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Affäre beendet-Beziehung noch eine Chance?

K
Hallo,
jetzt muss ich auch einmal schreiben. Bevor ich es jedoch erläutere, bitte ich von Vorwürfen abzusehen. Die mache ich mir schon zur Genüge.

In diesem Fall bin ich leider der Übeltäter. Ich bin mit meinem Partner seit über 8 Jahren zusammen.

Ich hatte letztes Jahr in der Zeit von Ca 4 Monaten Kontakt zu einem Mann. Diesen kannte ich bereits schon 10 Jahre. Wir hatten aber fast keinen Kontakt in meiner jetzigen Beziehung. Er hat sich manchmal zu meinem Geburtstag gemeldet aber dem habe ich keine Beachtung geschenkt. Leider habe ich letztes Jahr nach gegeben.

Gründe dafür war die Unzufriedenheit in meinem Leben. Das S. in der Beziehung war so gut wie eingeschlafen. Wir hatten zu der Zeit bereits seit mehreren Jahren versucht Kinder zu bekommen und auch trotz Hormontherapie hatte es nicht geklappt. Noch dazu bekam ich selten Komplimente etc. von meinem Partner. Außerdem hatte ich Geldsorgen, die ich aus Scham meinem Partner verheimlicht hatte. An den Wochenenden verbrachte man den Großteil auf dem Sofa. Das Leben bestand eigentlich nur aus Arbeit und Schlafen; es stand still. Und der Fehler war, dass ich es meinem Partner nicht mitgeteilt hatte, wie ich mich fühlte....

Und dann war dieser Mann da. Am Anfang hat man nur geschrieben, sich die Probleme vom Leib geschrieben, man hat auch mal telefoniert.
Dann hat man sich getroffen, am Anfang nur zum Reden. Dann kam das Flirten dazu und zu den Berührungen kamen tiefe Blicke und Küsse. Ich habe mich zu dem Zeitpunkt so verstanden von ihm gefühlt. Er hat mich auch zum kommen gebracht. Das, was mein Partner nie richtig geschafft hat. Und dann ist es passiert. Wir hatten 3 mal miteinander geschlafen, zweimal davon ungeschützt.

Irgendwann bin ich langsam zur Besinnung gekommen. Zu den letzten Treffen wurde nur noch geredet, dann habe ich keine Treffen mehr gewollt und dann ist das ganze eingeschlafen. Ich wollte auch nicht mehr.

Ich hatte die ganze Zeit ein schlechtes Gewissen, nur in der Zeit war es weit nach hinten gerutscht. Aber zum Ende hin wurde das schlechte Gewissen immer schlimmer. Auch wollte ich meine Beziehung wieder retten, wollte für sie kämpfen. Es wurde mir dann, wenn auch zu spät bewusst, wie wichtig mein Partner mir in meinem Leben ist. Ein Grund war auch mit, dass die Hormonbehandlung endlich anschlug und ich schwanger wurde.

Ich habe auch oft drüber nachgedacht, alles zu gestehen, hatte mich aber aus Angst dagegen entschieden. Ich hatte gehofft, dass der größte Fehler meines Lebens nicht rauskommt.

Leider war das nicht der Fall und mein Partner hat es zu Weihnachten rausgefunden. Rückblickend betrachtet bin ich sogar froh. So hat dieses Verheimlichen ein Ende.

Wir haben daraufhin viel gesprochen. Zum Teil mehr als 5 Stunden. Ich muss sagen, so haben wir noch nie miteinander geredet. Wir haben erörtert, was uns in der Beziehung fehlt, haben versucht Lösungen zu finden etc. Natürlich habe ich auch versucht ihm begreiflich zu machen, wie sehr ich es bereue. Also wir haben vieles gemacht, was einen die Internetseiten empfehlen.

Das ist nun zweieinhalb Wochen her. Zum Teil haben wir es schon gut hinbekommen. Gerade das S. ist besser und wir reden viel über unsere Gefühle und versuchen einiges zu unternehmen. Auch gab es Tage da hat er das Kinderzimmer gestrichen und Möbel aufgebaut, Witze gerissen etc.

Leider kehrt auch jetzt der Alltag ein. Da mein Partner im 3-Schicht-System arbeitet und ich mich in der Spät- und Nachtschicht öfters mit dem anderen Mann getroffen habe, sind für ihn diese Schichten natürlich am schlimmsten.

Es gibt auch des öfteren Tage, wo er einfach in einem tiefen Loch ist und sehr negativ in die Zukunft schaut. Dass er das nicht verarbeiten und begreifen kann. Dann bekomme ich bei den Gesprächen auch viele schlimme Wörter an den Kopf geworfen. Ich würde sagen, dass das normal ist und versuche da immer viel Verständnis aufzubringen. Aber manchmal bin ich da auch am Ende.

Erschwerend kommt dazu, dass es eine geringe Wahrscheinlichkeit gibt, dass der andere Mann das Kind gezeugt haben könnte. Das macht ihn zusätzlich fertig.

Seine größten Probleme sind, dass er mir nicht mehr vertrauen kann. Dass er sich auch nicht vorstellen kann, dass es wieder besser wird. Ich habe alles zerstört, da er sowas nie von mir gedacht hat. Auch war das Vertrauen für ihn immer das Größte.

Heute ist wieder ein Tag wo es ganz besonders schlimm ist. Und ich nicht weiter weiß. Ein großes Problem ist auch, dass er mir meine Aussagen nicht glaubt. Er glaubt nicht, dass ich es beendet habe und dass wir 3 mal miteinander geschlafen habe. Er denkt ich verheimliche ihm immernoch etwas. Dem ist aber nicht so. Ich weiß aber nicht wie ich es ihm begreiflich mache.

Ich versuche wirklich viel momentan. Versuche ihn nicht zu bedrängen und versuche auch ihn zu verstehen. Ich will ihm auch zeigen, dass er meine Nummer 1 ist, aber es kommt bei ihm momentan noch nicht an.

Er macht mir Vorwürfe, die ja auch verständlich sind. Er kann es nicht begreifen und sagt immer wieder dass er nicht verstehen kann dass ich das gemacht habe. Dass ich ihn so hintergangen und betrogen habe.

Mir tut das alles wahnsinnig leid und ich kämpfe jeden Tag um ihn. Aber solche Tage lassen auch mich zweifeln.

Hat die Beziehung noch eine Chnace? Schaffen wir das?
Ist sein Verhalten momentan normal und auch diese Gedanken? Kommen diese Zeiten öfters? Was kann ich noch alles tun?

Ich würde ich gern mal einen Partherapeuten aufsuchen. Aber das lehnt er komplett ab.

Sorry für den langen Text. Ich hoffe es kommt halbwegs rüber.

11.01.2017 19:16 • #1


Sashimi
Positiv ist, dass diese Affäre euch an einen Tisch gebracht hat und es sogar hinterher besser lief als vorher. Dennoch schwebt die Trennung allgegenwärtig über eure Beziehung und er hat Dir nicht verziehen. Die Chancen stehen schlecht wenn er derartige Attitüden an den Tag legt, die zwar verständlich sind, aber eure Beziehung in die nächste Krise steuern lässt. Hier musst Du einen Schritt nach vorne wagen und ein erneutes Gespräch suchen, in dem Du ihm schon vermittelst ob er überhaupt verzeihen will. Das klingt hart, aber ohne diese direkte Ansage wird er für sich alleine eine Entscheidung treffen. Wenn er Dir verzeiht, muss er das wollen. Trotz Deinem Ausrutscher hast Du es nicht verdient in der Beziehung zu leiden - dann hätte er sich trennen müssen. Diese Möglichkeit bleibt ihm ja, für ihn also keine Einbahnstraße. Für Dich schon, wenn Du in der Beziehung keine Sonne mehr siehst.

11.01.2017 19:24 • x 1 #2


A


Affäre beendet-Beziehung noch eine Chance?

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K
Was Ihr vor allem braucht, ist Geduld! Das ist doch alles noch sehr frisch, und es wird einige Monate (!) dauern, bis Dein Partner überhaupt halbwegs wieder im Reinen ist mit sich und seinen Gefühlen. Und dann erst könnt Ihr gemeinsam an der Beziehung arbeiten. In dieser Zeit solltest Du ihm offen Rede und Antwort stehen, wenn er Nöte und Fragen hat. Ja, da musst Du durch. Du solltest alles tun, was in Deiner Macht steht, um sein Vertrauen zurück zu bekommen. Einmal zerstörtes Vertrauen braucht sehr lange, bis es wiederhergestellt ist. Richte Dich auf 2-3 Jahre (!) ein - es braucht jetzt genauso lange bzw. länger, wie es bei einer ganz neuen Beziehungsanbahnung braucht.

Und es ist Deine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass er dieses Vertrauen in Dich wieder haben kann. Jetzt ist es definitiv viel zu früh, für beide von Euch, die Frage zu stellen, ob diese Beziehung wieder einen Sinn ergeben kann. Das dauert wirklich sehr viel länger.

11.01.2017 19:32 • x 5 #3


S
Zweieinhalb Wochen seit der Betrug bekannt ist. Das ist überhaupt noch keine Zeit, zumal ja für ihn auch nicht mehr klar ist, ob das Baby von ihm ist oder auch von deiner Affäre.

Das braucht mehr Zeit und mehr Gespräche. Er hat ja wohl immer noch Zweifel, zumindest gelegentlich, ob er nun die ganze Wahrheit weiß von dir, was die Affäre und deren Dauer betrifft. Dazu kommen dann vielleicht immer mal wieder Zweifel über die Vaterschaft.

Du bist viel zu ungeduldig mit deinen Erwartungen nach Aufarbeitung oder gar Verzeihen. Deine Affäre ging 4 Monate, vielleicht solltest du ihm diesen Zeitrahmen mindestens auch einräumen für die erste Bewältigung.

Wobei das Thema auch danach voraussichtlich auch nicht erledigt sein wird, so was braucht viel, viel mehr Zeit.

11.01.2017 19:33 • x 1 #4


Eswirdbesser
Hallo Te,

du hast einen Fehler gemacht...

Das was deinem Partner jetzt zu schaffen macht ist, das du sowas heimlich hinter seinem Rűcken gemacht hast und es ihm nicht gesagt hast...

Er hat es selber rausgefunden...

Das ist harte Kost...

Ich weiß nicht, ob ich das verachtende Verhalten deines Partners aushalten wűrde...

Klar kann man nicht zur Tagesordnung űbergehen, aber versuchen das respektvoll anzugehen...

Falls kein Respekt mehr vorhanden ist, wűrde ich mich schwanger trennen...

11.01.2017 19:34 • x 1 #5


E
Hallo Kämpfer, ich bin eine Betrogene, die die Affäre rausgefunden hat bevor sich mein Partner von mir trennte. Er versucht seitdem vieles, um uns wieder zusammen zu bringen. Es gibt Phasen, wo ich verstehen kann, was er versucht, wo ich aktiv mitarbeite und selber Lösungen bringe, es gibt aber auch die anderen Phasen, die du beschreibst. Und ich habe das Gefühl ich habe jedes Recht dazu, diese Phasen zu haben. Es gibt Grenzen, die du nicht zulassen solltest - Beschimpfungen gehören dazu. Aber meiner Meinung nach musst du es aushalten, dass ihr Gespräche für ein paar Monate immer und immer wieder haben werdet. Es löst sich sicher sehr viel an der Last, wenn ihr rausfindet, dass das Kind von ihm ist.

Ich erwarte von meinem Ex, dass wenn er kämpfen will, das auch tut. Wenn er bei einem Streit mit wiederholendem Thema sofort aufgibt, dann bin ich es ihm wohl nicht wert zu kämpfen.

Ihm zeigen, dass du nur ihn willst, wirst du wohl nur mit viel Zeit die vergeht. Und ja, er muss sich entscheiden dafür die zu verzeihen. Aber das dauert eben, bis das Vertrauen wieder aufgebaut ist. Am besten er hat mehr Raum für sich und findet raus, was ihm wichtig ist in seinem Leben und macht sich so unabhängiger von der Liebe anderer (sofern das mgl. ist in eurer aktuellen Familiengründung).

Ich finde, du kannst auch erstmal alleine zum Therapeuten gehen und dort nach Hilfe fragen. Vielleicht kommt er ja im 2. Schritt mit, wenn er sieht, dass es dir gut damit geht und du Lösungen mit nach Hause bringst.

Viel Erfolg! Ich werde mich wohl endgültig trennen von dem Gedanken, dass es wieder besser wird und wir wieder zusammen kommen. Aber ihr scheint noch eine Chance zu haben!

11.01.2017 19:38 • #6


Sabine
Hallo @kämpfer2017 ein herzliches Willkommen bei uns

Nun, es ist erst einmal etwas von deinen Schultern genommen worden, und das ist gut so. Und meinen Glückwunsch zu eurem Nachwuchs, der sich ankündigte.

Wer will jemanden frei von Fehlern sprechen? Machen wir nicht alle welche? Wir sind doch Menschen und keine Maschine. Und mache dich nun mal nicht kleiner als du bist. Es ist auch sein Verschulden, dass du zu einem anderen gegangen bist. Was soll es, es ist jetzt wie es ist, da hilft auch kein: weiter draufhauen von ihm oder irgendjemand anderen.

Männer sind eben anders gestrickt und nicht jeder will in eine Paartherapie. Meiner ja auch nicht. Also müssen wir dann alle unsere eigenen Wege suchen. Immerhin redet ihr ja miteinander noch über alles.

Nun ist es vorallem wichtig, Sachlichkeit einziehen zu lassen ohne Vorwürfe. Vorwürfe sind Druck, mit eigener Verletztheit kann man(n) meißt schlecht umgehen. Aber das ist jetzt nicht dein Versagen. Gib ihm Raum und Zeit sich neu zu sortieren.

Du hast einen Fehler gemacht, dabei sollte er es irgendwann belassen können. Wenn er es nicht schafft, dann trennen sich wahrscheinlich eure Wege. Nur muss er es selbst erst einmal verarbeiten. Du kannst ihm deine Sicherheit nicht in seinem Kopf planzen. Übrigens sollte sich keiner des anderen so sicher sein, dass man nicht mehr über die Beziehung nachdenkt. Man sollte immer so leben, dass man auch alleine leben kann. Man sollte so leben, dass es einem gut geht, nicht für einen anderen, sondern für sich selbst. Du bist diesen Weg zwischenzeitlich gegangen, weil es dir anscheinend nicht gut ging.

Wenn du etwas zu deiner Verteidigung und zum Verständnis aufbringen willst, dann ist das der einzige wichtige Grund. Es ging dir nicht gut

Es liegt nun an euch, dass es euch beiden und euren Nachwuchs gut geht. Und dass solltet ihr möglichst bald klären, denn euer Nachwuchs bekommt mehr mit, als euch lieb ist.

Du kannst nichts weiter tun, als warten. Lass ihn sich alles von der Seele reden, aber lasse dich dabei nicht verletzen, denn auch Worte können verletzen. Überlege dir Fragen, die ihm helfen eine Lösung zu finden.

zb: Wie stellst du dir nun eine gemeinsame Zukunft vor? Haben wir noch eine gemeinsame Zukunft?

Vor solche Fragen hat man im allg. selbst Angst, weil wir vor der Antwort Angst haben. Aber was hast du jetzt?

Ich wünsche dir bald eine bessere Zeit

11.01.2017 19:39 • #7


K
Danke für eure Antworten. Sie sind wirklich teilweise aufbauend.

Aktuell ist davon nicht die Rede, dass er mir verzeihen kann. In diesen schlechten Zeiten wirft er mir oft an den Kopf, dass er mir das nie verzeihen kann. Dass er mir momentan gar nichts glaubt etc. Ich weiß halt nur nicht ob dass in dem Moment so gesagt wird oder ob das seine endgültige Meinung ist. Er sagt halt auch dass er versucht dass zu verarbeiten, aber er schafft es einfach nicht. Ich hätte ihn kaputt gemacht usw. Und er würde mir zutrauen, dass ich zukünftig wieder fremd gehe. Bzw ist er sich sogar sicher. Obwohl ich von meiner Seite aus dass nicht mehr machen werde. Er ist aber der Meinung dass zukünftig auch wieder schlechte Zeiten kommen, in denen ich wieder schwach werde. Egal was ich sage, er glaubt mir das nicht.

Auf der anderen Seite gibt es halt wieder diese Lichtmomente, die mich wieder hoffen lassen.

Ich will ihn halt auch nicht drängen. Zweieinhalb Wochen ist vielleicht nicht nicht lang genug. Ich versuche wirklich nicht ungeduldig zu sein. Ich habe aber Angst, dass er in der Zeit kaputt geht. Das will ich erst recht nicht.

Ich habe ihm die ganzen Gründe genannt, warum es mich in die Arme des anderen getrieben hat. Aber er kann diese nicht verstehen und nachvollziehen. Und ich denke aber, dass das eigentlich ein wichtiger Schritt wäre.

Auch die Vorfreude aufs Kind hab ich ihm genommen. Und alles was er wollte war eine intakte kleine Familie. Das habe ich halt auch zerstört. Ich hoffe nur, dass der Vaterschaftstest ihm wieder mehr Hoffnung und Wille gibt. Nur leider müssen wir uns bis märz gedulden

Ich will wirklich alles geben. Aber habe Angst, dass er irgendwann doch dazu kommt, dass er das nicht schafft und mich dann verlässt und ich mit Kind allein da stehe.

11.01.2017 19:54 • #8


Sashimi
Der Aspekt, dass Du offensichtlich nicht verhütet hast, lässt uns Männer gerade mit dem Hintergrund einer Schwangerschaft rasend werden. Was ich schreibe ist jetzt sehr subjektiv, aber ich käme damit nicht klar. Diese Option musst Du berücksichtigen. Er kämpft mit sich. Ein Patentrezept gibt es nicht, außer die Optionen dass Du mit viel Verständnis reagierst und durch ein Tal der Trauer musst. Eben der Rat, den Dir auch die anderen hier schon gaben.

11.01.2017 20:01 • x 1 #9


S
Hallo Kämpfer,

einen Betrug herausfinden zu müssen, ist für die meisten Menschen ein traumatisches Erlebnis. Die ganze Welt, in der man sich geglaubt hat zu befinden, hat sich aufgelöst. Die Schmerzen, die man als Betrogener fühlt sind unglaublich und überdecken zunächst alles andere. Bei euch kommt dann noch das Ungeborene dazu, das eure kleine Familie vervollkommnen sollte, jetzt aber die Unsicherheit noch verstärkt, weil eben auch Zweifel über die Vaterschaft da sind.

Kommt das Baby im März? So lange ist das nicht mehr, dann habt ihr hoffentlich Klarheit, dass er der Vater ist.

Was mir jetzt nicht gefällt, ist deine Aussage, er hätte dich mit seinem Verhalten in die Arme des anderen getrieben. Das liest sich so, als hättest du keine Möglichkeit zur Entscheidung gehabt. Dein Partner hat bestimmt einen Anteil an deiner Affäre, aber du solltest ihm nicht alle Schuld zuweisen und deinen Anteil klein reden.

Es wird dauern bis er realisiert, welche Defizite in eurer Beziehung da waren, die deine Affäre mit erklären können.

Versuch das Positive zu sehen: Er hat dich nicht sofort verlassen, er beteiligt sich weiter an den Vorbereitungen fürs Baby, er ist gesprächsbereit, er stellt Fragen und ist bei dir.

Das muss dir für den Moment genügen. Versuch dir nicht zuviele Sorgen zu machen, wie es bei einer Trennung wäre. Das ist nicht dein Thema momentan, außer du würdest dich trennen wollen.

11.01.2017 20:14 • #10


T
Guten abend ,
ich kann aus Erfahrung sagen das es überhaupt nicht einfach ist jemanden das Fremdgehen zu verzeihen .
Ich selber wurde auch betrogen ..
Und das schlimmste daran war eigentlich das dass Vertrauen komplett hin war und das man sich immer wieder gefragt hat wieso ?!
Man hat sich natürlich immer gedacht man reißt sich den Ar. auf und macht und tut und denkt man kommt nachhause und hat seine Familie und hinterm rücken wird man so betrogen und belogen.
Das ist wirklich ein starkes Stück soweit zu gehen .
Aber es geht nicht darum dir hier vorwürfe zu machen ..
Ich habe meiner jetzt Ehefrau damals noch eine Chance gegeben und es waren harte Monate nach dem Betrügen ...
Aber das kämpfen hat sich gelohnt ..
Ich wurde auch die erste Zeit viel beleidigend und dolle ausfallend weil ich so verletzt war ..
Ich kam mit dem Gedanken nochmal verarscht und belogen zu werden nicht klar .. Ich wollte auch immer ins Handy gucken und wissen was sie wann macht ..
Aber nach nem guten Jahr ging es wieder Berg auf ...
Nun sind wir 2 Jahre verheiratet. .
Ich muss dazu sagen das sich in mir einiges verändert hat und ich nicht mehr so gut gläubig bin .. Ich denke das schadet aus selbstschutz einfach nicht .
Man muss sich immer versuchen in die Situation des anderen hinein zu versetzen und zu überlegen wie man sich selber fühlen würde wenn das mit einem selber gemacht wird ...
Guter Tipp ...
Wenn man sich wirklich liebt dann steht man auch schwere Zeiten zusammen durch ..
Und ich denke wo ein Wille ist da ist auch ein Weg .
Schöne grüße

11.01.2017 20:24 • x 2 #11


K
Danke Sabine für die ernsten Worte.

Dass er mich in die Arme getrieben hat, habe ich nicht so gemeint. Es gab viele Probleme in unserer Beziehung zu der Zeit. Noch dazu war ich mit mir selbst und dem Leben unzufrieden. Und dann war da einer, der einem genau das gegeben hat, was fehlte. Und dann biknich schwach geworden.

Ich trage hier komplett die Hauptschuld an der ganzen Sache. Ich habe mittlerweile auch begriffen, dass man selbst für sein Glück verantwortlich ist und nicht von anderen erwarten kann, dass sie einem die Welt perfekt machen.

Viele Gedanken kamen jetzt und auch die Einsicht etc. Leider nur zu spät.

Mich macht es halt extrem fertig ihn so leiden zu sehen. Zumal ich an der ganzen Sache Schuld bin. Ich würde es so gern rückgängig machen, aber es geht nicht. Das sage ich ihm halt auch immer wieder.
Er hat es wirklich nicht verdient so zu leiden. Das ist mir klar.
Ich leide da auch mit. Auch wenn es in meiner momentanen Situation echt nicht gut ist.

Was für ihn auch schwer zu begreifen ist, ist halt die Sache, dass das Ganze so lange ging und ich drei mal mit dem Mann geschlafen habe und dann noch zum Teil ungeschützt. Ehrlich gesagt erkenne ich mich da selbst nicht wieder. Keine Ahnung was ich mir damals dabei gedacht habe. Ich könnte mich selbst dafür immer und immer wieder ohrfeigen. Ich habe alle bedenken soweit weggeschoben und habe in der Zeit nur meinen Spaß gesehen. Spaß, der es rückwirkend betrachtet nicht ansatzweise wert war...

11.01.2017 20:28 • #12


K
Danke tamori,
dass gibt mir auch ein wenig Hoffnung. Ich hoffe nur, dass mein Partner auch so stark ist.
Wir wollten auch dieses Jahr heiraten. Das wurde aufgrund des Nachwuchses auf 2018 verschoben.

Ich selbst versuche auch immer wieder mich in seine Lage zu versetzen. Und es würde mir kein Stück besser gehen. Auch weil ich es ihm gar nicht zutrauen würde. In der Hinsicht sind seine Gedanken, aussagen und Reaktionen nachvollziehbar. Auch wenn es schwer ist für mich.

Wie hat sich denn deine Frau verhalten als es rauskam?
Diesbezüglich bin ich mir so unsicher. Ich will ihm zeigen, dass er mir trotz der Sache unendlich viel bedeutet. Auf der anderen Seite will ich ihm Zeit und Raum geben. Es ist so schwierig den Mittelweg zu finden für die unterschiedlichen Empfindungen.
Ich habe ja sogar ein schlechtes Gewissen, wenn ich mal 10 Minuten später heim komme, weil ich weiß, dass seine Gedanken schon wieder kreisen könnten. Oder auch jetzt kurz bevor er zur Nachtschicht los macht, habe ich schon wieder schlechte Gedanken weil ich weiß wie schlecht es ihm wieder gehen wird.
Wie gesagt die Affäre ist definitiv bereits seit einigen Monaten beendet und ich habe auch gar kein Interesse an diesem oder anderen Männern.

11.01.2017 20:36 • x 1 #13


T
Ja da spielen alle Aspekte eine Rolle .
Ich wäre auch irre geworden wenn meine Frau später von der Arbeit gekommen wäre nachdem sie mich betrogen hatte .
Versuch ihm das Gefühl zu geben das dir Grade nichts wichtiger ist als er .
Und rechtfertige dich ruhig vor ihm wenn du später nachhause kommst.
Es ist wichtig das er das Gefühl kriegt das du es wirklich bereust und das du aus deinem Fehler gelernt hast ..
Ich konnte sie lange nicht an mich heran lassen .. hat sie mich nur berührt bin ich innerlich geplatzt und konnte es nicht zu lassen ... halt körperlich Abstand und sehr gute Momente indem er seine verletztheit grade nicht zeigt nicht als selbstverständlich .. Das gibt dem Betrogenen gleich wieder das Gefühl das der gegenüber seinen Fehler nicht einsieht und denkt es ist wieder alles super ..

11.01.2017 20:46 • #14


K
Das versuche ich bereits jetzt. Ihm keine Gründe zu geben. Immer schreiben wo ich bin und so weiter. Ich gebe ihm auch immer mal mein Handy um ihm was zu zeigen. Alles um ihm zu zeigen dass ich nichts zu verstecken habe.

Was den Körperkontakt angeht, ist es mit dem Abstand eher anders. Wir hatten viel über unser S. gesprochen, auch weil das eigentlich das größte Problem Bei uns war, haben zum ersten Mal ganz genau gesagt, was uns gefällt und was für Fantasien wir haben. Dabei ist uns aufgefallen, dass wir ähnliche Fantasien haben. Daraufhin hatten wir kurz nach dem Bekanntwerden schon wieder miteinander geschlafen. Und es war eins der besten Male. Einfach Kopf aus und überhaupt nicht darüber nachdenken. Und auch so hätten wir seitdem mehr S.. Ob es nur auf Krampf geschehen ist, kann ich nicht sagen. Von meiner Seite aus, habe ich es genossen auch weil ich ihm näher war.

Ob das der richtige Weg ist, wissen wir beide nicht. Aber es hat gut getan. Auch weil der S. ein wichtiger Punkt für meinen Partner in der Beziehung ist. Einen Punkt, dem ich ihn viel zu sehr und zu lange verwehrt habe.

11.01.2017 21:18 • #15


A


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