Hallo an alle, ich möchte hier meine Geschichte erzählen und hoffe auf eure Meinung und Unterstützung - zwecks Verarbeitung.
Mein (noch) Ehemann und ich sind seit 14 Jahren zusammen. Im Jahr 2018 haben wir geheiratet, nachdem er mir einen Heiratsantrag gemacht hat. Wir waren ein tolles Paar und zwischen uns passte kein Blatt Papier. Ende 2018 - Anfang 2019 fing er an sich zu verändern. Zum Hintergrund: er hat immer in einem anderen Bundesland gearbeitet. Montags und Freitags hat er im Homeoffice gearbeitet und von Dienstags bis Donnerstag in einer Firma ca. 370 km von unserem Zuhause entfernt. Ich habe immer versucht ihn zu überzeugen, dass das auf Dauer keine gute Lösung ist. Er hat immer dagegen gehalten, mit dem Argument: gute Jobs wachsen nicht auf Bäumen. Irgendwann habe ich meinen Kampf aufgegeben und habe mich mit der Situation arrangiert.
Ca. im mai 2019 ist es zwischen uns zu einem Streit gekommen. In der Auseinandersetzung hat er mir gesagt, dass seine Gefühle für mich wohl nicht mehr die gleichen sind, die ich für ihn verspüre. Nachdem ich ihn gefragt habe, ob es eine andere Frau gibt, hat er dies mehrmals verneint. Bis er meinte; JAIN! Es wäre eine Kollegin mit der er Joggen geht. Jedoch wäre dort nichts gelaufen. Ich habe ihn gebeten, das Joggen mit ihr einzustellen und unserer Beziehung eine Chance zu geben. Er meinte; er will es versuchen, jedoch könnte er seine Gefühle nicht an und aus knipsen.
Nach diesem Ereignis ging es nur noch Berg ab. Er entfernte sich immer mehr von mir. Anfang 2020 habe ich mir das linke Sprunggelenk gebrochen, welches 2 x operiert werden musste. Aufgrund dessen verlor ich meinen Job, da ich mich noch in der Probezeit befand. Ca. 1 Jahr hat die Rehabilitation in einem ambulanten Reha- Zentrum gedauert. Während dieser Zeit haben mich Familie und Freunde bravourös unterstützt. Er ist weiterhin jobtechnisch gependelt und hat jede Gelegenheit genutzt, um auch Mal einen Tag länger weg zu bleiben.
Im Juli 2021 sollte dann eine ambulante Abschluss-Reha stattfinden, bevor ich dann im August mit meinem neuen Job starte.
Am 3 Tag der Reha habe ich mir leider - ihr werdet es nicht glauben, das rechte Sprunggelenk gebrochen. Er hat mich von der Reha abgeholt. Ich musste 8 Wochen
liegen um eine OP zu umgehen. Meine Familie und meine Freunde haben mich wieder mit aller Kraft unterstützt. Während mein Partner weiter Jobtechnisch gependelt ist und so oft es ging weggeblieben ist. Meinen neuen Job konnte ich trotzdem im September antreten und dafür bin ich sehr dankbar.
Während dieser ganzen Zeit (seit 2019) habe ich selbstverständlich gespürt und auch irgendwie gewusst, dass gar nichts mehr stimmt. Jede Streichel-Einheit und Intimität musste ich quasi "erbetteln". Seine Entschuldigung hierfür war immer: er wüßte nicht, was mit ihm los ist und der ständige Stress würde ihm zu schaffen machen.
Natürlich weiß ich heute, dass ich bereits im Jahr 2019 einen Schlussstrich hätte ziehen müssen. Aber Liebe macht ja bekanntlich blind!
Mitte März diesen Jahres dann eine erneute Auseinandersetzung. Abends wurde dann besprochen, dass er erst Mal zu seinen Eltern zieht (in ein anderes Bundesland - dort wo er quasi auch arbeitet). Als ich Abends Nachhause kam, musste ich feststellen, dass er seine persönlichen Dinge (sein Kleiderschrank war komplett leer) mitgenommen hatte. Sein Hausschlüssel steckte von innen. Auf den Schock folgte der Schmerz. Insgesamt war er 4 Wochen weg. Dazwischen haben Kommunikationen per WhatsApp und danach auch telefonisch stattgefunden. Wir hatten vereinbart, dass wir es wieder versuchen. Nach 4 Wochen kam er wieder. Die einzige die jedoch alles versucht hat, war ich - inkl. Termin bei einem Paar-Therapeuten. Es hat nur eine Sitzung stattgefunden.
Während er wieder Zuhause war - wieder für 4 Wochen - war es eigentlich nur ein Krampf. Von seiner Seite kam nicht viel. Nach diesen 4 Wochen kam ich Abends Nachhause und er war wieder wie ein Feigling geflüchtet. Er hat mir einen langen Brief hinterlassen. Unter anderem stand im Brief - dass ihm irgendwie alles zu viel geworden war und unsere Beziehung an seine Belastungsgrenze gekommen wäre. Er wünsche mir nur das Allerbeste im Leben und würde und jetzt beide frei geben!
Die ersten Tage haben wir wieder per Sprachnachricht und WhatsApp kommuniziert. Danach hat er den Kontakt einfach abgebrochen. Nach zwei Monaten habe ich ihm dann einen Brief geschrieben, indem ich versucht habe, all meine Gefühle auszudrücken. In diesem Brief habe ich dann zuletzt auch die organisatorischen Dinge angesprochen; Wohnung, Versicherungen und zu guter Letzt auch das Thema Scheidung.
Einige Tage später - genau an unserem Hochzeitstag bekam ich spät Abends eine E-Mail. Inhalt; er habe sich von Herzen über den Brief gefreut. Nein, er hätte sich nicht umgemeldet. Lediglich eine Post Weiterleitung veranlasst. Er hätte auch nicht vor sich umzumelden. Auch organisatorisch sollte alles so bleiben wie es ist und seinen Anteil an der Miete würde er bis mindestens Mitte nächsten Jahres weiter übernehmen. Zudem hat er mir mitgeteilt, dass er sich nicht von mir scheiden lassen möchte. Ich war mehr als überrascht.
Zwei Tage nach dieser E-Mail - an dem Tag wo 2018 unsere freie Trauung stattgefunden hat, habe ich Abends einen größeren Umschlag aus dem Briefkasten gefischt. Absender: JUGENDAMT - an ihn adressiert. Ich sah das Ganze erst beim öffnen des Umschlags, da ich angenommen hatte, dass die Post für mich ist, da er mir ja gesagt hatte, dass er eine Post-Weiterleitung beauftragt hatte. Als ich das Anschreiben in Händen hielt, wurde mir das Ausmaß des Ganzen bewusst: Aufforderung zur Anerkennung der Vaterschaft durch das Jugendamt! Das Kind ist Ende Januar 2021 geboren! Die Mutter des Kindes: seine Arbeitskollegin - die Joggerin (ich hatte mir aus 2019 den Namen gemerkt). Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie ich mich gefühlt habe. Schock, Verrat, Übelkeit, Ohnmacht sind nur einige meiner Gefühle aus diesem Moment. Ihr müsst wissen, dass das Ganze für mich doppelt bitter und grausam war / ist - da man mir vor vielen Jahren aufgrund einer Vorsorge OP die Eierstöcke entnommen hat. Diesem Eingriff haben wir damals beide zugestimmt und waren uns im vollen Bewusstsein darüber, was dies bedeutet. Damals ging es um mein Leben / meine Sicherheit. Deshalb ist dieser Betrug für mich umso schlimmer.
Ich habe das Anschreiben abfotografiert und ihm zugeschickt. Mit dem Satz; welch bittere Wahrheit. Als Antwort kam: jetzt wüsste ich, warum er gehen musste. Er wäre ein schlechter Mensch und nun wäre er ohnehin gestraft genug usw. Nachdem ich ihm per Sprachnachricht gebeten habe, wenigstens jetzt mit mir zu reden, kam als Antwort; ich sollte es ihm nicht übel nehmen, aber er könnte zurzeit nicht darüber reden und muss jetzt erst Mal Abstand von der SACHE nehmen.
Mit Hängen und Würgen hat er mir einige Fragen via WhatsApp beantwortet. Wieder hat er dabei mehrmals gelogen.
Nachdem danach 2 Wochen vergangen waren, bekam ich Morgens während ich im Büro war, einen anonymen Anruf auf meinem Handy. Inhalt des Gesprächs mit verzerrter Stimme; ich solle mich endlich zurück ziehen. Wenn seichte Methoden nicht mehr helfen würden, könnte man ja meinen Köter - mit Namens-Nennung des Hundes - ausweiden! Und wenn das nicht reicht - dann. Daraufhin wurde aufgelegt. Ich stand völlig unter Schock und habe nur noch gezittert.
Abends habe ich ihm geschrieben und ihm mitgeteilt was passiert ist. Seine Antwort; im Ernst? Wann? Auf Deinem Handy? Daraufhin habe ich ihm eine Sprachnachricht geschickt mit der Frage; was bist Du nur für ein Mensch? Selbst jetzt hältst Du es noch nicht Mal für nötig, mich anzurufen! Danach klingelte mein Handy. Es folgte ein langes Telefonat. In diesem Telefonat habe ich ihn gefragt wie lange diese Affäre - die Beziehung läuft / gelaufen ist. Antwort: 1 Monat. Ich habe ihn gebeten mir wenigstens jetzt reinen Wein einzuschenken. Zumindest dass - sei er mir schuldig. Nein - selbstverständlich habe ich keine Antworten erhalten. Er hat mir ein Diktiergerät zugeschickt - um evtl. Droh-Anrufe aufzuzeichnen. Seitdem Kontakt-Abbruch.
Das schmerzt ganz Besonders. Denn dass zeigt mir einmal mehr auf, wie gleichgültig wir ihm sind - der Hund und ich. Vermutlich denkt er, dass ich ihn nur ans Telefon kriegen wollte. Obwohl ich das Ganze zur Anzeige gebracht habe und sogar ein Arbeitskollege neben mir stand als ich diesen Anruf erhalten habe.
Fazit: ich muss mir meine Puzzleteile selbst zusammen suchen. Denn er ist weiterhin so feige, dass er mir noch nicht Mal zugesteht, die Wahrheit zu erfahren und ihm meinen Schmerz Auge in Auge entgegen zu schreien.
Es sieht so aus, dass er seit 2019 ein Doppelleben führt. Mit seiner Affäre ein Kind gezeugt hat. Vermutlich mit ihr eine Zukunft geplant hat, jedoch nach meinen Unfällen nicht den Mumm gehabt hat, mich zu verlassen. Was sicherlich besser gewesen wäre. Nachdem er dann seine Geliebte lange Zeit ruhig halten konnte und diese bzgl. der Vaterschafts-Anerkennung hingehalten hat, muss dieser Frau der Geduldsfaden gerissen sein, nachdem er dann nach Ostern zu mir zurück gekehrt ist. Selbst seine Eltern, die ich Mal sehr geliebt habe, haben sich seit März kein einziges Mal bei mir gemeldet. Kein Wort des Bedauerns - einfach gar nichts.
Ich fühle mich betrogen, benutzt, weggeworfen, beschmutzt, erniedrigt und verraten! Von dem Menschen den ich so sehr geliebt habe! Mein Wunsch: ich hoffe dieser Schmerzt lässt irgendwann nach.
Bitte entschuldigt meinen langen Text. Jedoch musste ich mir Mal alles von der Seele schreiben.
Danke für‘s lesen / zuhören! Und Danke im Voraus für euer Feedback!
Herzlichst
Grace
05.09.2022 12:18 •
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