Hallo zusammen,
mich (32, männlich) hat es hart erwischt. Nach nun 4 Jahren Beziehung ist diese von meiner Ex beendet wurde. Wir haben eine 3-jährige Tochter.
Ursachen dafür sind wohl fehlende Gefühle/ körperliche Nähe. Dies war ein schleichender Prozess, den ich auch
selbst gemerkt habe. Wir haben als Familie und Freunde super funktioniert aber hatten keine Paarbeziehung mehr (Leidenschaft, S., etc). Für mich gab es bis dahin kein Grund die Beziehung zu beenden, weil mir das was wir hatten mehr Wert war und ich das meinem Kind nicht antun wollte. Teilweise habe ich auch mit dem Gedanken gespielt, dass etwas nicht in Ordnung ist und es so früher oder später scheitern wird. Aber das hab ich verdrängt und gehofft, dass wir das wieder geregelt bekommen.
Ich hänge sehr an meiner Tochter und sie hängt auch sehr an mir. Sie ist kein Mama-Kind und braucht uns
beide gleich. Der Gedanke mein Kind in Zukunft nicht jeden Tag sehen zu können macht mich fertig.
Natürlich auch der Gedanke, dass sie leiden wird und die heile Familie verliert. Ich fang an zu heulen, wenn ich ihr Lächeln sehen und gleichzeitig daran denke, dass wir das durch die Trennung kaputt machen.
Wir leben noch in einer gemeinsamen Wohnung. Ich bin ins Gästezimmer gezogen und wir versuchen uns aus dem Weg zu gehen. Das geht natürlich nur bedingt. Auch wollen wir für das Kind erst mal weiter funktionieren, da ich erst in 4 Monaten in eine neue Wohnung ziehen kann. Ich kann teilweise bei meinem Onkel einziehen. Vielleicht mal für ein oder zwei Nächte in der Woche, um mein Kind langsam darauf vorzubereiten. Ist das sinnvoll?
Solange müsste ich mit der gemeinsamen Wohnung bleiben. Kann das funktionieren? Ich verspüre derzeit mehr Angst und Leid mit dem was wir unserem Kind antun. Der Verlust meiner Freundin/ Beziehung kann ich besser verkraften. Vielleicht ist das aber nur ein aktueller Zustand, weil ich sie ja noch jeden Tage sehe und wir in der gemeinsamen Wohnung leben. Ich kann mir vorstellen, dass es noch mal anders wird, wenn ich dann wirklich die Wohnung verlassen. Es ist nicht so das meine Ex mir nichts bedeutet. Ich würde für uns Kämpfen, aber sie hat damit wohl schon abgeschlossen.
Ich hab das Gefühl, dass mein Kind jetzt schon was merkt. Sollten wir dem Kind jetzt schon sagen, dass wir uns nicht mehr lieb haben und getrennt schlafen. Versteht das ein Kind in dem Alter?
Da wir soweit im Guten auseinandergegangen sind, kann ich vernünftig mit meiner Ex reden und sie ist was das Betreuungskonzept angeht auch sehr offen. Das alles geht ja aber erst, wenn wir in getrennten Haushalten leben.
Ich hab von einem Modell erfahren, das mir erst mal ganz gut zusagt. Das ist ein 50/50 Wechselmodell. Wechsel ist jeweils Montags im Kindergarten. Wenn das Kind unter der Woche Bedarf nach dem jeweiligen anderen hat, könnte dieser dann vielleicht zum Abendessen kommen und das Kind ins Bett bringen und dann wieder in seine Wohnung gehen. Natürlich nicht jeden Tag. Aber wenn es wirklich kritisch ist. Vielleicht muss man auch nicht gleich mit einer ganzen Woche anfangen und sich erst mal mit 1-2 Tagen rantasten.
Von einem Freund habe ich erfahren, dass dieser seine Kinder jede Woche Donnerstag/Freitag bekommt und alle zwei Woche von Donnerstag bis Sonntag(Montag). Unter der Woche ist man dann gemeinsam mal auf den Spielplatz gegangen oder in den Zoo. Danach ging es aber wieder zurück in die jeweilige Wohnung.
Seine Kinder waren jedoch bei Trennung erst ein Jahr alt und dadurch noch sehr an die Mutter gebunden.
Das Nestmodell kommt wohl nicht in Frage obwohl es sich auch gut anhört. Dafür braucht man ja aber drei Wohnungen.
Das lässt sich bei dem Wohnungsmarkt nicht realisieren.
Hat jemand Erfahrungen mit den beiden Modellen? Verliere ich als Vater mein Kind (Gefühle des Kindes zu mir) bei diesen Modell?
Könnt ihr mir eure Erfahrungen schildern. Wie es war und wie ihr es aus späterer Sicht seht.
10.11.2021 08:43 •
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