Affäre auf Arbeit, zwei Frauen lieben

Zitat von Tin_:

Welche? Die ist vor und danach doch eigentlich dieselbe. Sie bestimmt wann und wie es zum S. kommt. Ihre Bedürfnisse werden befriedigt, die des TE kleingeredet bzw. nicht ernst genommen.

Meine Gedanken dazu sind, dass vor der Affäre zumindest auf S. Ebene schon keine Augenhöhe da war. Da stimme ich dir zu.
Aber jetzt nach der Affäre, zumindest denke ich das, ist das Ungleichgewicht noch größer. Unter anderem wegen Schuld, schlechtem Gewissen und Unsicherheiten. Und jetzt nicht mehr nur auf der S. sondern auch auf Teilen der emotionalen Ebene.

Zitat von Zugaste:

zumindest denke ich das, ist das Ungleichgewicht noch größer.

Aber nicht einseitig. Das Beispiel zeigt doch perfekt die Entstehung einer Affäre.
Sie lieben sich, die Beziehung wird zur Gewohnheit, der S...zur Pflichtveranstaltung. Bedürfnisse werden weder erhört, sondern harsch unterbunden.
TE flüchtet sich in eine Affäre, merkt schnell, dass ihm dieses Bedürfnis mehr fehlt als gedacht, geht wieder in Gespräch, nix. Plant einen Abend mit Blumen und Co und wird wieder abgewiesen. Bemerkt, dass Ihre Erklärungen mehr und mehr in die Richtung gehen, dass sie auf ihn keinen großen Wert legt. Handy ist wichtiger.
So, er hat sie betrogen. Ich verstehe ihn. Wer nun kommt und sagt, ihr hättet reden müssen hat doch eigentlich nichts verstanden.
Natürlich muss er ihr die Wahrheit sagen....vllt ist das seine Chance, erhört und ernst genommen zu werden.

Zitat von Zugaste:

Aber jetzt nach der Affäre, zumindest denke ich das, ist das Ungleichgewicht noch größer.

Glaube ich mal gar nicht. Da denken so einige Männer etwas anders. Er hat nun die Bestätigung bekommen, dass er begehrenswert ist, dass er tollen S. haben kann und es Frauen gibt, die sehr lustvoll damit umgehen. Ich spreche da aus eigener Erfahrung und aus Unterhaltungen mit anderen Männern. Er ist kein ausschließlicher Bittsteller mehr, denn er weiss, wie es anders sein kann, wie er auf andere Frauen wirken kann. Das wird ihm Selbstvertrauen geben - siehe auch, wie das Gespräch bei den beiden gelaufen ist. Er ist gegangen und wurde offensichtlich mal deutlich. Auch seine Gedanken zu einer möglichen Trennung sind mittlerweile anders als am Anfang dieses Threads.

Zitat von Zugaste:

Unter anderem wegen Schuld, schlechtem Gewissen und Unsicherheiten.

Da kann ich dir sagen, dass es Menschen gibt, die anders ticken. Siehe oben. Irgendwann hast du den Punkt erreicht, an dem das nicht mehr relevant ist, sondern eher etwas anderes deutlicher wird: im Recht zu sein, seine eigenen Bedürfnisse nicht immer zurückstellen zu müssen, Konsequenzen zu ziehen (hier Affäre später vielleicht Trennung).

Es soll nicht abwertend klingen, aber ich habe bewusst in letzter Zeit hier weniger geschrieben und mir die Postings der Frauen eher angeschaut. Da sage ich: es scheint einigen Frauen hier wirklich schwer zu fallen, die männliche Sicht einzunehmen.

Zitat von lemonlime:

Ich frage mich, inwieweit ich denn momentan Ansprüche stellen darf.

Du darfst natürlich Bedürfnisse etc. haben und die auch anmelden. MIR geht es um die Art, wie Du das machst. Fremdgehen und dann dieses beleidigte Abzischen finde ich Deiner unwürdig (und nicht zielführend).

Ich möchte auf ein (meist weibliches) Paradoxon hinweisen. Frauen (auch hier) sagen so oft, dass man reden sollte, die Dinge ansprechen und klären.
Auch lese ich oft hier: Taten Worte (was ich übrigens anders sehe, denn Taten und Worte sollten konsistent sein, also Taten = Worte)

Nun geht der TE mal ins Doing, also geht auch mal um den Kopf frei zu bekommen, nachdem die Partnerin die Schiene wie immer fährt und er sich nicht ernstgenommen fühlt - auch falsch.
Ganz offen: ich hätte gesagt, dass ich das Wochenende zu einem Kumpel fahre, da bleibe und sie sich mal überlegen soll, ob ich ihr Bruder bin oder ihr Partner. Wie sie mit mir redet (das nicht ernstgenommen werden kommt irgendwoher) und diesen Samstag eben nicht Ran muss, da es sich für mich so anfühlt. Montag möchte ich ein Statement von ihr zu unserer Partnerschaft und nicht das bekannte BlaBla.

Wie lange soll er denn noch reden? Und damit konditioniert er seine Freundin auch. Sie wird lernen: der labert nur, ich habe meine Komfortzone und es ändert sich für mich nichts. Sie nimmt ihn immer weniger ernst und genau DAS killt die S. Anziehung.

Aber hey, man kann ja reden....

Zitat von Tin_:

Da denken so einige Männer etwas anders. Er hat nun die Bestätigung bekommen, dass er begehrenswert ist, dass er tollen S. haben kann und es Frauen gibt, die sehr lustvoll damit umgehen.

Das stimmt. Allerdings ist es eben auch ausgelagert. Und bei einer Affäre bekomme ich es nicht von dem Menschen, von dem ich mir das wünsche.
Und deswegen sehe ich das mit der Augenhöhe anders.
Allerdings kann es natürlich auch so sein, wie du es beschreibst.

Zitat von Tin_:

Da kann ich dir sagen, dass es Menschen gibt, die anders ticken. Siehe oben. Irgendwann hast du den Punkt erreicht, an dem das nicht mehr relevant ist, sondern eher etwas anderes deutlicher wird: im Recht zu sein, seine eigenen Bedürfnisse nicht immer zurückstellen zu müssen, Konsequenzen zu ziehen (hier Affäre später vielleicht Trennung).

Ja, Konsequenzen ziehen finde ich gut und wichtig. Und in dem Prozess stecken die Beiden gerade, glaube ich.

Zitat von Tin_:

ich hätte gesagt, dass ich das Wochenende zu einem Kumpel fahre, da bleibe und sie sich mal überlegen soll, ob ich ihr Bruder bin oder ihr Partner

Wozu abhauen? Die wohnen nicht zusammen.

Allerdings würde ich nicht zum bittsteller heute Abend werden. @lemonlime an deiner Stelle hätte ich keine Zeit heute Abend.

Klingt für mich nach beendet.

Zitat von Tin_:

Ich möchte auf ein (meist weibliches) Paradoxon hinweisen. Frauen (auch hier) sagen so oft, dass man reden sollte, die Dinge ansprechen und klären. Auch lese ich oft hier: Taten Worte (was ich übrigens anders sehe, denn Taten und Worte sollten konsistent sein, also Taten = Worte) Nun ...

Ich gehöre nun auch zur Fraktion, die Taten mehr Bedeutung beimisst als Worten.
Mit Reden meine ich auch nicht ein ständiges Ansprechen, schlimmer noch, etwas zu Tode reden.
Ich an seiner Stelle hätte ihr meine Sicht der Dinge geschildert und wie ich diese Beziehung empfinde. Folgt keinerlei Bewegung ihrerseits, dann ggf. nochmals mit Nachdruck ansprechen.
Dann würde ich Konsequenzen für mich ziehen. Daraus folgende Taten sind dann erst recht wichtig. Sonst, sehe ich es wie Tin, sie nimmt ihn und sein Problem in dieser Beziehung noch weniger ernst.

Zitat von Leonie71:

Ich an seiner Stelle hätte ihr meine Sicht der Dinge geschildert und wie ich diese Beziehung empfinde.

Hättest Du an seiner Stelle gesagt, dass Du über Trennung nachdenkst und/oder auch schon fremdgegangen bist?

@Lumba
Ich würde ihr sagen, dass ich mit dem Gedanken spiele, mich zu trennen und würde gerne wissen, wie sie dazu steht.
Weiterhin würde ich in dieser konkreten Situation dabei bleiben, diese Affäre für mich zu behalten.

Zitat von Leonie71:

Mit Reden meine ich auch nicht ein ständiges Ansprechen, schlimmer noch, etwas zu Tode reden.

Ehrlicherweise glaube ich, dass das hier schon passiert ist. Er wird nicht mehr als Partner/Mann gesehen, sondern eher als beste Freundin. Meiner Meinung nach kann er reden wie er will, es wird sich da nichts mehr ändern ohne Konsequenzen. Und ja, da kann ich verstehen, dass er sich nicht als Mann gesehen fühlt.

@Tin_

Aus der Augenhöhe ist er schon längst gefallen. Dazu noch : Sie bestimmt die Qualität der S. Paarebene.
Denke auch, der Drops ist durch.

Tja fragt sich nur, warum er nicht mehr wahrgenommen wird?
Warum seine Freund ihn nicht mehr begehrt?
Gibt es einen Grund? Gab es einen Anlass?

Zitat von PuMa:

Tja fragt sich nur, warum er nicht mehr wahrgenommen wird? Warum seine Freund ihn nicht mehr begehrt? Gibt es einen Grund? Gab es einen Anlass? ...

Ich glaube, sowas ist schleichend. Ich habe eben mit einer Freundin telefoniert und wir haben über S. Anziehung gesprochen. War ziemlich komplex aber schlussendlich kann man es wieder auf eine Sache herunterbrechen: zuviel Sicherheit killt Anziehung.

Hier ist es doch so, dass die Frau machen kann, was sie will und der TE zeigt ihr trotzdem (vermutlich sogar deswegen) wie begehrenswert er sie findet. Sie bekommt also dieses Gefühl vermittelt. Dadurch dass er es in diesem unpassenden Zustand zu sehr zeigt merkt sie doch, dass sie nichts tun muss (fehlender Invest) damit ihre Bedürfnisse befriedigt werden. Der TE sagte ja nicht nur einmal, dass er gibt und gibt. Wenn ich einen Geldautomaten hätte, der dauernd hunderter ausspucken würde ohne dass er mein Konto belastet, warum sollte ich damit aufhören Geld zu ziehen?

@PuMa
Eigentlich ganz simpel, sie wähnt sich im Sicheren Hafen, der Alltag läuft und die Beziehungsarbeit hat sie eingestellt. Sie hat einen festen Partner eine feste Beziehung, warum sich noch Mühe geben. Der TE hat diese Beziehungsdynamik ja mitgetragen.
Ähnliches gibts doch auch bei Männern, kaum haben sie ihr Objekt der Begierde sicher, lassen sie sich gehen und die Partnerschaft mutiert zum Muttiersatz.