Frauen sind manchmal seltsam - wir wohl auch.
Ich dachte, nach den vielen gemeinsamen Jahren (fast 30, kurz vor Silberhochzeit) ist es normal, wenn jeder (auch bedingt durch meine 4-Schicht-Arbeit) seinen Weg in der Beziehung gefunden hat. Der 6 war mir zu wenig, hatte das angesprochen, aber sie empfand solche Diskussionen als belastend - also kontraproduktiv.
Ich hatte immer Angst, dass sie mal irgendwann wissen will, wie es mit 'nem Anderen ist. Hatte den Vorschlag gemacht, mal in einen Partnerwechsler zu gehen, nicht wegen mir, aber aus Angst irgendwann könnte was Unkontrollierbares entstehen, weil ich eben der Erste und Einzige war. Absolut kein Interesse von ihr, Aussagen gegenüber Freundinnen waren immer: der Eine ist mir ja schon zu viel!
Dann Oma geworden, kurz vor Silberhochzeit. Während ihrer Gedanken: war das jetzt schon alles, was ich erleben kann, war's das jetzt, kam ein neuer Arbeitskollege, ihrem Jugendschwarm optisch ähnlich und sehr nett.
Rumgeflirtet, bis der Typ wohl gar nicht mehr anders konnte. Nach 'nem halben Jahr hat er ihr gesagt, dass er sich in sie verliebt hat und hat sie geküsst. Sie hatte das zugelassen und ihm gesagt, ihr geht es genauso!
Das lief dann über 1 Jahr, bis ich es herausgefunden hatte durch 'nen dummen Zufall - Handy, wie so oft. Ich hatte es aufgedeckt - beichtet der Andere ist es leichter.
Eine ganz schwere Zeit begann. Ich war plötzlich wieder frisch verliebt in sie. Wohl nur möglich, da wir uns doch sehr entfernt hatten, jeder im Alltag sein Ding gemacht hat (nicht mit anderen treffen oder so) und ich gedacht hatte, wenn ich sie nicht wegen 6 belästige, ist alles gut. habe eben gewartet, bis sie mal will.
Jeder Urlaub/Kurzurlaub war toll - auch 6uell für uns Beide! Ich hatte nie Zweifel daran, dass ihr was fehlt.
Habe einiges mehr verdient, als sie (und der). Habe mein Geld und meine Arbeitskraft in IHR Haus gesteckt. Das schlimmste Erlebnis war, als ich neuen Beton in ihre Garage gemacht habe (eine Arbeit die ich hasse), sie zu spät von der Arbeit kam, angeblich wegen Warenlieferung, und im Nachhinein rauskam, dass sie sich mit dem vergnügt hatte. Rückblickend gab es ähnliche Situationen öfter. Aber meistens heimlich, wenn ich Spätschicht hatte und so nicht's mitbekommen konnte.
Ich will auch nicht weiter rumjammern. Ausgezogen zu dem ist sie nur fast, er hatte mit seiner Freundin schon die Gütertrennung geklärt und meine Frau sollte dann 2 Tage später einziehen, was sie auch geplant hatte.
Erst dann, nach einem Gespräch mit einem Bekannten, dem sie alles erzählt hat, der gesagt hat, hätte ich gewusst, dass du sowas machst, hätte ich dich auch angebaggert! Erst dann ist sie aufgewacht, hat dessen Freundin gebeten, nicht zu gehen, auf ihn aufzupassen (er hatte mit Selbstmord gedroht, was er schonmal versucht hatte wegen sowas), weil sie ihre Familie nicht verlassen könnte.
Die Anfangsentscheidung war Familie und Kinder, die sich alle gegen sie gestellt hatten, selbst ihre Mutter - für mich kein guter Start - nicht wegen mir eben. Aber letztendlich, nachdem die Hormonsteuerung vorbei war, sie sich sicher war, dass das mit dem sowieso nicht als feste Beziehung getaugt hätte (was mir auch wieder weh getan hat, weil sie ja trotzdem alles aufs Spiel gesetzt hatte), ist ihre Liebe zu mir wieder erwacht.
Nicht wegen dem viel höheren Lohn, den ich bekomme gegenüber dem (was ich auch lange vermutet hatte), nein, wirklich letztendlich wegen mir - was ich inzwischen auch spüren kann.
Unsere Beziehung ist besser als die letzten 27 Jahre, vor der Geburt unserer Großen!
Viel mehr Nähe, viel mehr Verständnis beiderseits. Wir sehen über Mängel/Fehler des jeweils Anderen viel großzügiger hinweg (nicht fremdgehen oder so - das ist tabu!), Liebe eben, so wie sie sein sollte!
Dass ich dafür über 2 Jahre gelitten habe, meine Frau sicher auch einige Monate wegen ihrem Verlust des Abenteuers), war es am Ende wert! Viele können sich das nicht vorstellen!
Über 60 Prozent der Affärenfrauen verlassen ihren Partner. 1/7 der Beziehungen nach sowas haben Bestand.
Denkbar schlechte Werte, aber es kann klappen!
Wäre meine Frau ausgezogen zu dem, hätte ich für mich kein Zurück von ihr zugelassen. Erst testen, dann entscheiden - nicht mit mir! Deine Frau ist 'nur' in eine eigene Wohnung. Ein Arbeitskollege von mir hat das auch durch.
Sie brauchte Abstand, um ihren Weg zu finden, Abstand gewinnen, Entscheidung nur für sich allein treffen. Er fährt an ihrer neuen Wohnung vorbei, Auto weg. Er fährt zur Wohnung des Liebhabers - da steht es.
Für ihn war es in dem Moment beendet.
Einige Zeit später ist sie wieder bei ihm aufgekreuzt, hat übernachtet - keine Ahnung was da war, wie sich das entwickelt - das hätte ich nicht mitgemacht.
Schlussendlich muss man sagen: Frauen sind bescheuert, Männer aber auch!
Es kommt eben auf die Dauer der Beziehung an, waren es die ersten Partner und man denkt, wie fühlt sich das woanders an?! Sind Kinder da, die sich dann gegen einen Elternteil entscheiden, Schulden wegen Haus, Gewalt in der Ehe (das wäre wohl ein Grund zur Trennung!). Jeder Fall ist anders und doch irgendwie gleich - zumindest die Gründe. Bei Frauen, sich nicht geliebt fühlen (trotz schönem Urlaub, Blumen und sonstige Überraschungen zum Geburtstag, Valentinstag, Hochzeitstag, ....) ), bei Männern meistens nur zu wenig 6 - wir sind eben primitiv!
Ich kann verstehen, dass du um deine Frau kämpfst, habe ich ja auch.
Aber anfangs, wenn sie sich für dich entscheidet, ist es schon ein gutes Gefühl.
Aber mache dich auf einen inneren Kampf bereit, wenn du die Tragweite erkennst, wenn du irgendwann in Selbstmitleid verfällst, was passieren wird, wenn du ihr dann die Geschichte bewusst oder unbewusst vorwerfen wirst, keine Ruhe findest, weil dir das Unrecht, was dir widerfahren ist, nicht einfach vergessen kannst. Weil du trotz Liebesgefühlen zu ihr (wie auch ich) immer wieder zweifelst, ob auch du wieder ihr Herz berührst - du wirst Vergleiche ziehen. Der größte Fehler war, alles wissen zu wollen, was, wann,wo, wie! Ich bekam alle Antworten, weil ich Ehrlichkeit wollte, vielleicht lernen wollte, was ich ändern muss, was der Andere besser gemacht hat.
Ich wollte besser sein als der (6uell gesehen, weil Alltag gab es ja nicht - war ja wohl der einzige Grund, der 6).
Absoluter Schwachsinn und tut nur mächtig weh! Er hatte ihr Herz berührt, was sie bei mir nicht mehr gespürt hatte. Das ist bei euch auch so - deine alten Geschichten sind ein Vorwand zur Entschuldigung für die Entgleisung! Ich hatte mich auch mal fremdverliebt, weil ich das Angebot bekam von einer Frau, als meine nach der Geburt unserer ersten Tochter keine Lust auf 6 hatte. Nur konnte ich eben nicht auf Dauer (wie meine Frau) 2gleisig fahren - so zu lügen ging nicht. Ich bin kurz zu meinen Eltern gezogen, bin zu mir gekommen und nach einer Woche mit allen möglichen Entschuldigungen wieder zu ihr.
Auch diese Enttäuschung meinerseits hatte meine Frau damals als Mitgrund genannt.
Aber das ist wohl Blödsinn - eben nur eine fadenscheinige Begründung für ihren Ausbruch.
So gesehen müsste ich mir ja jetzt auch wieder mal was leisten können - bei ihr ging es 1 Jahr länger!
Also einfach nur Cut, wenn du die Chance bekommst. Neuanfang, Vergangenheit ruhen lassen!
Wenn das bei dir so wird, du damit Probleme hast, dann gehe zu einem guten Therapeuten (oder besser ihr beide) - waren wir auch. Der, der Geld gekostet hat, hat uns geholfen, die 2. Therapeutin hatte wohl auch Probleme/Eigenerfahrung mit sowas - das war kontraproduktiv, fand auch meine Frau!
Ab dann habe ich das mit mir alleine ausgemacht, auch mit Selbstmordgedanken.
Ich will dich nur auf eine schwere Zeit einstellen, auch wenn du jetzt glaubst, das größte Glück für dich ist, wenn deine Frau zurückkommt. Da kommt leider noch viel Schmerz auf dich zu, da du ja deine 'neue' Partnerschaft nicht auf Dauer mit deinem Schmerz belasten darfst. Das siehst und glaubst du jetzt noch nicht, wie ich auch, wie meine Frau auch, aber es verlangt viel Geduld von euch beiden.
Meine Frau hatte die und dafür bin ich ihr trotz dem größten Schmerz in meinem Leben dankbar!
Wünsche dir/euch alles Gute und viel Kraft!
07.05.2016 09:00 •
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