Hallo Mojo,
wie geht es dir diese Woche? Ich habe deine Geschichte gelesen und mich darin selber wieder erkannt, denn ich wurde auch von meinem Partner in unserer Beziehung über mehrere Wochen betrogen. Als er es mir gestanden hat, bin ich zuerst geblieben und habe mich dann von ihm getrennt da er immer wieder Gedanken an sie hatte und ich die Schmerzen, die das bei mir auslöste, nicht länger ertragen konnte. Wir stehen nun zwei Monate nach der Trennung an einem Punkt an dem du und deine Partnerin auch standet, wie geht es jetzt von hier aus weiter? Wir haben beide noch immer tiefe Gefühle füreinander und möchten den anderen als Teil unseres Lebens nicht verlieren. Wir haben Kontakt und wir treffen uns langsam und vorsichtig und möchten schauen wie es mit der Zeit wird. Ich denke auch über Therapie nach aber habe Angst vor langen Wartezeiten und dass mein Partner dagegen ist. Er bereut seinen Fehler zutiefst und möchte mich als Frau seines Lebens zurückgewinnen. Wir haben beide Schuld daran, dass unsere Beziehung einschlief und er sich seine Befriedigung und Anerkennung anderweitig geholt hat. Ich stehe an einem Punkt an dem ich nicht weiß, ob ich mich noch einmal auf dieses Eis traue, ob ich noch einmal das Risiko eingehen möchte, dass es wieder kaputt gehen kann. Ich möchte so sehr aber ich habe große Angst, dass seine Worte und Taten nicht von Dauer sind und ich in einigen Wochen und Monaten vor den endgültigen Trümmern meiner Beziehung stehe. Ich fühle ähnlich wie du, werde einerseits getragen vom Optimismus, dass man es zusammen schaffen kann mit der Zeit solange es beide wollen und sich ernsthaft darum bemühen, andererseits wache ich auch morgens und denke „Was tust du hier eigentlich? Das ist doch alles zum Scheitern verurteilt. Er wird dich wieder fallen lassen, er wird nicht so kämpfen wie du. Und was sagt dein ablehnendes Umfeld eigentlich dazu?“ Meine Gedanken gleichen einem Strudel, ich werde mal auf die äußere und mal auf die innere Bahn geschleudert und komme doch nicht vorwärts. Ich verstehe dich daher sehr gut. Ich versuche mich nicht von den negativen Gedanken zu sehr gefangen zu nehmen, obwohl es schwierig ist, da meine Gedanken sich teilweise innerhalb von Minuten mehrmals ändern, drehen und verrennen. Ihr habt beide zusammen schon gute Arbeit geleistet, es ist am Ende jedoch auch die Frage wieviel du auf Dauer für dich aushalten kannst oder wieviel dir dieser Kampf wert ist. Deine Partnerin scheint ja toll mitzuarbeiten, das ist schön zu hören. Ich hoffe sehr, dass ihr beide einen gemeinsamen Weg „hinaus“ findet. Es wird ein Kampf werden, der einige Monate dauern kann, aber ich hoffe sehr, dass es sich am Ende für euch beide lohnt. Ich würde mich freuen wieder von dir zu hören.
Alles Gute,
Tink
06.09.2013 12:51 •
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