Hallo liebe Community,
ich befinde mich gerade in einem absoluten Gefühlschaos und weiß nicht, wie ich da ohne Unterstützung rauskommen soll.
Vor ca. einem dreiviertel Jahr lernte ich einen Kollegen kennen. Zuerst war es wirklich nur ein kollegiales Verhalten. Wir sind hin und wieder mit anderen Kollegen Kaffee trinken gewesen, haben uns über private und dienstliche Themen ausgetauscht, haben gelacht und einfach nur geplaudert. Irgendwann hat sich herauskristallisiert, dass ein Kollege in seiner Beziehung zu seiner Partnerin (inkl. Haus und 2 Kids) sehr unglücklich ist. Wir haben dann hin und wieder auch mal unter 4 Augen darüber gesprochen und ich meinte zu ihm, warum er denn mit seiner Partnerin noch zusammen wäre, wenn sie beide unglücklich sind. Argument war: Wegen der Kinder (8 11). Wenn diese groß sind, spätestens dann trennt man sich eh.
Das Ende vom Lieb ist nun folgendes:
Wir haben uns immer besser verstanden, über Hobbys, Erlebnisse im Leben, die eigene Partnerschaft und einfach auch sehr private Dinge besprochen/bequatscht. Denn auch ich war bis dato in einer glücklichen Partnerschaft (dachte ich). Es vergingen mehrere Monate und wir stellten immer mehr fest, dass wir uns total zueinander hingezogen fühlen und den anderen mit jedem Tag, an dem wir uns sahen bzw. hörten, toller fanden.
Man hat auch mal privat was mit anderen Kollegen unternommen oder ich habe ihm bei dem Kauf seiner Brille beraten.
Plötzlich trennt sich seine Partnerin von ihm und er war okay damit (vorerst). Er hätte es nie erwartet, dass er damit so cool in dem Moment umgehen kann, weil er immer um seine Familie gekämpft hatte zuvor. Davor wurde immer darüber geredet, wie toll wir zusammen passen, uns ergänzen können, die gleiche Einstellung zum Leben haben etc. -- theoretisch alles perfekt.
Es kam wie es kommen musste.
Auch ich habe mich getrennt, weil ich sehr zu ihm zugehörig gefühlt habe und er in mir Gefühle ausgelöst hat, die noch nie ein Mann in mir auslöste.
Wir waren im November und Dezember sehr schnell durchgestartet, ich habe seine Kinder kennengelernt, er wollte das ich, wenn die Mutter seiner Kinder aus dem Haus gezogen ist, bei ihm einziehe.
Sie ist im Januar ausgezogen, sie haben sich bei den Kindern auf das Wochenwechselmodell verständigt. Seit ihrem Auszug ist es allen erst bewusst geworden. Sie hat ihm über 5-9 Jahre nicht sagen können was sie für ihn empfindet oder dass sie ihn liebt und dies auch weiterhin nicht tut. Sie ist weiterhin sehr maulig ihm gegenüber und er trauert seinem Familienleben hinterher, aber nicht seiner Beziehung zu ihr, weil sieht und spürt was er mit mir haben kann. Seit Januar läuft unser Miteinander nun mit angezogener Handbremse. Seine Ex kommt schwer allein klar, weil er 17 Jahre mit ihr zusammen war und ihr Leben organisiert hat und nun muss sie es allein tun und kommt einfach nicht klar und er kann sie nicht leiden sehen und denkt natürlich auch viel dabei an die Kids.
Wir lieben uns beide, wir sagen es uns, er genießt jeden Moment mit mir, seine Kinder und seine Familie mag mich sehr. Ich wohne aktuell aber noch nicht bei ihm.
Wir haben wunderschöne Momente bis hierher erlebt und er genießen die Zeit zusammen, aber sie ist weiterhin sehr präsent, weiß was sie tun muss, damit er springt, er kann sie nicht leiden sehen, will unbedingt ein super Verhältnis mit ihr, vor allem für die Kids.
Da wir uns zuletzt im Kreis drehten und er sieht, wie sehr ich unter der Situation leide, weil ich so starke Gefühle für ihn habe und alles für ihn tun würde und nur darauf warte, dass er auch mit mir nun durchstarten will, hat er nun erstmal gesagt, dass wir etwas Abstand haben müssen, damit er mit der Situation zu seiner Ex abschließen kann, weil er das augenscheinlich im November und Dezember verpasst hat.
Für mich aber nun eine so miese Situation und ich kann meine Gefühle nicht steuern.
Er sagt, dass er mit mir eine Zukunft will, sein Leben mit mir besser sein könnte, entspannter, liebevoller und einfach so viel schöner. Sie aber aktuell nicht leiden sehen kann, obwohl sie noch so sch. drauf ist und ihm nur Vorwürfe macht.
Er ist als Kind großteils ohne beständigen Papa groß geworden und er sieht sich nun als gescheitert an, weil er seinen Kindern nun auch nicht die Bilderbuch-Familie mehr bieten kann.
Er bittet mich darum, dass ich ihm Zeit gebe, dass wir nicht so viel zusammen unternehmen, Abstand haben.
Er meldet sich trotzdem. wir telefonieren viel, ich weiß was bei ihm abgeht, er erzählt mir alles, auch was mit ihr wieder los war und das es ihm was bringt, dass er die Zeit hat. Letztes Wochenende haben wir uns auch Freitag gesehen, Samstag und Sonntag auch. Ich genieße es total, kann aber die aktuelle Situation sehr schwer ausblenden. Er bittet weiterhin um Zeit und ist sich sicher, dass er es auch hinbekommt.
Aber was soll ich tun? Ich kann meine Gefühle super schwer kontrollieren aktuell.
Ich bin super ungeduldig.
Vielleicht ist oder war jemand mal in einer ähnlichen Situation und kann mir Rat oder einfach ein Gehör schenken?
P.S.: Dies ist nur ein kurzer Abriss davon, wie die aktuelle Situation ist.
Gruß Lisa
25.03.2024 11:06 •
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