Mir ist aufgefallen, dass es in meiner Aufarbeitung von ADHS und meiner vergangenen Beziehung kaum Literatur gibt, die sich mit der Situation beschäftigt, selbst derjenige zu sein, der die Trennung verursacht hat. Wenn man sich mit dem Thema Liebeskummer auseinandersetzt, findet man unzaehlige Buecher, Artikel und Ratgeber, die einem helfen sollen, eine Trennung zu verarbeiten. Doch fast immer geht es um den Schmerz des Verlassenen, darum, wie man über jemanden hinwegkommt, der einen verletzt oder enttäuscht hat. Was jedoch fehlt, ist Literatur fuer diejenigen, die selbst der Grund fuer das Ende einer Beziehung waren. Menschen, die nicht verlassen wurden, weil der Partner jemand Neues gefunden hat, sondern weil sie Fehler gemacht haben, die die Beziehung zerstoert haben.
Es geht dabei nicht um Selbstgeisselung oder darum, sich ewig Vorwuerfe zu machen. Sondern darum, mit der Realitaet umzugehen, dass man selbst jemanden verletzt hat, den man geliebt hat “ und dass es kein Zurueck mehr gibt. Die wenigen Buecher, die sich mit Schuld in Beziehungen befassen, drehen sich oft um toxische Muster oder Narzissmus. Doch was ist mit denen, die einfach aus eigenen Unzulaenglichkeiten heraus versagt haben?
Fuer diese Menschen gibt es kaum Anlaufstellen. Kaum Texte, die aufzeigen, wie man aus dieser Art von Schmerz wieder herausfindet, ohne sich in Selbsthass oder uebertriebene Reue zu verlieren. Wie man Verantwortung uebernimmt, ohne sich selbst zu zerstoeren. Wie man akzeptiert, dass man nicht mehr gutmachen kann, was passiert ist und trotzdem weiterlebt
Gestern 12:06 •
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