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Affäre der Freundin: Paartherapie und Perspektiven

S
Hallo Mojo,
ich glaube, ich kann deine Gefühle sehr gut nachempfinden.
Nach 22 Ehejahren habe ich herausgefunden, dass mein Mann mich seit mehreren Jahren betrogen hat. Unsere beiden Töchter und ich haben ihn kurzerhand rausgeschmissen und nun, nach ein paar Monaten versuchen wir uns mittels Paartherapie wieder anzunähern.
Mann ist das hart, diese Gespräche und diese Gefühlsschwankungen!
Ich merke zwar, dass mein Mann alles bereut und uns sehr vermisst,und obwohl wir uns mindestens ein Mal in der Woche sehen und auch öfter telefonieren, bin ich jedesmal froh, wenn ich wieder in meiner Wohnung bin, die Türe zumachen kann und meine Ruhe habe.
Diese pAARTHERAPIE IST EIN LANGER UND HARTER Weg, ich habe gleichzeitig noch eine eigene Therapeutin, die mich immer wieder auf den Weg bringt.
Aber ich glaube, so eine Annäherung mit Hilfe ist der einzig richtige Weg, denn man möchte ja eigentlich alles richtig machen (vielleicht auch in der nächsten Beziehung?).
Also eigentlich möchte ich dir Mut machen, damit du siehst, dass auch andere diesen Weg gehen und ich bin auch ein positiver Mensch und wünsche uns beiden, dass unsere Zukunft glücklich aussieht!

29.08.2013 17:14 • #16


M
Hallo Peppina,

vielen Dank! Dein Beitrag macht Mut. Das mit der direkten Kommunikation ist gut. Ich denke das haben wir jetzt schon etwas etabliert. Schaut noch zaghaft aus, fühlt sich aber ganz gut an.

Ich ertappe mich dennoch gelegentlich bei dem düsteren Gedanken, all dies könnte auch ein intrigantes Schauspiel sein. Der Zweck wäre mir jedoch schleierhaft. Ich habe ihr frühzeitig angeboten, dass ich mich auch lautlos zurückziehen könne und keine Probleme im Rahmen der, leider auch ökonomischen Auflösung, unserer Beziehung machen würde. Kurzum: aus der Angst vor Problemen wäre es Unsinnig mir nun etwas vorzumachen. Vielmehr dokumentiert sich in diesen Gedanken meine doch tiefe Verunsicherung und ein Misstrauen, was nur langsam abzubauen ist. Zu bestreiten ist es nicht: Solche Erfahrungen verändern die Menschen.

Ich wünsche Dir auch alles gute Peppina, auch wenn ich deine Situation nun gar nicht kenne. ich hoffe aber das es dir gut geht.

29.08.2013 17:14 • #17


A


Affäre der Freundin: Paartherapie und Perspektiven

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P
dank schön, Mojo!

ich kann mit meiner Geschichte auch noch nicht so ganz rausrücken.. weiß ich doch einfach zu wenig was da eigentlich los ist..

ich glaube sehr wohl, dass du diesen düsteren Gedanken hast: denn das Vertrauen ist ja auch einwenig zerbrochen.. und wahrscheinlich hättest du ihr auch keine Affäre zugetraut, nicht wahr?

der Zweck wäre mir auch mehr als schleierhaft..

ich sende dir weiterhin viel Optimismus..denn dieser scheint bei euch angemessen...

30.08.2013 16:47 • #18


M
Nochmals vielen Dank an alle die sich hier geäußert haben. Tut gut.

Tatsache. Ich hätte ihr das nicht zugetraut! Als die Probleme unter anderen Vorzeichen losgingen (Ich weiß nicht, ob ich noch genug fühle für dich) hab ich sie dennoch unmittelbar gefragt: Ist da ein anderer Mann?. Mir kam die Frage sinnlos vor, weshalb es mir in dieser Zeit auch nicht schwer gefallen ist, ihre Lügen zu glauben.

Die Affäre ist bestimmt ein großes Problem. Die Zuversicht rauben mir jedoch viel mehr ihre Lügen zu dieser Zeit, ihr intrigantes Spiel hinter meinem Rücken. Ich muss aber gestehen, dass Affären wohl per se nur intrigant sein können, sonst wären sie offiziell und keine Affären. Anders als heimlich ist sowas eben nicht zu organisieren. Mir stockte regelrecht der Atem als der ganze SMS-Verkehr vor mir lag. Man möge mir einfach eine Tablette reichen, die dabei hilft all diese Botschaften zu vergessen. Ich kann nur allen Betrogenen raten: Erspart Euch die Details! Ich war süchtig nach jedem Detail. Habe jede SMS auf die Goldwaage gelegt. Zum Kotzen. Ich dachte: wenn du das erträgst, im vollen Umfang, nur dann kannst du ihr eine Chance geben. Das kann man vergessen! Das macht einen verrückt. Es ist so, als wäre man live dabei. Ein Blick durchs Schlüsselloch. Finger weg.

Was man wohl durchbrechen muss:: den Teufelskreis aus, Lüge auf der einen und Kontrolle auf der anderen Seite.

Ich bin schon ein Optimist. Gestern haben wir uns bei Freunden getroffen und morgen helfe ich ihr beim Streichen ihrer ersten eigenen Wohnung. Dienstag tragen wir die Möbel hinein und dann geht es los, das neue und räumlich getrennte Leben. Paartherapie, Spaziergänge, Museumsbesuche. Kein Alltag sondern kleine Dates. Aber manchmal wache ich morgens auf, schaue in den Spiegel und sage mir: Was für ein kläglicher Versuch! In mir ist etwas das Nein sagt. Traurigerweise, bei allem auferlegten und evtl. ja auch berechtigten Optimismus, die Stimme dagegen, sie wird lauter. Ihr kennt das, das Ringen mit sich selbst.

31.08.2013 15:19 • #19


T
Hallo Mojo,

wie geht es dir diese Woche? Ich habe deine Geschichte gelesen und mich darin selber wieder erkannt, denn ich wurde auch von meinem Partner in unserer Beziehung über mehrere Wochen betrogen. Als er es mir gestanden hat, bin ich zuerst geblieben und habe mich dann von ihm getrennt da er immer wieder Gedanken an sie hatte und ich die Schmerzen, die das bei mir auslöste, nicht länger ertragen konnte. Wir stehen nun zwei Monate nach der Trennung an einem Punkt an dem du und deine Partnerin auch standet, wie geht es jetzt von hier aus weiter? Wir haben beide noch immer tiefe Gefühle füreinander und möchten den anderen als Teil unseres Lebens nicht verlieren. Wir haben Kontakt und wir treffen uns langsam und vorsichtig und möchten schauen wie es mit der Zeit wird. Ich denke auch über Therapie nach aber habe Angst vor langen Wartezeiten und dass mein Partner dagegen ist. Er bereut seinen Fehler zutiefst und möchte mich als Frau seines Lebens zurückgewinnen. Wir haben beide Schuld daran, dass unsere Beziehung einschlief und er sich seine Befriedigung und Anerkennung anderweitig geholt hat. Ich stehe an einem Punkt an dem ich nicht weiß, ob ich mich noch einmal auf dieses Eis traue, ob ich noch einmal das Risiko eingehen möchte, dass es wieder kaputt gehen kann. Ich möchte so sehr aber ich habe große Angst, dass seine Worte und Taten nicht von Dauer sind und ich in einigen Wochen und Monaten vor den endgültigen Trümmern meiner Beziehung stehe. Ich fühle ähnlich wie du, werde einerseits getragen vom Optimismus, dass man es zusammen schaffen kann mit der Zeit solange es beide wollen und sich ernsthaft darum bemühen, andererseits wache ich auch morgens und denke „Was tust du hier eigentlich? Das ist doch alles zum Scheitern verurteilt. Er wird dich wieder fallen lassen, er wird nicht so kämpfen wie du. Und was sagt dein ablehnendes Umfeld eigentlich dazu?“ Meine Gedanken gleichen einem Strudel, ich werde mal auf die äußere und mal auf die innere Bahn geschleudert und komme doch nicht vorwärts. Ich verstehe dich daher sehr gut. Ich versuche mich nicht von den negativen Gedanken zu sehr gefangen zu nehmen, obwohl es schwierig ist, da meine Gedanken sich teilweise innerhalb von Minuten mehrmals ändern, drehen und verrennen. Ihr habt beide zusammen schon gute Arbeit geleistet, es ist am Ende jedoch auch die Frage wieviel du auf Dauer für dich aushalten kannst oder wieviel dir dieser Kampf wert ist. Deine Partnerin scheint ja toll mitzuarbeiten, das ist schön zu hören. Ich hoffe sehr, dass ihr beide einen gemeinsamen Weg „hinaus“ findet. Es wird ein Kampf werden, der einige Monate dauern kann, aber ich hoffe sehr, dass es sich am Ende für euch beide lohnt. Ich würde mich freuen wieder von dir zu hören.

Alles Gute,
Tink

06.09.2013 12:51 • #20


M
Liebe Tink,

ganz herzlichen Dank für deine Worte dazu. Was du schreibst, tritt den Kern.
Die Paartherapie hat den Stein zumindest ins Rollen gebracht. In wie weit uns weitere Sitzungen nun konkret helfen, wird sich zeigen. Beiderseitige Bereitschaft dazu ist natürlich wichtig und die langen Wartezeiten bestimmt ein Problem. Wir müssen auch bis weit in den September nun warten, ehe es dort weitergeht. Frag deinen Partner einfach mal, würde ich vorschlagen.

Ob Sie das alles bereut, weiß ich nicht. Es tut ihr alles sehr leid, das schließt Reue ggf. mit ein. Ich erwarte auch keine stundenlangen Entschuldigungen mehr. Das sie sich eigeninitiativ meldet, wir spazieren gehen oder sonstwas sind positive Signale. Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass in einer Zeit, wo andere sich entschließen zu heiraten oder Kinder zu bekommen, wir nun getrennte Wohnungen haben. Ein großer Rückschritt.

Mir geht es wie dir: Ich sehe in den Spiegel und denke: Du machst dich lächerlich. Aber eben auch: Krisen gehören zum Leben dazu. Mein größter Fehler war es, die SMS-Protokolle zu lesen. Was du tagsüber ausblendest holt dich in deinen Träumen ein.

Alles gute Tink, würde mich freuen hier (oder sonstwo) mal von dir zu hören.
Mojo

06.09.2013 15:52 • #21


T
Hallo Mojo,

schön von dir zu hören. Das große Kino in der Nacht kann ich leider gut nachvollziehen. Ich habe keine SMS oder ähnliches gelesen allerdings habe ich Details anders erfahren auf die ich mehr als gerne verzichtet hätte. Die bringen mich nachts teilweise um den Verstand. Mittlerweile ist es jedoch besser geworden, was bringt es wenn ich mich wieder und wieder durch die Hölle schicke? Ich habe mich mit den Gedanken tagsüber auseinander gesetzt bis ich irgendwann soviel Kino im Kopf hatte, dass ich einfach nicht mehr drüber nachdenken WOLLTE und es habe ruhen lassen. Damit geht es mittlerweile besser. Aber ja, es ist schwer und verletzt immer wieder. Aber Gott sei Dank vergisst der Kopf auch diese Erinnerungen langsam. Versuch dich mit dem Thema einmalig frontal zu konfrontieren damit du es dann ablegen kannst. Immer wieder das gleiche im Kopf abspielen bringt einen nicht weiter und holt immer wieder Vergangenheit hoch!

Er hat sich heute sehr gesorgt weil ich nicht auf seine Anrufe reagiert habe. Allerdings war ich auch unterwegs und habe mein Handy bei Besuchen auf lautlos. Irgendwie hat es mich gefreut. Aber weiter weiß ich auch nicht wirklich. Das Chaos hält an und manchmal frage ich mich wie lange ich das eigentlich alles noch weiter schaffe. Wie du sagst, ein großer Rückschritt. Auch in unserem Umfeld läuten die Hochzeitsglocken und wachsen Familien heran.

Wie oft hast du mit deiner Partnerin Kontakt? Wie schafft ihr es mit der Therapie nun zu kommunizieren?

Alles Liebe,
Tink

07.09.2013 19:18 • #22


M
Hey Tink!

Freue mich von dir zu lesen. Ich kann nachvollziehen wie es dir geht, wie du fühlst und was du denkst. Ich hoffe ihr habe beide die Geduld dazu. Es ist ja alles immer so kleinschrittig. Was man unbedingt wieder hineinbringen muss: Leichtigkeit, die Dinge mit Humor sehen und nicht jedes Treffen mir Schwermut aufladen. Ich versuche immer auch zu zeigen: Wir können auch noch gemeinsam lachen. Wenn das funktioniert, wird es langsam besser, bilde ich mir ein. Darf ich fragen wie alt du bist?

Was unseren Kontakt betrifft: Jetzt haben wir uns ein paar Tage nicht gesehen. Den Rest vom Umzug hat sie mit ihren Eltern organisiert. Die sind etwas einfältig und haben auch wenig Verständnis für ihren Wunsch nach Therapie. Das ist mir soweit aber wirklich Wurst.

Montag besuche ich sie, sie möchte dann für uns kochen. Sie schreibt mir täglich (eigeninitiativ) eine SMS, woraus sich meisten sein kleiner Dialog entwickelt. Ich warte meistens ab, bis sie sich meldet, antworte aber immer ausführlich und verbindlich. Wir telefonieren nicht. Über unsere Gefühle haben wir nun eine Weile nicht ausführlich gesprochen. Das lähmt ja auch irgendwann. Wenn es mit der Therapie weitergeht kommen diese Themen in diesem dafür vorgesehenen Rahmen auf den Tisch.

Offen gesagt habe ich in den letzten zwei Wochen jedoch auch in Erwägung gezogen mal eine länge Auszeit zu nehmen und den Kontakt abzubrechen. Das ist ein eher diffuser Gedanke und ich weiß nichtmal was es bringen soll.
Doch eigentlich weiß ich es: Ich möchte mich entlieben da bei allem Optimismus (der berechtigte und der herbeigeredete) klar ist: Sie ist ein Mensch der bereit ist zu lügen und zu betrügen, selbst dann wenn du am Boden liegst. Ich lebe jedoch nach dem Motto: was du nicht willst was man dir tu, das füg auch keinem andern zu. Es wird schwer. Schwerer als sich eine neue Partnerin zu suchen. Ich bin hin- und hergerissen.

08.09.2013 10:17 • #23


T
Hallo Mojo,

wie geht es dir? Ich habe auch versucht vor ein paar Wochen versucht den Kontakt abzubrechen weil mir das Thema irgendwie über den Kopf gewachsen ist. Du stimmst mir wahrscheinlich zu, dass das Thema teilweise eine gewissen Eigendynamik annimmt und immens viel Platz im Kopf wegnimmt. Nachdem ich den Kontaktabbruch eingeleitet habe, ging es mir die ersten Tage ganz gut aber dann habe ich gelitten wie ein Hund, ihn sehr schmerzlich vermisst und befürchtet, dass uns die Kontaktsperre noch weiter auseinander treibt und entfremdet. Nach ca. 10 Tagen habe ich mich bei ihm gemeldet und gesagt, dass er mir fehlt. Er war sehr überrascht aber hat sich trotzdem gefreut, da er den Kontakt nicht abbrechen wollte. Ich bin im Übrigen 27 und er 28 Jahre alt.
Dennoch … dieses Wochenende war eher von negativen Gedanken überschattet. Ich habe mich etwas zurückgezogen von Freunden und Co um mal intensive Denkarbeit zu leisten. Dieses Gefühl „in der Schwebe zu sein“ auf Dauer laugt mich aus, ich möchte für mich herausfinden, ob ich das Thema endgültig lasse oder mich zum Kampf entscheide. Überrascht es dich, wenn ich sage, dass ich irgendwie keinen Schritt weitergekommen bin? Mir gehen die gleichen Gedanken wie dir durch den Kopf: er war dazu fähig mich zu belügen, mich zu hintergehen, mich zu betrügen. Hier wurde eine Grenze überschritten, was ich von ihm nie für möglich gehalten hätte. Und dadurch ist doch automatisch die Hemmschwelle geringer es wieder zu tun oder? Manchmal bin ich immer noch fassungslos was da irgendwie alles zwischen uns steht. Aber wenn ich dann meine ganze Entschlusskraft zusammen nehme und mir denke „Ohje das ist einfach alles zuviel, das ist einfach zu heftig!“, dann kommt die andere Seite und ich denke „Du darfst diesen Menschen niemals gehen lassen, niemals aufgeben was euch verbindet und was noch unter diesen Trümmern liegt, er ist ein Mensch und hat einen riesigen Fehler gemacht aber ihr könnt das zusammen wieder hinkriegen!“. Das schlimme ist für mich, dass ich mit meinen Gedanken nicht in eine Richtung weiterkomme sondern sich die Gedanken auf beiden Seiten nur vertiefen und nicht mehr so oberflächlich sind. Ich intensiviere quasi die positiven und negativen Aspekte ohne zu einer Entscheidung für mich zu kommen, es steckt einfach noch zuviel Angst in mir. Auch ich weiß nicht weiter und wünsche uns beiden viel Kraft, egal wie es weitergeht.

Pass auf dich auf Mojo,
Tink

09.09.2013 10:27 • #24


T
Ein kleiner Nachtrag, Mojo: Bei mir schwingt auch immer die Angst mit, dass er nicht so sehr liebt wie ich, dass er nicht so viel kämpfen würde wie ich, allein durch die Tatsache, dass er mir in den letzten Monaten bevor ICH mich getrennt habe, gesagt hat wie sicher er sich mit uns ist und dann haben die negativen Gedanken doch überwogen. Wenn er nur mit so einer Einstellung an die Sache herangehen würde wie deine Partnerin. Er TUT es zwar aktuell, das ist nicht die Frage, aber ich bin von der DAUER nicht überzeugt. Und ja ich weiß, wenn nichts kommt weiß ich auch Bescheid. Aber Trost ist was anderes ... Es nagt alles sehr an mir.

09.09.2013 12:07 • #25


M
Hallo Tink. Wie geht es dir? Ich habe ein paar Tage nicht auf diese Seite hier geschaut.

Aktuell gibt es auch wenig zu berichten. Gestern haben wir uns getroffen und gemeinsam gestrichen und Möbel montiert. Da wir uns nun beide einrichten müssen, ist das natürlich auch ein Thema und es ist schön sich dabei zu helfen. Am kommenden Freitag geht es weiter mit der Paartherapie. Dort werde ich offen zugeben das ich nach wie vor misstrauisch bin.

Noch was, liebe Tink. Man muss respektieren, dass unsere Partner auf ihre eigene Art und Weise damit umgehen. Sie werden sich nicht 1:1 so verhalten, wie wir es an ihrer Stelle tun würden und gehen daher auch mit dieser Krise unterschiedlich um. Sie hat jahrelang nicht über ihre Bedürfnisse gesprochen, es ist normal, dass sie auch jetzt nicht plötzlich über nichts anderes mehr spricht. Das gelernte Verhalten ist träge. Veränderbar aber nur langsam.

Ich würde dich ja mal auf einen Spaziergang einladen, Tink.

Liebe Grüße
mojo

15.09.2013 08:36 • #26


M
Liebe Menschen,

es hat nicht funktioniert. Wir sind trotz Paartherapie gescheitert. Es gab gute Ansätze doch nun kamen vermehrte Rückschritte. Es frisst mich auf, ich leide unter Alpträumen und ich muss Ruhe finden, emotional dringend Abstand gewinnen. Ich habe in der Sitzung gesagt das ich es nicht mehr schaffe und meine Partnerin auch nicht. Die Therapeutin war sehr überrascht. Wir wissen nicht was die Zukunft bringt. Ich werde eine Einzeltherapie beginnen, denn ich bin bis an die äußersten Grenzen meiner Kraft gegangen und vielleicht sogar darüber hinaus. Es war der richtige Weg, aber die Fallhöhe wird auch dadurch nicht geringer. Ich bin sehr traurig.

Ich wünsche allen hier im Forum ganz viel Kraft auf ihren Wegen.

05.10.2013 07:54 • #27


groupie
Hi Mojo,

es tut mir leid für Dich, dass es nicht geklappt hat.

Ehrlich gesagt, hatte ich jetzt nicht den Eindruck, dass aufgrund des Vertrauensbruchs kein Neuanfang möglich ist. Vielleicht hattest Du Dir von der Paartherapie mehr Unterstützung erhofft, aber die Paartherapeuten sind nun mal neutral. In einer Einzeltherapie hast Du mehr vom Therapeuten, der wird zeitweise ganz für Dich da sein und auch Deine Sichtweise teilen, bevor ihr zusammen neue Sichtweisen entwickelt. Ich drück Dir ganz fest die Daumen, dass Du einen guten Therapeuten findest, der eine Kassenanerkennung hat.

Wenn Du Dich jetzt besser fühlst, dann war Deine Entscheidung richtig.

05.10.2013 09:07 • #28


M
Danke für deine Worte, Groupie.

Ich bin mir übrigens sicher, dass es einen Auslöser für ihren spürbaren Rückzug binnen weniger Tage gibt. Es gibt einen klaren Bruch zwischen einer Afforderung an mich, mich bitte häufiger bei ihr zu melden und dem Abbruch des Funkverkehrs zwischen uns durch sie ca. 1,5 wochen später. kurz: melde dich bitte mehr bei mir, 10 tage später meldet sie sich kaum noch. Affären am Arbeitsplatz sind schwer zu bewältigen. man ist dem Verführer 5 tage die Woche ausgesetzt, kann sich dem schwer entziehen und ich denke das hat sie auch nicht länger geschafft. Diese bittere Wahrheit wird sie mir nicht offenbaren. Sie weiß mittlerweile welche Verletzungen sie damit in mir hervorgerufen hat, weshalb sie etwas unbeholfen auf diesem weg den Ausstieg sucht. die Paartherapie hat ihre schuld gemildert. Sie kann nun sagen: ich habe alles versucht, es ging nicht. Sie kann mich nicht mehr lieben auch wenn sie es versucht. So das Fazit.

aus meinen beziehungen zuvor weiß ich, dass sich auch solche einschätzungen oftmals nach Monaten ohne Kontakt zu ehemaligen partner noch ändern können. das man erst spät begreift, versteht, bereut, usw. ich gehe davon aus das sie noch mal an mich denken wird, möglicherweise aber auch erst dann wenn ihre affäre als Illusion verpufft. so ist es ja zumeist. wir haben einen gemeinsamen Freundeskreis und müssen schauen, wie es weitergeht. wir wollen etwas an kontakt halten und sehen, was sozusagen freundschaftlich möglich ist. ein riskantes vorhaben. ich muss für mich prüfen, ob es geht.

ich werde nun jedoch andere frauen treffen und versuchen zu retten was an selbstwert bei mir noch übrig ist. ich bin winzig klein mit hut und muss etwas tun, um dies zu ändern.
dies ist vielleicht der falsche weg, aber es tut nach all den monaten der entwertung gut zu spüren, dass man durchaus noch in der lage ist eine frau zu begeistern und wer weiß, vielleicht war dies ja gar nicht die frau in meinem leben. vielleicht lerne ich diese erst noch kennen. mit diesen mitteln werde ich meinen schmerz nun behandeln. wenn ich dies nicht tue, werde ich in einem schwarzen loch versinken. ich habe schon tief hineingeblickt. es reicht.

06.10.2013 07:36 • #29


groupie
Oh Mojo, ist das bitter! An Deiner Stelle würde ich mich mißbraucht fühlen. Es tut richtig weh, das zu lesen. Macht mich sehr traurig.

Ja, Singlebörsen können erst mal trösten und Selbstwert vermitteln. Als so eine Art Erste Hlfe.

Ich persönlich habe an Selbstwertgefühl durch Sport gewonnen. Und ich habe auch Spass an neuen Hobbies, in meinem Fall gärtnern. Und ich geb auch nicht mehr so viel auf die Meinung anderer Leute. Es gibt Menschen, die können einem alles mies machen, die sind sehr negativ. Z. B. jetzt in dieser Jahreszeit übers Wetter nörgeln. Ich persönlich liiiiiiebe dieses Wetter.

Warte nicht darauf, dass Deine Ex zur Besinnung kommt. Das Leben ist viel zu schön. Und Du kannst Dich an Dir selbst erfreuen und Deinen eigenen Wert für Dich entdecken.

06.10.2013 09:29 • #30


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