Es ist wie Kofferpacken. Ich packe meinen Koffer und nehme mit... Meine Träume, meine Gefühle, mein Glück. Zumindest das, was bei dem großen Herzbeben nicht in die Brüche gegangen ist. Herz sitzt immer noch oft am Fenster, aber Seele nimmt wieder Nahrung zu sich. Manchmal spuckt sie noch kräftig, aber ich hoffe das geht auch vorbei. Wenigstens Verstand funktioniert noch und heizt den beiden immer ordentich ein. Dieser Brief ist nicht an ihn, er ist an mich geschrieben. Er ist fort und wird nicht mehr wiederkommen. Es ist anders als beim ersten Mal, wo Seele noch kämpfte und wusste er kommt zurück. So ganz hat sie die Hoffnung noch nicht aufgegeben, auch diesmal nicht, aber Verstand und Herz sind sich einig. Nicht noch einmal, egal wie sehr wir ihn noch lieben. Dazu war es uns wieder zu plötzlich, zu kalt und zu kurz ab. Dann bandelt er schon wieder mit diesem jungen Ding an. Alles eine furchtbare Wiederholung der Ereignisse. Und täglich grüßt das Murmeltier. Was habe ich gelitten und tu es noch. Ständig diese Übelkeit, das Herzrasen und das Gefühl vom Fallen. Und das jetzt, wo ich meine Kraft so dringend brauche. Es ist Winter, aber keine Wintermädchenzeit. Eines steht meinem Herzen immer noch im Weg...
Warum?
Warum? Was ist schiefgelaufen? Natürlich hab ich die besten Freunde der Welt, die mit mir alle Möglichkeiten durchgehen, aber niemand wird den wahren Grund erfahren. Man könnte fragen, ob es wichtig ist. Irgendwann vielleicht nicht mehr, aber jetzt in diesem Moment? Ja! Ich frage mich ständig was ich falsch gemacht habe. Nicht weil ich soooo masochistisch bin, sondern weil ich die Fehler vermeiden möchte. Es tut so unglaublich weh, Liebe zu verlieren. Und Gott, was habe ich den Keks geliebt (und tu es heute noch).
Ich wünschte Herz und Seele würden genau so schnell arbeiten wie Verstand, aber sie tun es nicht. Weigern sich die Mistdinger. Wollen leiden. Da kann momentan der tollste Mann der Welt vor mir stehen und ich würde nichtmal mit den Schultern zucken. Obwohl...
Doch, es gibt Momente die mein Herz berühren. Meine Freunde jeden Tag, aber auch mal ein Lächeln von dem ein oder anderen netten Mann. Das sind gute Zeichen, oder? Vorfreude auf die Dinge die da kommen, mischt sich auch hin und wieder darunter. Trotzdem fehlt er mir noch. Ich weiß nichtmal Warum. Meine Therapeutin meint, für mich sei Liebe und Zuneigung eine sehr sehr hohe Währung und ich würde fast alles tun um sie zu bekommen. Mag sein, vielleicht fehlt er mir deshalb so sehr.
Mein Wonderland ist momentan Schutt und Asche, überall ist Rauch und es riecht nach Verwesung. Jeden Tag pflanze ich mit zitternen Händen neue Setzlinge. Vielleicht schaffen es ja ein paar und erblühen zum Frühjahr hin. Das Loch in meiner Brust tropft weiterhin vor sich hin, aber vielleicht krieg ich Herz heute wieder ein Stück vom Fenster weg.
Ich hoffe, dass ich bald soweit bin, ihm aufrichtig alles Gute zu wünschen. Ich glaube wir haben einfach nicht zusammen gepasst. Ich möchte irgendwann zurückblicken und denken, dass es ein tolles Jahr mit einem tollen Mann war. Das wir uns geliebt haben, aber das manche Dinge einfach nicht sein sollen.
Solange werde ich weiter im Mondlicht verharren, meine Träume in die Spinnennetze weben, wie Tautropfen, die an ihnenn entlangperlen. Ich werde meinen Kummer dem Mond opfern, mit den Sternen meine Wut wegtanzen und mit kalten Händen kleine Blumen aus Eis formen. Dinge die Wintermädchen eben tun.
27.02.2013 08:43 •
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