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Abtreibung und anschließende Trennung

K
Zitat von KBR:
Wenn Du versuchst, Dir Euer Desaster als unabhängige dritte Person anzusehen, was würdest Du dann darüber denken?


Ich bin leider hoffnungsloser Romantiker und hoffe am Ende immer, dass es endet wie im Film, daher würde ich wohl sagen, dass ich mir wünschen würde, die zwei würden wieder einen Weg zueinander finden. Nenn mich naiv oder dumm, aber das ist das was ich wahrscheinlich darüber denken würde. Weil auch wenn es im Nachhinein ziemlich dämlich war, nach zwei Monaten Beziehung ein Kind zu zeugen, sagt, dass ja doch etwas darüber aus, wieviel bei den Beiden insgesamt an Gefühl gewirkt haben muss.

Interessanterweise hatte sie mir ja auch noch gesagt, dass sie mit ihrem Ex-Freund nicht einmal in vier Jahren Beziehung ernsthaft über Kinder mit ihm nachgedacht hatte.

Irgendetwas Besonderes muss die Beiden also dann doch und möglicherweise verbunden haben.

18.09.2017 22:19 • x 1 #16


Kontra
Sehe ich anders: Die Beiden waren sicher sehr verliebt, aber eine kluge, durchdachte Entscheidung war das nicht - dafür aber eine folgenschwere, und das, obwohl diese Schwangerschaft abgebrochen wurde. Wie das Ganze weiter gegangen wäre, wenn dies nicht so gekommen wäre, ist dabei noch eine ganz andere Frage - denn ein festes Fundament sehe ich in deinen Schilderungen nicht mal für eine Partnerschaft, geschweige denn für eine Elternschaft gemeinsam. Dass dies durch die Schwangerschaft zusätzlich auf die Probe gestellt wurde und schließlich daran zerbrochen ist, wundert mich nicht - ihr hattet ja nach der kurzen Zeit nicht mal eine Basis als Paar, diese mögliche neue Herausforderung war zu viel inklusiver aller Umstände, und die Abtreibung hat diesen Konflikt auf die Höhe getrieben. Das wäre selbst in einer gestandenen Partnerschaft äußert schwierig zu verarbeiten; bei euch fast ein Ding der Unmöglichkeit. Ich denke, die starken Gefühle der ersten Verliebtheit haben euch für die Realität etwas blind gemacht, ohne das böse zu meinen.

Deine Trauer finde ich verständlich und sehr menschlich, ich denke aber, dass du diese - unabhängig ob oder wie es weiter geht mit der Ex - alleine verarbeiten musst. Selbst wenn man als Paar zusammen bleibt, bedeutet das nicht, dass man das gemeinsam betrauern kann (zumindest nicht in jedem Aspekt, wenn auch der Zusammenhalt sicher Stütze sein kann); denn jeder Mensch hat seine eigenen Wünsche und Hoffnungen in Bezug auf (zukünftige) Kinder, was dann wiederum bei einer Abtreibung oder Fehlgeburt o.ä. mit stirbt. Das ist schwer zu verkraften, ich denke, gerade gegenüber Männern/Vätern wird da oft recht ignorant davon ausgegangen, dass die das besser weg stecken als die Frauen/Mütter. Du bist ein Beispiel dafür, dass dem nicht so ist.
Hast du schon mal was von Sternenkindern gehört? Da gibt es Trauergruppen für Väter und Mütter verstorbener oder auch ungeborener Kinder, kleine Rituale zum Verabschieden und Möglichkeiten, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Deine Trauer ist noch sehr akut und es würde sicher helfen, wenn du jemanden in ähnlicher Situatio finden könntest um zu reden. Google mal nach Sternenkinder, da wirst du einiges finden.

Viel Kraft!

18.09.2017 23:32 • x 4 #17


A


Abtreibung und anschließende Trennung

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K
Danke Kontra für deine Worte und die Zeit, die du dir nimmst um mir zu antworten. Weiß ich echt zu schätzen!

Nein, es war absolut keine kluge Entscheidung, da hast du natürlich recht. Ich bin aber nachwievor der Meinung, dass die Abtreibung nicht alternativlos war. In unserem Alter sollte man irgendwann auch einmal Verantwortung übernehmen können und einen solch folgenschwere Situation nicht mit einer Abtreibung lösen.

Letztlich haben wir uns gestern darauf geeinigt, dass wir uns einmal pro Woche treffen und das Ganze langsam angehen lassen. Ich hoffe einfach, dass sie mich nicht hinhält. Das einzige was mir geblieben ist, ist die Hoffnung, dass wir es vielleicht doch nochmal hinbekommen und einen Weg finden. Ich komme einfach nicht mit dem Gedanken klar, vor wenigen Monaten noch der perfekte Partner gewesen zu sein, dass wir uns eine gemeinsame Zukunft ausgemalt hatten und, dass nun alles nichts mehr sein soll. Auch wenn es blöd klingt und an eine Bedingung geknüpft ist, aber der einzige Weg um das mit dem Kind wirklich zu verarbeiten, ist es für mich eine neue Chance zu bekommen.

Danke für den Tipp, ich werde mir die Seite mal anschauen.

19.09.2017 11:09 • #18


K
Ohje, viel Glück. Nach all dem noch an der Illusion festzuhalten Ihr könntet die perfekten Partner sein (denn, wenn Ihr die perfekten Partner ward, warum habt Ihr es so perfekt gegen die Wand gefahren?), ist grenzenlos idealistisch oder grenzenlos naiv.

Ich bin immer wieder erstaunt, wie sehr manche Menschen ihre Kraft darauf verwenden, an solchen Desastern festzuhalten statt diese für sich selbst und eine Zukunft mit mehr Potential einzusetzen.

19.09.2017 11:49 • x 3 #19


K
Zitat von KBR:
Ohje, viel Glück. Nach all dem noch an der Illusion festzuhalten Ihr könntet die perfekten Partner sein (denn, wenn Ihr die perfekten Partner ward, warum habt Ihr es so perfekt gegen die Wand gefahren?), ist grenzenlos idealistisch oder grenzenlos naiv.

Ich bin immer wieder erstaunt, wie sehr manche Menschen ihre Kraft darauf verwenden, an solchen Desastern festzuhalten statt diese für sich selbst und eine Zukunft mit mehr Potential einzusetzen.


Wahrscheinlich bin ich wirklich total naiv. Aber sie macht mir eben Hoffnung, dass es vielleicht doch noch einen Weg geben kann. Ihre Bedingung ist anscheinend, dass ich ruhig bleibe, was immer das auch heißen mag.

An die Wand gefahren haben wir es letztlich, weil wir beide total in Panik geraten sind und uns nicht mehr auf uns als Paar besonnen haben, sondern, dass jeder eben nur seinen eigenen Schmerz bedauert hat.

19.09.2017 13:33 • #20


K
Sie stellt Bedingungen und Ihr habt dann vielleicht etwas, was gerade mal 8 Wochen lang irgendwie funktioniert hat. Und Du glaubst, eine Wiedereinsetzung in den vorherigen Stand ist möglich?

Was die Panik angeht, ist die doch schon eingetreten, als die Kind-mal-ja-mal-nein-Situation aufgetreten ist. Das verstehe ich ganz gut nach 8 Wochen Beziehung, aber souverän ist anders.

Wie dem auch sei: viel Glück! Möge der Romantiker in Dir Recht behalten.

19.09.2017 13:53 • x 1 #21


K
Zitat von KBR:
Sie stellt Bedingungen und Ihr habt dann vielleicht etwas, was gerade mal 8 Wochen lang irgendwie funktioniert hat. Und Du glaubst, eine Wiedereinsetzung in den vorherigen Stand ist möglich?

Was die Panik angeht, ist die doch schon eingetreten, als die Kind-mal-ja-mal-nein-Situation aufgetreten ist. Das verstehe ich ganz gut nach 8 Wochen Beziehung, aber souverän ist anders.

Wie dem auch sei: viel Glück! Möge der Romantiker in Dir Recht behalten.


Ehrlichgesagt ja, ich glaube daran. Starke Zweifel habe ich aber bei ihr. Weil ich Angst habe, dass sie es nur aus Mitleid oder schlechtem Gewissen macht.

Ich verstehe die Panik auch, aber was ich nicht verstehe, ist, dass eine Frau mit 29 Jahren sagt sie hat schon einen langgehegten Kinderwunsch. Es sei der perfekte Zeitpunkt usw. Dann lernt sie eine Seite an mir kennen, die ihr nicht passt und plötzlich muss ein Kind, das sieben Monate später mit großer Wahrscheinlichkeit gesund zur Welt gekommen wäre, abgetrieben werden. Wenn sie doch so kinderlieb ist und sich das schon so lange gewünscht hat, dann lasse ich es doch nicht einfach austauschen wie ein altes Paar Socken, indem ich es weg mache? Dann versuche ich irgendeine Lösung zu finden und wenn diese mit dem Partner (also mir) nicht möglich ist, dann stehe ich doch trotzdem zu diesem Kind. Ich hätte es ja sogar alleine groß gezogen, aber ich hatte eben plötzlich keinerlei Mitspracherecht.
Ich weiß nicht, ob das für irgendjemanden hier nachfühlbar ist, aber ich fühle immer noch, dass ich ihr bei der Zeugung ein Geschenk gemacht habe, ich habe ihr einen Teil von mir gegeben und dieser wurde letztlich nur abgelehnt, er wurde regelrecht entsorgt. In mir ist mit der Abtreibung etwas gestorben, etwas das nie mehr wiederkommen wird. Etwas das einen Herzschlag, kleine Hände und Füße hatte und nun nicht mehr lebt. Uns ist eigentlich das größte Geschenk des Lebens widerfahren und ich kann immer noch nicht glauben, dass dies nie wieder so sein wird. Zumal und wie schon gesagt, sich unsere Eltern und Geschwister mehr als nur gefreut haben, wir sämtliche Unterstützung (finanziell, menschlich usw.) genossen hätte, beide keine 20 mehr sind und das Kind laut Frauenärztin pudelgesund war. Ich frage mich halt, wo es heutzutage noch so etwas wie Anstand, Moral und Verantwortung gibt? Was Leben eigentlich ausmacht, was der Sinn dessen ist. Ich fühle mich komplett entmannt und habe den Eindruck, dass ich es nicht annähernd wert bin bzw. war dieses Geschenk anzunehmen. Ich weiß nicht, ob man sowas nachfühlen kann. Diese Kälte, diese Radikalität, diese Machtlosigkeit macht mich komplett fertig.

Danke fürs Glück-Wünschen!

19.09.2017 14:21 • #22


NewLife14
Was ich nicht verstehe - wenn du so darüber denkst und schreibst! Warum soll es einen Weg zurück geben? Was willst du von ihr ?

19.09.2017 14:27 • x 3 #23


K
Zitat von NewLife14:
Was ich nicht verstehe - wenn du so darüber denkst und schreibst! Warum soll es einen Weg zurück geben? Was willst du von ihr ?


Ich denke eigentlich, dass sie ganz tief drinnen kein schlechter Mensch ist. Ich kann es nur nicht verstehen, es geht nicht in meinen Kopf. Ich habe jeden Morgen das Gefühl, heute kommt sie bzw. jemand zu mir und sagt, das war alles nur ein Traum bzw. ein böser Scherz. Ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll.

Bisher hat sie leider noch nie gesagt, dass sie es wirklich von Herzen bereut, dass ich nicht daran Schuld bin, sondern versucht eben irgendwie und immer wieder ihre Entscheidung als alternativlos darzustellen. So als wäre ich der letzte Mensch auf Erden, mit dem man ein Kind bekommen könnte. Und ich kann und will nicht glauben, dass es wirklich das ist was sie fühlt und hoffe immer noch, dass es eine Art Schutz ist, um sich nicht mit sich selbst auseinandersetzen zu müssen.

19.09.2017 14:54 • #24


NewLife14
Du weißt doch noch gar nicht, was sie für ein Mensch ist! Du kennst Sie nicht! Wie auch, nach solch einer kurzen Zeit? Ich denke, du willst von ihr aufgefangen werden in deiner Trauer und deinem Verlust! Aber dazu ist sie nicht imstande.. auch kann Sie dir keine Absolution erteilen, für deine Schuldgefühle. Die du nicht haben musst! Es war ihre Entscheidung! Du hast Sie weder dazu gezwungen, noch wolltest du diese Abtreibung! Du musst trauern und verarbeiten! Aber ohne Sie! Sie tut dir nicht gut! Such dir bitte eine Frau mit der du deinen Kinderwunsch umsetzen kannst - wenn es sein soll! Und lern bitte die Frau erst richtig kennen - zumindest länger als 2 Monate! Ich meine das nicht böse!

19.09.2017 15:01 • x 1 #25


K
Zitat von NewLife14:
Du weißt doch noch gar nicht, was sie für ein Mensch ist! Du kennst Sie nicht! Wie auch, nach solch einer kurzen Zeit? Ich denke, du willst von ihr aufgefangen werden in deiner Trauer und deinem Verlust! Aber dazu ist sie nicht imstande.. auch kann Sie dir keine Absolution erteilen, für deine Schuldgefühle. Die du nicht haben musst! Es war ihre Entscheidung! Du hast Sie weder dazu gezwungen, noch wolltest du diese Abtreibung! Du musst trauern und verarbeiten! Aber ohne Sie! Sie tut dir nicht gut! Such dir bitte eine Frau mit der du deinen Kinderwunsch umsetzen kannst - wenn es sein soll! Und lern bitte die Frau erst richtig kennen - zumindest länger als 2 Monate! Ich meine das nicht böse!


Du hast wahrscheinlich Recht. Das Problem ist ja mittlerweile auch, dass sie begonnen hat zu trauern. Über den Sommer hat sie es ignoriert und nun scheint das schlechte Gewissen durchzudringen und sie hat sich immer öfter gemeldet. Ich kann einfach nicht loslassen, solange ich das Gefühl habe es gibt noch eine theoretische Chance. Jedes Mal wenn ich mir vornehme alle Brücken abzubrechen, halte ich es keine zwei Minuten aus und suche wieder den Kontakt zu ihr. Es ist so ein verrückter Teufelskreis aus Schmerz, Hoffnung und Hoffnungslosigkeit der mich einfach nicht loslässt.

19.09.2017 15:15 • #26


G
Du lebst in einer Seifenblase und benutzt hier sehr viele Phrasen !

Deine Aussagen sind fern jener Realität , Zukunftspläne - und voraussagen total unrealistisch , und noch dazu falsch .

19.09.2017 15:27 • #27


K
Zitat von Gracia:
Du lebst in einer Seifenblase und benutzt hier sehr viele Phrasen !

Deine Aussagen sind fern jener Realität , Zukunftspläne - und voraussagen total unrealistisch , und noch dazu falsch .


Könntest du das bitte näher ausführen? Was ist denn falsch bzw. gibt es diesbezgl. so etwas wie richtig und falsch?

19.09.2017 15:42 • #28


G
Kann ich , aber nicht mehr heute abend , keine Zeit .
Ich meine ja auch nicht deine Emotionen / Gefühle , die sind ja für dich wahr . Sondern das drumherum .

19.09.2017 21:39 • x 1 #29


K
Zitat von Gracia:
Kann ich , aber nicht mehr heute abend , keine Zeit .
Ich meine ja auch nicht deine Emotionen / Gefühle , die sind ja für dich wahr . Sondern das drumherum .


Ok, danke. Würde mich freuen, deine Meinung zu hören.

19.09.2017 22:48 • #30


A


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