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Affäre aufgeflogen-alles vorbei

M
Zitat von Allesvorbei:
Ach ja, und noch was: was ist denn eigentlich Liebe? Kann ich denn die Liebe zu einem Ehepartner mit den Gefühlen, die man zu Beginn einer Beziehung hat, vergleichen? Nein! In meinen Augen nicht.
An einer Trennung mit Familie hängt einfach zu viel dran. Viele sind deswegen nicht bereit dazu, diesen Weg zu gehen.
Ist das denn verwerflich? Ich finde nicht!
Und ist es schlimm, beim Ehepartner zu bleiben? Lebt man denn dann wirklich eine Lüge, nur weil man sich für die Vertrautheit statt für die Schmetterlinge entschieden hat?


Was eine lüge ist oder nicht muss jeder für sich rausfinden.

Ich glaube bei dir muss noch einige zeit ins land gehen bis auch du klar siehst was du wirklich willst.

Für Schmetterlinge allein sollte sich niemand entscheiden. Du schriebst dein am hätte nicht zu dir gepasst, ok. Das heisst aber nicht dass deine einzige option zurück in die ehe gewesen wäre. Dass du diese wählst, ja. Und das man den partner auch nach jahren noch gern hat, verbundenheit spürt auch klar. Vielleicht ist es auch liebe. Auf jeden fall wolltest du das was es war nicht mehr weil etwas anderes attraktiver war. Jetzt ist die familie wieder attraktiver weil sich allein durchkämpfen dagegen natürlich voll abstinkt.

Aber vielleicht vergibst du dir damit etwas was auf längere sichT nach einem tiefen tal für dich umso schöner gewesen wäre. So lebst du vielleicht zufrieden mit 70 prozent. Und das ist total ok wenn du es so willst.

Ich bin da bei sliderman, ich wäre niemals zurück zu meinem mann nur weil ein weg allein mit kids hart ist und meiner war verdammt hart.

Ich wäre nicht geblieben nur weil das irgendwie bequemer ist. Und so hört es sich für mich ehrlich gesagt an

29.07.2020 21:21 • x 3 #1696


B
Zitat von Allesvorbei:
Ach ja, und noch was: was ist denn eigentlich Liebe? Kann ich denn die Liebe zu einem Ehepartner mit den Gefühlen, die man zu Beginn einer Beziehung hat, vergleichen? Nein! In meinen Augen nicht.
An einer Trennung mit Familie hängt einfach zu viel dran. Viele sind deswegen nicht bereit dazu, diesen Weg zu gehen.
Ist das denn verwerflich? Ich finde nicht!
Und ist es schlimm, beim Ehepartner zu bleiben? Lebt man denn dann wirklich eine Lüge, nur weil man sich für die Vertrautheit statt für die Schmetterlinge entschieden hat?

Liebe Te,hast du den Thread von @MissLilly gelesen?
Und ich vertrete den sauberen Cut,wenn keine oder zu wenig Gefühle für den Partner vorhanden sind. Noch schlimmer wenn der eine Partner noch liebt und der/ die Andere zu wenig davon zeigen kann. Das Dilemma ist,dass die Liebe nicht automatisch gleich auf das Paar verteilt ist. Der Wenig-Geliebte leidet immens was auch die Kinder bemerken und es dadurch zu Unsicherheiten bei ihnen führen kann. Denn sie verstehen nicht warum Papa oder Mama so traurig ist. Diese Bürde den Kindern auf die Schultern zu laden macht mich traurig.
Mit Ehrlichkeit kommen Kinder sehr gut zurecht als ein Zustand den sie nicht einordnen können.

29.07.2020 21:27 • x 1 #1697


A


Affäre aufgeflogen-alles vorbei

x 3


M
Zitat von Allesvorbei:
Ach ja: und noch ein Gedanke, der mir kam: ich bin mir sicher, dass ich mit meinen Ex-AM (oder mit welchem man auch immer) auch spätestens nach 15 Jahren Beziehung auch an dem Punkt angelangt wäre, an dem ich im Moment mit meinem Mann bin. Dass es gut läuft, aber die Verliebtheit, der Reiz des Neuen fehlt. Und dann? Hätte ich mich von dem auch wieder trennen sollen, um dann mit dem Nächsten glücklich zu werden?
Ist der Mensch denn überhaupt dafür gemacht, dass er sein Leben lang mit ein und demselben Partner zusammen bleibt bzw. glücklich ist?
Ich glaube das einfach nicht. Die Zweierbeziehung ist doch gesellschaftlich bedingt.


Es gibt menschen die sich auch noch nach 15 jahren S. anziehend finden, gern etwas miteinander unternehmen, auf einer welle surfen.
Ich kann zb sagen, dass das mit meinem mann so gewesen wäre wenn er nicht soviel von außen zugelassen hätte und bei meinem am bin ich mir noch sicherer, dass wir auch nach jahrennoch glücklich gewesen wären. Seine worte waren immer wir hätten soviel zusammen erreichen können.

Ich habe wirklich nie nen mann getroffen der mir so ähnelte in ganz vielen dingen. Und daran hätte aus meiner sicht auch kein alltag was gerüttelt wenn beide mit ihrem alltag unkompliziert umgehen.

Aber es ist für dich ja gut dass du deinen am auf den reiz des neuen reduzieren kannst. Das ist auf lange sich für dich sicher hilfreich und etwas anderes als wenn man mit dem verlust des vermeintlichen traummannes kämpfen muss

29.07.2020 21:30 • x 2 #1698


E
Heute habe ich eine tolle Definition für Liebe gelernt:
Liebe ist die tägliche Entscheidung für den Partner mit all seinen Eigenschaften. Guten wie schlechten.

Nicht mehr, nicht weniger. Aber dieses Bekenntnis ist nicht einfach.
Aus dieser Definition heraus wird es mMn verständlich, wenn auch arrangierte Ehen in liebe geführt werden können.

Verliebtheit ist ne vollständig andere Nummer.
Und wenn wir uns entscheiden, engen wir unsere Matrix ein, innerhalb derer wir uns bewegen können.
Die Angst und die Bequemlichkeit halten uns daher oft ab, Entscheidungen zu treffen.
Eigentlich ganz einfach, oder?

29.07.2020 21:38 • x 1 #1699


B
Zitat von Allesvorbei:
Ach ja: und noch ein Gedanke, der mir kam: ich bin mir sicher, dass ich mit meinen Ex-AM (oder mit welchem man auch immer) auch spätestens nach 15 Jahren Beziehung auch an dem Punkt angelangt wäre, an dem ich im Moment mit meinem Mann bin. Dass es gut läuft, aber die Verliebtheit, der Reiz des Neuen fehlt. Und dann? Hätte ich mich von dem auch wieder trennen sollen, um dann mit dem Nächsten glücklich zu werden?
Ist der Mensch denn überhaupt dafür gemacht, dass er sein Leben lang mit ein und demselben Partner zusammen bleibt bzw. glücklich ist?
Ich glaube das einfach nicht. Die Zweierbeziehung ist doch gesellschaftlich bedingt.

Kein Mensch braucht sich diesen gesellschaftlichen Zwängen aussetzen. ICH entscheide was für mich moralisch relevant ist und bespreche dies mit dem Partner. Trägt er dies mit super,wenn nicht muss die Beziehung beendet oder noch besser erst gar nicht erst aufgenommen werden.
Meine Beziehung zu dem bi- s e x uellen Mann war toll und es störte mich nicht im geringsten,dass er in unserer Zeit auch mit Männern geschlafen hat. Ich wäre aber ausgeflippt,wenn er seine Neigung mir gegenüber verschwiegen hätte.
Offenheit,Ehrlichkeit und Respekt sind das A und O in einer Beziehung.

29.07.2020 21:42 • x 2 #1700


C
Zitat von Marinella:
Ich wäre nicht geblieben

Manchmal ist es auch schwierig, wenn man sich auf ein Leben zusammen eingestellt hat, bis zum Ende und auch wirtschaftlich danach gelebt hat. Also Frau bleibt zu Hause, Alleinverdiener ect. Die neue Zeitqualität bedingt durch Corona, macht eine Trennung nicht einfach....

29.07.2020 21:45 • x 2 #1701


M
Zitat von Cinderella01:
Manchmal ist es auch schwierig, wenn man sich auf ein Leben zusammen eingestellt hat, bis zum Ende und auch wirtschaftlich danach gelebt hat. Also Frau bleibt zu Hause, Alleinverdiener ect. Die neue Zeitqualität bedingt durch Corona, macht eine Trennung nicht einfach....


Da hast du recht.
Aber auch da hätte ich lieber in einer 2 zimmer wohnung gelebt und mich aus eigener kraft berappelt als mit einem mann zu schlafen und eine intakte beziehung zu gaukeln den ich nicht wirklich liebe. Ich bin da aber auch speziell, das weiß ich.
Ich date lieber jemand bodenständigen der bus fährt oder müll entsorgt, als einen der banker ist, wenn denn der charakter stimmt.

Auch aus finanziellen oder materiellen Abhängigkeiten kann man sich freikämpfen.
Jeder entscheidet was ihm wichtiger ist.

Ich kann sagen aufrichtigkeit mir selbst gegenüber, streben nach ehrlicher liebe und einer wirklich funktionierenden paarbeziehung ohne kamp krampf und therapie.

Und wenn das nicht geht, dann eben die kids und ich allein.

29.07.2020 21:50 • x 1 #1702


B
Zitat von Allesvorbei:

Das Schuldprinzip gibt es nicht mehr. Und dennoch fühlt sich ja der, der die Familie verlässt, schuldig. Das muss man auch tragen und ertragen können.
Ich will nicht für alle Affärenführer sprechen, aber ich denke, dass der Grund, in der Ehe zu bleiben, schon in erster Linie die Kinder, Angst vor finanziellen Einbußen usw sind und weniger die plötzlich wiederentdeckten Gefühle für den Ehepartner. Dass die dann jedoch wieder kommen können, mag durchaus sein und will ich auch hoffen.
Ich weiß, dass mein Ex-AM jetzt genau aus diesen Gründen wieder bei seiner Familie ist. Ich wünsche ihm, dass er die Gefühle zu seiner Frau wiederfindet und glücklich wird.

Nein, nicht jeder fühlt sich schuldig,denn es kommt auf die Ausgangslage an. Je mehr Verletzungen und Respektlosigkeiten im Vorfeld passiert sind desto schwieriger wird es, dies räume ich gerne ein.
Mein Sohn trennte sich als das Kind ein Jahr alt war. Beide kamen als Teenager zusammen und ihre persönliche Entwicklung zweigte irgendwo ab. Die Trennung erfolgte im beiderseitigen Einvernehmen wo raus bis heute eine freundschaftliche Ebene vorhanden ist. Obwohl beide so jung Eltern wurden verhielten sie sich bei der Trennung erwachsener als so mancher 50 jähriger. Beiden zolle ich den größten Respekt für diese reife Leistung!
Der Vorteil bei ihnen war,dass sie sich gleichzeitig entliebt hatten und kein Dritte(r) involviert war.
Deshalb halte ich von dem dahin wurschteln rein gar nichts. Rechtzeitig ohne den Partner im Vorfeld gedemütigt zu haben gehen zeigt von emotionaler Stärke und Reife.

29.07.2020 22:20 • #1703


G
Liebe Allesvorbei, ich vermutete, dass dein Gespräch mit deinem Mann einige intensive Emotionen hervorrufen könnte. Ich sehe viele Parallelen zwischen deiner Geschichte und meiner und denke, dass du die Dinge vielleicht in einem neuen Licht sehen könntest, wenn du ein wenig über meine Geschichte liest.

Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass es für mich genau so gelaufen ist, wie vermutlich bei deinem Ex-AM, und vielleicht jetzt auch (zumindest teilweise) bei dir. Im Nachhinein kann ich sagen- ich habe meine Frau tatsächlich über alles geliebt, ich habe aber zu jenem Zeitpunkt in meiner Ehe etwas vermisst (v.a. Sechs und Selbstwert) und habe mich von der ganzen Aufregung der Affäre mitreißen lassen. In all der Erregung und Euphorie hatte ich wirklich das Gefühl, dass ich das AF liebte, dass sie die Frau meiner Träume war. Solche Schmetterlinge hatte ich seit Jahren nicht mehr gefühlt. Und meine Frau fühlte sich für mich wie eine Bremse an. Ich redete mir sogar ein, dass meine Frau froh sein könnte, sich zu trennen, da sie mich offensichtlich schon lange nicht mehr geliebt hatte. Wie dumm war ich, nicht einfach mit ihr zu reden! Die AF und ich tauschten Liebesschwüre aus, schmiedeten Pläne für die Zukunft, hatten das Gefühl, dass wir nicht mehr ohne einander leben konnten. Eigentlich wusste ich anfangs schon, dass ich ehrlich zu meiner Frau hätte sein sollen, doch es hat sich alles so gut angefühlt- wie schon berichtet- wie im D r o g e n rausch. Ich wusste jedoch in meinem Herzen, dass es keine Zukunft mit der AM gab. Ich schob aber aus Feigheit das Gespräch mit meiner Frau so lange vor mir her, bis ich auf einmal zu tief drin war. Auch traute ich mich nicht, die Affäre zu beenden. Die Aufregung war zu groß, meine Angst vor der Reaktion meiner Frau und vor der Reaktion meines AF, wenn ich es beenden sollte, waren zu groß. Und die schöne Gefühle waren so befriedigend. Ich war unglaublich ambivalent. Also zögerte ich eine klare Entscheidung hinaus. Ich war in einer Gewissenskrise, gleichzeitig war ich egogesteuert. Mein AF wurde mit der Zeit verständlicherweise ungeduldig mit mir, sie war verzweifelt, wurde immer labiler, setzte mich unter Druck und drohte mehrmals, meine Frau auf der Arbeit zu besuchen. Auf einmal wurde mir klar, ich musste die Affäre beenden... habe es auch mehrmals versucht, doch die AF ließ nicht los, ich ließ auch nicht los. Eine Zeit lang konnte ich die AF nur beruhigen, indem ich ihr versicherte, dass es mit uns klappen würde, dass ich nur Zeit brauchte, um meine Situation auf eine gute Art und Weise zu klären. Das war meinem AF gegenüber unehrlich und nicht fair, aber zu der Zeit hatte ich das Gefühl, dass ich keine andere Möglichkeit hatte. Ich wollte derjenige sein, der es meiner Frau sagt. Ich kaufte mir Zeit, um meine Gedanken zu sammeln, um meiner Frau die schreckliche Nachricht selbst zu überbringen. Ich war innerlich zerrissen, war verliebt in die AF, liebte meine Frau, glaubte aber wirklich, wie gesagt, dass meine Frau schon lange keine Gefühle mehr für mich übrig hatte. Doch in ihrer Reaktion auf mein Geständnis wurde mir deutlich, dass ich mich nicht mehr hätte irren können. Sie liebte mich doch auch, und zwar gewaltig! Auch ich habe den plötzlichen Kontaktabbruch für den einzigen Weg gehalten. Danach war ich einfach erst mal erleichtert, gleichzeitig habe ich mich geschämt.

Das wirst du nicht hören wollen, aber im Nachhinein wurde mir klar, dass ich im Gegensatz zu dem, was ich damals glaubte, die AF nicht wirklich liebte. Es war für mich eine Art ausgedehnte, intensive Verliebtheit, angeheizt durch Geheimnisse, Aufregung, E r o t i k, Zeitmangel und Mangel an alltäglicher Zweisamkeit. Die AF war eine Illusion für mich, eine idealisierte Flucht. Ich kannte sie nicht wirklich und sie kannte mich auch nicht wirklich. Wie denn nur? Wir hatten nie mehr als ein paar Stunden auf einmal miteinander verbracht! Ich bin morgens niemals neben ihr aufgewacht, habe sie nie ohne Schminke gesehen, in ihrer schmutzigen Sportkleidung, mit Tränensäcken unter den Augen nach einer harten Nacht mit kranken Kindern. Sie hat nie meinen morgendlichen Atem gerochen, hat mich nie furzen gehört, hat mich nie erlebt, wenn ich krank war, musste nie mit meinen schlechten Launen umgehen. Das ist die Realität, unsere Beziehung war eine Flucht vor all dem, aber sie war nicht real. Und unsere Gefühle füreinander waren nicht wahre Liebe, sie waren ein Schwall von Schmetterlingsgefühlen, denn das ist alles, was sie im Rahmen einer Affäre sein konnten. Das war nicht zu vergleichen mit dem, was ich mit meiner Frau hatte, die Liebe, die über Jahre durch gemeinsame Erfahrungen und Herausforderungen wuchs, indem wir die guten und schlechten Eigenschaften des anderen kannten und schätzten.

Durch meine Affäre lernte ich was wahre Liebe ist, und das war es, was ich die ganze Zeit mit meiner Frau hatte. Liebe ist Geduld, Akzeptanz, Herausforderungen zusammen meistern, und sie wächst mit der Zeit und dem Zusammensein. Es klingt kitschig, aber ich war eine Zeitlang blind und danach konnte ich sehen. Meine Frau war so gütig, zu versuchen, gemeinsam mit mir die Schäden, die ich angerichtet hatte, zu reparieren, und dafür werde ich ewig dankbar sein. Ich war in der Lage, all meine Kraft wieder auf unsere Ehe zu konzentrieren, und ich bemühe mich immer noch jeden Tag hart darum, das zu erhalten, was wir jetzt (wieder) haben. Denn das ist es auch, was Liebe ist - sich die erforderliche Anstrengung zu geben, um die Verbundenheit zu pflegen und zu erhalten. Das hat jahrelange Therapie, Reflexion, Anstrengung und Ehrlichkeit erfordert. Ich kann ehrlich sagen, dass unsere Ehe nie besser gewesen ist.

Jetzt, Jahre später, denke ich mit Scham und Ekel vor mir selbst an meine Affäre zurück. Gleichzeitig bin ich dankbar für die Veränderungen, die sie in mir und meiner Ehe herbeigeführt hat. Ich denke kaum über meine AP nach, und wenn, dann mit einem neutralen Gefühl. Ich bin froh darüber, dass sie sich von mir gelöst hat und in ihrem Leben glücklich zu sein scheint. Ich denke, liebe TE, dass du mit der Zeit auch zu einigen neuen Erkenntnissen kommen wirst. Und diese werden dir helfen, deine Ehe wieder aufzubauen und zu verbessern, solltest du dich dazu entschließen, gemeinsam mit deinem Mann, das zu versuchen. Alles Gute für dich!

(Ich entschuldige mich, wenn meine Geschichte etwas zusammenhanglos ist... es ist spät, ich bin müde und habe ein paar Gläser Rotwein getrunken. Morgen ist mein freier Tag.)

29.07.2020 23:14 • x 14 #1704


F
Zitat von Geradeaus:
(Ich entschuldige mich, wenn meine Geschichte etwas zusammenhanglos ist... es ist spät, ich bin müde und habe ein paar Gläser Rotwein getrunken. Morgen ist mein freier Tag.)

Nein... sie war perfekt formuliert....Ich liebe gute Geschichten, vor allem mit Happy End.

29.07.2020 23:23 • #1705


B
@geradeaus,wie lange brauchte deine Frau mit allem fertig zu werden? Was hättest du getan,wenn sie dich nicht mehr gewollt hätte? Ich stelle es mir ganz fürchterlich vor,wenn man von so einem schweren Betrug erfährt.

30.07.2020 00:12 • #1706


M
Zitat von Geradeaus:

Ich weise darauf hin, dass dies Hörensagen ist, die Version der Geschichte, die die TE präsentiert hat, die auf ihren Annahmen basiert und nicht auf Fakten! Sie hat seit der Trennung keinen persönlichen Kontakt mit dem AM gehabt und hat keine wirkliche Ahnung, was wirklich passiert ist, seit er die Affäre seiner Frau gegenüber zugegeben hat sowie in den einigen Wochen danach. Sie kann nur ahnen, was er für seine Frau empfindet.


Doch, sie hatte persönlichen kontakt.
Ich dachte zuerst du beziehst dies auf die te, nach deinem langen post jetzt, denke ich aber du meintest doch mich.
Wir hatten kontakt. Und meinem am scheint es nicht wie dir ergangen zu sein.

Schön zu lesen dass es auch klappen kann, allerdings traurig wie wenig selbstreflektiert und feige im vorfeld.
Einige posts vorher hast du ja auch nahezu die komplette verantwortung auf der af abgeladen.
Dennoch macht dein post der te sicher hoffnung und die braucht sie

30.07.2020 02:29 • #1707


A
Zitat von Geradeaus:
Liebe Allesvorbei, ich vermutete, dass dein Gespräch mit deinem Mann einige intensive Emotionen hervorrufen könnte. Ich sehe viele Parallelen zwischen deiner Geschichte und meiner und denke, dass du die Dinge vielleicht in einem neuen Licht sehen könntest, wenn du ein wenig über meine Geschichte liest. Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass es für mich genau so gelaufen ist, wie vermutlich bei deinem Ex-AM, und vielleicht jetzt auch (zumindest teilweise) bei dir. Im Nachhinein kann ich sagen- ich habe meine Frau tatsächlich über alles geliebt, ich habe aber zu jenem Zeitpunkt in meiner ...


Lieber Geradeaus,

herzlichen Dank für deine Geschichte.
Vermutlich hätte das 1:1 mein AM schreiben können. Es könnte seine Geschichte sein.
Was ich dabei jedoch vermisse, ist eine angemessene Reflexion während der Affäre. Ich finde, ab einem gewissen Alter muss man sich im Klaren darüber sein, was man mit seinem Verhalten bewirkt. Und ich finde, man sollte seine Gefühle schon -zumindest einigermaßen - einschätzen können.
Wie das dann alles ganz konkret aussieht, steht auf einem anderen Blatt. Aber eine ungefähre Ahnung und Einschätzung von Situationen sollte es geben.
Das sehe ich bei dir -wie auch bei meinem AM - aber nicht. (Das ist übrigens kein Vorwurf. Ich bin meinem AM inzwischen auch gar nicht mehr böse. Jeder gibt eben das, was er geben kann. ).
Gefühle im Nachhinein als falsch zu bewerten, sie klein zu reden, von einer Blase zu sprechen, halte ich für ein Zeichen von menschlicher Unreife.
Wenn ich eine Beziehung eingehe und mich verliebe, dann muss ich doch wissen, wie stark diese Gefühle sind.
Dass sich Gefühle ändern können und man sich entliebt, weiß jeder von uns.
Aber sich die eigenen Gefühle im Nachhinein abzusprechen, sie als übersteigert und nicht real zu bezeichnen-mit Verlaub! Wie wenig muss man sich da kennen?
Ich weiß zB, dass ich sehr sehr starke Gefühle für meinen AM hatte. Und nur weil es so geendet hat, schmälert das nicht die Gefühle, die ich für ihn hatte.

30.07.2020 07:36 • x 4 #1708


Nachtlicht
Danke @Geradeaus für deine offene Schilderung, zeigt beispielhaft sehr schön die mangelnde emotionale Reife eines Affärenführers sowie die fehlende Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung gegenüber allen Beteiligten seiner Liebschaften. Im Grunde das gleiche, was Allesvorbeis AM hier geleistet hat.

Bei diesem Geschehen wird bei wechselnder Bedürfnislage diejenige Person fallen gelassen, die zuvor zur Befriedigung der Bedürfnisse benötigt wurde - erst die Ehefrau zugunsten der heißen Verliebtheit, dann die Affärenfrau zugunsten der wiederentdeckten Eheliebe.

Frei nach dem Motto, den wahren Charakter eines Menschen erkennst du daran wie er dich behandelt, wenn er glaubt dich nicht mehr zu brauchen.

Das ist schon alles ziemlich opportunistisch und weit davon entfernt, Verantwortung für Menschen zu übernehmen, zu denen man selbst und freiwillig eine Beziehung eingegangen ist und ja, dazu zählt halt nicht nur die Ehe, sondern auch die emotionale Affäre. Eine Ehefrau für eine Affäre zu hintergehen ist verantwortungslos der Ehefrau gegenüber, eine Affäre hinzuhalten und abzuschießen um dann die Ehe wieder herzurichten ist verantwortungslos der Affärenfrau gegenüber.

Wie kann man als Betrüger akzeptieren jemand zu sein, der sich auf mehreren Ebenen derartig egoistisch und skrupellos verhalten hat? Wie kann man sich als Betrogener damit zufrieden geben, wenn der Betrüger nur eine dieser Ebenen erkennt und versucht wieder gut zu machen? Meiner Meinung nach müssen alle Ebenen sauber aufgearbeitet werden!

Würde ich betrogen werden, würde ich von meinem Partner nicht erwarten, die Affärenfrau sofort und für alle Zeiten zu blockieren, sondern ich würde von ihm erwarten, dass er sich (aus eigenem Antrieb!) mit ihr in einem vernünftigen Trennungsgespräch zusammen setzt und verdammt nochmal nicht nur mir, sondern auch ihr gegenüber vollumfänglich die Verantwortung übernimmt für den herzensbrechenden Mist, den er links und rechts von seinem Egotrip angerichtet hat. Genauso, wie er es mir gegenüber zu verantworten hat. Egal, ob die Beziehung dann fortgeführt werden kann oder nicht (steht nochmal auf einem anderen Blatt, ob das Vertrauen reparabel ist). Das gehört zu einer vernünftigen Aufarbeitung des Gesamtgeschehens doch dazu.

Und ja, es mag sein dass die Gefühle für die andere Person unvermittelt platzen mit der Affärenseifenblase. Die verpufften Gefühle werden dann als Legitimation für das verantwortungslose Abschießen der anderen Person gewertet, das Befinden und die unbeantworteten quälenden Fragen der betreffenden Person sind plötzlich egal, weil man selbst ja nichts mehr für sie fühlt und weil das eigene Bedürfnis (diesmal: den A*sch vom Grundeis zu kriegen und das Ehenest zu retten) wieder mal das einzig Wichtige ist. Ich wiederhole es gern: den wahren Charakter eines Menschen erkennst du daran wie er dich behandelt, wenn er glaubt dich nicht mehr zu brauchen.

Man sollte halt auch unter diesem Gesichtspunkt den von den Betrügern oft praktizierten urplötzlichen Kontaktabbruch zur angeblich Geliebten betrachten, ähnlich zu bewerten ist übrigens die in selbstzerstörerischem Verlangen des Betrogenen nach Ehrlichkeit häufig erfolgende Preisgabe jedes intimen Detail aus der Affärenzeit durch den Betrüger. Das sollte sich vielleicht mal jeder Betrogene klar vor Augen führen, dass die vom Betrüger jetzt gezeigte Illoyalität gegenüber der Affäre die gleiche Charaktereigenschaft des Betrügers ist, der der Betrogene zuvor selbst zum Opfer gefallen ist. Und diese Eigenschaft bleibt.

30.07.2020 08:59 • x 3 #1709


M
Danke @Nachtlicht das hast du wirklich toll auf den punkt gebracht. Ich hatte eine schlaflose nacht wegen dieser darstellung, da man sich automatisch fragt ob das gegenüber ebenfalls derart fühlen KÖNNTE.

Du und allesvorbei haben dazu alles gesagt.
Die art und weise dabei ist schlicht unbegreiflich

30.07.2020 09:32 • #1710


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