Hallo...
Tja, deine Geschichte, deine Worte und deine Gefühle kenne ich nur all zu gut! Ich war mit meinem Mann 14 Jahre zusammen, wir haben 3 gemeinsame Kinder (11, 9, 5) und hatten bis letztes Jahr eine wunderbare, harmonische Beziehung. Im letzten Jahr hatte ich meine persönliche Krise, die sich anscheinend auf ihn ausgeweitet hat, denn im Jänner diesen Jahres hat er mir plötzlich erklärt, er weiß nicht, ob er mich noch liebt und ob er diese Beziehung noch will...
Von diesem Moment an hab ich gekämpft und alles versucht, die Beziehung zu retten, wobei er von dem Moment an passiv wurde. Wir lebten die folgenden Monate wie Geschwister nebeneinander, ich durfte ihm nicht zu nahe kommen (ein wirklich super-tolles Gefühl, wenn man merkt, dass der eigene Mann die Nähe nicht mehr erträgt, als ob man aussätzig wäre... )
Im Juli fuhren wir noch nach Griechenland und dort wollte ich dann von ihm wissen, wie lange dieser für mich inzwischen unerträgliche Zustand noch weitergehen soll... Er meinte, dass er sich im August alles durch den Kopf gehen lassen wolle und mir Ende des Monats dann mitteilen würde, ob er seine Krise nun innerhalb der Beziehung oder außerhalb angehen möchte. Das war für mich dann genug und ich habe ihm erklärt, dass er bitte gleich nach der Rückkehr ausziehen soll. Tja, und das hat er dann getan. Seither durchlebe ich die gliechen Gefühle wie du, zwischen Hoffnung, Wut, Trauer und wieder von vorne.
Und vor allem diesen massiven Zorn, dass er uns keinerlei Chance gegeben hat! Weder in der Beziehung wusste ich von seinen Zweifeln noch danach konnte ich (oder eine Therapie) irgend etwas retten.
Ich habe die Gewissheit, dass es mir in 1 oder 2 Jahren wieder gut gehen wird, egal ob mit oder ohne ihm. Aber das macht den Schmerz nicht weniger...
Er redet zwar nicht von Auszeit sondern von Trennung, aber er sagt mir auch, dass er nicht sagen kann, was in einem Jahr ist.
Und alleine, wenn ich diese Worte hier schreibe, bekomme ich wieder einen Mega-Zorn auf ihn... WIE KANN ER MIR UND UNSEREN KINDERN DAS NUR ANTUN?
Also du siehst, bei mir ist das traumatische Erlebnis schon bisschen länger her, und ich wandere noch immer durch das Tal der Trauer... (natürlich mit besseren Tagen, aber ich kann noch lange nicht sagen: es geht mir gut!)
Ich weiß jetzt nicht, ob ich dir mit meiner GEschichte helfen konnte, aber ich denke, es tut trotz allem gut, zu wissen, dass es andere gibt, die so einen Alptraum ebenfalls durchleben oder schon durchlebt haben. Und man ist nicht der einzige verlassene Mensch zwischen (vermeintlich!) Unmengen an glücklichen Paaren um einen herum! (so kommt es mir zwischendurch vor )
Ich wünsch dir viel Kraft, diese Zeit gut durchzuhalten!
Barbi
16.10.2014 21:22 •
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