Affäre am Arbeitsplatz, 19 Jahre, drei Kinder

Wie die Geschichten sich doch ähneln.
Traurig, wenn dann auch noch Kinder im Spiel sind. Ich versuche das zu verstehen, will mir aber nicht in den Kopf gehen. Bin auch seit 2 Wochen in diesem unsäglichen Club.
Dann sitzt da und fragst dich wo der Boden unter deinen Füßen hin ist

@northsea48 viel Mut und Kraft man kann es nicht wirklich verstehen, schätze ich.

Zitat von Zwou:

Ich will nicht in zwei Jahren mit beiden Beinen in einem neuen Leben stehen und sie beginnt Reue zu entwickeln.

Wenn Du zwei Jahre weiter bist, wirst Du sie sehr wahrscheinlich gar nicht mehr zurück wollen, auch wenn Du das heute noch anders siehst.
Willst Du jetzt aus Hoffnung alles so ausrichten, dass sie quasi jederzeit zurück kann?

Das paradoxe ist ja, dass sie den anderen ohne Probleme weiter testen kann, wenn sie bei Dir weiterhin Netz und doppelten Boden hat.

@unbel-leberwurst Vielen Dank, ich sehe schon, dass ich jetzt die Möglichkeit habe meiner Wege zu gehen und endgültig aufzugeben. Nur sind da erstens die Kinder, deren größter Wunsch es wie so oft ist, nichts unversucht zu lassen, und da ist noch viel Luft nach oben, zweitens können diese Mid-Life-Betroffenen sich in einer temporären Krise befinden, was statistisch gar nicht so selten ist wenn eine Beziehung (vor der Affäre und der Fremdverliebtheit) nicht von trifftigem Fehlverhalten geprägt war, und drittens habe ich meine Werte und damit mein Versprechen nicht aufgegeben, nur weil die andere Seite dies einfach tut.

Für meine seelische und geistige Gesundheit ist es sicherlich voll und ganz besser, diese drei Punkte (in Bezug auf sie versteht sich was meine Werte betrifft) in den Wind zu schießen. Ich genieße durchaus meine Tage allein und auch meine Zeit allein mit den Kindern. Mit dem Heraustreten aus derer Verliebtheit aus ihrem Schattendasein ist ja auch erst einmal ein großer und wichtiger Schritt getan, offener miteinander umzugehen und etwas mehr Messen an der Realität in die Sache zu bringen.

Heute Morgen war ich ausgiebig joggen in der Natur, habe mich mit einem guten Frühstück belohnt, mache meinen Job und habe für später Pläne. Ich versuche vornehmlich meine Tage mehr gegenwärtig zu leben und schrittweise meine Zukunft neu zu gestalten, ohne allzu viel Rücksicht auf das, was da noch kommen kann. Ich habe immer mitsamt aller Schattenseiten geliebt, so liebe ich auch nach diesem zähen Warmwechsel.

Mein Ego im psychologischen Sinne, welches am Anfang der Trennung und Zeiten der Ungewissheit vorher ja eine riesen Rolle spielt, rückt in den Hintergrund. Ich weiß halt nur nicht, ob ich beim Entlieben nachhelfen sollte, um mein gelegentliches Leiden noch weiter zu verkürzen, denn 19 Jahre Bindung sind halt auch mit viel Geschichte, eingegangenen Kompromissen und eingesetzter Energie verbunden. Als hätte man einen Rollenspielcharakter Level 99 erspielt und wäre nun dabei, ihn mutwillig zu löschen, weil einen äußere Umstände dazu zwingen.

Hallo Zwou,
ich denke nicht das sie in 2 Jahren Reue entwickelt....
Mal abgesehen davon wäre das ja kein Zaubermittel damit *alles wieder gut* ist.
Reue....bis der nächste kommt...?
Lebe DEIN Leben und was in 2 oder mehr Jahren ist , ist heute erstmal egal, und kann dir niemand sagen.
Sie ist wie sie ist und die Frage ist,ob das wirklich die Frau ist die du in deinen Wünschen vor dir siehst.
Alles Gute dir.

@Cagy Vielen Dank

Zitat von Zwou:

Ich übe mich in Zurückhaltung so gut ich kann, gehe wieder zu Sport und Aktivitäten über.

Zitat von Zwou:

Heute Morgen war ich ausgiebig joggen in der Natur, habe mich mit einem guten Frühstück belohnt,

Ich frage mich nicht nur hier, warum solche Dinge während einer Beziehung nicht möglich waren.
Klar ist es einer der häufigsten Ratschläge, nach der Trennung Sport zu machen.
Aber warum wird so etwas während der Beziehung aufgegeben?
Waren das nicht Dinge, die auch einen Teil Deiner Attraktivität ausgemacht haben?
Auch bei Dir lese ich raus, dass Du Dich offenbar in vielen Dingen nach ihr ausgerichtet hast.
Wenn man es damit aber übertreibt, dann macht mann sich unattraktiv für die Frau.
Wenn Du sagst Ich habe doch alles für uns getan, dann kann ich nur antworten Ja, eben

@unbel-leberwurst Ja, das ist richtig. Ich habe mich sehr aufgegeben. Das mit dem Sport geht auch erst so richtig wieder, seit ich kinderfrei habe. Vorher ging es vom Vorbereiten morgens über Schule direkt an den Schreibtisch zum Kochen, Putzen und Waschen, wieder Schreibtisch, wieder zur Schule und dann Kochen, Baden, ins Bett bringen. Sie hatte oft Aktivitäten abends nach der Arbeit. So lief das eine ganze Zeit und wenn nichts war gab es oft Migräne oder Nackenschmerzen. Mir schien nichts anderes übrig zu bleiben, aber das sehe ich nun auch anders. Ich hätte mehr einfordern sollen. Sich dann noch Vernachlässigung vorwerfen lassen zu müssen, kann ich nur als Projektion abstempeln.

@Alduin Haha, danke, dass Du mein Beispiel so schön eingeflochten hast. Recht hast Du.

@Alduin Es kam auch noch hinzu, dass ich eine Anliegerwohnung renoviert habe (klassiker Hausbau) und hier auf dem Land der mit dem Fahrrad war, während sie das Auto meistens hatte. Ihr Wunsch war es dann z.B., sie mal zum Picknick abzuholen, was mir in dem Rummel und bei der Mobilität sehr illusorisch schien. Es ist ein bisschen dieser Disney-Blick auf die Welt, der auch durch starken Insta-Konsum angeheizt wird.

Zitat von Zwou:

Sie hatte oft Aktivitäten abends nach der Arbeit. So lief das eine ganze Zeit und wenn nichts war gab es oft Migräne oder Nackenschmerzen. Mir schien nichts anderes übrig zu bleiben, aber das sehe ich nun auch anders. Ich hätte mehr einfordern sollen. Sich dann noch Vernachlässigung vorwerfen lassen zu müssen, kann ich nur als Projektion abstempeln

Ja, Du hättest eindeutig mehr einfordern müssen...
Ein starkes Ungleichgewicht, bei dem Du in die Versorgerrolle abgedriftet bist.

Also kümmere Dich erst einmal wieder mehr um Dich selbst, das hat nichts mit Egoismus zu tun.

Ich würde Dir aber sehr davon abraten, weiterhin beim Kaffee tiefsinnige Gespräche mit Deiner Ex zu führen.
Du bist noch nicht an dem Punkt, wo Du sagst, Du hättest alles versucht, aber auch der kommt irgendwann...