Hallo,
Ich (25) habe schon viel in Foren gelesen aber nie wirklich etwas gefunden, was zu meiner Situation passt. Ich möchte euch gerne bitten, Kommentare wie das war doch klar, er hat dich ver., er hätte sich nie von seiner Freundin getrennt etc. sein zu lassen. Ob er nun die Wahrheit sagt oder gesagt hat, weiß niemand, auch ich nicht. Er und ich hatten von Anfang an die Vereinbarung, dass wir immer ehrlich sind, egal ob es dem Gegenpart gegenüber etwas Negatives oder Positives ist. Und da möchte ich auch bei bleiben. Ich nehme an, seine Aussagen sind alle ehrlich. Und da brauche ich eure Hilfe, um meine Gedanken zu sortieren und endlich loslassen und abschließen zu können. Ich probiere mich kurz zu fassen, also nicht wundern, wenn es abgehackt klingt. Aber es ist wirklich kompliziert und deshalb wird es wohl lang werden.
Ich lernte ihn (D., 30) letztes Jahr im September als komplett Fremden kennen. Er ist ein Kollege, mit dem ich nie etwas zu tun hatte. Wir waren beide vergeben. Ich trennte mich von meinem Partner im Oktober (aus diversen Gründen). Dennis und ich lernten uns schon während meiner Trennungsphase immer besser kennen und aus Sympathie wurde eine sehr gute Freundschaft. Im November sind wir uns schließlich sehr nahe gekommen. Er hatte seine Freundin somit betrogen. Er meinte zwei Tage später, dass er mit seiner Freundin reden wird und sich trennt (ich wäre ein Mitgrund aber es gibt viele weitere Gründe, die ich aus Respekt nicht erwähnen will). Bis er das gesagt hatte, habe ich gar nicht drüber nachgedacht, dass er ja irgendwann sich entscheiden müsste. Es kam komplett von ihm.
Zwei Tage später unternahmen wir einen gemeinsamen Kurzurlaub (auch November) wollte er das darauffolgenden Wochenende sich von ihr trennen. Gut, er tat es nicht. Einerseits hatte seine Mutter einen Herzinfarkt am Freitag und deshalb andere Sorgen im Kopf. Und am Sonntagmorgen hat sie ihm einen positiven Schwangerschaftstest hingelegt. Er wurde also Papa. Er meinte es muss vor zwei Wochen beim Letzten Mal passiert sein. Angeblich nahm sie die Pille. Auf meine Gegenfrage, ob er sich sicher sei, dass sie die Pille auch wirklich nimmt, meinte er, dass er sowas nicht kontrolliert. (Verständlich, würde ich ja auch nicht machen) naja.. ich wollte dann gehen und hab gesagt ich muss ihn in Ruhe lassen. Er wollte nicht, dass ich gehe und hat mich bei sich gehalten.
Wie ging es weiter? Er hat sich nicht über die Schwangerschaft gefreut und sich auch mit ihr darüber unterhalten. Er wollte eine Abtreibung, sie nicht, und so doof es auch klingt: ich habe ihn überzeugt, dass er sich freuen soll und das Kind doch nichts dafür kann etc. naja, bei den ersten Untersuchungen hatte er noch gehofft, dass das Kind nicht überlebt. Mittlerweile freut er sich endlich über das Kind und wünscht sich, dass es gesund zur Welt kommt.
Weihnachten kam und somit war auch fast die drei-Monats-Grenze für Abtreibung überschritten (an Weihnachten hat es halt die Familie erfahren). Ich hatte ihn gebeten, dass er mit ihr vorher redet und sich trennt (wie gesagt es gibt mehrere Gründe für eine Trennung), damit er auch ihr nochmal die Möglichkeit bietet drüber nachzudenken, indem er mit offenen Karten spielt. Er tat es nicht.
Auch wenn es komisch und naiv klingen mag, das mit D. und mir ist wirklich etwas besonderes. Es kommt uns beiden vor als hätte man den passenden Gegenpart gefunden. Die Rücksicht, die Unterstützung, das küssen, der s., die gemeinsame Zeit... selbst das Händehalten, der Humor.. etc. alles funktioniert ohne nachzudenken. Es ist wirklich perfekt. Und nein, die rosarote Brille habe ich nicht auf. Wir haben in der kurzen Zeit schon Dinge zusammen durchgemacht, die das Gegenteil beweisen (auch davon möchte ich nicht erzählen). Ich hätte nie gedacht, dass ich so schnell jemanden so fest in mein Herz schließen könnte! Es war Anfang Dezember als wir uns quasi zeitgleich auf die Sekunde unsere Liebe gestanden. Ja, verrückt, nach so kurzer Zeit von Liebe zu reden! Ich war auch immer diejenige, die sagte Liebe geht nicht so schnell! Selbst nach 6 Monaten kann man das doch gar nicht sagen! Aber nun hat es mich selbst getroffen und ja, es geht tatsächlich!
Sylvester war schrecklich für mich, weil ich wusste, dass irgendwas nicht stimmte. Um 4Uhr an Neujahr schrieb er mir, dass er mich so sehr liebt und gleichzeitig merkte ich an seinen restlichen Sätzen, dass etwas komisch ist.
Am 2.1. trafen wir uns nach der Arbeit und er hat alles mit mir beendet. Ich verstand es nicht. Er konnte mich auch nicht wirklich in Ruhe lassen und ich ihn auch nicht. Wir haben geschrieben, telefoniert und zu Gesprächen getroffen. Er sagte er würde gerade den Fehler seines Lebens machen, dass er mich gehen lässt kann mich nicht vergessen etc. bei unseren Treffen lief nichts zwischen uns außer eine Umarmung zur Begrüßung und zum Abschied. Er meinte ich werde mit ihr reden aber nicht vor der Geburt er hätte Angst, dass dem Ungeborenen was passiert durch den Stress der Mutter etc. da habe ich auch Verständnis für, dass er da Angst hat. Eines sei hier gesagt: es wäre zu viel jegliche Details vom Gespräch aufzuführen, aber ich bin eine äußerst verständnisvolle Person und ich wäre die letzte, die sich zwischen ihm und Kind stellen würde!
Am 6.2. haben wir uns dann getroffen und entschieden es zusammen alles zu meistern und durchzustehen. Da haben wir auch das erste mal wieder mehr Nähe zugelassen. Ich wollte ein Ultimatum, bis wann er mit ihr redet. Ich habe auch gesagt, dass ich mit meiner Kraft fast am Ende bin und es nicht aushalten würde, wenn er erst nach der Geburt redet. Er sagte gib mir den märz und ich gab ihm den märz! Wir haben uns gegenseitig Mut zugesprochen und er hat mich unterstützt, wenn ich wieder sorge hatte, dass der März ohne klare Verhältnisse zusende geht.
Am 1.4. hat er mir eine Nachricht geschrieben, dass er so viele Möglichkeiten im März hatte (weil sie sich mindestens jedes Wochenende streiten und unter der Woche, wenn er dann mal zuhause ist) es zu beenden aber immer wenn er den entscheidenden Satz hätte sagen können, hat er es nicht hin bekommt. Er fragt sich wieso es nicht geht. Selbst da hab ich ihm dann nochmal wieder Mut und Verständnis zugesprochen, dass sowas nicht leicht ist etc. und selbst da hatte ich ihm das Wochenende extra noch gegeben. Er tat es nicht.
Nach einem Gespräch mit mir hat er es quasi wieder mit mir beendet. Ich bin am Boden zerstört. Im Januar habe ich noch gedacht gut, er will mich aus der Schusslinie nehmen, wenn er es mit ihr beendet aber dieses Mal verstehe ich es nicht. Er meinte er will mich nicht verlieren, weil er weiß was wir zusammen haben werden und er mich so sehr liebt etc. aber trotzdem sagt er es geht nicht, es geht einfach nicht..
Wir haben uns vor einer Woche getroffen, damit wir reden. Damit ich danach abschließen kann. Er meinte auf meine Fragen, ob er wirklich mit ihr glücklich werden will und von jetzt auf gleich bei ihr die Nähe sucht und einen auf Superdaddy und tollen Partner macht...? Er sagte, dass die beiden zur Zeit keine Liebesbeziehung führen. Außer ein Kuss zur Begrüßung und zum Abschied läuft da nichts. Sie leben wie in einer WG.
Ich habe ihm viele Fragen gestellt und auch antworten bekommen:
Liebst du mich? -- Ja
Willst du eine Zukunft mit mir? -- ja
Willst du mit ihr ein auf heile Welt und glückliche Familie machen? -- nein, das will ich nicht und es wird den cut mit ihr geben.
Er meinte zudem, dass sie es nicht alleine hin bekommt (wie gesagt.. es gibt mehrere Gründe, wieso er sich von ihr trennen will).. er meint damit nicht, dass sie nicht alleine klar kommt zu leben oder ähnliches.. sondern er meint, dass sie die Erziehung nicht alleine hinbekommen wird. Als ich das gehört hatte, bin ich vom Glauben abgefallen. Ich habe gesagt, dass er sein Leben und vor allem sich aufgibt. Außerdem ist er sehr viel auf Geschäftsreise, sodass er so oder so nicht viel zu hause sein wird.
Soweit zur Geschichte. Nun ist es schon fast 7 Wochen her. Ich verstehe ihn immer noch nicht (ja ich weiß, ich werde es wohl auch nie verstehen und es ist letztendlich egal). Aber wieso ist mir es nicht egal, dass er sein Leben so wegwirft. Wieso tut mir sein Kind so leid? Ich bin der Überzeugung, dass es für ein Kind besser ist, von Anfang an mit klaren Verhältnissen aufzuwachsen, als streitende Eltern zu haben. Wieso ist mir sein Kind nicht egal? Wieso habe ich ständig das Kopfkino, dass die Geburt alles bei den beiden ändern wird? Ich habe Angst vor dem Moment ihn glücklich zu sehen, ohne mich. Wieso kann er mir nicht einfach egal sein? Ich weiß nicht wann der genaue Geburtstermin ist und ich glaube ich will es auch nicht wissen.. oder wäre es vielleicht besser es zu wissen? Damit ich nicht nachdenke wann es soweit sein könnte?! Aber wenn ich es weiß, werde ich um das Datum herum bestimmt super nervös sein. Aber all das könnte mir doch egal sein...! Ich hasse mich selber dafür, dass mir alles nicht egal ist. Es regt mich so auf.
Ich habe mich selber mit sehr vielem beschäftigt, bevor ich mich für uns entschieden habe: was kann ich mitmachen, was nicht? Ich hätte mich mit ihm Mega gefreut, wenn das Kind da wäre und er einfach mir sein Kind stolz zeigt. Ich hätte der kleinen Prinzessin all die Liebe gegeben, die sie verdient hätte. Ich hätte sie so behandelt als wäre sie meine Tochter. Ich wollte sogar ein Sparkonto für sie bis zum 18. Geburtstag anlegen. Ich sag ja. Ich hätte alles so gut es geht und man mir es erlaubt hätte getan, damit sie zu einer glücklichen Frau heranwächst. Ich hätte mich nie dazwischen gestellt. Es kommt mir vor, als würde mir dreifach das Herz rausgerissen:
1. er trennt sich von mir
2. der Gedanke er hat ja seine Freundin zu hause (auch wenn er angeblich gerade keine Nähe mit ihr hat)
3. er wird Vater und teilt sein Glück nicht mit mir an seiner Seite.. auch wenn es doof und egoistisch klingt: es kommt mir vor, als würde er mir auch die Kleine wegnehmen, die ich irgendwie schon ins Herz geschlossen habe, obwohl sie nicht meine Tochter ist und auch noch nicht auf der Welt.
Ich hoffe, dass eure Meinungen und Ideen, wie ich abschließen und loslassen kann, mir helfen werden. Ja, vieles kann an der Geschichte nicht schön geredet werden. Ich fand es auch immer unter aller Sau und habe mir auch geschworen, dass ich nie etwas mit einem Kollegen anfange uns auch nichts mit einem vergebenen Mann. Tja. Ihr seht ja, was dabei rausgekommen ist. Ich hätte es auch nicht gedacht. Aber so doof und verständnislos es sich auch anhört: er ist die Liebe meines Lebens, der Gegenpart, den jeder Mensch für sich sucht. Quasi der passende Deckel zum Topf.
LG Vin
PS sorry für die lange Nachricht: ich hoffe jemand nimmt sich die Zeit und antwortet mir mit ernstgemeinten Ratschlägen.. und bitte nicht den Vorschlag Therapeut da braucht ihr euch keine Gedanken machen.. ich habe meine Erfahrungen gemacht und es hat mir sehr viel gebracht aber trotzdem brauche ich nun eure Meinung
13.05.2017 19:30 •
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