Affäre auf Arbeit, zwei Frauen lieben

Zitat von Wurstmopped:

Was genau?

Naja, zum Beispiel ins Gespräch gehen. Um die Beziehung kämpfen, wie es hier so gerne beschrieben wird. Ich wäre informiert gewesen, dass da etwas mit meiner Partnerin passiert. So wusste ich von nichts und hatte keinerlei Chance irgendwas zu tun. Hab also weitergemacht wie zuvor.

Was ich auch hier so gar nicht verstehe: ihr sagt ja immer, dass man durchaus eine Affäre haben kann und seinen Partner trotzdem lieben kann.
Bei Verliebtheit (ohne dass bis jetzt etwas passiert ist) verneint ihr aber die Liebe zum Partner.
Das finde ich komisch.
Fremdgehen ist eine bewusste Entscheidung (gegen den Partner).
Vor Verlieben kann man sich nur schützen, indem man den Kontakt zu anderen Menschen quasi einstellt. Was macht man aber z.B. wenn man in einer Firma arbeitet? Darf man dann keinen persönlichen Kontakt zu Kollegen haben?
Immer alleine am Tisch, usw.?
Man findet doch manche Kollegen nett. Manchmal muss man mit denen eng zusammen arbeiten. Und manchmal passiert's dann einfach. Ehe man sich versieht.

@Anonymous123
Warst schneller (und besser ).
Ich schick's trotzdem ab.

Zitat von Wurstmopped:

Nochmals, es ist ein Unterschied ob ich eine Frau, sehr attraktiv, anziehend finde, ich mir so einiges vorstellen könnte oder ich kurz davor bin eine Dummheit zu begehen, weil ich den Kontakt über einen längeren Zeitraum intensiviert habe.
Also für mich....

Der Unterschied ist aber nicht ja/nein, sondern eben graduell vom eher harmlosen heiß-finden über 1000 Zwischenstufen bis zur körperlichen Affäre. Und deswegen hat jeder eben seine individuelle Grenze
* zu beurteilen, was der Partner fairerweise wissen sollte
* auf was er sich - auch bei intakter Partnerschaft - eben einlassen will
* und was er (würde er es wissen) bei seinem Partner an Verliebtheit tolerieren würde.

Und außerdem - Gelegenheit macht Diebe. Waren ja in letzter Zeit ein paar threads, wo eine Affäre nur deswegen nicht zustande kam, weil die potentielle Affärenfrau nicht mitmachen wollte. Also - schon jemanden heiß finden ist rein theoretisch immer ein Spiel mit dem Feuer. Kommt eben darauf an, wie weit man geht. Ob jemand etwas dafür kann, einen anderen Menschen als seinen Partner heiß zu finden, ist ja eher eine Glaubensfrage. Die meisten sehen sich dabei als unschuldig und von der Natur überlistet. Ich auch.

Und ob man nun jede kleine Schwärmerei sogleich seinem Partner erzählen muss? Habe das Gefühl, die Ehrlichkeitsfanatiker verkennen manchmal das wahre Leben. Warum soll ich Partner A verunsichern durch die Mitteilung, dass ich mit B mir durchaus etwas vorstellen könnte - obwohl da nie mehr lief als ein freundlicher Gruß oder ein harmloser Dialog? Soweit muss doch wohl jeder Erwachsene emotional in sich gefestigt sein, dabei mit sich selbst klar zu kommen.

Zitat von Anonymous123:

er Raum im Herz ist auch nicht begrenzt.

Der Partner geht aber von Exklusivität aus. Mit Recht.

Zitat von paulaner:

Man kann jemandem lieben mit dem man zusammen ist, aber gleichzeitig in jemand anderen verliebt sein.

Nein, und es erschreckt mich, wie selbstverständlich hier solche Thesen in den Raum geworfen werden.

Zitat von Wurstmopped:

Und wenn ich mal der gängigen These hier folge, dass man jemanden liebt und sich trotzdem fremdverliebt kann, dann sollte das Gefühl der Liebe doch mindestens genau so stark sein?

Das kommt doch immer darauf an. Und auch, wie weit sich jemand auf das Gefühl zu einer dritten Person einläßt. Und wie stark diese Fremdgefühle sind.

Gibt ja auch den Fall, einer wirklich aufregenden Person zu begegnen und garnichts von ihr weiter zu wollen aber natürlich schon eine gewisse was wäre, wenn-Vorstellung zu haben. Tja - was ist das denn bei engem Beurteilungsmaßstab?

Zitat von ElGatoRojo:

Und ob man nun jede kleine Schwärmerei sogleich seinem Partner erzählen muss?

Nee. Muss sowieso nicht.
Ich mache aber tatsächlich einen Unterschied zwischen Schwärmerei und Verliebtheit. Aber die Grenzen sind fließend.
Und wenn ich eine Verliebtheit verschweige, aber mit diesem Menschen sehr viel Zeit verbringe, dann ist die Gefahr eben sehr groß, dass sich daraus mehr entwickelt.
Und genau darum geht es doch. Was lässt man zu und wie weit geht man (ohne den Partner zu informieren).

Zitat von Wurstmopped:

Und wenn ich mal der gängigen These hier folge, dass man jemanden liebt und sich trotzdem fremdverliebt kann, dann sollte das Gefühl der Liebe doch mindestens genau so stark sein?

Sollte. Ja.
Aber das Gefühl der Liebe ist eben vollkommen anders als Verliebtheit. Ruhiger. Bekannter, usw.
Verliebtheit ist aufregend. Es fühlt sich in dem Moment eben stärker an, als das ruhige Fahrwasser Liebe. Darum verwechseln doch so viele Menschen Verliebtheit mit Liebe. Boah, ich hab noch nie so starke Gefühle für einen Menschen gehabt.
Dabei liebt man ja nicht den Menschen mit allem Drum und Dran, sondern man liebt das Gefühl, was der einem gibt, ohne diesen Menschen wirklich zu kennen.

Zitat von Felica:

Nein, und es erschreckt mich, wie selbstverständlich hier solche Thesen in den Raum geworfen werden.

Du sagst aber, dass man jemanden lieben kann, mit dem man zusammen ist, aber gleichzeitig fremdgehen kann.
Körperlich und/oder emotional.
Finde ich viel komischer.

Zitat von Felica:

Nein, und es erschreckt mich, wie selbstverständlich hier solche Thesen in den Raum geworfen werden.

Meine Partnerin hat sich damals verliebt. Hat mich aber geliebt. Das glaube ich ihr.
Aber sie ist auch fremdgegangen (was sicher nicht geschehen wäre, wenn sie mit mir gesprochen hätte).
Ich habe mich auch mal verliebt. Liebe aber meine Frau. Und habe darum dagegen angekämpft (bin ihr aus dem Weg gegangen).

Zitat von Anonymous123:

Punkt ist, sich zu verlieben ist keine aktive Entscheidung, der man sinnvoll vorbeugen kann.

Doch, es ist ein Prozess, und ich kann jederzeit intervenieren.

Zitat von Felica:

Nein, und es erschreckt mich, wie selbstverständlich hier solche Thesen in den Raum geworfen werden.

Doch das geht.

Interessant, dass diejenigen, denen so etwas noch nie passiert ist, es meinen besser zu wissen, als diejenigen, denen es passiert ist.