Zitat von i3vnf: - ich habe immer mehr oder weniger zufrieden vor mich hingelebt. Seit der F+ weiß ich wie glücklich ich sein kann (auch wenn man das S. ausklammert)
- der Verlust schmerzt
- wir haben Freundschaft vereinbart und müssen jeden Tag sehr eng zusammenarbeiten
- ich finde keine Verbindung zu meiner Frau mehr - ich fühle mich nicht mehr glücklich, sehe keine Fortschritte das es aufwärts geht
- insgesamt fühlt sich meine Situation extrem festgefahren hat
Kann ich alles nachvollziehen. Du fühlst Dich blockiert und siehst keine Perspektive für Dich. Denn das Glück wohnt anderswo.
Affären mit Kollegen sind nie gut und noch schlimmer, wenn man eng zusammenarbeiten muss. Denn eines schönen Tages kommen Konflikte auf und dann hat man überhaupt keinen Schutzraum mehr. weil man sie zwangsläufig auch mit in die Arbeit nimmt. Eine Katastrophe, wenn man den/die Ex-Affäre sehen muss und noch schlimmer mit ihr zusammen arbeiten muss. Da hilft nur eines: Trotz aller Trauergefühle den Umgang auf die rein dienstliche Ebene zu beschränken. Tut unsagbar weh, aber eine andere Möglichkeit gibt es nicht, außer einem Stellenwechsel, aber der lässt sich meist auch nicht so leicht bewerkstelligen.
Und es wird besser im Lauf der Zeit, man lernt damit umzugehen ohne dass es einem das Herz zerreißt.
Klar, jeder Verlust schmerzt und wie. Du hast einen wichtigen Bestandteil Deines Lebens verloren und hast zunächst keinerlei Kompensation.Wie sollte das auch nicht weh tun? Aber es war doch von vornherein klar, dass nicht mehr daraus wird. Eklatanter Altersunterschied, Du verheiratet, sie noch sehr jung. Klar, dass sie nicht ewig in einer Nebenbeziehung mit einem deutlich älteren Mann zusammen bleiben kann, für den sie doch nur ein Add-on ist.
Freundschaft? Hahaha, es gibt keine Freundschaft zwischen Menschen, die sich zwangsläufig entlieben müssen. Denn die Gefühle von Liebe stehen dem entgegen. Ihr könnt einen freundschaftlichen Umgang auf der Arbeitsebene führen, aber privat nicht. Verschieb die Freundschaft auf später, wenn Du Dich entliebt hast. Aber dann ist meist so viel Zeit ins Land gegangen, dass man kein Interesse mehr daran hat. Geh mit ihr sachlich und höflich um, aber halte Distanz. Keine Gespräche mehr auf privater Ebene, denn alles, was über den unvermeidlichen Kontakt hinaus geht, verlängert die Ablösung nur.
Außerdem hast Du das Mädchen von Anfang an auf die Ersatzbank gesetzt, denn Du wärst aus der Verpflichtung für Deine Ehe nicht raus gegangen. Was erwartest Du, dass sie über Jahre mit Dir rumtut und doch keine offizielle Beziehung mit Dir haben kann? Das ist ganz schön rücksichtslos von Dir gewesen. Ein Mann mit Format hätte sich das erspart. Sage ich ihr lieber mal gleich, dass sie nur die Nebenfrau für gewisse Stunden ist, dann macht sie sich wenigstens keine Hoffnungen auf eine Trennung meinerseits. Ein Mann, eine Entscheidung und hinterher ist er ein Jammerlappen, wenn sein Spielzeug flügge wird.
Dass Du jetzt keine Verbindung zu Deiner Frau fühlst, ist doch glasklar. Du bist im Entzug, Du trauerst und Du musst erst wieder dazu finden, auch mal Lebensfreude zu empfinden. Du steckst im Ablöseprozess und der wird Dich noch etliche Wochen und Monate beschäftigen. Und der Gedanke, dass sie Dich für was Jüngeres entsorgt hat und jetzt womöglich auf Wolke 7 schwebt, macht es nochmals schlimmer.
Triff jetzt keine weitreichenden Entscheidungen. Weiß Deine Frau von der Affäre? Wenn nicht, zwing ihr dieses Wissen nicht auf, denn Du wirst nicht die gewünschte Entlastung erfahren, sondern reichst den Rucksack einfach weiter. Aber schlechtes Gewissen lese ich bei Dir nicht heraus, nur Selbstmitleid.
Jetzt ist nicht die Zeit, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen, denn man sollte das nicht in Krisensituationen tun. Gefühle verleiten oft zu vorschnellen Entschlüssen, weil man glaubt, dass es einem dann besser geht. Ist aber nicht so, weil ein weidwundes Reh zunächst ein weidwundes Reh bleibt. Du musst heil werden und das geht nicht von heute auf morgen, denn es geht nur langsam aufwärts.
Du kannst aber versuchen, Dir kleine Inseln zu schaffen die zu mehr Wohlbefinden sorgen. Sport ist ein gutes Mittel. um dem Gedankenkarussell zu entfliehen, Kontakt mit Freunden ( in Deiner Situation sind männliche besser geeignet) kann hilfreich sein. Einfach versuchen sich nicht nur hängen zu lassen.
Lass die Ehe weiterlaufen, wenn es geht, denn es jetzt nichts in Stein gemeißelt und ihr könnt wieder zueinander finden, wenn beide etwas dazu tun. Aber jetzt während des Liebeskummers ist das nicht möglich.
Was hast Du auch erwartet? Eine Affäre mit einer 26jährigen, also deutlich jüngeren Kollegin ist immer ein riskantes Unterfangen. Sie hatte ja Recht das zu beenden, denn wohin sollte das auch führen? Ein Leben auf der Ersatzbank mit einem verheirateten Mann? Du brauchst Dir wahrlich nicht selbst leid zu tun, denn Du hast Dich da selbst reingeritten. Jede Entscheidung hat Konsequenzen und auch Glücksgefühle, die sie Dir bescherte, sind kein Garant auf ewig.
Ich fiinde, Du neigst zu Selbstmitleid und schaust jetzt traurig und bedröppelt in die Zukunft, die es scheinbar nicht gibt.
Gib Dir Zeit, das dauert jetzt einige Monate, bis das verdaut ist und allmählich besser wird, aber Selbstmitleid ist kein guter Ratgeber, sondern hält Dich nur in der Leidensschiene. Reiß Dich auch mal zusammen, für Dich und weil Du es Dir wert bist. Wie wäre es mit Kino?Ach nöö, keine Lust auf sentimentalen Kram oder blöde Actionfilme. Dann such Dir was anderes. Verabrede Dich mit Klaus oder geh mal mit Jungs einen trinken. Du kannst auch mal auf ein Fußballspiel gehen, falls Du einen Draht dazu hast. Aber nur rumhängen und sich gehen lassen, ist gar nicht gut. Du musst Dir schon selbst auch Signale geben. Die Affäre ist vorbei und Du wirst das auch überleben.
Aber die Blockade aufheben, kannst Du nur in kleinen Schritten ohne dass Du Dir selbst auch mal einen Ar...tritt gibst, wird es nichts. Es kommt keiner, der Dich aus Deinem Unglück rausholt, das ist auch Deine Aufgabe.
Jaja, es ist immer so leicht und schön, eine Affäre einzugehen, aber der Zahltag kommt später.
Und das zurecht..Der Abschied dagegen ist hart und steinig, aber das ist der normale Prozess.
Dass einem die Affäre zunächst unglaubliche Glücksgefühle beschert und man auf einmal wieder einen Schwung im Leben verspürt, ist normal und zu erwarten, denn sonst ließe man sich nicht darauf ein. Aber auch wenn eine Affäre in eine Alltagsbeziehung übergeht, vergehen die Glücksgefühle. Affären beinhalten meistens schon ihr Ende, wenn man sie eingeht, denn meist passiert irgendwann was, was sie zwangsläuftig beendet.
Ich habe so was auch hinter mir, es liegt Jahre zurück. Seither weiß ich, dass Affären niemals eine Lösung sind, sondern nur neue Probleme bringen. Meine Ehe hat gehalten, aber nach der Trennung vom Affärenmann brauchte ich Monate und viel Alleinsein, bis ich das verarbeitet hatte.
Ich habe mich konsequent für die Ehe entschieden und das nicht bereut. Aber halbherzig verheiratet zu sein, ist keine Lösung.