Da will ich mal noch was schreiben - eigene Erfahrung eben.
Meine Frau hatte eine Affäre, 14 Monate. Arbeitskollege - nach Feierabend getroffen 1 Mal pro Woche für 30 - 60 Minuten. Es sollte ja nicht auffallen. Nach dem Aufdecken durch mich war absolutes Chaos. Bei mir, bei meiner Frau, bei ihm! Zeit der Entscheidung eben. Um mehr zu erfahren hatte ich mit ihm geschrieben, mich als meine Frau ausgegeben. Er hat nicht's gemerkt, wollte, dass sie (ich ) ihn anrufe. Nachdem ich mich zu erkennen gegeben hatte, schrieb er, er hätte gewusst, dass ich es bin - ja, klar. Ich hatte ihn als Familienzerstörer beschimpft und zurück kam: wir wollten es ja beide. Ich hatte es damals nicht geglaubt, aber klar war es so.
Meine Frau ist nicht ausgezogen und der wollte wirklich mit ihr ein neues Leben beginnen - anders als bei dir, zumindest der erste Teil.
Ich hätte meine Frau nicht erst nach Monaten zurückgenommen. An dem Tag, wo sie mit gepackten Koffern zu dem in's noch warme Nest von seiner Freundin gekrochen wäre, wäre Schluss gewesen! 4 Tage vor dem Termin fing sie an, seinen (ihren?) Plan irgendwie irre zu finden. Kurz vor Weihnachten war das - das wollten sie dann zusammen begehen. Montag sagte sie mir und den Kindern, dass sie Samstag zu dem geht.
An dem Mittwoch zwischen diesen Tagen, am 18.12.2013, dem 15. Geburtstag unserer Kleinen, beendete sie die Sache und bat dessen Freundin, nicht auszuziehen und auf ihn aufzupassen. Sie könne ihre Familie nicht verlassen (was sie ihm ja von Anfang an gesagt hatte - für sie ein schönes Spiel, bis sie sich doch verliebt hatte). Er hatte sogar mit Selbstmord gedroht und das in ähnlicher Situation auch schon mal Jahre zuvor versucht, meiner Frau die Narben gezeigt. Eigentlich hätte sie da schon reagieren müssen - aber die Liebe war stärker inzwischen, als der Schreck und die Angst, er könnte ja wieder mal sowas machen (wegen/mit ihr). Vermutlich hatte er ihr das auch gesagt, um dem Vorzubeugen, dass sie irgendwann diese Affäre beendet.
Ihm ging es doch gut, so wie es war. Konnte den Verständnisvollen spielen, wenn meine Frau mal nicht wollte (gab es eben zuhause 6, im Kopf vielleicht mit meiner Frau) - so ein verständnisvoller Mann! Als die Sache dann aufgeflogen war, hat er wohl verglichen, wer besser für die nächsten Jahre (?) geeignet ist. Optisch und weil meine Frau auch Geld verdient (seine Freundin seit Jahren Hartz4) war die Entscheidung nicht so schwer für ihn: frisch verliebt, keine Kinder, die Wohnung gehörte ihm, das Auto zwar nicht, aber meine Frau hätte ja ihr Auto mitgebracht.
Eine andere Geschichte, ich weiss! Aber für mich war entscheidend, dass sie gar nicht erst gegangen ist.
Im Nachhinein kam dann die Äusserung, das hätte sowieso nicht funktioniert auf Dauer mit dem! Diese Erkenntnis, dass sie das trotz dieser Meinung getan hat, tut auch weh, klar. Aber da hatten die Hormone einen großen Einfluss, die Glücksgefühle, die es eben nur bei frisch verliebt gibt - anfangs ist das immer so!
Nur habe ich eben dazwischengehauen, diese Idylle, diese Blase zerstört!
Solange der andere noch Einfluss hat, verliert deine Frau nicht ihre Glückshormone, die sie dort bekommt.
Sie kann gar nicht rational entscheiden! Und es ist eben die Kraft der Verliebtheit, das Neue, ungezwungene, Abenteuer, was der Ehemann nicht so bieten kann.
Je länger du wartest, desto weiter entfernt sich deine Frau - eigene Wohnung ist eigentlich für mich schon das Ende! Sie wird dort nicht zu sich finden wollen, sondern die Unkontrollierbarkeit mit dem genießen. Sein Einfluss wird größer, als vorher! Und selbst wenn er sie dann fallen lässt, wegen Familie oder so (der AM meiner Frau hatte ihr ja sogar diesen Weg geebnet und sie unter Druck gesetzt), willst du sie dann noch zurück?!
Ich hatte mich anfangs auch als 2. Wahl gefühlt, es wird besser und ich spüre doch auch wieder Liebe von meiner Frau - das braucht eben Zeit nach sowas.
Bei dir sind die Voraussetzungen um einiges schlechter, glaube ich.
Entweder du haust dazwischen, damit die Idylle mit dem aufhört, oder du machst komplett dein eigenes Ding, zeigst ihr, dass du nicht abhängig von ihr bist (ich konnte das leider nicht - deswegen falscher Weg, ich habe gekämpft und unheimlich gelitten, hätte meine Frau tun müssen, damit es mir nicht so lange so weh tut).
Zu spät im Forum gelesen - dumm eben!
Ziehst du die 2. Variante durch, machst du dich evtl. interessanter für sie. Damit rechnet sie nicht.
In deiner jetzigen Situation ist das wohl sogar besser - aber trotzdem die Idylle zerstören!
Ich hatte nach über einem Jahr noch Zweifel, ob ihr Herz nicht doch noch woanders ist. Habe ihr gesagt, selbst nach dieser Zeit, solle sie ihn eben kontaktieren, wenn sie denkt, mit ihm glücklicher werden zu können.
Ich hatte mich aufgegeben, ihr Glück über meines gestellt - alles nur, weil eben der Falsche (ich) gekämpft hatte, nicht der, der es sollte, um dem Partner viel Leid zu ersparen!
Tue dir diesen Weg nicht an! Er hat bei uns funktioniert, okay, aber diese Schmerzen willst du nicht wirklich spüren - kein Vergleich zu dem, was du jetzt empfindest!
Glaube denen, die das schon erlebt haben und gehe deinen Weg! So schmerzfrei wie möglich!
11.05.2016 22:50 •
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