auch immer Du hast. Ich hab mir das immer als letztes Mittel im Hinterkopf behalten, und für den Fall, dass er weiter an mir zerren möchte, werde ich diese Karte ziehen. Denn danach ist ganz bestimmt Ruhe.

20.09.2016 17:04 • x 1 #341


K
Auf einem ganz anderen Sektor habe ich Mitleid empfunden - mit leiden war die Konsequenz!
Ich habe gelitten wie ein Hund, obwohl es nicht um mich ging. Der Probleme anderer Menschen habe ich mich angenommen, wie zuvor andere Menschen mich meiner Probleme angenommen hatten.

Dabei ging es um schwer- und schwerstkranke Menschen. Ich wollte etwas zurückgeben, was mir an Unterstützung zugestanden wurde. Das Maß nicht eingehalten zu haben, wie weit ich mich einbringen wollte/konnte, hat mir sehr geschadet. Ich wusste es noch nicht besser, wie ich mich verhalten sollte.
Also blieben 2 Optionen - etwas ändern oder mit der Unterstützung ganz aufhören.

Mitleid - mit leiden - das wollte ich nicht!
Mitgefühl - mit fühlen das kam dem näher!

Es war ein Prozess - auch zu unterscheiden, wem Hilfe zugestanden werden konnte und wer wirklich nur ausgesaugt hat...und immer damit verbunden, selbst ein GUTES Gefühl zu haben, helfen zu können, geholfen zu haben.
Ja... helfen ist nur soweit möglich, wie sich jemand helfen lassen möchte. Dreht sich der Kreisel, es ist kein voran-kommen zu erkennen, auch nicht über Wochen und Monate hinweg, oder es kommen gar Aussagen wie mir kann eh keiner mehr helfen, ist das nicht sehr erbaulich.
Dann gilt es, sich zu entscheiden! Helfen um jeden Preis? Oder aber Hilfe hat auch ihre Grenzen! Und diese Grenzen muss jeder für sich selbst setzen. Das ist eine schwierige Entscheidung, aber unerlässlich, weil sie auch mit loslassen, u. U. auch mit fallen lassen zu tun hat.

Innerhalb einer Affäre, einer Beziehung, einer Partnerschaft gibt es das in ähnlicher Form, wenn nicht mehr viel geht! Mit leiden, mit fühlen....aushalten, ertragen, erdulden....oder auf die eigenen Recourcen zu achten, um sich nicht selbst zu verlieren?

Wer so RICHTIG mitgelitten hat, trotz eigener Beschwerden, lehnt sich sehr schnell weiter hinaus - und das betrifft Frauen wie Männer gleichermaßen! Es liegt an jeder/m selbst, darauf zu achten, in wie weit sich Frau/Mann einbringen kann/will. Jeder hat das Recht und die Pflicht auf sich selbst zu achten, um nicht auszubrennen, bzw. um sich nicht ausbrennen zu lassen.

Affären - Nutzen...benutzen....wie jede andere Gemeinschaft auch....

20.09.2016 17:45 • #342


K
Zitat von Kaetzchen:
(...)
Ein Tipp - wenn Du wirklich loskommen möchtest, er Dich aber nicht gehen lassen will, dann drohe ihm. Damit, dass Du seiner Frau Auszüge Eurer Korrespondenz schickst. Oder Fotos, Videos, was auch immer Du hast. Ich hab mir das immer als letztes Mittel im Hinterkopf behalten, und für den Fall, dass er weiter an mir zerren möchte, werde ich diese Karte ziehen. Denn danach ist ganz bestimmt Ruhe.


@ Kaetzchen

Den Abschnitt habe ich mehrmals gelesen. Klar, vom Sinn her habe ich schon verstanden, was gemeint ist.

Auf mich bezogen - NIEMALS war ein Gedanke daran, wenn etwas in der Affäre nicht läuft...kam auch vor...den EM zu informieren, dass seine EF mit mir....lalalalala...
Erst recht nicht, als die EF die Affäre beendet hat! Bei dem Gedanken daran - DA wird mir übel... auch jetzt noch, wenn ich ...auch nur die Idee gehabt hätte! NEIN, war nicht...

Aber was ist denn im Vorfeld geschehen, dass derartige Maßnahmen in Erwägung gezogen werden, um ein Ziel zu erreichen? Es ist doch von vornherein klar, dass eine Affäre möglichst verdeckt bleibt. Dann sollte doch für beide AP klar sein, dass sich beide gegenseitig in der Hand haben, ohne damit ggf. auch noch permanent Druck auszuüben, was sowieso das Ende einer Affäre bedeutet.
Dass ein AP NACH einer Affäre nicht geht und immer wieder zurück will, weil Gefühle und Emotionen einen Streich spielen, damit ggf. ein klammern einhergeht - auf was hat der AP denn gebaut? Oder ist im Verlauf der Affäre etwas nicht mitgeteilt worden, was evtl. von Bedeutung sein könnte?
Wenn doch eine Affäre eine sowieso sehr lose Verbindung ist/sein soll - es ist geradezu erstaunlich, was sich dahinter verbirgt, wenn sich AP darüber auslassen, was ihnen widerfahren ist, bzw. wider-fährt.
Und allein diese Tatsachen, dass es so individuell erlebt wird, lässt den Eindruck zu, dass damit doch sehr viel mehr verbunden ist, als eine Affäre vermuten lässt. Ist es denn wirklich so, dass nur wer RAUS ist aus einer Affäre und wirklich keine mehr will, auf die Idee kommt, dass eine Affäre in bestimmten Situationen - jetzt nicht lachen - eine völlig unbewusste therapeutische Maßnahme auf laienhaftem Niveau darstellt?

Affären - Nutzen / benutzen....

21.09.2016 09:48 • #343


K
Zitat von kuddel7591:
Dass ein AP NACH einer Affäre nicht geht und immer wieder zurück will, weil Gefühle und Emotionen einen Streich spielen, damit ggf. ein klammern einhergeht - auf was hat der AP denn gebaut? Oder ist im Verlauf der Affäre etwas nicht mitgeteilt worden, was evtl. von Bedeutung sein könnte?


Ich habe inzwischen so oft gelesen, dass ein AP nicht loslässt, obwohl die AF Schluss machen will (und nicht so einfach rauskommt, weil der AP immer wieder zieht, er mag ja die Affäre nicht aufgeben, will aber auch keine konsequente Lösung herbeiführen). Und so schaukelt sich das oft hoch, dass man wirklich nicht mehr rauskommt, weil es immer dieses Hin und Her gibt. Gerade wenn man öfter versucht, die Affäre zu beenden, und danach doch wieder weitermacht, entsteht ein heftiger emotionaler Kleber durch die ständigen Trennungsversuche und anschließenden Versöhnungen. Der ist echt giftig!

Und wenn der AP sieht, dass die Affärenfrau leidet, so wie Bina, und trotzdem nicht aufgeben will, sehe ich eine solche Drohung als letzte Konsequenz. Die meisten Affären enden ja so, dass sie auffliegen und aus dem Grund eine Entscheidung erzwungen wird. Ob nun die Affärenfrau gepetzt hat, oder der AP unvorsichtig war, ist ja in dem Fall egal. Spätestens, wenn eine Affäre auffliegt, ist sie vorbei. So oder so. Und ich denke, gewinnen kann man als AF nur, wenn man selbst die Entscheidung für das Ende herbeiführt und nicht auf die Entscheidung eines anderen wartet. Wenn der AP aber die Entscheidung nicht akzeptieren will, muss man unter Umständen ein wenig nachhelfen ...

21.09.2016 10:07 • x 2 #344


K
Zitat von Kaetzchen:
Zitat von kuddel7591:
Dass ein AP NACH einer Affäre nicht geht und immer wieder zurück will, weil Gefühle und Emotionen einen Streich spielen, damit ggf. ein klammern einhergeht - auf was hat der AP denn gebaut? Oder ist im Verlauf der Affäre etwas nicht mitgeteilt worden, was evtl. von Bedeutung sein könnte?


Ich habe inzwischen so oft gelesen, dass ein AP nicht loslässt, obwohl die AF Schluss machen will (und nicht so einfach rauskommt, weil der AP immer wieder zieht, er mag ja die Affäre nicht aufgeben, will aber auch keine konsequente Lösung herbeiführen). Und so schaukelt sich das oft hoch, dass man wirklich nicht mehr rauskommt, weil es immer dieses Hin und Her gibt. Gerade wenn man öfter versucht, die Affäre zu beenden, und danach doch wieder weitermacht, entsteht ein heftiger emotionaler Kleber durch die ständigen Trennungsversuche und anschließenden Versöhnungen. Der ist echt giftig!

Und wenn der AP sieht, dass die Affärenfrau leidet, so wie Bina, und trotzdem nicht aufgeben will, sehe ich eine solche Drohung als letzte Konsequenz. Die meisten Affären enden ja so, dass sie auffliegen und aus dem Grund eine Entscheidung erzwungen wird. Ob nun die Affärenfrau gepetzt hat, oder der AP unvorsichtig war, ist ja in dem Fall egal. Spätestens, wenn eine Affäre auffliegt, ist sie vorbei. So oder so. Und ich denke, gewinnen kann man als AF nur, wenn man selbst die Entscheidung für das Ende herbeiführt und nicht auf die Entscheidung eines anderen wartet. Wenn der AP aber die Entscheidung nicht akzeptieren will, muss man unter Umständen ein wenig nachhelfen ...


@ Kaetzchen

das ist mir vom Umstand her alles klar....

Auch an die Quereinsteiger/innen, die lesen wollen....wir sind alle nur Menschen...und vielen Einflüssen unterworfen, die sich breit machen - bewusst und unbewusst....auch innerhalb von Affären....

Dass es auch festhaltende AF gibt, sogar verh. festhaltende AF, sei am Rande erwähnt! Diese Frauen sind nicht minder an einem zwanghaften Festhalten interessiert, wie AM - ob verh. oder nicht.

Klar...es braucht in solch extremen Situationen Möglichkeiten, um eine extreme Situation zu lösen - im wahrsten Sinne des Wortes. Aber... ist den AP denn wirklich nicht klar, dass es sich um eine AFFÄRE handelt, für die NIX unterschrieben wird, für an offizieller Stelle nicht Ja gesagt werden muss?

Aufkommende Gefühle, Emotionen, Liebe - klar hauen diese ins Kontor einer Affäre....und lähmen den Sachverhalt zu berücksichtigen, dass es nur eine Affäre ist/sein soll/bleiben soll....

Nun lassen diese Zeilen evtl. den Schluss zu, ein Bäumchen-wechsel-Dich-Spiel sei die logische Folge. Das ist es sicher nicht, obwohl es das auch geben wird, wie Du mehrfach beschrieben hast. Klar - es geht mehr als nur das Kennenlernen eines AP mit einer Affäre einher. Aber was geht bei den
Frauen und Männern im Kopf vor, wenn ein Ende der Affäre von einem AP verfügt wird? Dass das Gründe hat, warum ein AP das Ende verfügt - darüber sollten sich beide bewusst sein, findet doch eine Affäre auf einer ganz anderen Ebene statt....oder krallen sich AP in eine Affäre hinein, weil sie sich nicht bewusst sind, dass es nur eine Affäre ist, die sich anfangs garantiert NICHT als beginnende Affäre abzeichnet.

Ich weiß...verquere Gedanken - aber ganz sicher nicht keine abwegigen! Wir, die wir eine Affäre hatten /haben, ggf. schon mehrere hatten, bzw. wieder eine haben, schlagen ein Ei über das oben Geschriebene.
Aber was ist mit denen, die gerade eine beendet haben, bzw. deren Affäre beendet wurde? FRAU macht sich da eher einen Kopf - daher die vielen Beiträge von vielen Frauen und leider nur wenige Beiträge vereinzelter Männer.

Macht es Sinn, sich Gedanken darüber zu machen, dass eine überstandene Affäre - nicht missverstehen - für AP durchaus einen SINN ergibt, womit ich KEINEN Freibrief gemeint habe, sich in Affären zu begeben.
Einmal Affäre - nie wieder!? Bleibt doch auf jeden Fall die Tatsache, dass mit einer Affäre Verletzungen, Betrug, Lüge einhergehen - ob eine Affäre auffliegt oder nicht!

21.09.2016 10:48 • #345


A


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