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Affäre der Freundin: Paartherapie und Perspektiven

M
Liebe Leser,

ich fasse kurz zusammen und möchte Euch um Einschätzung unsereer Situation bitten. Das wäre toll. Ich notier es in Stichpunkten, um es so einfach wie möglich zu halten.

Situation:

Dauer der Beziehung: 8 Jahre

Historie der Beziehung: Kennengelernt zu Beginn des Studiums, gemeinsame Wohnung nach zwei Monaten. Zu Beginn der Zeit sehr liebevoll, danach auch sporadische Phasen des Rückzugs sowie Phasen der Nähe. Wellenförmiger Beziehungsverlauf; aber insgesamt stabil, loyal, vertrauensvoll. Gemeinsamer Kinderwunsch, wenig Streitigkeiten. Seit zwei Jahren (abgesehen von schönen Sommerurlauben) deutliche Anzeichen des Rückzugs. Zwar guter Freundeskreis mit entsprechenden Aktivitäten, jedoch abnehmende Unternehmungen zu Zweit sowieVerlust der ehemals schönen S.. Harmonisches Zusammenleben mit jedoch zunhemend latenter Grundspannung bis Ende Mai 2013.

Aktuelle Situation in ihren Eskalationsstufen:

EndeMai: Unübersehbarer Verlust von Nähe. Absage der gemeinsamen Urlaubsplanung. Wortlaut meiner Partnerin: Fühle nicht mehr genug für Dich.

Anfang bis Mitte Juni: Wortlaut meiner Partnerin: Wir versuchen es. Kuruze Phase erhöhter Aufmerksamkeit sowie inszenierter Normalität. Keine Bearbeitung der Probleme durch Gespräche. Von ihr nicht gewünscht.

Mitte Juni bis Mitte Juli:
Gespräche finden statt. Aussage von Ihr: Fühle immer noch nicht (wieder)mehr für dich. Muss evtl. gehen. Vereinbarung räumlicher Trennung, zweiöchiger Aufenthalt von ihr bei einer Freundin mit Besuchen bei mir. In dieser Zeit auch: Umarmungen und Küsse (Mund).

Mitte Juli bis August:
Misstrauen meinerseits. Ich vermute eine Affäre. Stelle ihr wiederholt die Frage dazu. Wird verneint. Ich forsche nach, decke eine Affäre (seit April) mit einem Arbeitskollegen auf, lese seitenweise Ihre SMS. Bin am Boden zerstört, alles zerrinnt in meinen Händen. Stelle Sie zur Rede, sie möchte unter Tränen bei mir bleiben und bricht den Kontakt zur Affäre ab (haben wir vereinbart). Wir machen einen Termin bei einer Paartherapeutin aus. Ich entdecke abermals eine Nachricht zwischen den Beiden und werfe Sie in einem dramatischen Höhepunkt mit allen Dingen aus unserer Wohnung.
Wir gehen nach dem Rauswurf zur Paartherapie. Die Wogen glätten sich. Wir trinken Kaffee im Anschluss.

August:
Sie macht Urlaub mit einer Freundin. Wenig Kontakt in dieser Zeit. Ich durchleben Phasen der Wut und Verzweiflung. Sie besucht mich nach dem Urlaub unmittelbar zuhause. Sie weint. Der Kontakt zu Affäre ist wohl nur noch sporadisch, wenn überhaupt. Er spiele keine Rolle, sagt sie. Ich frage nicht nach. Wir verbingen den Tag gemeinsam, es ist okay.

Es folgen weitere Treffen. Frühstücken, ein gemeinsamer Tag in der Stadt, Besuch einer Veranstaltung, Treffen im Freundeskreis. Der zweite Termin bei der Paartherapie steht an. Ich sage ihr, dass ich bereit bin an uns zu Arbeiten, die Porbleme anzugehen, endlich miteinander zu Reden. Was passiert werden wir sehen. Ich gehe nicht mit ihr zur Paartherapie damit wir Freunde werden. ich will sie als meine Frau zurück. Sie teilt meine Perspektive, freut sich auf diesen Termin. Sagt die Nachmittage gemeinsam seien schön, sie würde sich darauf freuen. Sie sucht sich eine eigene Wohnung. Idee: Wir lernen uns begleitet durch die Paartherapie neu kennen.

Personen:
Ich: 32
Sie 29

Grundproblem bei uns:
Wir sprechen nicht über Probleme. Ich habe ein Problem mit Nähe und Intimität. Brauche eine Parterin die dies einfordert. Daran möchte ich arbeiten. Sie fordert nicht, sie erleidet, reagiert gleichermaßen mit Rückzug. Wir wollen endlich reden.

Frage: Erwarten wir zuviel? Kann man das bearbeiten? Ich bin sehr konstruktiv, kann mir gut vorstellen unsere Beziehung auf eine neue Basis zu stellen und nach Überwindung dieser Krise eine tiefere Bindung zu entwickeln.

Vielen Dank und viele Grüße!
Mojo

12.08.2013 09:04 • #1


M
Hallo Mojo,

nicht über Probleme sprechen ist Gift für jede Beziehung. Das solltet Ihr lernen, mit Hilfe der Paartherapie wäre es möglich zumindest Ansätze zu entwickeln. Lasst Euch Hilfestellung geben, lernt Probleme anzusprechen, fair und kritisch. Lernt auch über Gefühle reden, über Euch, was IHR tatsächlich wollt und vom gemeinsamen Leben erwartet.

Dir würde ich ans Herz legen mal offen auf Deine Partnerin zuzugehen. DU solltest ihr auch im ersten Schritt zeigen können WAS Du für sie empfindest. Ich als Frau weiß wie wichtig es ist, dass der Mann mal (an)kommt! Sprich es bitte bei der Paartherapie an. Lerne Nähe zu geben, lerne Deine Partnerin mit offenen Armen zu empfangen, sprich sie an, sage ihr wie sehr Du sie liebst und das NICHT erst wenn sie auf Dich zugekommen ist!

Wenn Ihr Beide Eure Beziehung retten wollt ist dies durchaus möglich. Dazu gehört als erstes Offenheit, Ehrlichkeit, Respekt im Umgang miteinander. Deine Partnerin hatte sicher Gründe fürs Fremdgehen- erfrage sie, scheue Dich nicht davor auch eventuell unangenehme Antworten zu bekommen. Ihr habt einen Lernprozess vor Euch- er könnte sich aber durchaus lohnen! Eine erfolgreiche Paartherapie kann Euch den Weg ins dauerhafte Glück ebnen, nutzt es, es wird Eure Chance sein. Vielleicht die Letzte!

Viel Glück!

12.08.2013 10:54 • #2


A


Affäre der Freundin: Paartherapie und Perspektiven

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L
Hallo Mojo,

ehrlich gesagt, wäre mir das alles zu anstrengend. Das hört sich nach viel Arbeit an, bis der andere mal in die Gänge kommt. Sie muss sich anstrengen, damit sie ihre Nähe und Intimität bekommt. Und du musst dich anstrengen, um ein konstruktives Gespräch zu bekommen. Welches wohl nie richtig erreicht wurde. Da fehlt mir irgendwie die Grundbasis einer guten und harmonischen Beziehung.

Streitigkeiten hattet ihr wenige. Da könnte man meinen, dass doch alles harmonisch gelaufen ist. Ich sehe es etwas anders. Ich glaube eher, dass ihr über eure Gefühle, Wünsche und Erwartungen nie richtig gesprochen habt. Ich bin der Meinung sowas muss in einer Beziehung raus - und zwar schon in der Anfangsphase. Der andere muss wissen, was in einem vorgeht. Und daraus können gerade am Anfang einer Beziehung Spannungen auftreten. Und die finde ich sehr wichtig, weil so kann man von Anfang an sehen, wie der andere auf mich eingeht und wie ich fähig bin auf meinen Partner einzugehen. Haben wir wirklich die selben Vorstellungen? Sind wir bereit aus unseren Krisen zu lernen? Viele meinen am Anfang einer Beziehung die Krisen besser zu vermeiden, aber dadurch nimmt man sich die Chance festzustellen, ob der Partner wirklich zu einem passt oder auch die Chance zu lernen wie man Krisen gemeinsam meistern kann.

Zu einer guten Beziehung gehört es dazu, dass über Probleme gesprochen wird. Auch über Probleme, die weh tun.

Nähe und Intimität finde ich in einer Beziehung auch wichtig. Darum frage dich mal ernsthaft, warum du es deiner Partnerin nicht geben kannst, ohne dass sie es von dir einfordern muss.

Dass ihr das Versäumte durch die Paartherapie neu aufbauen wollt, finde ich schön. Aber versucht nicht wieder von Anfang an alles wieder zu vermeiden, damit die Zeit nur schön bleibt, sonst werdet ihr die Chance nicht richtig nutzen können.

12.08.2013 11:15 • #3


M
Herzlichen Dank für Eure Meinungen dazu! Das ist für mich wirklich aufschlussreich zu lesen. Es tut auch gut.

Unser Kommunikations- und auch Interaktionspoblem gilt es wohl zu lösen. Natürlich ist es ungewiss, ob uns dies gelingt. Ihre Bereitschaft sich nach dieser Tragödie mit mir zu treffen und den Weg einer Therapie zu beschreiten, deute ich positiv.

Für sie ist die Therapie der Ort an dem sie bereit ist offen über die Dinge zu reden. Es ist ein moderierter Raum, wo jeder feste Redeanteile hat. Das kommt ihr zugute.

Das fatale und für mich bestürzende an dieser Affäre ist, dass ihr Arbeitskollege nicht nur unglaublich penetrant ist, sondern sie eben genau an ihrer Schwäche (Gefühle thematisieren) angeht und sie mit Vehemenz auffordert Gefühle ihm gegenüber zu zeigen. Es macht dies non-stop, wenngleich festzuhalten ist, dass sie seinem Wunsch kaum nachkommt.
All dies finde ich sehr perfide, aber so ein Spiel funktioniert wohl nicht auf der Grundlage von Fairness und Respekt. Es ist Manipulation.

@ Love_Hurts:
Danke für deine Meinung dazu. Ja, es ist viel Arbeit. Das ist es doch immer irgendwie. Prinzipiell teilen wir die gleichen Vorstellungen vom Leben. Dies ist die erste echte Krise, die wir zu bewältigen haben. Deine Einschätzung stimmt: es hätte viel früher gesprochen werden müssen. Wir haben das versäumt, weil es uns irgendwie gelungen ist, denn Alltag auch so angenehm zu gestalten. Die Affäre hat sozusagen als Symptom alles nach oben gespült.
Ich möchte lernen Nähe und Intimität (die ich eigentlich sehr schätze) ohne Aufforderung zu zeigen und zu leben.

Ich setze große Hoffnung auf diese Therapie.

Vielen Dank!

12.08.2013 13:16 • #4


M
Liebes Forum,

ich nutze nochmal kurz die Gediegenheit für ein kurzes Update.

Der zweite Termin der Paartherapie ist gut verlaufen. Es war abermals eine Form von Bestandsaufnahme durch die Therapeutin, um zu klären, ob wir beide denn wirklich an einer gemeinsamen Arbeit interessiert sind.

Meine Partnerion hat hierbei bestätigt, dass ich ihr sehr viel bedeute und das sie bereit ist diesen Weg zu gehen. Im September geht es nun aktiv weiter.

Aktuell treffen wir uns drei mal pro Woche. Hinzu kommen SMS und Nachrichten per Facebook. Im Rahmen eines Spaziergangs haben wir uns in den Arm genommen und sind Arm in Arm weiterspaziert. Das war wirklich schön und seit langer, langer Zeit das erste Mal. Nicht jedes Treffen verläuft nun Händehaltend, jedoch sind wir uns auf fragile Art und Weise näher gekommen. Hinzu kommt, dass wir offen über unsere Situation und unsere Gefühle sprechen. Das ist neu und gut. Gelegentlich bin ich traurig nach unseren Treffen, bin mir aber gleichzeitig bewusst, dass es eben nur in kleinen Schritten vorwärts geht. Weiterhin, auch das ist neu, gab es ihrerseits Vorschläge, wir wir unsere gemeinsame Zeit gestalten können. Das hat mich sehr gefreut.

Ihr Affäre hat sie für beendet erklärt. Der Kontakt wurde mit Beginn ihres Urlaubs abgebrochen. Da es sich um einen Arbeitskollegen handelt wird sie mit diesem in Kürze ein Gespräch führen, um die Zusammenarbeit zu regeln. Kontrollieren kann ich dies ja ohnehin nicht. Die Affäre hat mich misstrauisch gemacht, dennoch glaube ich ihr.


Im weiteren werde ich sie bei der Einrichtung ihrer ersten eigenen Wohnung unterstützen. Ich mache Vorschläge für gemeinsame Zeiten, spreche über meine Gefühle und interessiere mich mindestens ebenso ihre Gefühlslage. Ich übertreibe es nicht, wir haben auch andere Themen, so dass nicht jedes unsere Treffen durch die Aufarbeitung von Problemen dominiert ist. Es muss auch immer was zu lachen geben, finde ich. Es giht auch Treffen in unserem Freundeskreis. Das ist zwar noch etwas komisch, aber insgesamt gut.

Eine Frage habe ich an Euch:
Ich würde gerne bei einem der nächsten Spaziergänge ihre Hand halten. Das ist eine schöne Geste. Mir scheint, dass ihr das Gefällt. Gestern ging es auch, wenn auch nur während der Rückfahrt im Auto. Haltet ihr das für voreilig? Sollte ich vorsichtiger sein? Bevor wir uns umamt haben, waren wir vor ein paar Tagen sehr angespannt. Danach wurde es wirklich gut! Ich habe den Eindruck das wir durch solche Gesten Nähe herstellen könne, die uns gut tut. Etwas fürchte ich die Zurückweisung, hmm.

Vielen Dank! Ich wünsche Euch alles Gute!

24.08.2013 07:36 • #5


G
Also irgendwie wirkst du sehr abgeklärt - zu abgeklärt. Wenn Du Dich auch so gegenüber Deiner Partnerin verhälst..ich würde mich sehr unsicher fühlen.

Deine Frage mit dem Händchenhalten hat mich etwas irritiert. Wieso fragst Du nicht einfach Deine Partnerin? Warum glaubst Du, dass Du die alleinige Verantwortung für diese Entscheidung hast? Erwartest Du von Dir, dass Du die Wünsche und Bedürfnisse Deiner Partnerin immer erraten musst? Das stell ich mir schwierig vor. Auch, weil es eine Art Teufelskreis nach sich ziehen kann.
Ein Bsp.: Du überlegst jetzt, ob sie soweit sein könnte fürs Händchenhalten. Dann entscheidest Du ja, wagst also den Schritt. Sie spürt Deine Unsicherheit (wir Frauen sind ja nicht blöd) und macht mit - um Dir einen Gefallen zu tun. So richtig glücklich damit ist sie aber nicht. Das merkst Du dann auch und glaubst das Falsche getan zu haben (Du hast ja nicht erraten, was sie wirklich wollte). Am Ende seid ihr beide nicht so ganz zufrieden mit der Situation.
Warum bindest Du Dir also diese Last (und ihr damit auch) auf? Frag sie doch einfach.

Als Frau finde ich es soooo rührend, wenn ein Mann zu mir sagt Ich würde gerne Deine Hand halten, darf ich? Das zeigt einmal DEINEN Wunsch und Deine Zuneigung und gibt ihr die Gelegenheit frei zu entscheiden. Sie wird Dir kein Auf keinen Fall entgegenhalten. Sie wird entweder sagen Das ist so lieb, aber etwas zu früh oder Das wünsch ich mir auch.

Nimm Euch Beiden den Druck und fangt an Eure Wünsche gegenseitig zu äußern. Das muss nicht gleich die Hochzeit sein, sondern kann auch schon sowas wie Händchenhalten. Probiers mal.

24.08.2013 12:21 • x 1 #6


M
vielen dank für deine meinung. du hast recht. ich mache es unnötig kompliziert. ich werde sie schlicht und einfach fragen, wenn sich morgen dazu die gelegenheit bietet.

abgeklärt bin ich ganz und gar nicht. der Eindruck mag hier vielleicht entstehen. ich bin eher verunsichert.

24.08.2013 16:47 • #7


M
Es hat funktioniert. Ich habe sie schlicht gefragt, ob ich ihre Hand halten dürfe. Sie hat mit einem das ist sehr süß und ja natürlich darfst du das reagiert. Auch sie hat später diese Geste von sich aus wiederholt. Dies macht mich zuversichtlich.

In den nächsten Tagen trifft sie berufsbedingt auf ihre Affäre. Ich habe ihr heute in einer kurzen Botschaft geschrieben, dass mir der tag mit ihr gefallen hat, dass ich mich über die kleinen Formen der Annäherung freue und das ich nun ihren Worten glauben schenke, dass sie ihrer Affäre gegenüber für klare Verhältnisse sorgt. Ich denke das steht mir als Betrogener zu und ist zudem eine Grundlage auf der ich langsam wieder vertrauen kann.

Ich hoffe mein Optimismus ist berechtigt?!

Viele Grüße!

26.08.2013 13:36 • #8


O
Wow, die Größe muß man erstmal haben, um so damit umzugehen.

Meinen Respekt.

26.08.2013 14:03 • #9


M
Danke.

Es ist natürlich so, dass ich auch häufig denke: Wie soll das alles noch gehen? Oder: Vertauschen hier Opfer und Täter jetzt sogar die Rollen? Bin ich nicht das arme leidendne Opfer? Muss sie nicht betteln das ich alles verzeihe, mir täglich beweisen wie schlecht sie doch war? Sowas kann nicht funktionieren ohne das man sich ruiniert.

Vielmehr: Wir sind doch noch jung, können unsere Zukunft gestalten und wenn wir auf der Grundlage dieser schlimmen Erfahrungen unsere Fehler erkennen, daran arbeiten und die Weichen neu stellen wächst es vielleicht sogar stabiler als zuvor zusammen. Dem möchte ich mich nicht verschleißen und die Zeit wird zeigen, ob wir Fortschritte machen die dann groß genug sind um wieder zusammen zu sein.

Ganz unschuldig bin ich nicht. Oft habe ich meine Partnerin zurückgewiesen, war unfähig Nähe zuzulassen, habe mit anderen geflirtet, mein Leben gelebt. Das ist dennoch alles keine Frage der Schuld, sondern heute nur noch eine Frage was man daraus lernen kann und was man daraus macht. Ich habe keine Lust mich nur mit Schuldfragen, Wut und Verzweiflung zu befassen. Das braucht auch seinen Raum, führt aber zu nichts.

Ich könnte morgen damit anfangen neue Frauen kennenzulernen. Ich möchte es nicht Erstmal möchte ich meine Frau neu kennenlernen, dann sieht man weiter. Ich habe noch tiefe Gefühle für sie und sie formuliert das gleiche. Vielleicht lügt sie derzeit noch perfider, noch perfekter? Ich weiß es nicht. aber ich kann es mir nicht vorstellen. Ihre Tränen darüber sind wohl echt.

Vielleicht macht das ja auch dem ein oder anderen hier etwas Mut! Im übrigen kann ich auch nur dazu raten, eine Paarthereapie in Erwägung zu ziehen. Ohne diese sähe die Situation womöglich ganz anders aus. Noch ist das Ergebnis natürlich offen. Aber die beidseitige Bereitschaft sich darauf einzulassen ist schon ein guter Anfang.

26.08.2013 15:37 • #10


groupie
Hi Mojo!

Wenn Deine Freundin die Affäre wirklich beendet hat, dann habt ihr Opfer- und Täterrolle hinter euch gelassen. Das ist Vergangenheit. Denk darüber nicht mehr nach, denk an den Neuanfang. Der gelingt nur auf Augenhöhe.

26.08.2013 17:31 • #11


G
Zitat von Mojo:
Es hat funktioniert. Ich habe sie schlicht gefragt, ob ich ihre Hand halten dürfe. Sie hat mit einem das ist sehr süß und ja natürlich darfst du das reagiert. Auch sie hat später diese Geste von sich aus wiederholt. Dies macht mich zuversichtlich.


Das freut mich. Behaltet Euch diese Offenheit!

Zitat von Mojo:
Ich habe ihr heute in einer kurzen Botschaft geschrieben, dass mir der tag mit ihr gefallen hat, dass ich mich über die kleinen Formen der Annäherung freue und das ich nun ihren Worten glauben schenke, dass sie ihrer Affäre gegenüber für klare Verhältnisse sorgt. Ich denke das steht mir als Betrogener zu und ist zudem eine Grundlage auf der ich langsam wieder vertrauen kann.

Nein. Dir steht als Betrogener nichts zu. Es gibt keine Entschädigung, kein Erkaufen von Verzeihen, kein Schadenersatz. Nicht Du musst es ihr sagen oder darfst es fordern. Sie muss es freiwillig für sich regeln, wie sie mit Dir und der Affäre umgeht.
Wenn Du anfängst Forderungen zu stellen, wird es so weitergehen. Am Anfang sind es kleine SMS mit ich nenns mal empfehlenden Forderungen, es wird immer mehr und immer mehr und irgendwann fallen dann so Sätze wie wenn Du mich lieben würdest, dann hättest Du dem Typen nicht geschrieben oder damals hast Du auch einen anderen Mann probiert.
Du möchtest wieder vertrauen, das kann glaub ich jeder nachvollziehen. Du willst Sicherheit, Kontrolle, dass sie Dir nicht mehr so weh tun kann. Das wird es aber nicht geben. Es gibt keine Garantien. Du kannst noch so viele Beweise einfordern, das wird nicht genügen. Deine Zweifel werden bleiben. Nur, wenn Du Dich Deinen Ängsten stellst und akzeptierst, dass sie (vielleicht) immer ein Teil von Dir bleiben, kannst Du weitergehen, könnt Ihr weitergehen.

28.08.2013 19:31 • #12


M
Hallo und lieben Dank für deinen Beitrag.

Eingefordert habe ich diese klaren Verhältnisse nicht. Zumindest nicht in einer Form von: Du musst das nun tun. Mir zuliebe. Es macht das Leben jedoch leichter, wenn man von einem Ende der Außenbeziehung ausgehen kann. Für mich hat das zumindest symbolische Bedeutung, wenngleich ich nur glauben kann, dass dem nun auch so ist.


Meinen mehr oder weniger latenten Ängsten muss ich mich stellen, das stimmt. Sie sollen mein Handeln nicht leiten und ich denke das tun sie derzeit auch nicht. Mit Empfehlungen halte ich mich komplett zurück. Ich mache lediglich Angebote für gemeinsame Zeit. Vorschläge im kleinen (Spazieren, gemeinsames Kochen) sowie im größeren (ein gemeinsames Wochenende zu einem späteren Zeitpunkt). Diese, dem Alltag ja irgendwie enthobenen, Aktivitäten machen uns aktuell einfach Freude. Es sind kleine Dates, wie vor langer Zeit an deren Planung wir uns gleichermaßen beteiligen.

Was mich schmerzt ist natürlich ihr Auszug aus unserer Wohnung. Damit muss ich leben.

Gruß!

29.08.2013 15:40 • #13


P
Hallo Mojo!

ich mus zu geben, dass mich dein Beitrag sehr berührt.

ich finde deinen Optimismus nicht übertrieben.

oft ist es so in langjährigen Beziehungen, dass man irgendwann gar nciht mehr weiß, wie man in diese Distanz geraten ist.

ich finde Paartherapien oder überhaupt Coachings und Mediatoren unheimlich wertvoll.

in dieser schnellen Zeit, in der man manchmal selber seine eigene Identität suchen muss bzw sich schnell verliert, finde ich es optimal, sich jemanden zur Unterstützung zu suchen..

ich musste ein bißchen schmunzeln über die darf-ich-deine-Hand-halten-Situation..
ich finde es klasse, dass du doch noch zur direkten Kommunikation gefunden hast.
weiter so.

ich denke, wenn die Paartherapie richtig anläuft, werdet ihr weitere Nähe mit viel Spaß erleben..

falls du für dich merkst, dass die Affäre noch an dir nagt, klär das bitte auch unbeding tiin der Paartheerapie ab..
nur mit ganz offenen Karten, kann man das schaffen..

bin sehr neugierig, wie es bei euch weiter läuft..

ich hätte mir so einen Lösungsweg sehr gewünscht...

29.08.2013 16:04 • #14


S
Wenn sie dich liebt, wird sie alles mögliche versuchen dir deine angst zu nehmen.
Sag ihr, was dir hilft. Sie wird sich dann sicher über die fortschritte freuen.
Das ist nicht fordern sondern konstruktive Offenheit.

29.08.2013 17:04 • #15


A


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